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Neuenbürg.

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W. Röck.

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Der deutsche Bolsdichter".

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Neuenbürg.

Empfehlung.

Den verehrlichen Einwohnern von Neuenbürg und Umgebung empfiehlt sich der Unterzeichnete im Poliere«, sowie zur Ausführung sonstiger Re- paraturen von Möbeln u. Schrein­werk jeder Art, unter Zusicherung solider Arbeit und billigster Be­rechnung.

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Gotthilf Krastel, Schreiner.

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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Die Schulstelle in Großerlach wurde dem Unterlehrcr Scholl in Wildbad, die in Hirsch­lanken dem Schullehrer Schüller in Sprol­lenhaus und die erste Schulstelle in Lieben- zell dem Schullehrer St roß in Kohlberg übertragen.

Herrenalb, 3. August. Die Zahl der Kurgäste beträgt 1242.

Deutsches Kelch.

In der inneren Politik regiert die sommerliche Ferienstille und nirgends zeigt sich eine neue und wichtigere Frage. In den meisten Reichsämtern und Ministerien fehlen die Chefs, sie weilen zur Erholung von der anstrengenden politischen Thätigkcit längerer Monate am Meeresstrande oder an einem irgend einem lauschigen Plätzchen am Gebirge. Nur der Reichs­kanzler Graf Caprivi selber mag sich noch immer keine Ruhepause gönnen, er weilt noch am Mittelpunkte der Geschäfte, um erst später, wahrscheinlich im September, eine Kur in Karls­bad zu gebrauchen. Auch der Staatssekretär im Reichsschatzamte. Graf Posadowsky, ist noch strammbei der Stange", er soll sich eifrigst mit der Ausarbeitung neuer Finanz- u. Steuer­vorlagen für die nächste Reichstagssejsion be­schäftigen, wohl in der stillen Hoffnung, daß diesen Entwürfen ein besseres Schicksal beschieden sein werde, als ihren Vorgängern.

Bei dem herrschenden Mangel an eigent­lichenEreignissen" auf dem Gebiete der inner­politischen Angelegenheiten ist es erklärlich, wenn jeder halbwegs bemerkenswerte Vorfall besonders lebhaft und eingehend in der öffentlichen Mein­ung erörtert wird. Dies gilt u. a. auch von dem bekannten Erlasse des Landrates des Kreises Lübben, wonach das Almosengeben an Bettler polizeilich mit einer Geldstrafe bis zu 150 geahndet werden soll. Diese Ver­ordnung findet in weiten Kreisen entschiedenen Widerspruch, weil sie eine willkürliche und darum bedenkliche Erweiterung des Wirkungskreises der Polizei bedeutet. Ob indessen das Vorgehen des gedachten Beamten eine Rektifikation seitens seiner Vorgesetzten Behörde erfahren wird, er- scheint sehr zweifelhaft, nachdem das Berliner; Kammergericht sich schon früher in einem gan gleichen Falle zu Gunsten der Rechtsverbindlichkeit der betreffenden Verordnung ausgesprochen hat.

Berlin, 4. Aug. DerReichsanzeiger" dementiert die von verschiedenen Zeitungen ge­brachte Nachricht, daß die Umbewaffnung der Armee mit einem neuen Gewehr bevorstehe. Die Nachricht scheine darauf zurückzuführen zu sein, daß von der Heeresverwaltung alle Neuer­ungen auf dem Gebiete des Waffenwesens ein­gehend geprüft werden. Hieraus auf die Absicht zu schließen, die Armee demnächst umzubewaffnen, entbehre der Begründung und sei nicht gerecht­fertigt.

Berlin, 4. Aug. DieNordd. Allgem. Ztg." glaubt annehmen zu dürfen, daß die preußische Regierung zur Bekämpfung der sozial- revolutionären Agitation eine Aenderung des Versammlungsrechtes beabsichtige. Eine derartige Gesetzesvorlage, glaubt das Blatt, dürfte auf bereitwilliges Entgegenkommen des Landtags rechnen.

Die Universität Halle beging am Mittwoch und die nächstfolgenden Tage über das Jubiläum ihres 200 jährigen Bestehens in fest- lichster Weise und unter allgemeiner Beteiligung der Bevölkerung der altenHallorenstadt". Vertreter des Kaisers bei der Jubiläumsfeier war Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig.

Nach einem, dem Südafrikanischen Handcls- kontor in Dresden zugegangenen Berichte seines Generalvertreters in Windhoek sollen sich nicht allein im Süden, sondern auch im Norden des deutschen Schutzgebiets in Südwestafrika die politischen und damit auch die wirtschaftlichen Verhältnisse von Woche zu Woche bessern. Dem Häuptling Witboi, der unser Gebiet nun schon so lange schwer beunruhigt hat, sind ganz er­hebliche Verluste beigebracht worden, so daß, wie verlautet, seine ehemals zahlreiche Gefolgschaft bis auf 60 Krieger zusammengeschmolzen ist. Inzwischen wird die 250 Mann betragende Ver­stärkung der kaiserlichen Schutztruppe m Swakop- mund gelandet sein, nach deren Eintreffen im Hauptquartier sehr bald eine völlige Ordnung der Verhältnisse drüben zu erwarten ist.

