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nen Getreide, über 1893.

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in dem in Frankfurt a. O. erscheinenden Rat­geber für die Landwirtschaft das beste Zeugnis erhalten und in Birkach bei Hohenheim z. B. ist er überall zu finden.

7. Champagner-Reinette od. Herren­apfel. kurzsticlig, zeichnet sich ebenfalls wegen großer Haltbarkeit aus; er ist ein später Handels­apfel.

8. Großer Bohn-Apfel (gr. rheinischer Bohnopfel) besonders reichtragend; ein saurer Apfel, der sich nicht zum Rohgenuß, um so mehr aber zum Kochen und zur Mostbereitung eignet. Der Baum ist hochwachsend und des­halb auch besonders für Straßen günstig. Die Früchte sind daselbst ihrer sehr sauren Eigen­schaft wegen gegen Diebstahl gesichert.

9. Goldgelbe Sommer.Reinette auch Reutlinger Wachsreinette, blüht spät, erst nach dem Luikenapfel. Die Früchte werden nach der drillen und vierten Ernte bedeutend kleiner; der Erlrag aber ist groß; Baum muß durch einen vernünftigen Rückschnitt behandelt werden, damit er nicht überhängend wird. Guter Mostapfel.

10. Purpurroter Cousinot, vielfach Jagdäpfel oder engl. Büschel-Reinette genannt, darf als einer der reichtragendsten, wenig em- pfindlichen empfohlen werden; er ist besonders in Sachsen verbreitet. Haltbarer Wirtschaftßapfel.

Mit der verhältnismäßig starken Verbreit­ung des Luiken-Apfels in unserem Bezirk ist Hr. Lucas nicht ganz einverstanden, ja dieselbe habe ihn einigermaßen überrascht. Der Anbau dieses beliebten Apfels sei nur in ganz ge­schützten Lagen und in günstigen Verhältnissen zu empfehlen, da die herabhängenden Zweige des Baumes durch Wind und Wetter zu sehr herumgeworfen werden, wodurch der Baum notleide. Der Vortragende bespricht nun die Birnensorten und zwar zunächst 5 Tafel­birnen, die sich sowohl für Hochstämme wie als Spalierobst recht gut eignen:

1. Grumkower Butterbirn, welche, vollsastig und vorzüglich im Geschmack, ihre Lagerreife Mitte November erreicht. Der Baum ist sehr dauerhaft, starkwüchsig und reichtragend.

2. Diels Butterbirne, große, gelb­grüne, delikatö; besonders nur als Spalierbirne geeignet.

3. Holz farbige Butterbirne, sehr große, dickeiförmige Herbstbirne, welche nicht em­pfindlich ist.

4. Gute Luise von Avranches, sehr schöne, rot punktierte gute Tafelbirne, im Volks­witz auchliebe Luise" genannt, welchen Namen sie verdient. Baum sehr kräftig und fruchtbar. Diese vorzügliche Birne hat nur den einen Fehler, daß sie nicht sehr lange hält, daß sie rasch vor­übergeht..

5. Punktierte Sommerdorn, besonders sür Hochstämme, welche sehr dauerhaft und trag­bar. Vortreffliche Herbstbirne; bildet einen Baum wie das Stuttgarter Geißhirtle.

Der Erklärung vorstehender Birnensorten schickt der Herr Redner die Mahnung voraus, jedes geeignete Plätzchen, namentlich aber die Hausgiebel in südöstlicher Lage auszunützen und zwar überall da, wo die Weinrebe nicht mehr gedeiht. Wenn man in das württb. Oberland geht, so sieht man die Giebel überall schön bepflanzt, wie z. B. in Tettnang. Unter vorstehenden Aepfel- und Birnensorten bezeichnet Hr. Lucas namentlich die an erster Stelle angeführte Gold­parmäne und dieGute Luise" als für unfern Bezirk besonders geeignet und dankbar.

Essolgen nun 8 Sorten von Mostbirnen:

1. Schweizer Wasserbirne, macht ihrem Namen alle Ehre, da sie viel Saft giebt. Baum groß und fruchtbar, überall gedeihend.

2. Wolssbirne, giebt einen herben Most, den man im ersten Jahr nicht trinken kann. Arzneibirne, welche sich als Zusatz und als Klärungsmittel für verdorbenen Most eignet. Baum schönwüchsig, dauerhaft und fruchtbar.

3. Großer Katzenkopf (Pfundbirne), vielfach vertreten, ist als Mostbirne nicht so ge­eignet, aber als Kochbirne die beste aller Existierenden.

