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Für den Weihnachtstisch

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Gesang- und Gebetbücher, 8 Gedichtbücher, D

^i»Zs»ässlLrlkts», I Dilderbncher, S

Schreibhefte und Zeichnen-Materialien. H

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C. Meeh.

Neuenbürg.

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C. Meeh.

Deutsches Dichterheim", heraus- aegeben von Max Geißler in Wachwitz- Dresden. In der vorliegenden Nummer dieses angesehensten Litteraturblattes fin­den sich Originalbeiträge von Wilhelm Jensen, Julius Grosse, Fr. Spielhagen,

Julius Sturm, P. K. Rosegger, Anna Heinze, Anton Ohorn, Paul Heinze, Her­mine v. Preuschen. Konrad Telmann, Klaus Groth, Rudolf v. Gottschall u. a. m. Hieran schließen sich die RubrikenBücher­schau",Litteratur und Kunst" rc. Di« Prosa ist durch einen vorzüglichen Aufsatz aus der Feder Ernst EcksteinsUeber den Wert des Komischen" vertreten. DaS gedeihliche Aufblühen desDeutschen Dichterheims" findet also seine vollgiltige Erklärung in der Gediegenheit seines In­haltes. Mit der soeben ausgegebenen Nummer beginnt der 14. Jahrgang, Probenummern sind graiit durch die oben­genannte Expedition zu beziehen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Se. Maj. der König hat u. A. verfügt: der Vizewachtmcister Lerch vom Landwehrbezirk Calw wird zum Sckonde-Lieulenant der Reserve des Feldartillerie-Regiments König Karl Nr. 13; die Premier Lieutenants Bare von der In­fanterie I. Aufgebots des Landwehrbezirks Calw. Scheuerten I. der Reserve des Grenadier- Regiments Königin Olga Nr. 1!9 werden zum Hauplmann befördert.

Neuenbürg. (Postalisches.) Bon jetzt an wird auch Sonntags ein Postbotengang von Neuenbürg nach Schömberg zur Aus­führung gebracht ab 8." vorm. mit wel­chem jedoch nur Briese und Zeitungen nach Langenbrand u. Schömberg Beförderung finden.

Neuenbürg, 28. Nov. Am letzten Sonn­tag hielt Missionar Graf aus Kamerun, ein Sohn unseres Schwarzwaldes, in der hiesigen Stadlkirche einen hochinteressanten Vortrag über die Missionsarbeit in dieser hoffnungsvollen deutschen Kolonie. Derselbe war 2'/s Jahre in Viktoria am Fuße des Kamerungebirges thätig. mußte sich aber diesen Herbst zur Erholung feiner durch das Schwarzwasserfieber sehr ge­schwächten Gesundheit nach Europa zurückziehen. Nach den Ausführungen des gewandten Redners arbeitet die Mission in Kamerun mit außer­ordentlichem Erfolg. Ueberall werden die Mis­sionare mit Freuden ausgenommen; ja das Ver­langen ist so groß, daß es ihnen bei ihrer immer noch geringen Zahl bei weitem nicht möglich ist, alle Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Im letzten Jahr wurden im ganzen Schutzgebiet 600 Seelen getauft, und 1400 Kinder besuchen die Missionsschulen; die Mittel­schule in Kamerun Stadt muß bedeutend er­weitert werden, damit sie dem Bedürfnis an ein­geborenen Missionsgehilfen genügen kann. Diese Thatsache läßt sich erst recht würdigen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß auf der nahen Goldküste und gar in China Jahrzehnte ver­gehen, bis eine Taufe vocgenommen werden kann. Ueber den Duallastamm, seine Empfäng- kichkeit. Aufgeschlossenheit und seine ReinlichkeitS- und Ordnungsliebe war der Missionar des Lobes voll. Weniger günstig sprach er sich aus über den Bakwiristamm, der das Kamerungebirge be­wohnt und unter dem er zu wirken berufen wurde. Dieses wilde, trotzige, halb verviehte Bergvolk, das mit allen Nachbarstämmen übcr- worsen ist, sitzi der Missionsarbeit große Schwierigkeiten entgegen, wozu noch als außer­

ordentliche Hindernisse die kriegerische» Expedi­tionen-kommen , die in den letzten Jahren zur Züchtigung des unbotmäßigen Stammes unter­nommen wurden. Doch sind auch hier in der kurzen Zeit der Bearbeitung schon recht erfreu­liche Anfänge gemacht worden; namentlich ist dos Verlangen nach Missionsschulen ein sehr reges. Leider konnte ihm bisher aus Mangel an Arbeitskräften und Geldmitteln nicht in dem Maße entsprochen werden, wie es wünschenswert gewesen wäre. Der Redner richtete daher den warmen Appell an die Zuhörer, sie möchten dieses hoffnungsvolle Missionswerk in deutschem Lande nach Kräften unterstützen. Nach seiner Rückkehr nach Kamerun wird Herr Graf ganz besonders die längst geplante Errichtung einer Erholungsstation für Europäer in Buea auf dem Kamerungebirge, wohin der Gouverneur gegen­wärtig von zwei Richtungen aus Straßen er­bauen läßt, zu fördern suchen, ein Werk, das angesichts der großen Opfer an Menschenleben, die das heiße Klima fordert, dringend nötig ist und alle Unterstützung verdient.