Von dem schon erwähnten Brande des Ge­bäudes des Eisenbahnbetriebsamtes in Oppeln wird noch berichtet: Die Frau des Bureau­dieners Sowade ist mit 3 Kindern erstickt. Das Feuer entstand durch eine Benzinexlosion und verbreitete sich sofort auf das Treppenhaus.

München. 4. August. Gestern Nachm, ging ein furchtbares Unwetter über das Vor­alpenland hinter München nieder und traf be­sonders schwer Tegernsee und Schliersee, wo der Hagel teilweise V« stunden lang andau­erte. Auf dem Tegernsee schwamen '/« Stunde lang Hagelkörner von Taubeneiergröße; die stärk­sten Bäume wurden entwurzelt. Der durch Tegern­see fließende Alpbach schwoll heftig an und richtete große Verwüstungen an. Auch in Konze ll in Niederbayern herrschte gestern ein schweres Un­wetter. Die Isar ist stark angeschwollen.

Mannheim, 4. August. Die heutige Nummer der hiesigen sozialdemokratischenVolks- stimme" wurde wegen des Abdruckes vonRe­miniszenzen aus dem Jahre 1849" konfisziert, die Direktoren Dreesbach, Feutz und Re­dakteur Teufel wurden wegen Aufreizung zum Hochverrat verhaftet.

Welch große Vorsicht beim Genuß von Obst geboten ist beweist folgender Fall, der sich in Frankenthal ereignet. Das 11 Jahre alte Mädchen einer Witwe erkrankte am Sonntag Abend plötzlich schwer und starb am Montag

früh unter großen Schmerzen, so daß vermutet wurde, das Mädchen sei nicht eines natürlichen Todes gestorben. Die Mutter gab an, daß das Mädchen unreifes Obst gegessen und Wasser da­rauf getrunken habe. Die im Spital vorgenomm­ene Sektion der Leiche bestätigte die Richtigkeit dieser Angabe.

Württemberg.

Stuttgart, 5. August. Der in den Tagen vom 5. bis 7. Aug. hier stattfindende VII. Ber- bandstag der Deutschen Uhrmacher wurde heute Vormittag 11 Uhr, nachdem bereits gestern Abend im Saale des Bürgermuseums eine erste Begrüßung stattgefunden hatte, im Saale des Stadtgartens durch den I. Berbandsvokfitzender Engelbrecht-Berlin offiziell eröffnet. Die Zahl der anwesenden Delegierten und Gäste belief sich auf etwa 200. . , . !

* Stuttgart. Es läßt sich nicht mehr ver­bergen , daß den Trauben eine Krankheit droht; es ist ein Pilz, der sich übrigens schon öfters gezeigt und in manchen Lagen der jähr­liche Gast ist. Man pflegt demselben mit Schwefel­blüte mit Erfolg zu Leib zu gehen. Die vielen Regenschauer haben das Spritzen des Laubes zum Teil illusorisch gemacht dadurch, daß sie die ge­spritzten Blätter einfach abgewaschen haben. Es fragt sich, ob in allen Lagen ein erneutes Spritzen im Stande ist, dem Uebel zu begegnen. Jeden­falls nur unter der Voraussetzung, daß wieder trockenes Wetter eintritt, was auch für die Ernte auf dem Lande ein dringendes Bedürfnis ist, wenn nicht ein großer Teil der herrlich entwickelten Frucht zu Grunde gehen soll. (S. M).

Obertürkheim, 3. August. Trotz der für den Weinstock nicht sehr günstigen Witterung konnten heute in einem Weinberg des Kaufmanns und Weinhändlers Wilh. Schöpfer am Bahnhof hier reife Clevener geschnitten werden, ein Beweis des guten Stands und der guten Lage dieser Weinbrrge.

Tübingen, 4. Aug. Anläßlich des 32. Schwäb. Kreisturnfestes prangt die Musenstadt Tübingen in prächtigem Festgewand. Kein Haus in den Straßen, durch die sich der Festzug bewegt, ist ungeschmückt, sogar die ent­fernten Stadtteile zeigen reichen Schmuck. Tannen­bäume bilden in manchen Straßen ganze Alleen. Die Frühzüge brachten aus dem gesamten Lande Gäste, in erster Linie solche, die zur heutigen 25. Jahresversammlung des Vereins württemb. Turnlehrer hierher kamen. Um 11 Uhr begann Prof. Dr. Grützen-Tübingen im Hörsaale des physiologischen Instituts einen Bortrag über die Technik des Turnens", verbunden mit Demonstrationen. Der Redner zeigte in ge­wandter Form das Wesen und die Wirkung des pädagogischen Turnunterrichts, um sodann des Näheren auf die Art und den Zweck der Be­wegungen einzugehen. Alle Bewegung ist nicht nur eine Leistung der Muskel, sondern auch eim solche des Gehirns; der Nerv wird erregt durch

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