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Kunde: . . „Warum reichen Sie mir denn olleue8 Iu8ellteupulver??
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_ langt und solches existiert bekanntlich
nur in Flaschen! — Ülkeoe8 Insektenpulver nehme ich nicht an . . . ., denn ich weiß gar gut, daß es blos ein arger Mißbrauch des mit Recht gerühmten Namens „Zacherlin" ist, wenn gewöhnliches Insektenpulver in Briefen, Düten oder Schachteln für „Zacherlin" ausgegeben. — Entweder geben Sie mir eine ver8iegelle klL8ede mit dem
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WDDMW
37r.tr i
Soeben erscheint:
Der neue Reichstag
von
Jos. Kürschner.
Dieses interessante Büchelchen enthält im Allgem. Teil: Die Rechte u. Wahlen, Physiognomie und Verteilung des Reichstags nach Fraktionen, Auszug aus der Verfassung des deutschen Reiches, das Wahlgesetz und die Geschäftsordnung für den deutschen Reichstag; ferner im Biograph. Teil: Die Mitglieder des neuen Reichstags mit Abbildungen u. kurzer Angabe ihres Lebenslaufs.
Dies Werkchen in Miniaturformat wird Vielen von seinem ersten Erscheinen her im Jahr 1890 noch bekannt sein.
Der billige Preis von 50 sj ermöglicht einem Jedem seine Anschaffung. Es ist bei C. Meeh in Neuenbürg zu haben.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
— Neuenbürg, 26. Juli. Gestern nachmittag fand der in Nr. 112 d. Bl. angekündigte Vortrag des Herrn Landwirtschaftsinspeklors Dr. Wiedersheim aus Reutlingen über die zur Erzielung möglichst großer Futtermengen nach Vollzug der Ernte zu ergreifenden Maßregeln im Gasthaus zum Lamm in Feldrennach statt. Die schwache Beteiligung von Interessenten mag ihren Grund in dem bereits begonnenen Ernteanfang und in der für den Vortrag gewählten weniger geeigneten Tagesstunde haben. Nachdem der Vorstand des landw. Be- zirksvereins, Hr. Oberamtsverweser Maier, in einleitenden Worten bemerkt hatte, wie von Seiten der K. Staatsregierung und der Amtskorporation zur Linderung des Notstandes alles Mögliche geschehen, auch die von der Bezirks- Notstandskommisston bestellten Kraftfuttermittel zum Teil schon an die Besteller abgegeben seien, nahm Hr. Landwirtschaftsinspektor Dr. Wiedersheim das Wort und bedauerte zunächst, daß es ihm unmöglich gewesen sei. für seinen Vortrag einen Sonntag zu bestimmen, indem solche längst im Voraus vergeben und eine Verschiebung des Vortrags bei der Dringlichkeit des Gegenstands sinnlos wäre. Wir versuchen nun, in Kurzem eine Darstellung des wesentlichen Inhalts des Vortrags zu geben. Redner anerkannte zunächst, daß der Notstand in unserem Bezirk teilweise >ein außerordentlich großer und so tieseinschneiden- der Natur für Einzelne und den ganzen Bezirk sei, daß es ihm unmöglich sei, denselben zur Genüge in seinem Vortrag zu behandeln. Wenn auch alle Ratschläge abhängig seien von der Gunst des Himmels, so möge doch die Befangenheit, wie künftig die Witterung sein werde, keinen Grund bilden, den Mut fallen zu lassen; cs solle ein jeder das thun u. als seine heilige Ausgabe ansehen, was zu thun möglich sei. Er (Redner) nehme keinen Anstand, offen auszusprechen, nicht zur Entmutigung, sondern zur Aufmunterung, daß nach dem Anblick die Felder in unserem Bezirk unter 40—50"/» einer Mittel- ernte ergeben und daß unter diesen Umständen es dringend notwendig sei, alles, was in Be
