manns Adam zu 6 Jahren Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere verurteilt ist, hat durch seinen Verteidiger ein Gnadengesuch an den Kaiser gerichtet, um hierdurch die Umänderung der Zuchthaus- in entsprechende Gefängnisstrafe zu erwirken.
Berlin, 4. Juni. Ueber London wird aus Tientsin depeschirt: Sonntag Abend fand ein ernster Krawall in der Takustraße statt. Einige Walliser Füsiliere, welche Polizeidienste verrichteten, wurden, als sie einige französische Soldaten am Einbrechen verhindern wollten, mit dem Bajonnet und Dachsteinen angegriffen. Die Engländer feuerten in die Luft. Sie brachten eine Anzahl Deutscher zum Beistand der Franzosen zur Stelle, zusammen über 200 Mann. Schließlich eröffnet«! 5 der Walliser Füsiliere das Feuer. Nach einem Bericht des Lokalanzeigers tödteten sie einen der französischen Soldaten und verwundeten drei, außerdem 5 Deutsche. 4 Walliser Füsiliere und ein Japaner wurden leicht verwundet. Der Krawall wurde durch die Ankunft eines deutschen Offiziers mit einer starken Wach-Abteilung beendet. Nach dem Wortlaut der Meldung schließt man darauf, daß die Engländer die Angreifer waren, da sie zuerst feuerten. Man erwartet in diplomatischen Kreisen, daß der Zwischenfall ohne üble Konsequenzen auf diplomatischem Wege beigelegt werden wird und betont mit Befriedigung, daß Waldersee noch zur Stelle war, um die Angelegenheit noch in taktvoller Weise zu regeln.
Breslau, 4. Juni. Gestern schlug der Blitz, wie dem Breslauer General-Anzeiger aus Myslowitz gemeldet wird, an der polnischen Grenze in einen Ackerwagen und tötete fünf auf dem Wagen befindliche Feldarbeiterinnen. Auch die Pferde wurden vom Blitz erschlagen.
Gumbinnen, 4. Juni. In dem Prozeß wegen der Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk wurden sämtliche Angeklagte von der
Anklage des Mordes freigesprochen. Unteroffizier Marten erhielt wegen Fahnenflucht und Freiheitsberaubung 1 Jahr Gefängnis.
Brüssel, 4. Juni. Petit Bleu veröffentlicht eine ihm von der Gesandtschaft Transvaals zugegangene Mitteilung über eine in der Nähe von Pretoria stattgefundene^S chlacht, worin die Kommandanten Beyer und Breitenbach die Engländer schlugen, 600 Gefangene machten und 6 Kanonen erbeuteten. Der Bericht enthält ferner näheres über die Kämpfe bei Kalk- hoev e l. Kommandant Breitenbach mit 150 Manu wurde daselbst von den Engländern angegriffen und war fast überwältigt als Kommandant Beyer hinzukam und die Engländer in die Flucht schlug. Außerdem liegen Meldungen über ein Gefecht bei Zwartruggen vor in dem die Engländer ebenfalls in die Flucht geschlagen wurden.
London, 4. Juni. Gerüchtweise verlautet, daß wichtige Entschließungen betreffend eines Friedensvorschlages seitens der Buren bevorstehen.
Petersburg, 4. Juni. Durch Hagelschlag wurde im Gouvernement Jaliszawetpol die gesamte Ernte vernichtet. Mehrere Personen wurden durch Blitzschlag getötet.
