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macht einen großen Strich durch die Rechnung. Alle großen Städte hatten bereits erfolgreiche Geld­sammlungen eingeleitet und für den erwarteten Prinzen eine reiche Wiege in Arbeit gegeben.

Vermischtes.

Humoristische Postkarten ans dem Gebiet der Schwäbischen Alb (Hohen-Neusfen, Teck, Lichtenstein mit Honau und Achalm) und die eben erschienenen Blitzfahr- Pläne für Baden und Württemberg sind unserer Redaktion durch die Herausgeber Greiner L Pfeiffer in Stuttgart zugegangen. Karten allen Naturfreunden, Fahrpläne allen Reiselustigen sehr zu empfehlen.

Dauerhafter Hausanstrich. Man streicht nach Mitteilung in denNeuesten Erfind­ungen und Erfahrungen" zuerst mit Zinkweiß und läßt darauf einen Anstrich von Chlorzink in Leim- waffer folgen. Das Zinkoxyd bildet mit dem Chlor­zink Oxychlorid von großer Härte und glänzender Oberfläche. Durch Beimischen von Farbe läßt sich jeder gewünschte Ton erzeugen. Der Zinkanstrich ist unverwüstlich, trocknet schnell, blättert nicht ab, zeigt den Geruch frischer Oelanstriche und ist um mehr als 5 Proz. billiger als letztere.

Wie man sich seinen eigenen Todten- schein beschafft, hat ein Student der Medizin in Dublin gezeigt. Tie Angelegenheit hat auch in ärztlichen Kreisen nicht geringes Aufsehen erregt. Jener Student hielt sich in London auf, fing an über ein ernstliches Leiden zu klagen, legte sich zu Bett und ließ den Arzt kommen. Diesem beschrieb er genau alle Erscheinungen der Bright'schen Krank­heit, wie er sie aus seinen Studien kennen gelernt hatte, der Arzt behandelte ihn daraufhin und be­suchte ihn regelmäßig. Eines. Abends gab der Kranke seinen Zustand für erheblich verschlimmert aus und schickte einen angeblich an seinen Bruder gerichteten Brief zur Post. Am nächsten Morgen rasierte er sich seinen Schnurrbart ab, traf noch weitere Aenderungen an seiner äußeren Erscheinung und ging in die Sprechstunde des Arztes. Diesem gab er an, daß sein Bruder, dessen Rolle er jetzt selbst spielte, gestorben wäre und verlangte einen Totenschein. Auf'die üblichen Fragen antwortete er, daß er bei dem Tode seines Bruders zugegen gewesen wäre und beschrieb die Art des Todes, wie sie bei der Bright'schen Krankheit zu geschehen Pflegt. Dem Arzt fiel zwar die, große Aehnlichkeit des jungen Mannes mit dem Kranken auf, aber er gab ihm den Schein. Als er nun aber nach seiner Gewohnheit zur Besichtigung der Leiche kam, fand er das Zimmer geschlossen. Schließlich konnte doch ein Schlüssel aufgetrieben werden, und der Arzt trat in die völlig verdunkelte Stube, worin er auf dem Bett die Umrisse eines Körpers zu erkennen glaubte. Als er die Decke zurückschlug, fand er zu­nächst zu seinem Erstaunen keinen Kopf darunter, und bald stellte sich heraus, daß die ganze Leiche aus Tüchern gedreht war. Das Ende vom Lied war, daß nach der Polizei geschickt und der unrecht­mäßig Verstorbene gefangen gesetzt wurde. Nun­mehr löste sich auch das Rätsel, man fand unter den Papieren des Verhafteten eine Lebensversiche­rung auf 20000 Mk. Dieser gab zwar als ein­zigen Grund für den Betrug an, er habe für seine

Angehörigen als tot gelten wollen; immerhin wurde er zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.

R»f zur» T«r«e«.

