674
Wasserheilanstalt
Psorzhcim.
Kurgebrauchende finden zu jeder Zeit Ausnahme Arzt im Hause
Neuenbürg.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Tode meines nun in Gott ruhenden Sohnes
Christian Weit,
Obermaschinist der Filderbahn sagt namentlich auch dem verehr!. Kriegerverein Neuenbürg herzlichen Dank
die Mutter
Katharine Weil.
Einladung.
In hiesiger Gemeinde lagern 3500 Hektoliter setbstgewonnener 1893er Markgräfler Wein. Davon sind mehr als 3000 Hektoliter in den besten Lagen der Gemarkung Laufen und am berühmten Kastelberg gewachsen und werden die Weine zu 34—38 per Hektol. abgegeben.
Kaufsliebhaber einer der feinsten Sorten Markgräfler Weine werden hierher höflichst eingeladen u. wollen sich dieselben bei unterfertigter Stelle anmelden, wo die Verzeichnisse ausliegen. >
Sulzburg, 16. Okt. 1893.
Das Bürgermeisteramt.
«»ritt? kebr. 8cIuMl,E
8 8
Ä empfehlen in großer Auswahl hervorragende Neuheiten in 8
8 Herren- u. Damcn-Mei-erstoffen, Morgen- 8 Z Röcken, Untcrröcken, Musen, Haus- und 8 Z Zierschüyen, Umschlagtücher m WM». Seide. 8
EM
Kiü88te 1ii8NilI>I villiWte?rei8k ü«8te hiiillitäten
in
Herren-, Damen- und Kuder-Konfektion
bietet die
SL
Münchener Kteider-Iabrik westl. Karl-Friedrichstr. 2, am Marktplatz.
lÄ
Deutsches Weich.
Berlin, 19. Okt. Gutem Vernehmen nach ist General v. Kaltenborn«Stachau vom Amte des Kriegsministers entbunden, General Bronsart v. Schellendorff zum Kriegsmini st er ernannt worden. Derselbe, ein Bruder des verstorbenen Kriegsministers Bronsart v. Schellendorff, ist geboren am 21. Dez. 1833 zu Danzig, wurde im Juli 1870 für die Dauer des mobilen Verhältnisses zum Chef des Gen.Stabes des 9. Armeekorps ernannt und 1871 definitiv Generalstabschef dieses Armeekorps. Im gleichen Jahre wurde er Chef des Generalstabs des 13. (Kgl. würn.) Armeekorps, 1888 komm. General des 3.. 1890 des 10. Armeekorps und im Januar 1893 zur Disposition gestellt.
Mannheim, 18. Okt. Unter den stürmischen Jubelrufen einer dichtgedrängten Menschenmenge erfolgte heute um 5 Uhr die Abfahrt des Großherzogs. — Anläßlich des Besuchs des Großherzogs stiftete die Maschinenfabrik Heinrich Lanz zur Unterstützung Arbeitsloser 10 000 und die Maschinenfabrik Bopp und Reuter SOWOHL zur Unterstützung ihrer Arbeiter.
Karlsruhe. 19. Oktbr. Die Nationalliberalen siegten hier in 37. die Sozialisten in 12 Wahldistrikten; die Demokraten unterlagen. Auch in Pforzheim siegten die Nationalliberalen.
Mannheim. 19. Okt. Gewählt sind: 198 Nationalliberale und 197 Sozialisten. Von den Demokraten wurde keiner gewählt.
Pforzheim, 19. Okt. Die nat. Wahlmänner (für Wittum) erhielten 1358 Stimmen, die soz. (für Roller) 790. Wittums (ntl.) Wahl sicher.
