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Reuenbürg.
Seute Montag abend im Gasthof mm Karen
des bekannten
wozu ergeb. eingeladen wird.
Borficht beim Einkäufe von
Zacherlin,
(ckieses slsunenzwert vvirkeallev .Nittels Aexen jederlei Insekten)
Warum reichen Sie mi r
Kunde
denn ollenes Insektenpulver?? .
Ich habe doch „Zacherlin" verlangt und solches existiert bekanntlich
LM-rAK
nur in Flaschen! — üüenes Insektenpulver nehme ich nicht an.
denn ich weiß gar gut, daß es blos ein arger Mißbrauch des mit Recht gerühmten Namens „Zacherlin" ist, wenn gewöhnliches Insektenpulver in Briefen, Düten oder Schachteln für „Zacherlin" aurge- geben. — Entweder geben Sie mir eine versieZelte klasede mit dem
Namen „Lsederl"-oder mein Geld retour. Jrreführen lasse
ich mich nicht!!
Zn Neuenbürg bei Herrn K. Lustncnrer,
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Neuenbürg, 3. September. Die gestern abend im Bärensaale abgehaltene Sedan feier hatte sich eines zahlreichen Besuchs und eines wirklich gelungenen Verlaufs zu erfreuen. Stadt- schultheiß Stirn bewillkommnete die Erschienenen, und nachdem „die Wacht am Rhein" verklungen, erhielt Schullehrer Braun das Wort zur Festrede, der wir folgendes entnehmen: Bei Wiederkehr des Sedanstages sei es ganz besonders unsere Pflicht, der Männer, die ihr Leben für uns in die Schanze geschlagen, unserer Staatsmänner und Feldherr» und der Einmütigkeit unserer Fürsten rühmend zu gedenken. Ueber dem allem aber stehe das Vaterland, für das jene gewirkt, gerungen und geblutet haben, und das in jener großen Zeit sein Auferstehungsjahr habe feiern dürfen. Alle die herrlichen Waffen- thaten drängen sich gleichsam am 2. September zusammen, und er ist deshalb auch der nationale Gedenktag. Bei Sedan sei der Grund gelegt worden zu einem nicht bloß idealen, nein zu einem wirklichen, einigen Vaterlande. Wohl habe jeder Deutsche schon vorher ein solches gehabt, insofern er seine engere Heimat für dasselbe angesehen habe. Heimatliebe wurzele ja jedem tief in der Brust und selbst unsere Sozial- demokraten könnten sie nicht ganz verleugnen, aber sie müsse ihre Wurzeln tiefer schlagen, ihren Kreis weiterziehen und zur Vaterlandsliebe werden. Erst in einem nationalen Staat lerne der Einzelne sich dem Ganzen unterordnen, lerne ein Volk sein Alles freudig setzen an seine Ehre. In diesem höheren Sinne haben wir ein deutsches Vaterland erst seit 1870/71. Redner erinnert nun an die Knechtung Deutschlands durch Napoleon I.,
an die Zeit des inneren Streites und an die vergeblichen Bemühungen, ein einiges Deutschland auf friedlichem Wege zu schaffen. Nur durch Blut und Eisen habe dies geschehen können. Herrlich iei es gewesen, wie Deutschland sich wie ein Mann erhoben, wie cs von Stamm zu Stamme fortgelodert habe: „Kein Mainstrom mehr, kein Süd und Nord! das deutsche Volk ist eins!" Und wie bald darauf der stolze Napoleon gefangen und etliche Monate später König Wilhelm zum deutschen Kaiser ausgerufen worden sei, wie im Frühjahr die Friedensglocken geläutet und der Mutter Germania zwei verlorene Töchter in die Arme geführt wurden: dies seien Weihestunden in der Weltgeschichte gewesen, und heute noch müßten wir beim Rückblick mit General v. Werder ausrufen: „Das hat Gott gethan!" Der Sedanstag veranlasse uns, innezuhalten in dem gewöhnlichen Treiben und uns zu prüfen, ob wir uns dessen auch würdig erwiesen haben, und er fordere jedesmal wieder auf, zum Wohle des Ganzen beizurragen. Unsere Pflicht sei es jetzt im Augenblick nicht, fürs Vaterland zu sterben, aber für dasselbe zu leben, diese Aufgabe sei uns immer gestellt. Mögen Kaiser und Fürst und Volk allezeit zum deutschen Lande sagen können: „Das ist unser, so laßt uns jagen und fo es behaupten!" Allseitige begeisterte Zustimmung, die in kräftigen Hochrufen auf das deutsche Vaterland ihren Ausdruck fand, folgte dieser eindrucksvollen, trefflichen Rede, welche der ganzen Feier ihre Signatur gab Nach dem allg. Gesang: „Deutschland über alles", sprach Oberamtmann Maier auf Kaiser und König. Als am 3. Sept. 1870 die fast unglaubliche Siegesnachricht nach Deutschland gekommen, da sei ein Zug der Befreiung durch
dasselbe gegangen. Das, was unsere Väter angestrebt, habe in dem großen Jahre politische Gestaltung bekommen, und mit ganz besonderem Dank müßten wir dabei des Zusammenwirkens der deutschen Fürsten gedenken. Das frühere Deutschland habe gleichsam aus einer Gruppe von einzelnen Häusern bestanden, in den Jahren 70/71 aber habe sich über ihnen ein gewaltiger Dombau erhoben, dessen stolze Kuppel oben mit der Kaiserkrone abgeschlossen sei. Der Bau konnte nur dadurch zustande kommen, daß jedes Haus seinen Eckstein dazu hergegeben habe. Nur durch die Liebe und Treue des Volkes getragen, könne sich der Bau holten. Unsere Fürsten selbst mußten sich mancher Rechte entäußern, um das Werk schön und herrlich zu gestalten. Auch wir erfreuen uns eines Lanbesvaters, der in echt deutschem Sinne zum Reiche hält und an dem die Kaiserkrone eine mächtige Stütze findet. In das auf Kaiser und König ausgebrachte Hoch wurde allseitig kräftig eingestimmt. Ein von Karl Krön er vorgetragenes Gedicht: „Der sterbende Soldat bei Sedan" giebt Forstrat Graf Uxkull Veranlassung in anschaulicher, packender Weise die von ihm bei Gelegenheit der Forst- männcrversammlung unter Führung des Generalstabschefs des 16. Armeekorps besuchten Schlachtfelder bei Metz zu schildern, dabei zwei Momente besonders hcrvorhevend. einmal den Todesritt der Ulanen und Kürassiere bei Mars-la-Tour und dann die Erstürmung der Höhen bei St. Privat durch die Garde am 18. Aug. Bewegt hörte die Versammlung die warme Schilderung an, namentlich wirkten die lakonischen und doch so vielsagenden Inschriften auf den Massengräbern ergreifend. So heißt z. B. die auf dem Kirchhof zu St. Privat: „Hier liegen 300t)