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W
Schulbücher.
Fikeln, Krsedücher I«. II Teil
Spruchbücher. Bibl. Geschichten. Gesangbücher
in guten Leder-Einbände«, ferner
Liederhefte, I. Teil rot, II. Teil blau
und
empfiehlt
Rechenbücher
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liefert je 9 kkä. netto kreo. Mcliu. llottakeldutter I. täZI. t LI. 7.75 Llütenbonig, Lakcl sötte „ 5.25 .Vkatieuliolliq, allcttcinsb „ 5 50 4'/- L. Kutter, 4'/, k. König „ 6.50
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Fahrplan-Plakate
Sommerdienst 1894.
1. Enz- und Nagoldbahn mit Angabe der Anschlüsse nach Stuttgart. Karlsruhe. Altenstaig. Freudenstadt, Tübingen, Rottweil rc.,
2. für die Station Neuenbürg mit großen Ziffern
empfiehlt C- Meeh.
sich mit der beschäftigt,
Dichtkunst
oder ein Freund derselben ist, bestellt bei der nächsten Postanstalt die Zeitschrift
„Der brutsche UMsdichtn".
Preis vierteljährlich 1 ^ Postzeitungsliste Nr. 1744a.
Weltausstellung
in Antwerpen.
Wer in Antwerpen eine Stelle, Verbindungen, Absatz für seine Waren u dgl. sucht, der annonciere in dem daselbst erscheinenden „Antwerpener Anzeiger" , der an sämtliche bessere Restaurants, Cafes, Hotels u. s. w. in Antwerpen regelmäßig versandt wird. Anzeigen 16 ^ pro viergespaltene Zeile (ca. 26 Buchstaben). Alle Anfragen rc. sind ausschließlich zu richten an das Annoncen-Bureau Union in Antwerpen.
Fremdenbücher
(Nachtbücher für Gasthausbesitzer) empfiehlt
C. Meeh.
Die soeben zur Ausgabe gelangte Nummer 14 des „Häusliche« Ratgebers," eines praktischen Wochenblattes für alle deutschen Hausfrauen, enthält folgende Artikel: „Heimstätten," „Die Schwiegermutter," „Noch einiges über den heiklen Pnnkt" und „Zur Abwechslung der den Tisch." Daran schließen sich die Erzählungen „Ein Damascenerdolch," für äußerst spannende Kriminalroman "Umsonst geopfert" und das Charakterbild „Maria Rubens." Den praktischen Teil der Nummer stillen die Rubriken Gesundheitspflege, Haus- und Zimmergarten, Tiere, Arbeitsstube (mit prachtvollen Handarbeiten), Häusliche Kunst, Fürs Haus, Für die Küche, Backwerk und Getränke. Beigegeben ist der äußert interessanten und reichhaltigen Nummer die Kinderzeitung „Für unsere Kleiner." Wer dieses wertvolle Blatt noch nicht kennt, dem raten mir, sich eine Probenummer dieser billigen Wochenschrift (1,25 Mark vierteljährlich) vom Verleger des Blattes, Herrn Robert Schnee- weiß in Breslau, gratis und franko kommen zu lassen.
