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klärten die Explosion der Explosivstoffe für bevorstehend.
Unterhaltender Heil.
Vier Wochen unter Elefanten.
(Fortsetzung 1.)
* (Nachdruck verboten.)
Ueber Nacht werden an besonders gefährdeten Stellen die Posten verstärkt und zwischen den einzelnen Hütten große Holzfeuer unterhalten. Sobald die Wächter im Walde das Geräusch brechender Zweige und Neste vernehmen, schlagen sie Lärm und suchen die Tiere wieder nach innen zu treiben.
Unser Lager erwies sich als ein herrlicher Veobachtungsposten, von dem wir nicht nur einen Teil der Postenlinie übersahen, sondern sogar hier und da an unbewaldeten Stellen die eingeschlossene Herde deutlich erkennen konnten.
Wir begaben uns nach Einnahme einer keinen Erfrischung zu derjenigen Stelle der Mischließung, an der die Kheddah. in welche die Elefanten am folgenden Tage Hineingetrieben werden sollten, im Bau begriffen war. Man hatte zu diesem Zwecke eine spärlich bewaldete, aber mit hohem Grase bestandene Stelle am Fuße einer Anhöhe ausgewählt. Etwa hundert Leute waren beschäftigt, ca. 5 Zoll starke und 15 Fuß lange Pfähle aus dem Walde zu hauen und in Abständen von etwa 3 Fuß in einem Umkreise von 100 Schritt metertief in den Boden einzulasfen und festzustampfen, während andere Arbeiter an der Innenseite der bereits eingegrabenen Pfosten in horizontaler Lage und in Abständen von zwei Fuß mit Hilfe von Jute- stricken starke Querhölzer von zehn Fuß Länge befestigten.
Nachdem das geschehen war, wurden auch an der Innenseite dieser Querhölzer nochmals Pfosten eingegraben und die äußeren Pfosten durch solide Stützbalken gegen jeden von innen gegen sie ausgeübten Druck widerstandsfähiger gemacht.
Alle Arbeiten wurden mit viel Geschick und großer Geschwindigkeit ausgeführt, sodaß die etwa 30 Schritt im Durchmesser haltende Kheddah in kürzester Zeit fertig gestellt war und mit dem Bau einer in dieselbe führenden trichterförmig sich nach außen erweiternden Pallisade, dem „Mund der Kheddah." welche dem Elefanten den Eintritt erleichtern soll, begonnen werden konnte. Nachdem auch das erledigt war, wurde über dem Kheddaheingang ein, mit einem außerhalb der Kheddah an einer versteckten Stelle endenden Tau, welches im gegebenen Moment geklappt wird, in der Schwebe gehaltenes, nach innen fallendes Fallgatter angebracht. Damit waren die gröbsten Arbeiten erledigt, und es wurde nunmehr mit den Dekorationsarbeilen begonnen, d. h. das ganze Bauwerk wurde, um es den Blicken der Elefanten zu entziehen, innen und außen mit Gras, Laubwerk und Bambus verkleidet, und das innerhalb der Kheddah und der Mundes niedergetretene Gras und Buschwerk durch frisch eingepflanztcn Bambus ersetzt und nach Möglichkeit alle Spuren menschlicher Thätig- keit beseitigt. Für mich und Mr. Savi wurden schließlich in nächster Nähe der Kheddah 25 bis 30 Fuß hohe Maischams errichtet, von denen aus man in aller Ruhe und Bequemlichkeit das ganze Treiben beobachten konnte.
Die Nacht verlief sehr unruhig, die Elefanten versuchten bald hier bald dort durchzubrechen. wie wir an dem wiederholten Schreien. Klappern und Schießen der Wächter erkennen konnten, so daß von Schlaf auch für uns nicht die Rede war.
Gegen 7 Uhr Morgens nahmen Mr. Savi und ich unsere Sitze in den Maischams ein und das Treiben begann, d. h. eine Treiberkette avancierte, die Elefanten vor sich her scheuchend, gegen die Kheddah, während die Wächter auf ihren Posten blieben, um die eventuell durch die Treiberlinie brechenden Tiere wenigstens in der Einschließung festzuhalten.
Viermal wurde getrieben und immer gelang es den Tieren, die Treiberlinie zu sprengen.