— Aus Tsingtau schreibt man der „Köln. Volkszeitg.": Am Ostermontag wurde der Eisenbahnbetrieb von Tsingtau nach Kiautschou eröffnet. Die Eisenbahndirektion hatte Einladungen an einen großen Teil der deutschen und chinesischen Bevölkerung ergehen lassen; einige vierhundert Freikarten waren ausgegeben, außerdem hatte noch eine große Zahl Chinesen uneingeladen sich eingestellt. Der schwerbeladene Zug fuhr morgens 8 Uhr von Tsingtau ab, um etwa vier Stunden später in Kiautschou einzutreffen, wo ein dreistündiger Aufenthalt gemacht wurde. Nachmittags gegen 3 Uhr wurde die Rückfahrt angetreten. In Kiautschou
selbst entwickelte sich ein buntes Treiben. Die chinesischen Mandarine hatten eine Bühne errichten lassen, auf welcher eine Schauspielertruppe vier Tage lang durch ihre mimische Kunst und ihren steinerweichenden Operngesang das große Tagesereignis verherrlichte. In einer Riesenhalle wurden die Gäste: Mandarine, Knopfträger, Gelehrte, chinesische Notabeln und die deutschen Passagiere bewirtet. Direktor Hildebrandt hielt eine chinesische Rede, und der Mandarin von Kiautschou erwiderte dieselbe. Von den Chinesen waren zahlreiche Titelrollen, Seidentücher mit goldenen Inschriften, gestiftet worden. Wenn man diesen Inschriften glauben darf, dann sind die Chinesen vor Freude über die neue Eisenbahn ganz aus dem Häuschen. Sie schreiben u. a.: „Schnell wie der Blitz, rasch wie der Wind," „Litteraten und Volk tanzen vor Freude." Die fünf Bankgeschäfte der Stadt Kiautschou schreiben: „Die Käschstücke kommen von jenseits des Meeres geflogen," „Alle Quellen beginnen zu rieseln," „Der Profit fließt in die fünf Banken!" — Seit der Eröffnung fährt alle zwei Tage ein Zug nach Kiautschou und wieder zurück. Das Billet dritter Klasse kostet 2,40 Obwohl der Preis etwas hoch ist, so wird die Bahn auch von Chinesen ziemlich stark benutzt.
Kekkarneteir.
DLL Lekreieu kleiner Nnäer
wird häufig durch Hauterkrankungen (Wundsein,' Pusteln, Schärfe u. s. w.) hervorgerufen, die oft vermieden oder bald beseitigt werden können, wenn nur die Pat. Myrrholiu-Seife gebraucht wird, die nach den zahlreichen Urteilen erfahrener Kinderärzte, einzig in ihrer Art, wegen ihrer großen Milde und absoluten Reizlosigkeit die beste Seife für die Kinder ist. Ueberall, auch in den Apotheken, erhältlich.
Amtliche Hkkmntimchilngkn.
K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Diebstahlsanzeige.
Ende Mai d. I. wurden unweit Calw auf erschwerte Weise eine gut erhaltene Zimmerbüchse — Kaliber 9 ww, glatter Lauf, sog. Klappenverschluß ; der Schaft hat oben hinter dem Hahnen einen kleinen, kaum wahrnehmbaren Riß; am Abzugsbügel befindet sich auf der linken Seite ein Ausbruch von der Größe eines Schrots — und 90 bis 95 Stück Schrot-Patronen gestohlen. Die Patronen waren in einer .gleichfalls gestohlenen Pappdeckelschachtel mit der Firmabezeichnung „H. Utten- dörfer, Nürnberg" aufbcwahrt.
Tübingen, 4.Juni1901. t.iir.E.
Fran k.
Revier Liebenzell.
Stamm- und
Mennhokz-Uerkauf
am Montag, den 10. Juni, vormitt. 9 Uhr, fim Ochsen in Liebenzell aus Staatswald Markgrafenbrunnen, 8 Wagnereichen mit 2,45 Fm., aus Wolfacker, Ernstmühlberg, Ob. Badwald, Hint. Breitacker, Mahd, Mittl. Steinbuckel, Unt. Gfäll, Markgrafen- bruunen, Hint. Steinberg, Kohlbrunnen, sowie vom Scheidholz der Hüten Mött- lingen, Kaffeehof und Bieselsberg Rm.: 1 eich. Pgl., 13 buch. Schtr., 60 Nadelh.-Schtr., 177 dto. Pgl., 4 eich., 15 buch, und 250 Nadelholz-Anbruch.
einen Pflug und eine Egge, einen Einspännerwagen, einen Bienenstock samt Kasten, einen doppelten Bienenkasten, 100 Stück Hopsenhurden.
