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von Kctteler auszudrllckeu. In seiner Begleitung werden sich befinden der Chef der Bergbau-Betriebe, der Direktor der Nordbahn und ein Arzt.
Berlin, 13. Juni. Der Reichskanzler Graf Bülow empfing kürzlich den Amerikaner Holls, der als Sekretär bei dem Haager Congreß fungirt hatte und jetzt zum ständigen Mitglieds des Schieds - gerichtshofeS in Haag ernannt worden ist. Wie der Lokal-Anzeiger meldet, äußerte Graf Bülow in der Unterredung, der Kaiser und er selbst versprächen sich von dem Schiedsgericht eine segensreiche Wirksamkeit und erwarteten von demselben viel mehr, als die deutsche und die ausländische Presse bisher von ihm angenommen haben.
Antwerpen, 13. Juni. T er Brand unter den Trümmern der großenWaren-Nieder- läge dauert noch immer fort. Tie Sachverständigen drängen auf Beschleunigung der Aufräumungs-Arbeiten, da das Feuer und das Wasser in den Kellerräumen großen Schaden anrichtet. Von Zeit zu Zeit erfolgt die Explosion eines Alkohol-Fasses und die Lösch- und AufrüumungS-Arbeiten sind nicht ohne Gefahr. Infolge des Brandes haben mehrere Tabaks-Fabriken wegen Mangel an Rohstoff ihren Betrieb eingestellt. Mehrere hundert Arbeiter sind brotlos.
Rom, 12. Juni. Am nächsten Sonntag findet im Ouirinal die Taufe der jungen Prinzessin statt. Die Königin befindet sich bei guter Gesundheit, wird aber der Taufe wahrscheinlich nicht beiwohnen.
London, 13. Juni. Daily Mail meldet aus Kapstadt: Eine Kolonne des Polizei-Corps überraichte eine Abteilung Buren in der Kap- Kolonie, überrumpelte ihr Lager und nahm sie gefangen.
London, 13. Juni. Ter Standard berichtet, Krüger habe gestern eine lange Konferenz mir seiner Umgebung gehabt. Derselbe beabsichtige, die Zusammenkunft mit Frau Botha zu verschieben. — Daily Erpreß will wissen, daß Frau Botha mit zwei Missionen betraut sei, die eine von ihrem Gatten und die andere von Kitchener. Letzterer soll dem Präsidenten Krüger freies Geleit für seine Rückkehr nach Südafrika angeboten haben in der Hoffnung, hierdurch den Friedensschluß zu beschleunigen.
London, 13. Juni. Morning Leader meldet aus Petersburg, Kaiser Wilhelm sei vom Zaren eingeladen worden, den großen russischen Manövern, die in der Nähe von Petersburg stattfinden werden, beizuwohnen.
Tokio, 13. Juni. Der deutsche Gesandte gab zu Ehren des Grafen Waldersee ein Frühstück, an dem die kaiserlichen Prinzen, Mitglieder des Kabinetts und verschiedene Staatsmänner teil- nahmen. Der deutsche Gesandte brachte einen Trinkspruch auf den Kaiser von Japan aus, den der Prinz Fushimi mit einem solchen auf den deutschen Kaiser erwiderte. Graf Waldersee brachte ein Hoch auf die japanische Armee aus, über die er sich in höchst anerkennender Weise aussprach
vermischtes.
— Lebe ns Versicherung«- und Er- sparnis-Bank in Stuttgart. Nachdem diese Gesellschaft bereits vor einiger Zeit die geschäftlichen Ergebnisse des Jahres 1900 veröffentlicht hat, bringt sie nun auch ihre finanziellen Resultate zur allgemeinen Kenntnis. Dieselben müssen als ganz besonders günstige bezeichnet werden. Die Sterblichkeitsersparnis beträgt 54 735 mehr als im Vorjahre, nämlich 2 249 482 ^7. Der seit wenigen Jahren aufsteigende Zins hat den Durchschnittszinsfuß des Gesamtvermögens von 3,93 > auf 4,03 > gehoben. Die Verwaltungskosten haben sich von 5,36"/» der Jahreseinuahme in 1899 im Berichtsjahre vermindert auf 5,07 °/°. Das Ergebnis dieser günstigen Verhältnisse ist ein Jahresüberschuß von 6882231 der höchste seither von der Bank erzielte Ueberschuß; gegen das Vorjahr beträgt die Steigerung 599 261 — Das Bank
vermögen stellte sich am Jahresschlüsse auf 184 267 306 darunter Extra- und Dividendenreserven in Höhe von 32 315 520 Die zur Dividendenverteilung für die nächsten 5 Jahre bestimmte Dividendenreserve beträgt 25 480 862 Seit ihrem Bestehen zahlte die Bank an Versicherungssummen 124 367 844 aus; an Dividenden vergütete sie den Versicherten 63 200 397 Tie Bankverwaltung hat beschlossen, künftig neben der offiziellen Firma auch die Bezeichnung „alte Stuttgarter" zu führen zur Unterscheidung von anderen Stuttgarter Versicherungsanstalten. — Vertreter in Calw: Alb. Müller.
