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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Gräfenhausen, 3. Oktober. Die seit gestern bei teilweise starkem Regenwetter im Gange befindliche Weinlese giebt einen guten Ertrag. Die Menge schlägt durchaus vor. Ver­schiedene Wägungen ergaben je nach Lage der Wingerte und je nach Mischung des Gewächses 70 bis 80 Grade. Wenn auch bei einzelnen Stan­den dieses Gewicht nicht ganz erreicht wurde, so sind dem gegenüber mehrere Wägungen bis zu 87 Grad nach Oechsle zu konstatieren. Bis jetzt sind einige Käufe zu 137, 140. 143 bis 148 per 3 Hektoliter abgeschlossen; die Liebhaber halten noch zurück, da sie auf billigere Preise hoffen.

X Salmbach. (Zu dem Artikel von Langenbrand in Nr. 153) In Anbetracht des auch hier schwer empfunvenen Wassermangels haben am 2. Oktober die hiesigen Gemeinde­kollegien auf den Antrag ihres Ortsvorstehers einstimmig beschlossen: Das Projekt der Wasser- Versorgung aus der Quelle im Forellenbach- thale m>t Langenbrand gemeinschaftlich auch für Salmbach (mit für die hiesige kleine Gemeinde bedeutenden Kosten) zur Ausführung zu bringen. Ehre den Männern, welche ihren Sinn für das allgemeine Wohl der Gemeinde durch ihren Beschluß bethätigt haben; möge das Werk zum Heil und Segen beider Gemeinden gereichen und zu einem baldigen guten Ziele ge­führt werden.

Deutsches Reich.

Kaiser Wilhelm hat sich nach Beendig­ung seines Jagdauienthalts in Schweden direkt nach seinem ostpreußischen Jagdschlösse Rominten begeben, woselbst auch die Kaiserin eingelroffen ist. Es haben sich also die Gerüchte, welche von einem Abstecher des Kaisers auf seiner Rückreise von Schweden nach Fredensborg behufs einer Begegnung mit dem Zaren wissen wollten, als unbegründet herausgestellt.

Berlin. 3. Okt. DieNordd. Allg. Ztg." teilt die Grundlagen des Tabaksteuer- entwurfs mit. Danach fällt die gegenwärtige Jnlandsteuer fort; der Zoll auf ausländischen Tabak wird entsprechend gekürzt. Die für den Jnlandkonsum bestimmten Jnlandfabrikate unter­liegen der Steuer nach Prozenten des Fabrik­preises. Die Höhe der Prozentsätze, meint das offiziöse Blatt, bliebe nicht unerheblich hinter den Angaben der Blätter zurück. Die Tabak­pflanzer bleiben der Anmeldung und Gestellung der Tabakernte behufs Verwiegung unterworfen. Die Feldkontrole, Blätterzählung, Gewichts­schätzung. Anbaubeschränkungen und so weiter fallen fort. Die Fabrikanten unterliegen wesent­lich einer Buchkontrole. Den Kleinbetrieben wird eine Erleichterung der Buchführung und Steuerentrichtung durch Abfindung gestattet Bei den Händlern ist eine Gegenkontrole vor­gesehen.

Alle bisherigen Meldungen über den mut­maßlichen Zeitpunkt des Zusammentritts des Reichstages stimmen darin überein, daß die Einberufung des Reichsparlamentes voraussicht­lich nicht vor dem letzten Dritttel des November erfolgen werde.

Neustadt a. H., 2. Okt. WiederPfälz. Kurier- aus bester Quelle erfährt, sind die über das Befinden des Fürsten Bismarck ver­breiteten ungünstigen Nachrichten vollständig un­begründet, die Besserung schreite fort. Der

Fürst habe heute Nachmittag eine Ausfahrt ge­macht und gedenke bald abzureisen.

Aus Baden, 2 Okt. Die Ergänzungs­wahl zum badischen Landtag, der in diesem Jahre wieder zur Hälfte erneuert wird, stehen vor der Thüre und die verschiedenen Parteien rüsten sich bereits zum Wahlkampfe. Demselben kommt insofern eine große prinzipielle Bedeutung zu, als es sich darum handelt, ob die liberale

Majorität, die bekanntlich in den letzten drei

Jahrennur auf zwei Augen ruhte" erhalten bezw. vermehrt werden oder sich in eine Minorität verwandeln soll. Am rührigsten sind wie immer auch in dieser Campagne die Sozialdemokraten, welche mit Sicherheit auf zwei weitere Mandate rechnen und bereits zahlreiche Versammlungen abgehalten haben resp. abhalten. Auch die

Zentrumspartei und die freisinnig-demokratische Partei fangen an, sich zu rühren; nur die Liberalen sind noch ganz ruhig.

