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Knecht-Gesuch.

Nur solche mit entsprechenden Zeugnissen und dem Stammholz­fuhrwerk vertraut, wollen sich melden.

Chr. Keller Sägewerk in Ealmbach.

Mädchen-Gesuch

Ein Mädchen welches kochen und alles häuslichen Arbeiten vorstehen kann, wird zu sofortigem Eintritt gesucht

Zu erfr. bei der Red. ds. Bl.

Mir träumte von einem Königskind.

Lied für eine SingMmrne mit Pianofortebegleitung

komponiert von

RsinLolä 'Wörs.

- Preis 80 Pfg.

Verlag der Ofiarrder'schen Buchhandlung in Tübingen.

Ausgabe 1.

für hohe Stimme, Ausgabe k

für mittlere Stimme, Ausgabe 0.

für tiefe Stimme.

Neuenbürg, den 1. Mai 1894.

Todes-Anzeige.

Heute mittag I Uhr entschlief sanft nach längerem Leiden meine liebe Gattin

Louise geb. Weller

im Alter von 30 Jahren, wovon ich teilnehmende Freunde und Bekannte in Kenntnis setze.

Beerdigung am Himmelfahrtsfeste, mittags 4 Uhr.

Der tiefbetrübte Gatte: Albrecht Sihler, Postsekretär mit seinem Kinde Gotthilf.

Blumenspenden und Condolenzbesuche bitte zu unterlassen.

Gemerbedauk Ueurntmrg.

E. G. m. u. Hfl.

Wegen ungenügender Beteiligung der Mitglieder an der am 29. April stattgehabten Generalversammlung findet die hiedurch notwendige weitere

Generak-Wersammlung

am Samstag 12. Mai d. I. abends 8 Uhr

in der Bachner'schen Wirtschaft (E. Gastpar) statt.

Tagesordnung:

Statutenänderung.

Den 1. Mai 1894.

Der Vorstand.

Neuenbürg.

Am Himmelfahrtstage findet, günstige Witterung vorausgesetzt, ein Ausmarsch über Gräfenhausen nach Ottenhausen statt, zu welchem die Corpsangehörigen hiemit freundl. eingeladen werden. Abmarsch früh

6 Uhr, Zurückkunft gegen 12 Uhr Mittags.

Anzug: Rock. Gurt und Mütze.

Das Kommando.

Neuenbürg.

Es kommt nächster Tage eine

Dampf-Bettsedern-

Reinigmlgs-Maschine

hierher. Wer solche benützen will, wolle sich sofort bei mir melden. Die Federn werden mit Dampf ge­reinigt.

Achtungsvollst

Ernst Glastetter

IN Ettlingen.

Neuenbürg.

Wegen Wegzugs sind

7 schwarze gute Hennen

(Italiener)

sofort zu verkaufen Garlenstraße 67.

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Oeffentliche Anfrage.

Könnte der verehrt. Gemeinderat Neuenbürg nicht dafür Sorge tragen, daß die in der Nähe der Stadt befindlichen Spazierwege durch die in städtischer Kost u. Wohnung stehenden Personen von Steinen u. Unrat hie und da gereinigt werden?

Cheviot «. Belours L M. 1.SS Per Meter, versenden jede be­liebige Meterzahl an Jedermann Erstes Deutsches Tuchversandt- Geschäst Hetlinger n. Hie., JiranL- surt a. M. Fabrik-Depot. Muster umgehend franko.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Die Einweihung der neuen Kirche in Hofe«.

Höfen, 30. April. Die hiesige Gemeinde durfte gestern die feierliche Einweihung ihrer neuen Mrche begehen. Alle Häuser waren mit Tannengrün, Blumen und Flaggen geschmückt, keines wollte zurückstehen. An der Ortsstraße bildeten stattliche Birken- und Tannenbäumchen, teilweise mit Guirlanden verbunden, Spalier bis zum Platz vor dem neuen Bauwerk. Wenn auch die Witterung leider sich sehr wenig günstig für einen solchen Festtag gestaltete es gab des Regens die Menge so vermochte dies doch der gehobenen Stimmung keinen nachhaltigen Eintrag zu 4hun. Freilich hätten alle Teilnehmer gerade an diesem festlichen Tage, dem die Ge­meindegenossen schon seit Wochen freudig enl- gegensahen, den so lange gewohnten heiteren Himmel gewünscht, statt sich gegen den so reich­lich sich ergießenden Regen, welcher ja gar nicht in das Programm ausgenommen war, schirmen zu müssen, und gewiß wäre in diesem Falle die Zahl der auswärtigen Gäste eine weit größere gewesen. Trotzdem aber verlief die denkwürdige Feier ganz wie das Programm lautete. Sie wurde am Vorabend und am Morgen des Festtags durch Glockengeläute eingeleilet und als kurz vor 11 Uhr der untere Enzthalzug eingetroffen war und die angekommenen Gäste sich auf der Bahnhofstraße mtt den hiesigen Ein­wohnern zum gemeinsamen Fcstzug anschickten, konnte man sich von der zahlreichen Teilnahme überzeugen. Von Stuttgart waren die früheren Oberamtmänner Hr. Oberregierungsrat Nestle und Regierungsrat Hofmann, von Neuenbürg eine stattliche Zahl Teilnehmer, worunter der Hr.