Greifswald, 17. Okt. Ueber die näheren Umstände bei der Ermordung des Grafen Adolph Blücher auf Schloß Wietzow wird der „Post", abweichend von der gemeldeten Darstellung. aus Demmin folgendes berichtet: Der Gärtner namens Borchardt, ein dem Trünke ergebener roher Mensch, stand zum fünften oder
sechsten Male vor der Auspfändung- nachdem der allzeit gutmütige und nachsichtige Graf bisher immer wieder seine Schulden getilgt und die Not der Familie gelindert hatte. Heute früh nun, nachdem wohl die Geduld des Grafen erschöpft, wurde der Gärtner in das Zimmer des Grafen gerufen und erhielt feine Kündigung. Hierüber ausgebracht, entfernte sich der Gärtner, um bald darauf mit einer Büchse zu erscheinen, die er sogleich auf den Grafen abfeuerte. Schwer getroffen sank dieser zu Boden. Hiermit sich nicht begnügend, entfernte sich der Mörder, holte neue Patronen und einen Hirschfänger seines Herrn und feuerte abermals auf den Grafen, der sich inzwischen wieder aufgerafft hatte, aber, nachdem er noch kurze Zeit mit dem Mörder gerungen und noch einen Stoß mit dem Hirschfänger in den Unterleib erhalten hatte, entseelt zu Boden sank. Die jetzt erschreckt in das Zimmer tretende Gräfin erhielt sofort einen Schuß unter die Schulter, so daß auch sie sofort zusammenbrach. Der Mörder erschoß sich, wie bereits erwähnt, dann selbst. Er hinterläßt eine Frau und mehrere Kinder. Das gräflich Blücher- sche Ehepaar ist kinderlos, hat aber vor Jahren einen Neffen adoptiert, der jetzt im 14. Lebensjahre steht. Der entsetzliche Tod des in Mitte der 50er Jahre stehenden, allgemein beliebten und hochgeachteten Grafen findet allseitige Teilnahme.
In der Jnfanteriekaserne in Wiesbaden gerieten am Mittwoch vormittag zwei Soldaten in scherzhaften Wortwechsel. Der Scherz wurde bald ernst und der eine der Soldaten, der zufällig ein Brotmesser in der Hand hatte, durchstach dem andern die Lunge, worauf der Getroffene rot niedersank. Der Streit entstand wegen eines Stückes Kommißbrot.
Mothern, 15. Okt. In einem unbewachten Augenblicke verbrannte sich ein zwei Jahre altes Kind so schrecklich, daß der Tod unmittelbar darauf eintrat. Der Körper des Kindes war vollständig verkohlt. Die das Kind bewachende Großmutter hatte sich nur auf zehn Minuten von der Küche, wo das Kind am Herde gespielt halte, entfernt. I
Rothenburg a. T.. 15. Okt. Gestern Abend vergnügten sich mehrere Jungen mit einem scharf geladenen.Revolver. Unversehens ging ein Schuß los, und die Kugel drang einem Malerlehrling bei der Nase in den Kopf. Der Verwundete wurde ins Spital gebracht. Die Kugel sitzt sehr tief und konnte bis jetzt noch nicht entfernt werden.
Württemberg.
Ihre Maj. der König und die Königin haben sich heule früh nach Wangen i. A. begeben , um der Einweihung der dortigen neuen evang. Kirche beizuwohnen.
Am 18. Oktober verschied zu Stuttgart, 72 Jahre alt. Landger.-Rat a. D. Aug. Stettner, Ritter des Ordens der Württ. Krone, Ritter 1. Kl. des Friedrichsordens, in den 60er Jahren Oberamtsrichter in Neuenbürg.
Die neue Stuttgarter Stadtanleihe ist glänzend verlaufen. Eine Million Mark war von der Stadt zum Kurs von I03'/i"/o aufgelegt und 1 854 000 wurden gezeichnet, so daß eine namhafte Reduktion stattfinden muß. Auch die neuen Heilbronner Stadtobligationen werden gerne gekauft.
Durch das bekannte letzte Urteil der Heilbronner Strafkammer gegen den suspendierten Oberbürgermeister von Heilbronn, in welchem dessen völlige Geistesgesundheit als vorhanden angenommen wurde, ist weder aus logischen noch aus juristischen Gründen der Disziplinarhof für Körperschaftsbeamte irgendwie gebunden, nun auch seinerseits die geistigeNor- malität Hegelmaier's anzuerkennen. Wahrscheinlich hat Herr Hegelmaier einer diesbezüglichen Eventualität doch noch als an Oueru- lantenwahn leidend von dem genannten Dis- ziplinarhof erachtet zu werden, einen Riegel vorschieben wollen, indem er bei dem Heilbronner Landgericht seine Zulassung als Rechtsanwa verlangte. Daß das Landgerichtspräsidium m Heilbronn dieser Forderung Hegelmaier s kei Hindernis in den Wegen legen werde, ist vo > auszusehen; doch muß über diese Frage a y die würltembergische Anwaltskammer geh