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anderen Blättern in Widerspruch gewesen, weil diese „übertrieben" hätten. Er begrüße aber den Tag des Gegenbesuchs, der auf Befehl des Zaren erfolge, ebenso freudig wie die anderen. Die Moskauer „Wjedomosti" warf die Frage auf, wie die Russen diesen Freudentag feiern sollten, und antwortete vorgestern bereits, das Herz Rußlands, das goldkuppelige Moskau, das beständig für die Einigung gebetet, müsse im Moment der Erfüllung dieses Gebetes wissen, daß cs seine Freude offen bezeugen dürfe, aber nicht etwa durch lärmende Versammlungen, auf daß Gott das.Bündnis kräftige. Moskau solle seiner französischen Colonie brüderlich ohne lärmende Redensarten die Hand drücken.
-ff Brüssel. 14. Okt. Das Touloner Ver- brüderungsfest muß eine bedeutende Menge von Russen nach Frankreich gelockt haben, wie man dies allein aus der Masse jener Leute erkennen kann, die aus der Durchreise dorthin mit einem Male in Brüssel eingetroffen sind. Wie groß die Zahl derselben sein muß, das geht z. B. daraus hervor, daß vorgestern ein einziges hies. Wechselgeschäft über 6000 Rubel in Francs umgewechselt hat. Von irgend welchen Manifestationen dieser Herren zu Gunsten der Ver-^ brüderung hat man allerdings nichts gehört, dagegen haben die hier ansäßigen Franzosen nicht umhin gekonnt, der Welt zu zeigen, welchen Anteil auch sie an den in Toulon sich abspielenden Ereignissen nehmen. Geleitet von Herrn Rolland, dem Präsidenten der hies. französischen Handelskammer, begab sich gestern eine Deputation derselben nach der russischen Gesandschaft, woselbst Herr Rolland eine von glühender Begeisterung für das russische Brudervolk durchwehte Ansprache hielt und hierauf 500 Frcs. als Unterstützung für die Opfer der Russalka überreichte. Der russische Gesandte dankte gerührt für diese hochherzige Spende, zu der sich die sehr reiche französische Kolonie emporzuschwingen vermocht hatte, und ebenso gerührt werden zweifellos alle anderen Russen sein, wenn sie von diesem gradezu ergreifenden Beispiele französischer Aufopferungsfähigkeit sür die russischen Brüder vernehmen. Wahr ist ja freilich, daß die hier und in Antwerpen lebenden Deutschen aus weit geringfügigeren Anlässen wiederholt viele Tausende von Francs hergegeben haben, aber für die Opfer der Russalka hat doch keiner von ihnen etwas gegeben und so sind sie diesmal in Bezug auf Hochherzigkeit und Freigebigkeit von den Franzosen elend in den Schatten gestellt worden. Die 500 Frcs. der Herren Rolland und Genossen waren einfach — das wird jeder hiesige Franzose bestätigen — eine vernichtende Blamage für den ganzen Dreibund.
Petersburg. Die „Nowoje Wremja" teilt mit, man glaube hier an einen günstigen Abschluß des Handelsvertrages mit Deutschland treffe aber auch Vorbereitungen, wie ein etwa- niger anderer Ausgang auszugleichen sei. Im letzteren Falle wolle man den schon wiederholt geplanten Bau eines Kanals znr Verbindung des Njemen mit dem Wendauer Hafen zur Ausführung bringen. Auf dem Njemen wurden bis jetzt 40 Millionen Pud Frachten nach Preußen befördert.
Spezzia, 14. Okt. Das englische Geschwader unter dem Oberbefehl des Viceadmirals Sehmour wird am Montag Vormittag hier ein- treffen. Das Panzerschiff „Jtalia", an Bord Admiral Coesi, traf heute Nvchmittag hier ein, um das englische Geschwader zu empfangen.
Anterhattender Heit.
Um eine Million.
Erzählung von Eugen Eiben.
(Nachdruck verboten.)
Eines Vormittags saßen in dem jedem Ber- «ner bekannten freundlichen Cafe Kranzler Unter bcn Linden zwei elegant gekleidete junge Herren. S-e hatten sich in eine „stille Ecke" zurückgezogen und unterhielten sich im Flüstertöne.
„Meine Lage ist eine verzweiflungsvolle, Mas Wahnfried," sagte der eine Herr, „ich habe mehr Schulden als ein armer Lieutenant. Wo- unt soll ich sie tilgen? Mein Kredit ist erschöpft!"
