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ANzeigeölaLL für den Bezirk Kairo.

76. Iahrgüllg.

Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Die ErnrücknngSgebühr beträgt im Be;ir? und in nächster Umgebnig s Psg. die Zeile, weiter entsern! 12 Psg.

Samstag» den 20. April 1901.

< Vierteljährlicher Abonnementspreis in der Stadt Mk. 1.10

l, ins Haus gebracht, Mk. 1. 15 durch die Post bezogen im Bezirk; ü außer Bezirk Mk. 1. 35.

Tagesneuigkeiten.

* Calw, 19. April. Tie Ortsgruppe Calw des Alldeutschen Verbandes hielt am Mittwoch abend unter dem Vorsitze ihres Vorstandes, des Hrn. Betriebsinspcktors l)r. Supper, ihre jähr­liche Generalversammlung im Waldhorn ab. Aus dem vom Vorstand erstatteten Rechenschaftsbericht war zu entnehmen, daß die hiesige Gruppe im letzten Jahr eine reiche und mannigfaltige Thätigkeit ent­faltet und an Mitgliedcrzahl beträchtlich zugenommcn hat. Nach der Wahl von 4 weiteren Ausschuß- Mitgliedern erteilte der Vorsitzende Herrn Reallchrcr Stracke das Wort zu einem Vortrag über das interessante Thema:Der Bundestag (1815 bis 1866) und die deutschen Einhcitsbcstrebungen". Ter gewandte und kenntnisreiche Redner führte hiebei Folgendes aus: Die Weltgeschichte sei das Welt­gericht. Sie sei ein strenger, aber gerechter Richter und zwinge ein Volk zur Erinnerung an feine Ver­gangenheit und zur Weiterarbeit an seiner Entwick­lung. Es gebe kaum ein Volk, das so viele schlimme Zeiten durchgemacht und so oft dem Untergange nahe gewesen sei als das deutsche Volk. Es sei daher nötig zu fragen, was war die Schuld jenes Elends, wie ist unser Volk hcrausgekommen und welche Lehren haben wir für die Zukunft daraus zu ziehen? In der ganzen Jahrtausende langen Geschichte unseres Volkes sei nun zu sehen, daß nie die Uebermacht der Gegner, sondern stets die eigene Zwietracht, erst der Volksstämme, darnach der Glau­bensbekenntnisse, dann der souveränen Fürsten, end­lich der Parteien es gewesen sei, die uns Verderben gebracht habe. Schon vor 2000 Jahren habe ein römischer Schriftsteller von den Deutschen gesagt: eine furchtbare Nation, wenn sie einig wäre! Tie Zeit.des deutschen Bundestages sei eine der unglück­lichsten und beschämendsten, die unser Volk erlebt habe. Diese schmählichen Verhältnisse ergaben sich von selbst durch die historische Entwicklung des deut­schen Reiches. Tie Macht des Königtums sei immer mehr geschwunden, dagegen die selbständige Fürsten- gewalr gewachsen. Die Bundesversammlung sei nach der Niederwerfung Napoleons 1 in Frankfurt im Jahr 1815 zusammcngetreten. Deutschland sei aber trotz des gemeinsam vergossenen Blutes noch nicht reif für die politische Wiedergeburt gewesen. Tie Schlauheit des Österreich. Staatsmannes Met­ternich und der Selbständigkeitsdünkel der kleinen und kleinsten politischen Lebewesen habe jede frucht­bringende Arbeit unmöglich gemacht. Es habe auch sonst nicht anders sein können, wenn man sich nur an eine Bestimmung der Bnndesakie erinnere, daß für alle wichtigen Beratungsgegenstände Stimmen- einhclligkeit als notwendiges Ingredienz festgesetzt worden sei. Schlendrian und Faulheit sei das her­vorragendste Merkmal dieser ehrwürdigen Versamm­lung gewesen. Um die Gesinnung, aus der alle Beschlüsse hcrvorgingen, begreifen zu können, habe man sich zu vergegenwärtigen, daß die Versamm­lung nur aus Vertretern der Regierungen bestand und daß der österr. Staatskanzler den Grundsatz halte: Alles für das Volk, aber nicht durch das Volk. Tie kläglichen Erfolge erregten aber nach­gerade großen Unwillen im deutschen Volke, beson­ders bei der gebildeten Jugend. Leider sei durch