Sobald sie in die Nähe der Kheddah kamen, machten sie Kehrt und stürmten unter Führung eines mächtigen Bullen davon. Den Treibern fehlte vielleicht auch infolge des über Nacht erfolgten Todes eines ihrer Kameraden der ihnen sonst eigene Mut, kurzum die Sache war nichts weniger als ein Erfolg. Um den Leuten eine Erholung zu gönnen und die gehetzten Tiere sich beruhigen zu lassen, wurde eine zweistündige Pause gemacht, dann begann die Arbeit von Neuem. Diesesmal kam die Herde bis dicht an den Mund der Kheddah, aber nur ein Tier ging in die Falle und zwar merkwürdigerweise der bereits erwähnte Bulle. Es war ein aufregender Moment, als dieser Koloß, alles vor sich niedertretend, plötzlich in die Kheddah trat und die Welt mit Brettern vernagelt fand. Jede Sekunde erwarteten wir vor Erregung zitternd, die Herde würde ihm folgen, aber sie besann sich eines Bessern, machte Kehrt und der Bulle benutzte die günstige Gelegenheit unseres Wartens auf seine Familie, die Kheddah wieder auf dem Wege, aus dem er gekommen war, zu verlassen. Als er dabei an Mr. Savis Maischam vorüber kam, erhielt er aus dessen Expreßbüchse zwei Schüsse gegen den Kopf. Einen Augenblick schwankte er wie betrunken und verschwand dann blutüberströmt im Dickicht.
Nach diesem zweiten Mißerfolge wurde für den Tag das Treiben eingestellt. Morgen sollte ein erneuter Versuch gemacht werden, trotzdem, nach Mr. Savis Ansicht, wenig Hoffnung vorhanden war, der nunmehr nervös gewordenen und vor der Kheddah gewarnten Herde habhaft zu werden.
Leider sollte diese Annahme sich bestätigen; denn gleich bei dem ersten Treiben am folgenden Morgen brach die Herde nicht nur durch die Treiberkette, sondern auch durch die Einschließungslinie und ward nicht mehr gesehen.
„Noch nie," meinte Mr. Savi, „habe ich so lange ich die Kheddah-Operationen leite, ein ähnliches Pech gehabt wie gestern und das gerade da, wo ich Ihnen zeigen wollte, wie die Sache gemacht wird. Aber wir wollen sehen, ob sich die Leute nicht gegen eine besondere Zulage dazu verstehen werden, es mit einer neuen Herde zu versuchen."
(Schluß folgt..
Mechelen, 11. Nov. Ein heiteres Gaunerstückchen wurde in dieser Woche hier verübt. Am verflossenen Montag stiegen nämlich in einem der ersten hiesigen Hotels drei vornehm aussehende Herren ab, die sich als amerikanische Kommissäre bei der Antwerpener Weltausstellung bezeichnten und ein so flottes Leben führten, daß bereits am Mittwoch ihr Conto auf mehrere hundert Francs angewachsen war. Am Abende dieses Tages, kurz vor der Tadle d'hote, erschien in dem Hotel ein vierter Gast, der sich dem Wirte gegenüber als Pariser Geheimpolizist legitimierte und ihm mitteilte, daß er auf der Suche nach drei gefährlichen Pariser Gaunern sei. Dabei zeigte er dem Wirte die Photographien von drei Männern, in denen dieser mit Entsetzen jene drei Weltausstellungs-Kommissare erkannte. Nunmehr entwarf der Geheimpolizist folgenden Plan, bei dessen Ausführung ihm der Wirt behüfllich sein sollte. Der letztere sollte dafür sorgen, daß keiner der Gauner aus dem Hause entweichen könnte, er selbst dagegen würde an der Tadle d'hote Platz nehmen und im geeigneten Momente die Verhaftung der drei Kumpane bewirken. Also geschah es auch. Der Geheimpolizist setzte sich mit zu Tische und ließ sich außer den Speisen auch den feinsten Wein des Hotels trefflich munden. Sowie indessen das Dessert aufgetragen wurde, erhob er sich plötzlich, gebot Silentium und eröfsnete hierauf den verblüfften Gästen, daß die drei Herren ihm gegenüber drei gefährliche Verbrecher seien, die er als Geheimpolizist verhaften müsse. Die drei Herren versuchten hierauf die Flucht zu ergreifen, da jedoch rannten sie dem Wirte, der sich mit seinem ganzen Personal vor der Thüre aufgestellt hatte, gerade in die Arme. Auf Befehl des Geheimpolizisten wurde eine Droschke herbeigeholt, in
welcher derselbe mit den Verbrechern Platz nahm. „Haben die Kerl ihre Rechnung bezahlt? flug er den Wirt. „Nein." „Wie hoch beläuft sich dieselbe?" „Auf 295 Francs." „Gut. Wir werden die Burschen auf dem Polizeibureau untersuchen und das bei ihnen gefundene Geld vor allem zur Tilgung Ihrer Forderung benutzen. Meine Rechnung können Sie auch dorthin senden. Und nun, Kutscher, vorwärts nach dem Polizeibureau." Bis gestern hatte der Wirt weder von den Verhafteten noch von dem Geheimpolizisten Geld besehen können, da, wie wiederholte persönliche Nachfragen ergaben, bis gestern noch kein einziger von ihnen auf dem Polizeibureau angelangt war.
