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Sein Glanz ist ohnegleichen. In der Mitte befindet sich ein ganz kleiner, schwarzer Punkt, der, wie Sachverständige meinen, leicht beim Schneiden entfernt werden wird. Es heißt, daß die brittische Regierung den Besitzern des Steines Breitmayer und Bernheimer eine halbe Million Pfd. dafür geboten habe. Das Angebot wurde jedoch nicht angenommen.

Auf einer Briefmarken-Auktion in London wurden für zwei Marken der Kapkolonie 2000 -/-L bezahlt. Es handelt sich dabei um eine Kuriosität. Im Jahre 1866 gingen der Kapkolonie plötzlich die Vorräte an dreieckigen roten Einpenny- und blauen Bierpenny-Marken aus, und bis der nötige Ersatz von EnglaM^ eintreffen konnte, druckte man. so gut es ging; andere Marken von eiligst hergestellten Holz- blöcken. Einzelne dieser Blöcke wurden aber an eine falsche Stelle gesetzt, so daß sich auf den Bogen der roten Einpcnny-Marken solche be­fanden, die das Muster der blauen Vierpenny- Stücke trugen, aber natürlich nicht die richtige blaue, sondern rote Farbe und umgekehrt. Das gestern so teuer bezahlte Paar ist eben eine richtige Einpenny- zusammen mit einer solchen aus Ver­sehen rotgefärbten Vierpenny-Marke.

(Ein interessanter Kampf) zwischen einem Steinadler und Hund wurde in Melkof (Mecklen­burg) beobachtet. Der Steinadler, ein mächtiges Exemplar von 2,21 in Flügelspannweite, welcher Vom Schnabel bis zum Schwanz 99 em maß, stieß aus der Luft auf einen Jagdhund herab und suchte denselben mit Fängen und Schnabel zu zerfleischen. Es entspann sich nun ein äußerst blutiger Kampf, wiederholt griff der König der Lüfte seinen vierfüßigen Gegner mit aller Macht an, und der Ausgang des Kampfes erschien zweifelhaft. In seinem Kampfeseifer hatte aber der Adler das Herannahen des Revierförsters nicht bemerkt, derselbe näherte sich ihm auf kurze Entfernung und streckte ihn durch einen wohl­zielten Schuß nieder.

Aus Italien, 6. Dezbr. Eine Zeitung in Venedig berichtet von einer um mehr als acht Jahre verspäteten Postkarte. Diese Post­karte brauchte thatsächlich nicht weniger als acht Jahre, vier Monate und achtzehn Tage, um an den Ort ihrer Bestimmung zu kommen. Der Poststempel des Aufgabeortes Trcviso verzeigt das Datum13 ImZIio 1885 10 8 (orn)" und der der 30 Kilometer entfernten Empfangs­station Venedig lautet1. vecoindra 1893 9 8". Es war dem Betreffenden nicht vergönnt, das Eintreffen dieser Postkarte abzuwarten; er hat schon sechs Jahre vorher das Zeitliche segnen müssen; ebenso sind auch alle die Leute, von denen auf der Postkarte die Rede ist, inzwischen gestorben; nur die Schreiberin der Karte ist zur Stunde noch am Leben.

Schnelligkeit des Schwalbenflug es. Um etwas Genaueres hierüber zu erfahren, fing ein Mann in Antwerpen eine Schwalbe, die am Dachsims über seinem Fenster nistete, und ver­schnitt ihr. um sie erkennbar zu machen, die Schwanzfedern. Er ließ dann die Schwalbe von seinem Diener nach Gent bringen, um sie dort zu einer bestimmten Zeit fliegen zu lassen. Zwölf und eine halbe Minute nach dem Aus­fliegen in Gent kam sie in Antwerpen bei ihrem Neste wieder an, sie hatte also etwa eine Weg­stunde (5 Kilometer) in einer Minute zuröckge- legt, trotz der Verstümmelung des zum Fluge wesentlich als Steuer dienenden Schwanzes.