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„Mir geht's nicht besser, lieber Freund," erwiderte der Graf, „aber darum lasse ich den Kopf noch lange nicht hängen. Ich baue mein Glück auf die Karten und zwinge es, mir dienstbar zu sein. Folge meinem Beispiel! Die Dummen werden nicht alle, und ein wenig Findigkeit überlistet auch die Klugen."
„Falschspieler!" rief der Andere. „Nein, ich will Dir keine Konkurrenz machen. Die Sache ist zu gefährlich; einmal entlarvt, ist man für immer aus der guten Gesellschaft ausgestoßen. Der Weg führt abwärts, in den Sumpf, zur Hefe des Volkes. Ich warne Dich, kehre zurück, ehe es zu spät ist! Das Glück ist eine leichte Dirne, deren Treue man nicht erzwingen kann."
„Nur keine moralischen Reflexionen, Baron von Wildenthal," lächelte der Graf, „Du weißt, ich liebe das nicht! Die Welt ist ein Narrenhaus, in dem ein Narr den andern an der Nase herumführt. Warum eine Ausnahme machen? — Pah! Die Ehrlichkeit ist ein überwundener Standpunkt in dieser besten der Welten!"
„Ich will nicht mit Dir darüber streiten, Freund!" versetzte der Baron, „Du weißt, daß es sonst meine Art nicht ist, moralische Betrachtungen anzustellen, daß ich vor einem kleinen Verbrechen nicht zurückbebe. Wäre ich anders, würde ich Dein Freund nicht sein, da es mir ja bekannt ist, daß Du dem Glück in die Karten siehst. Nur der Gefährlichkeit wegen warne ich Dich! Laß es sein! — Wenn Dir Fortuna nur einmal schmollt, bis Du verloren, unmöglich geworden — auch bei mir!"
„Du meinst es herzlich gut." antwortete Graf Wahnjricd, „aber kann ich Dir folgen? Ich bin ein Glücksritter, Abenteurer, wenn Du willst, für den nichts weiter, als das liebe Ich existiert. Mit glücklichem Leichtsinn wandle ich durch's Leben und überlasse Andern das Sorgen und Mühen. Daß ich meinen Teil vom Glück bekomme, das ist meine Sache. Willst Du nicht mein Genosse werden, so laß es bleiben. Aber dann kann ich Dir auch prophezeien: Du wirst der Armut in die Hände fallen! Die prüde Gesellschaft hat schon jetzt das Messer in der Hand, um das Taseltuch zwischen Dir und sich zu zerschneiden! Deine Verlegenheiten sind nicht unbekannt geblieben. Man munkelt von Deinen enormen Schulden, Deinem verschwenderischen Lebenswandel. Was das zu bedeuten hat, weißt Du. Ich dagegen bin das Schoßkind eben dieser Gesellschaft, trotzdem ich eher schlechter bin als Du! Du siehst, ich fasse den Gedanken Ehrlichkeit auch noch. Was willst Du thun? Ueberlege!"
„Da habe ich nichts mehr zu überlegen, mein bester Graf," sagte der Baron. „Falschspieler werde ich nicht. Was gewinnst Du dabei? — Daß Du eine glänzende Scheinexistenz mühsam aufrechterhältst! Lange kann das nicht dauern. Millionen gewinnen, — Graf, davon hast Du wohl auch noch nicht geträumt! — Nur wenn eine so goldene Ernte sicher ist, dann wandle das Verbrechen heimlich vor uns her! Millionen erlösen von dem Fluch der Armut, der auf unserem Leben ruht! Dieses Ziel ist für mich erreichbar, und wenn Du mir dabei behülflich sein willst, verwandle ich Dich aus einem Glücksritter in einen Krösus, der nur noch aus Zeitvertreib mit den Karten spielt und über seinen Verlust gleichmütig lächelt."
„Dein Versprechen ist großmütig, Freund!" gestand der Graf. „Hier meine Hand! Ich helfe Dir!"
Der Baron schüttelte die dargebotene Hand.
„Ich nehme Dein Wort vorläufig nur für halbe Zustimmung, lieber Graf, wodurch ich mich ermuntert sehe, Dir mein volles Vertrauen zu schenken," sagte er, „erst wenn ich Dir den Plan entwickelt habe, sollst Du Dich bindend entschließen. Daß Du mich dann, wenn Du Dich zurückziehen solltest, nicht verraten wirst, dessen darf ich sicher sein! Thätest Du es aber dennoch, Graf, ich würde Dich einen Lügner heißen, Dich als falschen Spieler entlarven — und daß ich hierin wenigstens Glauben fände, daran zweifelst Du wohl nicht."
