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elendig umkomm'n lasf'n. Schau, Lenerl, wir sind alle Menschen, nur Gott kann uns g'recht richt'n, — denk' an Dein' Sterb'stund', wann D' einst in Todesnöten schweb'n wirst, dann, Lenerl, wird Dir diese Stund' 'n Weg zur Höü' bahnen."
„Meinst, Franzi, doaß Du in'n Himmel kommst?" lacht sie gellend. „O freili, Du bist so guet, so fromm g'wes'n, hast an Märtyrertod, glei werd'n die Eugele erscheinen, werd'n Di aufi zum Himmel tragen und der gnädige Schöpfer wird Di aufnehmen in seinen Schoß. Wird dös net schön sei'? bald bist so weit, Franzl, schau, es geht Dir schon bis an die Brust, und wann D' die Arme so von Dir streckst, dann sinkst schneller, fühlst net? O. wie wohl muß Dir sein, daß D' eingeh'n kannst in den ew'ge» Fried'n! Gelt, Franzl, D' thust's
do gern?-— Und wann's die
Glock'n um Di läuten und wann's um Di beten werd'n, — denn am End' werd' i 's hinausschreien in d' Welt, daß D' im Sumpf derstickt bist, — dann werden's sag'n — ein Guater — ein G'rechter is in'n Himmel einigang'n und Du. Franzl. gelt — Du wirst Di net umdreh'n in Deinem Grab, hier im Sumpf und Moor."
„Allmächtiger Vater, Erbarm'n!" betete Franz in höchster Todesangst, das entsetzliche Gespenst, der Würgeengel, trat immer näher an ihn heran. Schon fühlte er eine ungeheure Wucht seine Hüsten Niederdrücken, langsam — unaufhaltsam zerrt es ihn nach unten.
„Lenerl, hilf mir!" schreit er gellend auf, und in rasender Verzweiflung bemüht er sich, höher hinauf zu kommen. Mit beiden Armen tastet er über den Schlamm hin, nach einer Stütze, einem Halt suchend, er möchte sich hinaufheben, hinausschnellen — vergebens — nirgends feste Masse. Schnell hebt er die schlammbedeckten Arme wieder empor, er muß sie hoch, ganz hoch halten, denn schon steht er bis unter die Achselhöhle im Sumpf, und er fühlt's, wie er immer tiefer, unaufhaltsam tiefer sinkt.
„Lenerl," ruft er gurgelnd, die Stimme versagt ihm, sein Herzschlag stockt, schaudernd fühlt er, wie jedes Haar auf seinem Haupt sich sträubt — die lähmende Angst zuckt ihm durch's Mark, von oben herunter, von unten herauf, rieselnd spürt er's in den abgestorbenen Wangen. Stier treten seine Augen aus den Höhlen, vergebens bewegt er die Lippen zum Sprechen, kein Laut dringt aus der gelähmten Brust. Ihm ist's, als drücke eine Riesenfaust seine Kehle zu, und dabei hat er das klare, entsetzliche Bewußtsein, er fühlt, wie er Linie um Linie sinkt.
„Lenerl!"' stößt er noch einmal mit Aufwand der letzten Energie hervor, röchelnd seufzt er über den Sumpf hin:
„Willst mi net den Gerichten übergeb'n? — ich will mei Schuld büß'n, Du wirst gerächt und Dein' Ehr' wieder herg'stellt sein."
„Ehre!" knirscht sie — „Ehre!" — „mein Lieb' war meine Ehr' — war mein Leb'n, mit ihr bin i g'storb'n — was soll mir die Ehr'?
„O Gott!"-o Gott!-
o Gott! — — —" zittert ein schauerliches Seufzen über den Sumpf.
Starr blickt Lenerl nach der feuchten Stelle, wo ein dunkler Punkt sich langsam bewegt — oder scheint's nur so, weil er immer kleiner und kleiner wird?---
Ein leises, schwappendes Glucksen-
und die Stelle, wo Franzl's Kopf verschwand, liegt wieder nichtssagend und reglos, vom glitzernden Mondschein beleuchtet im schilfigen Sumpf.-—
Ein Windstoß rauscht über das raschelnde Schilf, daß es sich wie das Flüstern nächtlicher Geister anhört. Mit gellendem Klageruf und leisem Flügelschlag schwebt eine Eule über's Moor und die Unken stimmen ein neues Lied an. das Lied vom verschollenen Franzl und dem wahnsinnigen Lenerl aus dem Sumpfhaus. —
Auflösung des Rätsels in Nr. 64.
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Anm. der Red. Da der badische Fahrplan noch nicht zu haben, konnten die Anschlüsse nach Karlsruhe nicht ausgenommen werden. Wir werden deshalb den vollständigen Fahrplan im Lauf der Woche nochmals bringen.
Redaktion, Druck und Verlag von C. Meeh in Neuenbürg