(Auf frischer Spur.) Folgendes Geschicht- chen wird aus dem Kreise Mühlhausen erzählt: Unlängst fanden Jäger im frisch gefallenen Schnee des Waldes ungewöhnliche Spuren. Das Tier, das einen so großen Fuß und solche Zehen habe, meinte einer der Jäger, müsse doch zum mindesten ein Bär sein. Man ging den Spuren nach und fand einen eifrigen Jünger Kneipps. der über ein Paar platte Füße ver­fügt und seinenerfrischenden" Morgenspazier­gang barfuß im Schnee gemacht hatte!

Durch eine Zigarre umgckommen. In Striese im Kreise Trebnitz ist ein Gutsbesitzer infolge eigener Unvorsichtigkeit ums Leben ge­kommen. Derselbe hatte vor dem Schlafengehen einen nicht ganz erloschenen Zigarrenrest in die Rocktasche gesteckt. Die Zigarre brachte die Kleider zum Glimmen und infolge des sich ent­wickelnden Rauches erstickte der Gutsbesitzer.

Ein Knabe aus Gera, den seine durch sogen. Schundlitteratur aufgeregte Phantasie aus dem elterlichen Haus getrieben hatte, ist in der Gegend von Probstzella in jammervollem Zu­stand ausgefunden worden. Da er mehrere Tage im Freien genächtet hat. sind ihm Hände und Füße erfroren. Letztere müssen amputiert werden.

(lieber eine Million Witwen.) Am letzten Zählungstage gab in England und Wales 8 716363 unverheiratete männliche und 8908 665 unverheiratete weibliche, 4 851 548 verheiratete männliche und 4 916 649 verheiratete weibliche Personen, 484 991 Witwer nnd I 124 310 Wit­wen. Davon waren 71 Witwer und 169 Witwen über 15 Jahre und unter 20 Jahre alt, 2095 Witwer und 3840 Witwen über 20 und unter 25 Jahre alt.

Japanische Trinkerweisheit. Ein Japaner veröffentlicht in einer in Sendi (Nord­japan) erscheinenden japanischen Zeitung folgende, vom Osta,. Lloyd mitgeteilte Annonce:In Anbetracht des Umstandes, daß das Weinirinken der häuslichen Oekonomie Eintracht thut, ent­halte ich mich in Zukunft dieses Getränkes, aus­genommen man ladet mich dazu ein und Andere zahlen dafür. Takahashi Ryozabaro."

Dem unsauberen Handwerk der Paletot­marder hat ein findiger Kopf in neuester Zeit dadurch zu steuern gesucht, daß er einen Wärm­apparat erfunden hat, der, in der inneren Tasche des Ueberzichers untergebracht, beim Aushängen desselben einen kräftigen Schrei ausstößt. In sinnreicher Weise ist der aus einem Gummiballon bestehende Apparat mit der Aufhängvorrichtung des Ueberziehers in Verbindung und kann je nach Bedarf ausgezogen und abgesteüt werden.

Soll man während des Essens trinken? Bei der Mahlzeit kaltes Wasser trinken, ist schädlich, weil es den Magen zu sehr abkühlt und dadurch die Verdauung verhindert. Der Magen bedarf zur Verdauung einer Wärme von 37° Ü. Unter einem geringeren Wärmegrad verdaut er nichts, besonders werden die fetten Stoffe unlößlich gemacht. Trinkt man kaltes Wasser von etwa 37°U., so ist der Magen dadurch plötzlich in eine so niedrige Temperatur versetzt, daß er nicht so leicht seine regelmäßige Wärme von 37° wieder zu erlangen vermag; die Absonderung des Magensaftes, sowie die Bewegung des Magens hören auf. In großer Menge genossen, verdünnt das Wasser den Magensaft zu sehr und macht ihn unwirksam zur Verdauung. Es ist daher anzuraten, nicht während des Essens, sondern oder '/« Stunde vor der Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken, was der Verdauung der Speisen nur förderlich ist.

Gegen den schlimmen Keuchhusten, der unsere Kinder so sehr plagt, empfiehlt das Neue deutsche Familiendlatt" folgendes ein­fache Mittel, dem ein Vater die Erhaltung seines Lieblings verdankt! Zwei bis drei in Weinessig getränkte Stückchen weißen Zucker zu essen geben. Gewiß werden viele Eltern gern einen Versuch mit diesem einfachen und billigen Mittel machen.