Ein Meisterstück lexikographischer Arbeit, das ob seiner Eigenart in der einschlägigen Litteratur einzig dasteht, bringt die Verlagshandlung des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien soeben mit der fünften, gänzlich umgearbeiteten Auflage von Meyers Hand-Lexikon des allgemeinen Wissens in einem Band aus den Büchermarkt. Das uns in wesentlich veränderter Gestalt vorliegende Buch ist ein ganz merkwürdiges Ding, seine Einrichtung und Bearbeitung ist so genial, daß das Werk als ein richtiges Kind seiner Zeit bezeichnet werden darf, und seine Entstehung ist ein Triumph des menschlichen Scharfsinns. Mit überraschender Schnelligkeit, Klarheit und Präzision giebt das Buch auf alle Fragen, die mensch- liches Wissen zu beantworten vermag, in lakonischer Kürze Auskunft. Man will nicht immer m bänderischen Werken suchen, nicht immer nach einem schweren Lexikonband greifen, nicht immer in langen Artikeln blättern um einer kurzen Auskunft willen, eines Namens, eines Begriffes, eines Fremdwortes, eines Ereignisses, eines Datums, einer Ziffer, einer Thatsache halber, wie sie beim Zeitungs- nnd Bücherlesen, im Gespräch, beim Nachsinnen, Beschauen, Schreiben rc. so oft einem aufstoßen und im Gedächtnis oder Wissen eine Lücke fühlen lassen. Ein bequemer Band zur Hand, der auf den ersten Griff und ersten Blick den begehrten Nachweis liefert, kurz, bestimmt und richtig, das ist was man tausendfältig im Leben braucht, und diesem Bedürfnis hilft Meyers Hand-Lexikon mit einem Schlage ab. Dem Piccolo der großen Nachschlagewerke, ein Band in Klein-Oktav von ungefähr einer 1700 Seiten engen Druckes, wird man daher einen festen Platz in jeder Bibliothek, in jedem Bureau, auf jedem Schreibtisch, kurz neben jedem Tintenfaß gern einräumen. Er weiß für jedes Vorkommnis eine Erklärung, aus jede konkrete Frage eine Antwort, auf jeden Zweifel einen Bescheid, in jedem Streit einen Entscheid, für jeden Notfall einen Behelf und ist somit angethan, sich zum unentbehrlichen Haushaltstück zu machen, wie kein andres Buch. — Zudem sichert der unverhältnismäßig billige Preis von 10 ^ dem Merkchen eine unbeschränkte Verbreitung.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Wildbad. 29. April. Heute früh verschied nach mehrwöchentlichem schwerem Leiden Hr. Stadtpfarrer Glauner im 56. Lebensjahr. Schon vor etwa 14 Tagen nahm die Krankheit den bedenklichsten Charakter an. Der Verstorbene (in Gräfenhausen gebürtig) hat nun nahezu vier Jahre hier segensreich gewirkt. Es bekundet sich eine allgemeine herzliche Teilnahme. Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 4 Uhr statt.
Pforzheim, 28. April. Der heutige Jung-Schweinemarkt hatte ca. 80 Stück Span- und Saugferkel, jedoch keine Läuferschweine aufzuweisen. Innerhalb einer halben Stunde waren die Ferkel bei lebhaftem Handel zu Preisen von 30—40 per Paar bis auf wenige, für welche zu hohe Preise gefordert wurden, abgesetzt.
Deutsches Keich.
Die sozialdemokratischen Ostern.
So hat der „Vorwärts" den „Arbeiter- Weltfeiertag" genannt, der 1889 von der sozialdemokratischen „Weltregierung" angeordnet und auf den 1. Mai eines jeden Jahres angesetzt worden ist. Allein: „man muß die Feste feiern, wie sie fallen," das Osterfest fällt nicht auf den 1. Mai and darum wird an diesem Tage auch nicht gefeiert. Wenigstens bei uns in Deutschland nicht. Und das ist gut, denn die Absicht beim „Weltfeiertag" ist, dem Bürgertum, allen Nichtsozialdemokraten, den Fuß der sozialdemokratischen Parteileitung auf den Nacken zu setzen. Es soll oder vielmehr es sollte gezeigt werden, daß sich in Deutschland keine Hand regen, daß keine Maschine raffeln dürfe, wenn die Herren Singer und Bebel cs verböten. Nur die Eisenbahnbediensteten und Pferdcbahnkutscher sollten schaffen, damit die Herren Sozialdemokraten bequem nach ihren Vergnügungsplätzen fahren konnten. Mit dem Kundthun der sozialdemokratischen Macht war der Zweck verbunden, den Arbeitern, die nicht „Genossen" sind — und die bilden noch immer die große Mehrheit — vorzuführen, was die Sozialdemokratie schon
