698
Neuenbürg den 14. Oktober 1893.
Danksagung.
Für die vielen Beweise innigster Teilnahme an dem uns betroffenen Berluste unseres nun in Gott ruhenden Vaters, Großvaters und Schwiegervaters
sowie für die ehrende Begleitung zur letzten Ruhestätte sprechen ihren innigsten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Allgemeine Renten-Anstatt
Gegründet 1833. zu Reorganisiert 1855.
Unter Aufsicht der Kgl. Württb Staatsregierung. Gefamtvermögen Ende 1892: 70 Mill- Mark, darunter außer 34'/- Niill. Mark Prämienreserven noch über 4'/- Will. Mk. Extrareserven. Versicherungsstand: ca. 40 Taufend Policen über 37 Millionen Mk versichertes Kapital und über l'/r Mill. Mark versicherte Rente. Aller Gewinn kommt ausschließlich den Mitgliedern der Anstalt zu gut.
Lebensversicherung.
Einfache Todesfall-Versicherungen. Abgekürzte, bei Erreichung eines bestimmten Lebensalters oder im Falle srüheren Todes zahlbare Ve» sicherungen, sowie Versicherungen zweier verbundener Personen, zahlbar nach dem Tode der zuerst sterbenden Person. Anerkannt niedere Prämiensütze.
Dividenden-Genuß schon nach 3 Jahren. Dividende zur Zeit 30o/„ der Prämie.
Rentenversicherung.
Jährliche oder halbjährliche Leibrenten, zahlbar bis zum Tode des Versicherten oder bis zum Tode des längst Lebenden von zwei gemeinschaftlich Versicherten, sowie aufgeschobenc für späteren Bezug bestimmte Renten. Hohe Rentenbezüge. Alles dividendenberechtigt.
Nähere Auskunft, Prospekte und Antragsformulare kostenfrei bei den Vertretern:
in Neuenbürg: KasrL Wüteerrstein,
in Liebenzell: Gustav Weil,
in Wildbad: KHv. Wildbvett, Buchdruckereibesitzer.
^ wohlschmeckend u. seit 13 Jahren bewährt! Holland. Tabak, 10 Pfd. lose im Beutel fco. 8 bei B. Becker in Seesen a. H.
Gesucht
per sofort eine gewandte Person
zum servieren.
Zu erfragen im Comptoir d. Bl.
Weueubüvg.
Wirtsihifts-Eröfs,»,,,,.
Geehrtem hiesigen und auswärtigen Publckum die ergebenste Anzeige daß ich nächsten Mittwoch den 1. November meine Wirtschaft, das
Gasthaus;um Kchumur«
wieder eröffne.
Bitre mir das seither in so reichem Maße geschenkte Vertrauen auch fernerhin bewahren zu wollen.
Hochachtungsvoll
OK, UslZNLAVSr 2. LetMLüM.
Okr. Letiill,
ÜLllimtervetlMkr in Mläbsä
empfiehlt waggonweise ab Fabrik u. im Einzelverkauf ab Lager Bahnhof Wildbad:
Wortland-Kement,
(Dyckerhoff u. Söhne. Mannheim),
Doppelfatzziegel,
(Patent F. v. Müller, Eisenberg,
Dachziegel, (gewöhnliche)
Macksteine,
Waschinensteine.
Schwemmsteine,
(10, 12, 14 u. 16 ein breit)
Kementröhren,
Steinzeugröhren,
Schwarzkatk,
Aeuerfeste Steine u. Malten,
(aller Größen),
Dachpappen, Karöolineum
u. s. w.
Neuenbürg Keule Dienstag
Metzelsuppe
wozu höflichst einladet.
Av. IiX.
tlonloküvklvli»
in allen Sorten bei 0. Need.
Für Gemeinden und landwirtschaftliche Vereine.
Torfstreu,
bestes und billigstes Streumittel, empfehlen bei Abnahme von Wagenladungen zu Fabrikpreisen.
Dieterle ck Stumpp,
Pforzheim.
l.anolin l.anolin
äor lumolmlsbeilt» VlsrtinilLOnfviilv d. kselin.
und Wunden, . ,
tmWcd
besonders bei Lleine» Kinder». Zu haben in Zinntuben a 40 Pf., in Blech, dosen 4 20 und 1V Ps.
in Neuenbürg und in Herren- alb in der Palm'schen Apotheke, in Liebenzell in der Apotheke von "" — "
. Mohl.
Fremdenbücher
(Nachtbücher für Gasthausbesitzer) empfiehlt C. Meeh.
Bei Kopfschmerzen, Schwindelge- sühl, Ohrensausen rc. re., wenn mit unregelmäßigem Stuhlgang verbunden, werden die ächten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen mit dem weißen Kreuz im rotem Grunde, welche nur in Schachteln L. 1 Mk. in den Apotheken erhältlich sind, stets rasche und vorzügliche Dienste wie kein anderes Mittel leisten.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
(Aus dem Staatsanzeiger.) Infolge der am 13. d. Mts und den folgenden Tagen bei der K. Kultministerabteilung für Gelehrten und Realschulen gehaltenen Dien st Prüfung für philologische Lehrämter ist Präzeptor Calmbach in Neuenbürg für Professorstellen für befähigt erklärt worden.