Calmbach, 28. Nov. Wie sehr beim ge­fährlichen Beruf der Langholzfuhrleute Vorsicht vonnöten ist, beweist ein bedauerlicher Unglücks­fall. der sich gestern Nachmittag beim Langholz- abladen hier ereignete. Dem 22jährigen I. Fr. Bolz von Aichelberg O./A. Calw wurde nämlich durch einen herabfallenden Stamm der Kopf total zerquetscht, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Vater und Geschwister des Verunglückten werden allgemein bedauert.

Pforzheim, 25. Nov Falsche 50- Mark-Sch eine sind, wie die Staatsanwalt­schaft Karlsruhe bekannt macht, an fast allen deutschen Bankplätzen in größerer Zahl im Um­lauf. Zur Warnung lassen wir eine Beschreib­ung der Falsifikate, wie sie die genannte Staats­anwaltschaft giebt, hier folgen, Der Schein ist zwei Millimeter breiter als echte Scheine und besteht nicht aus einem zweiseitig bedruckten Blatte sondern aus zwei bedruckten Blättern und einem als Zwischenlage dienenden Blatt, die zusammengelegt worden sind. Die Fasern sind zwischen das unbedruckte und das den Rückseiten- druck enthaltende Blatt an entsprechender Stelle in geringer Menge ausgestreut. Das Papier ist aus dem die Fasern enthaltende Teile mit blauer Wasserfarbe überpinselt. Die Riffel- Linien haben nicht gleiche Abstände von ein­ander wie bei den echten Scheinen; sie sind an­scheinend von einer Platte mit verliest gezogenen Linien abgepreßt. Der Strafsatz ist ziemlich un­leserlich, das Feld, in dem er sich befindet, ist

ohne Schraffierung. Um dem Schein ein älteres, schmutziges Aussehen zu geben, ist das Blatt mit einem leichten gelblichen Ton versehen worden. Der Konkrollstempel und die Nummer und die WorteFünfzig Mark" auf der Rückseite sind mit mennigroter anstatt mit zinnoberroter Farbe gedruckt. Der braune Farbenton ist im Ganzen matter als bei den echten Scheinen.

Deutsches Weich.

Berlin. 27. Novbr. Am Sonntag den 26. November ist unter der Adresse des Reichs­kanzlers Grafen Caprivi aus Orleans in Gestalt eines Holzkästchens eine Höllenmaschine eingegangen. Die Sendung wurde von dem Adjutanten Caprivis, Major Eb meyer, durch einen glücklichen Zufall erkannt und unschädlich gemacht. Der Begleitbrief, weitläufig geschrieben, war etwa I'/s Seiten lang und folgendermaßen adressiert:Nonsieur 1e Zönoral Oaxrivi, Zranä-clialleolior ä' ^.Hemagne. Lorlin." Als der Adjutant Caprivis. Major Eb meyer, sich über die explosive Wirkung des Inhalts des Packeis vergewissert hatte, ries er einen im Palais stationierten Schutzmann herbei, welcher den Reviervorstand benachrichtigte. Dieser traf bald ein und nahm das verdächtige Packet mit, welches auf der Wache von einem Büchsenmacher geöffnet wurde. Es wurde eine Höllenmaschine gefunden, die fast ebenso zusammengesetzt war, wie die im Sommer in Spandau explodierte. DieNordd. Allg. Zlg." erfährt zu der Sendung der Höllenmaschine aus Orleans an den Reichskanzler zuverlässigerseits noch das Weitere: das in französischer Sprache geschriebene Begleitschreiben lautet in deutscher Uebersetzung so:Orleans. 23. November. Dem Herrn General v. Caprivi, Kanzler des deutschen Reiches. Ich habe die Ehre, Ihnen General, eine Probe von Radieschensamen von über­raschender Art zu übersenden, welcher im Monat Dezember gesät, im Monat Februar geerntet wird. Dieser Gattung schadet die Kälte nicht. Empfangen Sie. Herr General, die Versicherung meiner vollkommenen Ergebenheit. Orleans, Rue du Boutlong, Nr. 17 Z Dechanteau."

Berlin, 28 Nov. DieNordd. Allg. Ztg" -erfährt, auch an den Kaiser sei eine ganz gleiche Sendung, enthaltend eine Höllen- majchine« wie an den Reichskanzler, ebenfalls aus Orleans, mit gleichem Begleitschreiben am vorigen Sonntag eingetroffen und im ge­heimen Zivilkabinet abgegeben worden. Auch hier Habs ein glücklicher Zufall rechtzeitigen Argwohn erregt und die Wirkung der Höllen­maschine vereitelt.