den Unverstand einiger thörichter Schwärmer un­sägliches Elend in viele deutsche Familien gebracht worden. Metternich hetzte mit dem besten Erfolge die einzelnen Negierungen hintereinander und suchte, glücklicherweise ohne Erfolg, die Bildung des Zoll­vereins zu verhindern. Daß der Bundestag gar keinen Sinn für nationales Leben und Empfinden hatte, zeigte sich am deutlichsten in seinem Verhalten in der schleswig-holsteinischen Frage. Auch im Aus­lande genoß der Bundestag nicht den mindesten Respekt; selbst die Flagge der ärmlichen Bundes­flotte wurde nicht anerkannt. Tie tiefe Sehnsucht nach einer gegenseitigen Verständigung zwischen den grollenden deutschen Brüdern war aber da, es habe nur vorläufig noch an Männern gefehlt, die mit der rechten Erkenntnis auch die richtigen Mittel besaßen, uni die stille Glut zur Hellen Flamme zu entfachen. Schon als M deutsche Nationalver­sammlung im Jahr 1848 dem König Friedrich Wilhelm III von Preußen die Kaiserkrone anbot, als durch die Wanderversammlungen von Aerzten und Na­turforschern, von Lehrern, Sängern und Schützen die Deutschen einander näher gebracht wurden, war in ganz Deutschland ein Boden geschaffen worden, der glückverheißend für die Zukunft war. Und als endlich der richtige Augenblick den richtigen Mann an der richtigen Stelle gefunden habe, da habe es sich ge­zeigt, wie wahr der alte Römer gesprochen habe und wie die deutsche Volkskraft furchtbar in der Vernichtung des sich cntgegenstellcnden Feindes, aber dann segensreich befruchtend nicht nur im eigenen Lande und der nächsten Nachbarschaft, sondern in der ganzen Welt sich gezeigt habe. Auch für die Zukunft gelte das Wort: Hölle und Teufel ver­mögen nichts gegen das deutsche Volk, wenn cs einig ist. Tie vortrefflichen und hinreißenden Ausführungen des Redners fanden begeisterte Auf­nahme bei den zahlreich erschienenen Zuhörern. Tic Herren Oberamrsarzt vr Müller und Ober­amtsbaumeister Krauß verliehen der vollen Zu­stimmung und dem Tanke der Versammlung be­redten Ausdruck, worauf der Vorsitzende ebenfalls unter Worten des Tankes für die glänzenden Aus­führungen des Redners die in schönster Weise ver­laufene Generalversammlung schloß.

Ealw. Ter diesjährige Verbandstag des Landesverbands der Wirte Württembergs findet in Calw statt und wurde in der am Mitt­woch in Stuttgart abgchaltcnen Sitzung des Landes- auSschnsies hierfür der 4. und 5. Juni festgesetzt.

U n t e rr c i ch e n b a ch, 17. April. Eine von Beginn der Einrichtung des hiesigen Telefons an recht nachteilig empfundene Vcrkchrsbchindernng und -Erschwerung macht nun einer angenehmen, praktischen, Zeit und Kosten sparenden Betriebs­änderung Platz. Tie hics. Telefon-Verbindung mit Pforzheim, die bisher über Ealw-Stuttgart ver­bunden werden mußte was sehr umständlich und verdrießlich war wird, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, nun auf direktem Wege erfolgen, Tie Legung des Kabels von Pforzheim hicher soll sofort in Angriff genommen werden. Welche Er­leichterung und zugleich Hebung des srenndnach- barlichen Verkehrs mir Pforzheim wird diese hoch- zubcgrützende Verständigung und Anordnung der

beiderseitigen staatlichen Verkchrsanstalten mit sich bringen! Darum immer wieder:Weg mit den Grenzpfählen!"