tracht komme, in Erwägung zu ziehen; die Gewinnung von Futter kür unfern wertvollen Viehstand verdiene dabei besondere Aufmerksamkeit und bilde die Spitze seines Vortrags. Nun führte Redner aus, daß man hauptsächlich darauf bedacht sein müsse, für Gcwinnnng von Grünfutter von jetzt bis Herbst zu sorgen und machte objektive Vorschläge mit dem Bemerken, daß man dabei mit den ungünstigen Verhältnissen des Jahres zu rechnen habe und nicht den Maßstab, wie bisher gewohnt, anlegen solle. Sofort nach der Ernte seien die Herbstfuttersaaten in die Stoppeln in Zwischenräumen von 14 Tagen vorzunchmen. Mit Rücksicht auf das schnelle Wachstum sei die Anpflanzung von ungarischem oder gewöhnlichem Mais aus der Heilbronner oder Cannstatter Gegend, womöglich von der vorjährigen Ernte, zu empfehlen. Pferdezahnmais sei wegen zu spätem Ausgehen weniger vorteilhaft. Der Erfolg setze aber eine gehörige Düngung voraus und zwar mangels guten Stalldüngers eine Kunstdüngung von 50—60 Pfd. Chilisalpeter. 1—1'/rPfd. Superphosphat (kein Thomasphosphat) per Morgen, welche mitunterzupflügen sei. Zu empfehlen sei sodann eine dichte Saat von 100—120 Pfd. per Morgen und das Ueberfahren der eingesälen Fläche mit einer leichten Walze, sodann die Beschüttung mit Gülle, überhaupt sei zu thun, was die Miststätle und der Geldbeutel erlaube, da kein anderes Futtergewächs eine so sehr starke Düngung erfordere, wie Mais. Wegen der im Herbst einlretenden Frühfröste sei eine baldige Ab- erntung notwendig und könne das Grünsutter 14 Tage bis 3 Wochen lang ohne Schaden in der Scheune aufgespeichert werden. Was nicht zur Grünfütterung notwendig sei, solle für den Winter und das Frühjahr konserviert werden und zwar sei das Futter zu diesem Zweck kurz zu schneiden, in eine ca. 1 m liefe Grube sest- zustampsen und mit einer 2—2'/« Fuß dicken Erdschichte zu beschweren und gegen Luftzutritt abzuschließen, auch seien Vorkehrungen zur Ableitung von Tagwasser zu treffen. Diese Konserven fressen die Tiere recht gerne. Weiter wurde empfohlen eine Mengsaat von 25—30 Pfd. blauen oder grünen Futtererdsen, wenig
oder gar keinen Wicken (weil solche langsam
keimen und im Wachstum zurückbleiben), 30 Pfd. Sommerroggen, oder statt dessen Gerste oder Frühhaber oder zusammen 12—15 Pfd. Pferde- zahn, 3—4 Pfd. Ackerbohnen. 2—3 Pfd. weißen Senf, oder gewöhnlichen (Kohl-)Rcps. Diese Mischung gedeihe bei der vorgerückten Jahreszeit leicht und sei für die Tiere besonders gesundheitlich gut. Daß eben auch Düngung nicht fehlen dürfe, sei selbstverständlich. Sodann empfahl Redner noch die Anpflanzung von Stoppelrüben in wohlgepflügtem Grunde, welcher durch einen Eggenstrich oder Walzen gleichmäßig herzustellen sei. Per Morgen seien 4—5 Pfd. erforderlich, die Saat solle aber womöglich mit gleichschweren Körpern, wie Sand, gemischt werden, damit eine gleichmäßige Aussaat ermöglicht werde. Gehörige Düngung (Kunstdünger und Gülle) sei ebenfalls notwendig. Nach dem Keimen der Stoppelrübensaat soll dieselbe sorgfältig durchgehäckelt und namentlich daraus gesehen werden, daß zwischen jeder Pflanze eine Entfernung von 15—18 cna vorhanden ist. Als erstes Frühjahrsfuttergewächs empfahl Redner die Futterroggensaal, 20—25 Psd. per Morgen, womöglich von der heurigen Ernte. Da der Roggen im Frühjahr sehr bald verholze, sei die Aussaat in Zeiträumen von 14 zu 14 Tagen, z. B. die erste Abteilung vor dem 15. August, die zweite zwischen dem 20. u. 30. August, zu empfehlen, damit man immer gleichmäßig junges Futter habe. Dasselbe sei auch bei der Mais- saat der Fall; hier könne die Aussaat von 8 zu 8 Tagen erfolgen. Redner betonte nun, dag die Strohfütlerung ein Hauplinomeiil einer rationellen Wintersütterung sei, und daß ma ohne Rückhalt alles Stroh, das bisher s Slreuzwecke verwendet worden sei, künftig Fütterung Vorbehalten müsse. Um jedoch m der Slrohfütterung nicht einen allzugroßen o bezw. ungünstigen Einfluß aus die Milchnutzu g- das Wachstum der jungen Tiere und die ö ül- zucht auszuüben, brauche man Zujch^ , s welche das Futter verbessern und Nährstoffe enthalten. Hier kommen m Be raey als Kraftsuttermittel: Malzkeime, -^«ire ' Kleie, Nachmehl u. a. Aeußerst wertvo s