(Eingesandt.)
Verschönerurrgsverein.
Ungeachtet der verschiedenen in letzter Zeit ausgesprochenen Wünsche und Bitten haben Bosheit und Gemeinheit wieder einige neue Bubenstreiche geliefert.
1) Tie schöne Rhabarberpflanze beim Pavillon Luginsthal wurde zweimal gewaltsam abgeschlagen;
2) wurden an dem mittleren Brückchen gegen die Luthereiche 2 Bällchen (Liegerlinge) mit Gewalt zusammengetreten;
3) wurde das Verbot des Herumspringens der Kinder im Gras namentlich im Georgenäum nicht eingehalten und dem Fräulein Müller, welche dort die Aufsicht zu führen hat und deren Anordnungen befolgt werden müssen, auf ihre Warnungen unartige Antworten gegeben.
Endlich ergeht an Jedermann die wiederholte Bitte, die Vesperpapiere u. s. w. nicht einfach wegzuwerfen und liegen zu lassen, sondern dieselben wieder mitzunehmen.
Jeder, welcher eine Beschädigung der Anlagen, Bänke, Pavillons etc. zur Anzeige bringt, daß der Thäter bestraft werden kann, erhält eine
Belohnung von 10 Mark
ans der 5kaffe deS Verschönerungsvereins.
Gruß aus unö nach QebenM.
Tu, mein bübscb gelegene? Liebenzell,
Wenn die schöne Zeit kommt, bin ich bei dir zur Stell. Tu hast es derart mir angethan,
Laß ich von dir nicht lassen kann.
Tu fragst: Was ist's denn, liebwerter Gast,
Daß du so große Freude an mir hast?
Svrich doch, ich höre gern sogleich.
Bin empfindsam, und mein Gemüt ist weich.
Nun ja, so will ich dir gestehn,
WaS mich bewegt, recht oft zu dir zu gehn:
Vor allem sind es deine milden Quellen,
Die mich veranlassen, bei dir mich einzustellcn.
Auch deine malerische Landschaft mit ihrer ozonreichen
Ist es, die mich zu dir wieder ruft;
Wie der Chronist schreibt, so ist's,
Daß du „die Perle deS Nagoldthals" bist.
W. K. aus L., zur Zeit im „oberen Bad".
Standesamt ßakw.
Geborene.
15. Mai. Christian Wilhelm Lutz, Sohn des Bäckermeisters Chr. Lutz jr. hier.
26. „ Gottlieb Kling, Sohn des Matth. Kling,
Bauern hier.
31. „ Anna Rosa Wörz. Tochter des Chr. Philipp
Wörz. Mechanikers hier.
2. Juni. Emma Maria Wetze!, Tochter des Ernst Wetzcl, Cigarrenmachers hier.
13. ,. Otto Nihm, Sohn d. Jos. Rihm, Maurers hier.
Gestorbene:
29. Mai. Otto Seeger, Architekt, Sohn deS Privatiers Johs. Seeger hier, 26 Jahre alt.
11. Juni. Anna Maria geb. Straub, Ehefrau des Otto Buchbolz, Bezirksfeldwebels hier, 39 Jahre alt.
11. „ Pauline geb. Brutscher, Ehefrau des Chr.
Erhardt, Schlossermstrs.hier, 48 Jahre alt.
11. „ Emma Emilie geb. Werner, gewesene Ehe
frau des Karl Mayer, Architekten in Berlin, 46 Jahre alt-
Gottesdienste
am 2. Souulag nach Hrinik., 16. Juni.