„Freund," lachte der Graf, „daß Du von meiner Ehrlichkeit keinen besseren Begriff hast, verzeihe ich Dir, nur solltest Du wissen, daß
Spießgesellen unter sich den ehrlichsten Philister beschämen. Deine Deklamation war somit ganz überflüssig."
„Nicht so ganz, Freund! Denn eine Blutsbrüderschaft wird es sein, die uns zusammenketten soll für das ganze Leben!" fuhr der Baron langsam fort, sein Gegenüber scharf fixierend, um aus dessen Mienen die geheimsten Seelenregungen zu erraten. „Erschrickst Du?"
„Erschrecken?" entgegnere der Andere geringschätzig. „Pah! die bleiche Furcht ist mir fremd! Sprich frei und offen!"
„Höre!"
Baron von Wildcnthal neigte seinen Kopf weit über den Tisch und sprach lange im leisen, gedämpften Tone, oft durch kurze Fragen von seinem Gegenüber unterbrochen. Wohl eine Stunde währte diese heimliche Unterhaltung. Das Mienenspiel der Beiden, die unterdrückte Erregung derselben zeugten von der Wichtigkeit des Gegenstandes.
„Also Du bist bereit?" erwiderte der Baron auf die letzte Entgegnung des Grafen.
„Ja." bekräftigte dieser. „Du giebst mir das schriftliche Versprechen, daß ich eine Million bekomme — —"
„Ich gebe Dir einen notariellen Schuldbrief — —"
„Abgemacht!"
Sie schüttelten sich zur Bekräftigung des Bundes die Hände.
„Sie Sache ist leicht und einfach, wenn Du Deine Schuldigkeit thust, lieber Baron!" bemerkte der Graf. „Der Gedanke an ein Verbrechen kann gar nicht auftauchen. Ich werde sogar eine Zeit lang Löwe der Salons sein! Nur schade, daß ich den Triumph werde kaum genießen können! Fliehen muß ich auf jeden Fall."
„Leider!" lächelte der Baron. „Doch ich denke, der Millionär im Exil wird sich den Glücksritter nicht zurückwünjchen. Für einen kosmopolitischen Kopf ist das bittere „Brot der Verbannung" eine Fabel. Die schönen Pariserinnen werden bald die Erinnerung an die Töchter Spree-Athens ganz in Deinem Herzen auslöschen."
„Ich werde mich schon zu trösten wissen, Baron", sagte der Graf in bester Laune. „Das Bewußtsein, einem Freunde Millionen erobert zu haben, wird sein gutes Teil dazu beitragen. Das Gewissen ist ein Trommelfell. Wenn der Pfaff nicht darauf schlägt, brummt's nicht, und diese Sorte halt ich mir vom Leibe. Zudem ebfolgen wir ja die ganz fromme jesuitische Maxime: der Zweck heiligt das Mittel! — Jn- deß wär's verdammt schade um mich, wenn die Sache schief ginge und ich ins grüne Futter beißen müßte!"
„Das geschieht nicht, dafür stehe ich ein," versetzte der Baron. „Uns würden ja die Millionen unter den Händen zerrinnen! Das wäre ein häßliches Erwachen aus dem schönen Traum! Nein, Nein! Vertraue meiner Geschicklichkeit und die Geschichte nimmt ihren glatten Verlauf. Wenn nur Deine Hand nicht bebt, Dein Blick sicher ist, haben wir leichtes Spiel."
„In dieser Beziehung bin ich meiner Sache gewiß, lieber Freund! Doch aus Vorsicht will ich mich vorher noch üben."
„Thue das, es kann nicht schaden."
Sie erhoben sich und traten auf die Straße.
(Fortsetzung sotgt.j
Das Obstmosten in früheren Jahrhunderten. Um das Vermischen des Weines mit Odstmost zu verhindern, wurde früher das Obstmosten in Württemberg öfters beschränkt oder auch ganz verboten. Herzog Eberhard III. ließ am 18. September 1650 folgende Generalverordnung ergehen: „Demnach Wir mit ungnädigem Mißfallen vernehmen müssen. Weß- gestalten in diesem Bnserem Herzogtyumb Personen kein schewen (Schämen) tragen, den Obstmost mit Wein zu vermischen, dadurch ge- schlacht zu machen und nachmals für pur lautern Wein zu verkauffen, znmalen durch solch gefährlich Vermischen des Weins das ganze Land leicht kann verschreit, das höchst nötig edle Kleinoth des Weinhandels gesteckt uud die Fuehr- leut adgewendet werden können" u. s. w. Lurch eine andere Verordnung vom 17. August 1653