4. GroßeRommelter, grüne runde, da und dort auch Saubirne genannt. Baum kräftig und volltragend.

5. Späte Grunbirne. Gleich gut zur Mostbereitung wie auch zum Dörren. (Schnitz­birne.)

6. Pomeranzenbirne vom Zabergäu. Kleine, gelbe, herbe Mostbirne, äußerst fruchtbar. Dort schwört man nicht höher und es sind da­selbst ganze Straßenpflanzungen.

7. u. 8. Knausbirne und Wadelbirne. welche namentlich auch vorzüglich zum Dörren sind. Erstere muß fast noch unreif geerntet werden, da sie bekanntlich rasch teig wird.

Vorstehend besprochene Sorten, von welchen sich Hr. Lucas, wie schon oben gesagt, je einige Exemplare in der Ausstellung ausge­wählt hatte, zirkulierten der Reihe nach unter den Versammelten, wodurch der Vortrag um so anschaulicher und belehrender wurde. Ausdrück­lich hob der Hr. Redner eingangs hervor, daß jetzt das Bestreben danach gehe, nicht zu vielerlei, sondern wenigere, aber gute Sorten zu pflegen. Unser Mischmaschobst erschwert den Verkauf zu lohnenden Preisen nach den großen Städten. Es müssen deshalb die Obstsorten beschränkt und von den guten nur die besten kultiviert werden. Solche Sorten sind namentlich auch von unsrem Bezirksbaumwart, Baumschul-Besitzer Vincenz Weiß angepflanzt worden. Der Vortragende geht nun nach kurzer Pause über auf die Pflege des Obstbaumes und legt dieselbe in eindring­lichen Worten und Ratschlägen an's Herz. Wer schöne Früchte ziehen will, muß auch die Bäume gut pflegen, gutes Material und gute, be­währte Sorten pflanzen. Wenn mau für das Material mehr anlegt und dasselbe aus einer guten Baumschule bezieht, so hat man dies nicht zu bedauern. Im Frühjahr, wenn die Erde etwas erwärmt ist, mache man bei der Pflanzung das Loch so groß, daß nicht blos die Wurzel hineingeht, beschneide letztere und die Krone des Baumes etwas und setze einen Pfahl, der unterhalb der Krone abschließt. Der Stamm soll freistehen, niemals in Berührung mit dem Pfahl kommen, so daß eine Reibung nicht statlfinden kann. Zur Befestigung eigne sich nichts besser als das 8er Band doppelt umschlungen und als bestes Material dazu kein anderes als das der Weide oder der Kokosfaser. Stricke von letzterer sind, wo es an Weiden fehlt, empfehlenswert. Niemals nehme man ein breites Band, wie solche von anderer Sette gar aus Filz empfohlen werden, da dadurch der Baum an der belr. Stelle sehr empfindlich ge­macht wird. Während man im ersten Jahre des Baumsatzes weiter nichts mehr zu thun hat, muß der Baum im 2., 3. und 4. Jahre mäßig zurückgeschnitten werden, wodurch eine schöne Krone gebildet wird; auch werden die Aeste stärker. Eine Lage Mist um die Bäume herum soll nur bezwecken, den Boden gleichmäßiger feucht zu erhalten, was der Wurzelbildung zu gut kommt. Als bewährtes Schutzmittel der Bäume gegen Feinde (Hajen rc.) empfiehlt sich das Bestreichen mit Kalk und Blut; ferner das Anbringen eines Holzgitters. Dieser Schutzkorb, wovon der Redner ein Modell mitgebracht hat, ist namentlich auch gegen Frost empfehlenswert, da die Bäume, besonders an der Südwestseite, der Gefahr des Erfrierens ausgesetzt sind, wenn der durch die ersten Sonnenstrahlen aufgetaute Saft nach Weggang der Sonne wieder gefriert. Der Hr. Redner kennt kein besseres und prak­tischeres Schutzmittel als diesen Korb von Holz­stäbchen und hat ihn auf dem großen Baumgut in Reutlingen eingeführt. In unserem holz­reichen Bezirk werde er gewiß billiger zu haben sein. Die Pflege größerer Bäume be­treffend, sieht man vielfach große Mängel, wenn die Wunden nicht bestrichen werden. Dürres Holz muß entfernt werden, da sich auf dem­selben eine Masse Ungeziefer bildet, dessen Nist­plätze dürre Aeste u. Zweige sind. Für unsere nützlichen Singvögel möge man Nistkästchen anbringen. Die Wunde gehört dicht am Stamme weggeschnitten und mit Holz- oder Stein- kohlen-Theer bestrichen. Letzteres Mittel ist von großem Vorteil und es giebt kein besseres. Man konnte sich hievon an einigen abgesagten Holzstückchen, die Hr. Lucas ebenfalls mitgebracht hatte, überzeugen. Damit endete der gediegene, anschauliche und lehrreiche Bortrag, welcher von

allgemeinem Beifall begleitet war. Der Ver- cinsvorstand, Hr. Oberamtm. Maier brachte im Sinne aller Anwesenden Hrn. Lucas den Dank für die vielseitigen klaren Anweisungen, und Ratschläge zum Ausdruck. Hierauf sprach als Vertreter des Württ. Obstbauvereins dessen Sekretär Herz von Stuttgart seine Freude über die in jeder Beziehung gelungene Obstausstellung aus. Mit großer Befriedigung habe er wahr­genommen, daß der Obstbau auch in den rauheren Lagen sich einbürgert und mehr und mehr zur Geltung kommt. Er freue sich über das Ge­sehene in Stuttgart berichten zu können und schließe mit dem Wunsch, daß der Obstbau blühen, wachsen und gedeihen möge.