Zusammenkunft nächsten Samstag, den 8. Juni, nachmittags 1 Uhr, beim Rathaus.
Den 4. Juni 1901.
Gerichtsvollzieher
Fenchel.
Stammheim.
Krkllnhch-Vktklillf.
Am Freitag, den 7. Juni d. I., von morgens 8 Uhr ab,
kommen aus hies. Gemeindewald Abteilung Kuhwald, Hochtannen, Untere Nille, Schatzweg, zum Verkauf :
113 Rm. tauneüe Scheiter,
114 Rm. dto. Prügel. Zusammenkunft beim Rathaus.
Den 1. Juni 1901.
Gemeinderat.
Liebelsberg.
Brennholz-Verkauf.
Am Piontag, den 10. d. M., von vormittags 9 Uhr an, ; werden aus den hies. Gemeindewaldungen , 70 Rm. Nadelholz-
Scheiter im Aufstreich verkauft. Zusammenkunft beim Rathaus. Den 4. Juni 1901.
Schultheiß Hanselmann.
Ostelsheim.
Zwangs-
Versteigerung.
Der Unterzeichnete versteigert folgende Gegenstände:
eine Futterschneidmaschine, eine Dezimalwage samt Gewicht,
Privat-ÄMigen.
Domäne Sindlingen O./A. Herrenberg. Mehrere hundert Centner
Skroh
und einige Wagen Schennensutter sind hier billig zu verkaufen.
Einladung.
Am Fronleichnamsfeste (Donnerstag) ist nachmittags von 4 Uhr an
musikalische Unterhaltung
im Saale des Badischen Hofs, wozu die Katholiken von Calw und Umgegend mit ihren Angehörigen und Bekannten freundlichst eingeladen werden.
Skaükpfurrer Schnmier.
Am kommenden Sonntag, den 9. Juni, findet in Neuhausen Amts Pforzheim in Verbindung mit dem 25jährigen Jubiläum des dortigen Gesangvereins „Freundschaft" das
XV. Kundesfest
des weftl. Gäu-Sängerbundes
mit Preiswettgesang statt. Hiezu werden die tit. Gesangvereine der Umgebung sowie sonstige Freunde des Gesangs freundlichst eingeladen.
Der Festausschuß.
Darlehenskassenverem liebemell.
Eingetr. Genossenschaft m. u. H.
2. Bilanz pro ltzOO.
Aktiva
Kasseubestand Einzahlung bei der Ausgleichstelle . . Ausstände b. Inhabern lfdr. Rechnung. . Darlehen .... Stückzinse .... Wert des Mobiliars
Davon ab Passiva .
88. 89.
„
1504. 97.
3544. 34.
10799. —.
55. 31.
„
6. 50.
15 999. 01.
„
15 970. 94.
28. 07.
Passiva.
Guthaben der Inhaber lfdr. Rechnung . . ^ 5254.92.
Anlehen.„ 9 850. —.
Geschäftsguthaben der Mitglieder . . . „ 429.50.
Reingewinn des Vorjahres .... „ 106.07.
Stückzinse .... „ 208.22.
Vorausbezahlte Zinse „ 122.23.
15 970. 94.
Stand der Mitglieder am 31. Dezember 1900: 63.
Ausgetreten im Jahr 1900: durch Tod 2, durch Wegzug 2. Eingctreten 5.
Zur Beurkundung:
Liebenzell, 31. Mai 1901.
Vorsteher: Rechner:
Stadtschultheiß Mäule«. Schönten.
karben, IiLete unck llele
in allen Sorten, billigst bei
L. 8erva.