jetzt kann. „Kommt Ihr auch zu uns," so wäre dann gesagt worden, „dann sind wir die Herren, dann diktieren wir alte Tage, was zu geschehen und nicht zu geschehen hat." Namentlich die Arbeiter auf dem Lande sollten durch vollständige Arbeitsruhe am 1. Mai geblendet werden und einen gewaltigen Begriff von der Großartigkeit der Sozialdemokratie erhalten. Es kam anders. Das Bürgertum zeigte gleich das erste Mal (1890), daß die Sozialdemokraten nicht die Herren sind. Die Arbeitgeber hielten zusammen und erklärten, daß jeder, der am 1. Mai streiken würde, auch an den folgenden Tagen oder Wochen „Weltfeiertag" spielen könne. Dadurch bekamen die friedlichen Arbeiter den Mut, sich gegen den sozialistischen Streikbefehl für den 1. Mai aufzulehnen und ruhig an ihre Arbeit zu gehen. So wurden die ersten sozialdemokratischen Ostern in Deutschland zu Wasser und in den folgenden Jahren machten die sozialdemokratischen Kommandeure nicht einmal den Versuch, das Feiern anzuordnen. Das deutsche Bürgertum hat sich durch Einigkeit und Festigkeit die sozialdemokratische Frühjahrsparade vom Halse gehalten. Die sozialdemokratische Parteileitung thut zwar diesmal, wie alljährlich, in einem Aufruf an die „Genossen" so. als ob sie die allgemeine Arbeitsruhe „wegen der gegenwärtigen Geschäftslage" in diesem Jahre aus- fallen lasse. Das ist aber arg geflunkert. Auf dem vorletzten Parteitag entschuldigte Hr. Bebel bei einem österreichischen Genossen das Arbeiten am 1. Mai damit, daß die deutsche „Bourgeoisie" zu energisch sei, mit anderen Worten, daß sie sich das Streiken zum puren Plaisir der Sozialistenhäuptlinge nicht gefallen lasse. Und das ist die Wahrheit. Es ist also einstweilen sicher, daß der Tag. der aus den 30. April folgt, trotz des sozialdemokratischen Parteivorstandes und des internationalen Pariser Sozialistenkongreffes kein Weltfeiertag sein wird, wenn auch im Ausland vielfach die Arbeit ruhen wird, und viel- leicht zu Ehren des Tages und der „Menschheit" einige Bomben platzen werden. Allerdings wäre es ein schwerer Fehler, die sozialistische Gefahr für Deutschland deshalb gering zu achten, weil
der Gewaltstreich des allgemeinen Streiks am 1. Mai nicht gelingen will. Hat doch Fürst Bismarck erst dieser Tage wieder vor der Nichtbeachtung der sozialdemokratischen Anschläge gewarnt. Aber das Nichtgelingen des Weltfeiertags ist wertvoll, weil es dem Bürgertum alljährlich zeigt, was es auszurichten vermag, wenn es einig und fest ist.
Das Reich nnd die Bundesstaaten in landwirtschaftlichen und gewerblichen Fragen. In
der viel umstrittenen Frage, daß das Reich, resp. die Reichsgesetzgebung für die Hebung der ungünstigen Lage der Landwirtschaft und der Gewerbe zu wenig thue, hat sich in der Presse mehrerer Parteien eine Art Competenzstreit darüber herausgebildet, ob es mehr Sache des Reiches oder der einzelnen Bundesstaaten sei, der Landwirtschaft und dem Gewerbe aufzuhelfen. Den direkten Anlaß dazu hat wohl die Erklärung des Reichskanzlers Grafen Caprivi gegeben, daß die Landwirtschaft nur dann Reichssache sei, wenn die landwirtschaftliche Konkurenz des Auslandes Gegenstand der Reichsqesetzgebung werde, daß aber im klebrigen die selbstständige Sorge für die Landwirtschaft den einzelnen deutschen Staaten obliege. Nach der Reichs- verfaffung und der Lage der Landesregierungen hat nun der Reichskanzler offenbar ganz recht, denn die Reichsverfassung enthält keine Bestimmung. daß die Förderung der Interessen der Landwirtschaft eine der Aufgaben des Reiches sei. Tatsächlich hat ja auch jeder deutsche Bundesstaat, also Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen u. s. w. sein landwirtschaftliches Ministerium oder Departement und außerdem ist die Fürsorge für die Landwirtschaft von Alters her mit großer Vorliebe von den Landesregierungen und von Landtagen betrieben worden. Dazu kommt, daß sich die landwirtschaftlichen Verhältnisse in jedem einzelnen Bundesstaate nach besonderen Rechten und Einrichtungen entwickelt haben. Es kann also gar keinem Zweifel unterliegen, daß das stark hervortretende Eingreifen des Reichstages in landwirtschaftliche Reformfragen einfach vom