Als einer unserer größten deutschen Dichter, Friedrich Schiller, auf dem Sterbebette lag und sein letztes Skündlein nahen sah, da sprach er die hedeutsamen Worte aus:Sorget für Eure Ge­sundheit, denn ohne sie vermag man nichts." Leider wird diese wohlgemeinte Ermahnung von unzähligen Menschen bei weitem nicht beachtet, ja es giebt nur allzu viel Menschen, die ihr, man möge sagen ab­sichtlich, geradezu entgegen handeln und ihren Körper als einen Gegenstand ansehen, der unverwüstlich sei, auch den gröbsten Verstößen gegen das Naturgesetz widerstehen könne. Das ist sehr beklagenswert und es sollten daher alle Diejenigen, die es mit sich und ihren Nebenmenschen gut meinen, darauf Bedacht nehmen, und mit allen Kräften dahin wirken, daß der Einzelne seinem Körper diejenige Pflege und Rücksichtnahme angedeihen läßt, wie es zur Erhaltung der Gesundheit, dieses höchsten menschlichen Gutes, erforderlich ist. Woher kommt es, daß eine große Anzahl unter uns in einem Alter, in dem sie in der Vollkraft dastehen sollten, als sieche schwächliche Wesen herumschleichen und vorzeitig vom Tode hin­gerafft werden2 Tie meisten haben das selbst ver­schuldet, weil sie blind in den Tag hineingelebt und die Pflege ihres Körpers vernachlässigt haben. Atem­not, Brustschmerzen, schlechte Verdauung, Hämorr- hoidalbeschwerdcn und andere Leiden mehr findet man heutzutage so massenhaft verbreitet, und dennoch denken die Wenigsten daran, den eigentlichen Ursachen dieser krankhaften Erscheinung auf den Grund zu gehen. Besonders die sitzende oder anhaltende Be­schäftigung in geschlossenen Räumen ist ein gefähr­licher Feind der menschlichen Gesundheit. Es trittdie>e Thatsache recht grell hervor, wenn man die vielen Tausenden von Personen beobachtet, die, seien sie männlichen oder weiblichen Geschlechts, gezwungen sind, in Fabriken arbeiten zu müssen, wo nicht seilen in einem einzigen Raume hundert und mehr Menschen den ganzen Tag über bei einander sein müssen. Man denke nur einmal daran, welche Ausdünstungen da entstehen und die Luft verpesten! Es kommt hinzu die Art und Weise der Beschäftigung, die in vielen geschäftlichen Etablissements, in Büreaus und Werk­stätten rc. in sitzender, gebückter Körperhaltung ver­richtet werden muß und wodurch die Cirkulation des Blutes gehemmt wird. Auch iu den Schulen geht es nicht besser, indes ist man in den Lehr­anstalten wenigstens bestrebt, so viel als möglich für reine, gesunde Luft zu sorgen und den Kindern durch den Turnunterricht die unerläßliche Bewegung zu verschaffen. Um so mehr wird in diesem Punkte seitens der Erwachsenen noch recht viel gesündigt; jede körperliche Anstrengung, die nicht sein muß, wird ängstlich gemieden, weil, wie man öfter sagen hört, sie ermüdend wirke. Weit gefehlt.

Das Sprichwort:Nur in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist" ist ein sehr beher­zigendes Mahnwort, und dies erkennend, wird ja auch von allen berufenen Stellen aus die Turnerei auf das Tatkräftigste unterstützt. Es giebt kaum etwas, das nach den verschiedensten Richtungen so fördernd die Gesundheit beeinflussen kann, als das Turnen und deshalb wäre es dringend zu wünschen, daß auch das weibliche Geschlecht mehr, als es bis­

her geschieht, der Turnerei seine Sympathie zuwen­den möchte. Blutarmut, Bleichsucht und Schwäche­zustände, wie man so häufig bei Mädchen im Alter von 16, 18 bis 20 Jahren findet, würden vielfach verhindert werden, wenn die . Mädchen in den jünge­ren Jahren dem regelrechten Turnen unter sachver­ständiger Aufsicht zugeführt worden wären.Wo schwächliche Mädchen, da kranke Mütter, da ein siechendes, späteres Geschlecht!" NehmtS Euch, Ihr Frauen und Mütter, die Ihr die Verantwortung für die körperliche Pflege Eurer Töchter tragt, zu Herzen!

Unser heutiges Mahnwort soll aber nicht ein­seitige Geltung haben, vielmehr an Alle, Männer und Frauen, Jünglinge, Jungfrauen und Kinder gerichtet sein. Der griesgrämige Winter liegt hin­ter uns, der Sommer hat seinen Einzug gehalten. Darum hinaus nicht nur in Wald und Feld, sondern auch auf den Turnplatz! Dort kräftigt und stählt eure Muskeln, reckt und streckt Eure Glieder und seid versichert, daß die Stunden, die Ihr dort durch Leibesübungen verbringt, auch für das Vaterland nutz- und segenbringend sind. Denn sie dienen dazu, gesunde Frauen und kräftige Männer zum Schutze von Haus und Herd zu erziehen, und darin liegt der patriotische Zweck der Turnerei.

Standesamt Katw.

G eborene.

4. Mai. Maria Frida Heilemann, Tochter des Franz Ludwig Heilemann, Fabrikarbeiters hier.

4. Ernst Friedrich Beißer, Sohn des Christian

Johannes Beißer, Maschinenstrickers hier.

5. Friedrike Martha Sixt, Tochter des Thomas

Sixt, Gipsers hier.