H^^Alln t e r r ei ch e n b a ch. Das altchrsame Handwerk desS ch ind ckm a ch ens", welches bisher durch Handarbeit ausgeführt wurde, daher sehr zeitraubend und unausgiebig war, erfährt nun auch eine totale Umwandlung durch Verwendung neuer moderner Maschinen, speziell für den Zweck der Schindclsabrikation für Gebäude-Verschindelung konstruiert. In unserem Reichenbach-Kapfenhardter Thale betreibt seit 1. April d. I. der Schindel- sabrikant Schccrer aus Kapfenhardt diese Industrie maschinell, indem er hiefür 3 Maschinen in Betrieb setzte, wozu ihm der Mühlebesitzer Karl Mönch die benötigte Wasserkraft abtrat. Statt der pro Mann bisher von Hand gemachten 8001000 St., liefern diese Maschinen bei Bedienung von 2 Mann 10 bis 12000 Stück Spindeln pro Tag, in guter Qualität. An Absatz wird's hoffentlich nicht fehlen!

agold, 17. April. Eines der interessan­testen Unternehmen, die in unserem Lande geniale Kombination und rastlose Energie ans dem Gebiete der Elektrotechnik ins Leben gerufen hat, schreitet gegenwärtig hier immer rascher und sicherer einer nicht mehr fernen Vollendung entgegen. In einer Entfernung von einer starken Stunde von hier, zwischen Emmingen und Wildbcrg, umfließt die Nagold im scharfem, langgezogcnem Bogen den Benenberg". Tas Gcfäll, das sich aus die Strecke dieses Bogens, ca. 1500 m, verteilt, zu konzentriren, um dann die daraus resultierende Wasserkraft in elektrische Energie umzusetzen und auf das Nagolder Elektrizitätswerk zu übertragen, dies ist die Aufgabe, die sich der Gründer und Leiter unseres Nagoldcr Elektrizitätswerks, Ingenieur Klingler, ge­stellt hat. Er hat sie dadurch gelöst, daß er den Oberkanal seiner Anlage nicht um den Berg herum, sondem in einem unterirdischen Stollen von 300 m Länge guer durch den Beltenberg hindurchführt. Er erzielt damit ein nuzbarcs Gcfäll von 6,50 w, so daß sich die Leistung der Wasserkraft auf 195 Pfcrdckräfte berechnet. An der nördlichen Durch- bmchsstclle des Stollens wird die Turbinenanlage errichtet werden, daran anschließend der Maschinen­raum, in dem von den 2 in Aussicht genommenen Dynamomaschinen zunächst einmal die eine zur Ausstellung kommen wird. Der erzeugte Trehstrom von 5000 Voll Spannung wird durch Freileitung ans das Nagolder Elektrizitätswerk übertragen und hier dann dieser hochgespannte Strom in einen solchen von 240 Volt Spannung umgewandelt werden. Beträgt schon die Wasserkraft dieser neuen Anlage das 5fache derjenigen, die bis jetzt dem Nagolder Elektrizitätswerk zu Gebote steht und ist die Leistungsfähigkeit des letzteren schon durch die Ucbertragung dieser neuerzeugten Kraft ganz enorm gesteigert, so eröffnen sich uns noch großartigere Aussichten angesichts der Thalsache, daß Klingler auch das gesamte Nagoldgesäll zwischen den beiden Werken zur eventuellen Nutzbarmachung in Aus­sicht genommen und erworben hat. (Schw. Nt.)

Neuenbürg, 17. Avril. Tas seit einiger Zeit geschloffene Hotel zur Alten Post hier ist in den letzten Tagen von der Amtskorporation