(Sonderbare Erkenntlichkeit.) Hausfrau zum wandernden Dienstmädchen:Ich habe Ihnen ein gutes Zeugnis ausgestellt, obwohl ich eigent­lich mit Ihnen wenig zufrieden war." Dienst­mädchen:Ach. Madame, da Sie so gut sind, will ich auch erkenntlich sein und Ihnen sagen, daß der Küchenschlüssel auch die Speisekammer schließt."

(Ein schwieriges Wort.) Berliner:Herr Förster, was haben Sie denn da für einen merk­würdigen Krugdeckel?" Förster:Das ist ein Gamskrickelkrügeldeckel!" Sachse:,! Grams Gamsgicklkrügeldreckl!" Berliner: Jh woh! . . . Sehr einfach: Jemsjrickeljrüjel- deckel!"

(Zeitgemäße Sprachbereicherung.) Reisender, der bei der Ankunft auf dem Bahnhof während der Cholerazeit von dem überwachenden Arzte scharf fixiert wird, zu seiner Gattin:Sieh mal. Frau, was der für einen Bazilliskenblick hat!"

Mutter (zur Tochter):Der blonde Herr, der uns bei Tische immer vis-a-vis sitzt, ißt jeden TagWiener Schnitzel" . . Wie genügsam! Den solltest Du zu bekommen suchenWiener Schnitzel" sind leicht zu machen!" (Fl. Bl.)

(Mißtrauisch.)Herr Lieutenant, Ihr neuer Bursche gefällt mir! Er sieht ja sehr klug aus." O. kenne das. gnädige Frau! Alles nur anfängliche Verstellung Kerl simuliert In­telligenz!"

Griechenland.

Bankerottes Land, o Jammer und o Graus, Zum höchsten Ruhme warst Du einst erkoren! Noch gräbt man alte Kapitäle aus.

Das neue Kapital ach ist verloren.

Auflösung des Rätsels in Nr. 201.

Windsor, Elise. Indus, Hadrian, Nachtigall, Avigon. Christine. Turenne, Eldorado, Norwegen.

Weihnachten.

Richtig gelöst von Eugen Oelschläger, E. Burger, Aug. Elsäßer von Birkenfeld.

Telegramme an den Enzthäler.

Orleans, 27.Dez. In vergangener Nacht zerstörte eine Bande Individuen unter dem Ruf: Es lebe die Anarchie" die Gaslaternen und Fensterscheiben. Die Polizei stellt Nachforsch­ungen an.

Madrid, 27. Dez. Vier Anarchisten ge­standen ihre Teilnahme an dem Attentat im Teatro Licco ein. Der Anarchist Roddiere wurde in die Festung bei Barcelona abge­führt.

Sofia, 27. Dez. Die Sobranje nahm mit Akklamation die Anträge der Regierung an, der Witwe und den Kindern des Grafen Hartenau eine Johrespension von 40 000 Franken zu gewähren.

Unsere Leser

ersuchen wir höflich, das Abonnement auf das

erste Quartal 1894

alsbald zu erneuern, vamit in der Versendung des Blattes keine Unterbrechung eintritt.

Wir bitten alle Freunde des Enzthälers für immer weitere Verbreitung thätig zu sein.

In Neuenbürg abonniert man bei der Ge­schäftsstelle» sonst überall bei den betreffenden Poststellen und Postboten.

Wedaktion u. Wertag des Knzthälers.

Biel Gel­spart jede Hausfrau, wenn sie ihre wollenen Ab­fälle nicht in eine sogenannte Kunstwollfabrik schickt, sondern die betreffenden Artikel z. B. Buxkin. Kleider- u. Regenmantelstoffe, Läufer­stoffe, Teppiche rc. 2540°/o billiger, sowie in größeren Breiten und viel besseren Qualitäten bei Ludwig Becker, vorm. Chr. Erhardt in Pforzheim kauft. Jedermann wird sich bei einem Versuch von der Richtigkeit dieser Angabe über­zeugen und für die Folge keine wollenen Abfälle mehr fortschicken.

Redaktion, Druck und Verlag von C. Meeh in Neuenbürg.