Ein Seitenstück zu der Explosion von Santander. Von einem ähnlichen entsetzlichen Unglück, wie am 4. ds. Santander in Spanien, wurde am 12. Januar 1807 Leiden in Holland heimgcsucht. I. P. Hebel hat in seinem volkstümlichen „Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes" darüber einen Bericht Hinkerlassen. „Die Stadt", erzählt er. „liegt am Rhein im Königreich Holland und hatte vor diesem Tage 11 000 Häuser, welche von 40 000 Menschen bewohnt waren, und war nach Amsterdam wohl die größte Stadt im ganzen Königreich. Man stand an diesem Morgen noch auf wie alle Tage, und niemand dachte daran, wie es am Abend aussehen wird, obgleich ein Schiff mit 70 Fässern Pulver in der Stadt war. Aber als nachmittags der Zeiger auf dem großen Turm auf halb Fünf stand, geschah plötzlich ein Knall. Das Schiff bekam Feuer, sprang in die Luft, und in einem Augenblick waren ganze lange Gassen von Häusern mit allem, was darin wohnte und lebte, zerschmettert und in einen Steinhaufen zusammengestürzt oder entsetzlich beschädigt. Viele Hundert Menschen wurden lebendig oder tot unter diesen Trümmern begraben oder schwer verwundet. Drei Schulhäuser gingen mit allen Kindern, die darin waren, zu Grunde; Menschen und Tiere, welche in der Nähe des Unglücks auf der Straße waren, wurden von der Gewalt des Pulvers in die Luft geschleudert und kamen in.einem kläglichen Zustande wieder auf die Erde. Zum Unglück brach auch noch eine Feuersbrust aus, die bald an allen Orten wütete, und konnte fast nimmer gelöscht werden, weil viele Vorratshäuser voll Oel und Thran mitergriffen wurden. 800 der schönsten Häuser stürzten ein oder mußten niedergerissen werden. Der König setzte sofort ein namhaftes Geschenk auf jeden Menschen, der noch lebendig gerettet werden konnte. Auch die Toten, die aus dem Schutt hervorgegraben wurden, wurden auf das Rathaus gebracht, damit sie von den Ihrigen zu einem ehrlichen Begräbnis konnten abgeholt werden. Obgleich Krieg zwischen England und Holland war, so kamen doch von London ganze Schiffe voll Hilfsmittel und große Geldsummen für die Unglücklichen."
Berlin, 11. Nov. Eine Verlobung auf Sicht hat ein hiesiger verheirateter Kaufmann mit Einverständnis der feinfühligen Braut und der Eltern derselben dahin geschlossen, daß die Verheiratung erst nach dem zu erwartenden Tode der Frau des ungeduldigen Bräutigams einlritt. Auch hat das Brautpaar Verlobungsanzeigen herumgeschickt und damit der Frivolität die Krone aufgesetzt. ,
(Wie viel Buchstaben enthält die Bibel?) Der Schweizer Theologe Joh. Chr. Jselin (f 1737) hat diese Frage dahin beantwortet, daß die Bibel in Luthers Uebersetzung 3 566480 Buchstaben, die 772 662 Wörter oder 31173 Verse enthält. Zu dieser Berechnung brauchte Jselin 3 Jahre lang täglich 8—9 Stunden.
(Belehren in Bausachen.) Maurer: »Wenn del Kellerjeschoß fertig is, wat kommt dann." — Lehrling: „Die Belle-Etage!" — Maurer: „Schafskopp! Dann kommt die erste Hypothek."
rg-
Redaktion, Druck und Verlag von C. Me eh in Neuenbii