Vom Turm: 377. Predigtlied: 310 Jesus nimmt die Sünder an rc. Kirckienchor: Siehe ich bin bei euch alle Tage. 9 Uhr: Vormitt.-Predigt, Herr Dekan Roos. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen. 5 Uhr: Abendpredigt, Herr Stadlpfarrcr Schmid. Mittwoch, 19. Juni.
7 Uhr vorm.: Betstunde im Vereinshaus.
HiekrameLeir.
UaiKlsLbuterUslnen mW (lediw-IVedsrel
Limone
W., I-six 2 iForsti. 25 .
Amtliche KekMiitiuchimglii.
Vek«ririrtnrach»t»rg,
die Kirchengemeinderatswahl betreffend.
Da dieses Jahr 5 Mitglieder des Kirchengemeinderats auszutreten haben, so soll nach Beschluß dieses Kollegiums am 7. Juli eine Neuwahl von 5 Mitgliedern stattfinden.
Das Nähere darüber soll später bekannt gemacht werden. Die Wählerliste ist vom 16. bis 23. Juni einschließlich im Amtszimmer des I. Stadtpfarrers zur Einsicht für jedermann aufgelegt. Einsprachen gegen dieselbe, sei es wegen Uebergehung eines Berechtigten oder Aufnahme eines Nichtberechtigten, können während dieser Auflegungsfrist mündlich oder schriftlich beim I. Stadtpfarramt angebracht werden. Später einlaufende Anstände können nicht mehr berücksichtigt werden.
Wahlberechtigt sind alle männlichen, über 25 Jahre alten Kirchengemeindegenossen, welche selbständig und stimmberechtigt sind.
Ealw, 14. Juni 1901.
Die MatilkommilNon.
Gemeinde Hirsau.
Erweiterung -er Quellwafferverforgung.
Algebinig mn Knmbkitkn.
Die zur sofortigen Ausführung dieser Wasserversorgung erforderlichen Grab-, Betonierungs-, Maurer- unv Lteinhauer Arbeiten sollen im Wege schriftlicher Submission an tüchtige Bauuniernehmer vergeben werden.
Nach den vorliegenden Plänen und Ueberschlägen betragen
1) die Quellfassungsarbeiten beim Alzeubrunnen . . ^ 1500. —,
2) für die Zu- und Verteilungslestung vom Alzenbrunnen
nach und in dem Ort, sowie bis an's Reservoir:
die Grab- und Felsensprengungsarbeiten . . . ^. 4000. —, die Betonier-, Maurer- und Steinhauerarbeiten . 1375. —,
3) für das Hochreservoir-Bauwesen unterhalb Signal Ochsenacker:
die Grab- und Felsensprengungsarbeiten . . . 568. —,
die Beton-, Maurer- und Steinhauerarbeiten . . 2920. —.
Die Pläne, der Kostenvoranschlag und die Accordsbedingungen liegen vom 15. bis 22. Juni 1901 aus dem Rathaus hier zur Einsicht auf. Die schriftlichen Offerte für die Arbeiten einzelner und mehrerer Abteilungen sind spätestens bis zum 22. Juni 1901 verschlossen mit der Aufschrift „Bau-Offert zur Erweiterung der Quellwasserversorgung Hirsau" portofrei bei der Unterzeichneten Stelle einzureichen.
Ter Zuschlag geschieht sofort nach erfolgter Genehmigung und werden hierauf die Offertsteller von dem Resultat benachrichtigt werden.
Den 13. Juni 1901. Schultheitzenamt.
M a j e r.
Stadtgemeinde Herreuberg.
StammHokz-Werkanf.
Am Donnerstag, den 20. Juni d. I.,
werden im hiesigen Stadt- und Stistungs- wald verkauft:
61 Eichenstämme, 6—11 m lang, 40—78 cm Durchm., zus. 100,55 Fm., und zwar 38 Stämme I. und II. Klasse mit 71,59 Fm., 23 Stämme III. Klasse mit 28,96 Fm., 80 Stück Bau- und Waguer- cichle mit 24,18 Fm., 5 Buchenstämme mit 4,09 Fm., 8 Forchenstämme mit 8,41 Fm., 17 dto. schwächere, mit 8,90 Fm., 32 Fichtenstämme II., III. und IV. Klasse mit 31,53 Fm., 16 dto. schwächere mit 6,70 Fm.
Der Verkauf beginnt vormittags 9 Uhr im Stiftungswald; Abgang in der Stadt vom Marktplatz aus um 8 Uhr. Fahrgelegenheit ist geboten.
Waldmeisteramt: Böckle.