Durch die Bczirksobstausstellung und den Vortrag des geschätzten Odstbaulehrers sind neue Anregungen zur sorgfältigen Pflege des heutzu­tage so außerordentlich wichtigen landwirtschastl. Zweiges gegeben. Wir glauben unseren Bericht nicht besser schließen zu können alsmitderMahnung:

Auf jeden Raum, Pflanz einen Baum

Und pflege sein, er bringt dir's ein!"

Anmerkung. Im Hinblick auf das gemeinnützige Interesse und die Wichtigkeit der Sache waren wir be­müht, unsere Auszeichnungen nach dem von Hm. Direktor Lucas frei gehaltenen Vortrag thunlich genau zu machen und hier möglichst ausführlich wiederzugebeu, in der Annahme, daß sie manchem Interessenten, der nicht persönlich anwesend sein konnte, instmktiv sein werden. Wir werden nun auch eine Anzahl Sonderabzüge vorrätig halten, um damit auch später noch aufwarten zu können. Die Red. d. Enzth.

Neuenbürg, 13. Sept. Schon wieder muß man von einem Brandfall im Bezirke be­richten. In Schömberg brach gestern abend imoberen Dorf" ein Feuer aus, das 2 Häuser und 3 Holzschuppen in Asche legte.

Liebenzell, 11. Sept. Gestern abend zündele der 14jährige Kusterer von Unterreichen­bach die Scheune samt angebauler Werkstätte seines Meisters, des Schmieds Decker an. Als dieser in Begleitung seiner Familie mit dem Zug um 9^/i Uhr von einem Besuch heimkehrte, sah er seine Scheune in Flammen stehen. Mit genauer Not gelang es ihm noch das Vieh zu retten. Der Brandstifter, der zu seiner Entschuldig­ung Heimweh vorschützt, befindet sich in Haft.

Deutsches Weich.

Auch der Besuch Kaiser Wilhelms in Straßburg anläßlich der Parade des 15. Armeekorps hat trotz seiner Kürze dazu beige­tragen, den diesmaligen Kaisertagen in Elsaß- Lothringen besonderen Glanz und besondere Bedeutung zu verleihen. Mit Heller Begeister­ung ist der Schirmherr des Reiches am Sams­tag auch von der Bevölkerung der elsäßstchen Hauptstadt begrüßt worden. Kaiser Wilhelm selbst aber hat bei seinem jüngsten Aufenthalte in derwunderschönen Stadl" deren Lob in Hellen Tönen erklingen lassen, sie eine Perle in den deutschen Landen und eine der beste» unter den deutschen Städten genannt, eine An­erkennung. auf welche die Straßburger alle Ursache haben, stolz zu sein. Von speziellem Interesse erscheint die gesamte Straßburger Rede des Kaisers, wenn man sich erinnert, daß seit den letzten Reichstagswahlen August Bebel die Stadt Straßburg im deutschen Parlamente ver­tritt. Denn es hieß ja, diese Wahl habe den Kaiser persönlich tief verstimmt und werde er dies den Straßburgern schon noch zu erkennen geben. Wohl, nun hat der erlauchte Monarch in Straßburg gesprochen, aber in seiner Rede klang nicht der leiseste Mißmut darüber hindurch, daß die Stadt einen sozialdemokratischen Vertreter in den Reichstag gesandt hat, sie gestaltete sich vielmehr zu einer warmen und wohlwollenden Kundgebung für die aufstrebende Hauptstadt des Reichslandes. Bon Straßburg aus kehrte der Kaiser am Samstag Nachmittag nochmals nach Metz zurück, wo er Abends an der Paradetafel im Militärkasino teilnahm. Der allerhöchste Kriegsherr brachte hierbei einen Trinkspruch aus, in welchem der Kaiser zunächst das 15. (elsäßische) Armeekorps belobt und dann weiter den Inspekteur desselben, den Groß­herzog von Baden feierte, und zwar nicht nur als eifrigen Militär, sondern auch als einen der hervorragendsten deutschen Bundessürsten, der in Versailles das erste Hoch auf den neuen