*Neuenbürg, 30. Okt. Der Turner- Gesangverein veranstaltete gestern abend wieder zu Gunsten des Turnhallebaufonds eine Adendunterhaltung, welche sich ihren Vorgängerinnen würdig anschloß, indem sie einen in jeder Hinsicht gelungenen Verlauf nahm. Bekanntermaßen geht das Bestreben des Turn- Vereins schon seit Jahren dahin, bald eine würdigeHeimstätte für seine turnerischen Hebungen und Aufführungen zu bekommen. Es ist ihm mit der gestrigen Unterhaltung wieder gelungen, das Interesse der Einwohnerschaft in ausgedehntem Maße auf seine Bestrebung hinzulenken und wach zu erhalten, denn der gestrige Abend hatte sich eines solch starken Besuchs zu erfreuen, daß die weiten Räume des Hotel Roek bis auf das letzt? verfügbare Plätzchen besetzt waren. Unter der bewährten Leitung des Hrn. Reallehrer Geiger gingen die einzelnen Stücke des anziehenden Programms flott vor sich. Als Männerchöre waren 3 Koschatlieder und ein Frühlingslied von Geiger gewählt. Letzteres von dem Vereinsdirigenten selbst komponiert, wurde mit besonders gefühlvollerAuffassung vorgetragen. DenHaupt anziehungspunkt bildeten wieder die humoristischen Stücke, welche denn auch, da der Verein über
mehrere Kräfte verfügt, mit besonderem Geschick vorgesührt wurden. Es sind dies ein komischer Gesang zu Dritt: „die Macht des Gesanges" von Heinze, ein ditto Duett „Sonntagsjäger" und drei humoristische Scenen: „Die letzten zwei Thaler" (des H>m- Baron-Lieutenants) von Junghans, „Eine Konzertprobe in Gröhlheim" für Chor und Soli und „Der Michel auf der Brautschau", welche ungeteilte Heiterkeit erregten. Die einzelnen Darsteller ließen es sich aber auch recht angelegen sein, ihre Rollen möglichst wirkungsvoll wiederzugeben. Stürmischer Beifall folgte den einzelnen Stücken, und namentlich muß dies bezüglich der letzten Scene gesagt werden, welche noch einmal yervorgerufen wurde. Eine Spezialität des Turnvereins, durch welche auch die turnerische Seite zur Geltung kommt, ist die gymnastische Riege, welche durch ihre reizenden pyramidenförmigen Gruppierungen, im richtigen Moment bengalisch beleuchtet, nicht minder Interesse und Beifall erregte. Es verdienen diese Leistungen ganz besonders hervorgehoben zu werden. — Wenn auch der finanzielle Erfolg des gestrigen Abends wieder ein recht befriedigender ist, indem dadurch der Grundstock für die längst angestrebte Turnhalle wieder namhaft verstärkt wird, jo fehlt doch noch manch solch ein Sümmchen, um nur an eine Verwirklichung des Wunsches denken zu können, wenn nicht die hiesige Stadt, unterstützt durch weitere Beiträge, die Baulast selbst übernimmt. Man giebt sich der Hoffnung hin, daß dies bald möglichst geschehen werde.
Calw, 23. Okt. Gestern fand im hiesigen Rathaussaal die Jahresversammlung der Freien
Bereinigung einer Anzahl Genossenschaftsbanken statt. Vertreten waren 12 Vereine durch 46 Delegierte; zum Vorsitzenden wurde Stadtschultheiß H affin er-Calw gewählt. Das Hauptinteresse der Versammlung konzentrierte sich auf Punkt 3 der Tagesordnung, Bericht über die Gründung einer Zentralstelle für Geldausgleich. Das Referat halte der Vcreins- revijor Fritsch übernommen, dessen klare und interessanten Beispielen belegte Ausführungen allseitige Zustimmung fanden. In der Diskufsion stellte sich allgemein das dringende Bedürfnis heraus, eine solche Geldansgleichstelle zu errichten. Dieselbe würde thatsächlich dazu beitragen, die Genossenschaftsbanken in den Stand zu setzen, ihre immer noch hohen Zinsen für Darlehen, Vorschüsse und Kontokorrcnlkredite herabsetzen zu können. Schließlich wurde auf Antrag von Georgii Calw beschlossen, die Gründung einer Zentralbank einzuleiten und die anderen Genossenschaftsbanken des Landes zum Beitritt einzuladen. Zur Organisation der Gründung wurde eine Kommission von 4 Mitgliedern bestellt, in die außer -dem Referenten noch Stadtschullheiß Haffner-Calw, E. Georgü- Calw und G. Schmid-Nagold gewählt wurden. Die Kommission dürfte in etwa 4 Wochen ihre Vorarbeiten soweit gefördert haben, um eine neue Versammlung einberufen zu können, für welche Nagold bestimmt wurde.
Deutsches Meich.
Unter den fürstlichen Gästen, welche den Dresdener Jubiläumsfestlichkeilen beiwohnten, befand sich auch Erzherzog Albrecht von