Heidelberg, 29. Sept. Festgenagelt ge­hört ein Ausspruch des sozialistischen Abgeordn Dr. Rüdt, welcher in einem unbedachten Augen­blicke verriet, was für Gefühle und Gesinnungen die Sozialdemokraten dem Kleinhandwerk gegen­über in ihrem Innern hegen. In einer hier stattgehabten Versammlung der sozialdemokrat. Partei wünschte nämlich einGenosse", daß in das Programm der Sozialdemokraten für den badischen Landtag die Forderung der Abschaff ung der Gefangenenarbeit und der besseren Ausstattung der Gefängnisbibliotheken ausge­nommen werden möge. Dr. Rüdt erwiderte darauf, daß die sozialdemokratische Partei keinen Grund habe, die Kleinmeister durch Abwehr der Konkurrenz der Strafanstalten zu schützen; denn die Kleinmeister seien die schärfsten Gegner der Sozialdemokraten, und je eher dieselben ver­schwänden, desto besser sei es. Diese Aeußerung Herrn Rüdts ist bezeichnend und beleuchtet grell die von den Sozialdemokraten stets geheuchelte Sympathie für die kleinen Leute.

Pforzheim, 2. Okt. Gestern tagte in Baden-Baden die erste Generalversammlung des Süddeutschen Eisenbahnreform-Ver­eins. Trotz des Regenwetlers hatte sich doch eine sehr große Anzahl Mitglieder aus den einzelnen Sektionen eingefunden. Es waren vertreten: Baden-Baden, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Stuttgart. Wildbad. Der Verband reisender Kaufleute in Leipzig hatte telegraphisch einen Delegierten herbefohlen. Leider mußte der geplante festliche Empfang am Bahnhof der Witterung wegen unterbleiben und alles begab sich sofort in den Ritter, wo nach kurzem Im­biß gegen 10 Uhr die Vorberatungen der Aus- schußmitglieder begannen. Kurz nach II Uhr wurde die Veneraf-Versammlung von Rechts­anwalt Jacob-Pforzheim eröffnet. Redakteur Windecker-Baden hieß die Gäste im Namen der Stadt willkommen. Ursache. Zweck und Ziel der Reformbestrebungen wurden in längeren und

kürzeren Ausführungen von denZHerren Jacob, Prof. Böthlingk-Karlsruhe. Dr. Frühauf-Karls- ruhe, Prof. Heimburger-Karlsruhe. Hofackcr- Stuttgart. Rechts-Anw. Groß Pforzheim, Dr. Süpfle-Karlsruhe dargelegt und über einzelne Punkte debattiert. Bor allem ist die markige, praktische Rede Hrn. Jacobs und die formvoll­endete an allgemeinen Gesichtspunkten reiche Rede des Hrn. Prof. Böthlingk hervorzuheben, welche beide die der Sache noch ferner stehenden in der Versammlung rasch und genau über den Stand der Dinge unterrichteten. Einstimmig wurden schließlich folgende Resolutionen ange­nommen: 1. Einführung der 3. Wagenklasse für alle Züge (auch Schnellzüge). 2. Einführung von Kilometer.Billetten. 3. Einführung von Abonnementskarten, ähnlich den jüngst in Bel­gien zur Anwendung gebrachten. 4. Verlänger­ung des Alters für Kinderbillete, von 815 Jahren. Es folgte noch eine kurze Beratung über einige Statuten-Aenderungen und die Neu­wahl des Ausschusses. Als Ort der nächsten General - Versammlung wurde Karlsruhe be­stimmt. Gegen 2 Uhr war Schluß der Sitzung. Der Inhalt der Reden, der Ernst bei den Be­ratungen, der Eifer und die Sachkenntnis der Referenten und die gespannte Aufmerksamkeit der Mitglieder zeigten, daß sich der Verein seiner Ziele klar bewußt ist. Ohne jede Rücksicht auf Parteistandpunkl wurde rein sachlich debattiert und schon damit trägt die Sache den Keim zu einer gesunden Entwicklung in sich. Durch den Anschluß des Verbandes reisender Kaufleute dürste der Reformverein sich in Bälde weite Gebiete erobern.

Professor Rudolf Falb ist-der Ansicht, daß in der zweiten Hälfte des Oktober die Regen­menge auch auf dem Kontinente den Durchschnitt übertreffen werde. In der ersten Hälfte aber dürfte der kritische Termin vom 9. Oktober wegen der damit verbundenen Sonnenfinsternis eine stärkere Aeußerung der atmosphärischen Hochflut ergeben, so zwar, daß etwa vom 7. ab die Niederschläge zunehmen und größere Schwankungen der meteorologischen Zustände zu erwarten sind. Auch das Auftreten von Nord­lichtern und Erdbeben war wiederholt bei solchen Konstellationen beobachtet worden. Um den 17. ivird gleichfalls eine Zunahme der Nieder­schläge infolge des Eintreffens äquatorialer Strömungen und damit eine Temperatursteiger­ung erwartet.

Württemberg.

Das Volksfest war von der Witterung begünstigt und der Besuch von früh bis Mittag schon ein sehr guter, während er sich am Nach­mittag und namentlich Abends so steigerte, daß oft nicht durchzukommen war. Am Sonntag wäre bei guter Witterung das Leben des Haupt­festtages wohl weit überbotcn worden, denn trotz des unaufhörlichen Regens waren der Platz, die Schaubuden, namentlich aber die Wirtschafts­buden den ganzen Tag gut besucht, am Nach' mittag sogar überfüllt. Das Aussehen der Heimkehrenden in Folge des schlechten Wetters und des Schmutzes spottete vielfach jeder Be­schreibung.