5. Maria Anna Hagele, Tochter des Christian

Hagele, Handelsgärlners hier.

6. Lina Anna Schad, Tochter des Jakob Friedr.

Schad, Küfermeisters hier. Gestorbene:

6. Mai. Friedrich Bühler, lediger Schneider hier, 38 Jahre alt.

6. Ernst Jakob Häberle, Schuhmachermeisier hier,

67 Jahre alt.

Gsttrsdieirste

MN Sonntag Itogatc, 12. Mai.

Vom Turm: 81. Predigtlied: 351, Meinen Jesum lass' ich nicht. 9 Uhr: Vorm.-Predigt, Herr Stadt­pfarrer Schinid. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen.

Kimnrekfahrlssest, 16. Mai.

Vom Turm 181. Kirchenchor: In großer Kraft re. Predigtlied 188, Hallclujah, wie lieblich stehn. 9 Uhr: Vormitt.-Predigt, Herr Stadtpfarrer Schmid. 2 Uhr: Mifsionsfest. Redner: die Herren Pfarrer Scholl von Teinach, Missionar Kölle und Schürle, Dekan Roos- Ordination des Missionszöglings Stahl von Ostelsheim.

Kekkaineteir.

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Auster xorlokrri.

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M8kl.8Lvi-»8L!N.M8V.is

_ E . I-eip2iZtzr«1>r. 45, Keks Linkenstr.

Amtliche Kekmtmchiiiigkii.

K. Staatsanwaltschaft Tübingen.

Fahndung.

In der Nacht vom 30. April auf 1. Mai d. I. sind dem Briefträger Strecker in Calw aus seinem im Kapp- lenberg gelegenen Garten von einem unbekannten Thäter zwei noch neue Strohmatten, mit Bindfaden gebunden, zusammenrollbar, je 3 m lang und 1'/, m breit, ein Exportsack ohne Zeichen und ein i'/, m langes und 2 m breites Packtuch auf erschwerte Weise gestohlen worden.

Um sachdienliche Mitteilungen über den Verbleib der Gegenstände und die Person des Diebes wird gebeten.

Ten 7. Mai 1901. I. 1290.

Roth, H.-A.

Revier Hirsau.

Sire« Kerkavf

am Dienstag, den 14. Mai, nachmittags 5 Uhr, im Löwen in Oberreichenbach, aus

Staatswald Weckenhardt, Abtei­lung Siehdichfür und Lachmiß:

14 Lose gemähte Heidestreu geschätzt zu 100 Rm.

Calw.

Brennholz-Verkauf

am Montag, den 13. d. M., vorm. '/-lOUHr, im Badischen Hof hier, aus verschiedenen Abteilungen

des Distrikts Mädig:

114 Rm. Nadelholz, Scheiter, Prügel und Anbruch.

Gemeinderat.

Calw.

Gefunden

wurde ein Geldstück. Eigentums­ansprüche sind bei der Unterzeichneten Stelle geltend zu machen.

Stadtschultheißenamt.

Haffner.

Teinach.

In der Nachlaßsache der am 5. ds. Mts. ff ledigen Katharine Löffler dahier werden bekannte und unbekannte Gläubiger aufgefordert, ihre Ansprüche

an den Nachlaß binnen 14 Tagen an­her anzumelden.

Den 8. Mai 1901.

Vorsitzender des Nachlaßgerichts: Bezirksnotar Kurz.

Revier Wildbad.

Verkauf von aufbereitetem Stammholz

aus Staatswald Abteilung Proßenweg, Löwen- Oberer und Unterer Baurenberg und Chri­stofshof:

1178 St. tannen Langholz mit Fm.: 760 I., 464 II.. 269 III., 205 IV 1 V. Kl., 224 St. tannen Sägholz mit Fm.: 135 I., 47 II., 27 III. Kl.,

574 St. forchen Langholz mit Fm.: 162 I., 359 II., 182 III., 61IV. Kl., 79 Sägholz 37 I., 27 II., 7 III. Kl.,

15 Eichen mit Fm.: 6 III. Kl.,

46 Buchen 15 I-, 10 II. Kl.

Normales und Ausschußholz ist zum Revierpreis berechnet. Die An­gebote sind auf die einzelnen Lose in ganzen und Zehntels-Prozenten der Revier­preise zu machen und unterschrieben und verschlossen mit der Aufschrift Gebot auf Stammholz" bis Samstag, den 18. Mai d. I., vormittags 9 Uhr, beim Revieramt einzureichen, woselbst die Eröffnung statlfindet, welcher die Bietenden anwohnen können. Losverzeichnisse, Offertformulare, sowie Auszüge sind vom Revieramt zu beziehen.