Oberamtsrichter und Oberamtmann erschienen, ebenso von den benachbarten Gemeinden, und von Pforzheim zahlreiche Gäste. Nach dem Choral Lobe den Herren" vom Turm der neuen Kirche herab, ging der Zug unter Glockengeläute zur Kirche. Vor dem Portal derselben übergab der Baumeister, Hr. Münsterbaumeister, Professor v. Beyer von Ulm, umgeben von der Geistlichkeit in Amtsrobe, unter feierlicher Ansprache dem Ortsgeistlichen. Hrn. Pfarrer Mayer von Calmbach den Schlüssel zum Oeffnen der Kirchen- thüre, was mit Worten des Dankes gegen Gott und im Namen des Dreieinigen Gottes geschah. Der Einzug erfolgte unter den herrlichen Klängen der Orgel; bald waren die Plätze be­setzt, Viele mußten sich mit einem Stehplätzchen begnügen, Bielen war ein Unterkommen in der Kirche überhaupt nicht mehr möglich. Zunächst sang nun der Kirchenchor von Wild­badHerr, ich habe lieb die Stätte" und die Gemeinde den ersten Vers des Liedes Nr. 279, worauf Hr. Dekan Cranz, von der Oberkirchen­behörde beauftragt, in zu Herzen gehender An­sprache unter Zugrundlegung des 84. Psalm das Weihegebet vollzog. Nach dem Gesang des zweiten Verses des angefangenen Liedes hielt Hr. Pfarrer Mayer die Festpredigt, für welche er als Text 1. Buch Mose, 28. Kap. Vers 17 gewählt hatte. Die Rede zeichnete sich durch ihren trefflichen Gedankengang und den ein­drucksvollen Vortrag aus und entsprach ganz der weihevollen Stunde. Redner teilte aus der Geschichte der nun vollendeten Kirche mit, daß sich im Jahr 1852 die Glieder der Gemeinde zusammengethan und den Vorsatz gefaßt haben, eine eigene.Heimstätte für die kirchlichen Be­dürfnisse zu schaffen, wie insbesondere die bürger­liche Gemeinde seither jährliche Beiträge sammelte, und wie durch reichlich fließende Privatgaben

nun das Werk erstellt werden konnte. Manche der Spender sind cingezogen zur oberen Gemeinde, insbesondere müsse heute einer edlen Frau ge­dacht werden, die so sehnlichst gewünscht hat. an der gegenwärtigen Feier teilzunehmen, die aber noch kurze Wochen vorher durch einen raschen Tod abgerufen wurde. Nun stehe das Gottes­haus da als ein Denkmal der Gemeinde, nicht nur der Baukunst, als ein würdiger Tempel zur Ehre Gottes. Diese heilige Stätte sei eine Pforte des Himmels, die gottesdienstlichen Gebräuche und Handlungen, die darin vorgenommen wer­den. sollen nur dem Weg zum Eingang in die himmlische Pforte dienen. Nach dieser Predigt sang der Männergesangverein den Choral:Herr, dir ist Niemand zu vergleichen" und nun voll­zog der Geistliche der Reihe nach fünf Tauf­handlungen. Es waren 4 Mädchen und ein Knabe. Der erste Täufling ist das 11 Monate alte Töchterchen des Sägwerkbes. Ad. Bodamer, des Stifters des Taufsteins. Es wird den ver­sammelten Zeugen dieses Taufakts ein bleibendes Bild sein, wie die fünf männlichen Taufpaten in so anmutiger Stellung mit feierlichem Ernste, ihre Patenkinder in den Armen, ihres Amtes walteten. Den Taufakt schloß der Männer­gesangverein mit dem Chor:Kommt, kommt, den Herrn zu preisen." Der Generalsuper­intendent, Hr. Prälat Dr. v. Wittich brachte daraus in seiner Ansprache der Gemeinde seine und der evang. Oberkirchenbehörde Glückwünsche dar. Die Stimmung der versammelten Ge­meinde sei Lob und Dank gegen den allmächtigen Gott. Der Hr. Prälat ermahnte in seinen Aus­führungen in eindringlichen Worten zum steten Besuch der Gottesdienste, es gebe in unserer verkehrsreichen und vergnügungssüchtigen Zest so viel Gelegenheit» sich davon abzuziehen. Nach dem Gesang des Kirchenchors:Lobe den Herrn"