474

Brötzingen.

Sacke. Säcke.

Frucht- und Mehl-Zwillich Säcke

sind wieder in bekannter guter Qua­lität zu den äußersten Tagespreisen zu haben bei

Eduard Bausch.

Neue Sendungen

In Mannheimer

Wortkand-Gement

anerkannt als

Icrbrikcrt ersten Wernges von vollendeter Gleichmäßigkeit und höchster Bindekraft sind eingetrvsfen.

Ziegelei Hirsau.

Maurermstc. Schaible, Hirsau.

N e v e n v u r g. Junges fettes

Hammelfleisch

empfiehlt

Chr. Eberle z. Adler.

Pergament-Papier

erster Qualität

zum Verschluß von Gläsern und Töpfen mit eingemachten Früchten empfiehlt

C. Meeh.

Feldrennach.

180 Liter guten

Most

hat zu verkaufen

Jakob Großmann,

Schuhmacher.

Borficht beim Einkäufe von

Aacherlin,

(äieses 8lL«n,en8wert virkenlleu Mtvk gegen seilerlei I»8eltten)

Kunde: . .Warum reichen Sie mir denn olleue8 Iu8ellteupulver??

Ich habe dochZach erlin" ver-

_ langt und solches existiert bekanntlich

nur in Flaschen! Ülkeoe8 Insektenpulver nehme ich nicht an . . . ., denn ich weiß gar gut, daß es blos ein arger Mißbrauch des mit Recht gerühmten NamensZacherlin" ist, wenn gewöhnliches In­sektenpulver in Briefen, Düten oder Schachteln fürZacherlin" ausge­geben. Entweder geben Sie mir eine ver8iegelle klL8ede mit dem

Namenüaeliert"-oder mein Geld retour. Jrreführcn lasse

ich mich nicht!!

In Neuenbürg bei Herrn K. Lustnauer,

Wildbad Kust. Kammer.

.. M. Dlmael'ter. Apoth.

Alles Jerörochene

wie Glas. Porzellan, Marmor Holr rc. kittet Schweyers weltberühmter

Münchener Universal-Kitt.

Zu haben bei Herrn Carl Büxenstein, Neuenbürg.

l tckoi.,!! M llllkmt!

verkannt beste ksbrikilte!

WDDMW

37r.tr i

Soeben erscheint:

Der neue Reichstag

von

Jos. Kürschner.

Dieses interessante Büchelchen enthält im Allgem. Teil: Die Rechte u. Wahlen, Physiognomie und Verteilung des Reichs­tags nach Fraktionen, Auszug aus der Verfassung des deutschen Reiches, das Wahlgesetz und die Geschäftsordnung für den deutschen Reichstag; ferner im Biograph. Teil: Die Mitglieder des neuen Reichstags mit Abbildungen u. kurzer An­gabe ihres Lebenslaufs.

Dies Werkchen in Miniaturformat wird Vielen von seinem ersten Erscheinen her im Jahr 1890 noch bekannt sein.

Der billige Preis von 50 sj ermöglicht einem Jedem seine Anschaffung. Es ist bei C. Meeh in Neuenbürg zu haben.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 26. Juli. Gestern nach­mittag fand der in Nr. 112 d. Bl. angekündigte Vortrag des Herrn Landwirtschaftsinspeklors Dr. Wiedersheim aus Reutlingen über die zur Erzielung möglichst großer Futtermengen nach Vollzug der Ernte zu ergreifenden Maß­regeln im Gasthaus zum Lamm in Feldrennach statt. Die schwache Beteiligung von Inter­essenten mag ihren Grund in dem bereits be­gonnenen Ernteanfang und in der für den Vor­trag gewählten weniger geeigneten Tagesstunde haben. Nachdem der Vorstand des landw. Be- zirksvereins, Hr. Oberamtsverweser Maier, in einleitenden Worten bemerkt hatte, wie von Seiten der K. Staatsregierung und der Amts­korporation zur Linderung des Notstandes alles Mögliche geschehen, auch die von der Bezirks- Notstandskommisston bestellten Kraftfuttermittel zum Teil schon an die Besteller abgegeben seien, nahm Hr. Landwirtschaftsinspektor Dr. Wieders­heim das Wort und bedauerte zunächst, daß es ihm unmöglich gewesen sei. für seinen Vortrag einen Sonntag zu bestimmen, indem solche längst im Voraus vergeben und eine Verschiebung des Vortrags bei der Dringlichkeit des Gegenstands sinnlos wäre. Wir versuchen nun, in Kurzem eine Darstellung des wesentlichen Inhalts des Vortrags zu geben. Redner anerkannte zunächst, daß der Notstand in unserem Bezirk teilweise >ein außerordentlich großer und so tieseinschneiden- der Natur für Einzelne und den ganzen Bezirk sei, daß es ihm unmöglich sei, denselben zur Genüge in seinem Vortrag zu behandeln. Wenn auch alle Ratschläge abhängig seien von der Gunst des Himmels, so möge doch die Befangen­heit, wie künftig die Witterung sein werde, keinen Grund bilden, den Mut fallen zu lassen; cs solle ein jeder das thun u. als seine heilige Aus­gabe ansehen, was zu thun möglich sei. Er (Redner) nehme keinen Anstand, offen auszu­sprechen, nicht zur Entmutigung, sondern zur Aufmunterung, daß nach dem Anblick die Felder in unserem Bezirk unter 4050"/» einer Mittel- ernte ergeben und daß unter diesen Umständen es dringend notwendig sei, alles, was in Be­

tracht komme, in Erwägung zu ziehen; die Ge­winnung von Futter kür unfern wertvollen Viehstand verdiene dabei besondere Aufmerksam­keit und bilde die Spitze seines Vortrags. Nun führte Redner aus, daß man hauptsächlich da­rauf bedacht sein müsse, für Gcwinnnng von Grünfutter von jetzt bis Herbst zu sorgen und machte objektive Vorschläge mit dem Bemerken, daß man dabei mit den ungünstigen Verhält­nissen des Jahres zu rechnen habe und nicht den Maßstab, wie bisher gewohnt, anlegen solle. Sofort nach der Ernte seien die Herbstfutter­saaten in die Stoppeln in Zwischenräumen von 14 Tagen vorzunchmen. Mit Rücksicht auf das schnelle Wachstum sei die Anpflanzung von ungarischem oder gewöhnlichem Mais aus der Heilbronner oder Cannstatter Gegend, womöglich von der vorjährigen Ernte, zu empfehlen. Pferde­zahnmais sei wegen zu spätem Ausgehen weniger vorteilhaft. Der Erfolg setze aber eine gehörige Düngung voraus und zwar mangels guten Stalldüngers eine Kunstdüngung von 5060 Pfd. Chilisalpeter. 11'/rPfd. Superphosphat (kein Thomasphosphat) per Morgen, welche mit­unterzupflügen sei. Zu empfehlen sei sodann eine dichte Saat von 100120 Pfd. per Morgen und das Ueberfahren der eingesälen Fläche mit einer leichten Walze, sodann die Beschüttung mit Gülle, überhaupt sei zu thun, was die Miststätle und der Geldbeutel erlaube, da kein anderes Futtergewächs eine so sehr starke Düng­ung erfordere, wie Mais. Wegen der im Herbst einlretenden Frühfröste sei eine baldige Ab- erntung notwendig und könne das Grünsutter 14 Tage bis 3 Wochen lang ohne Schaden in der Scheune aufgespeichert werden. Was nicht zur Grünfütterung notwendig sei, solle für den Winter und das Frühjahr konserviert werden und zwar sei das Futter zu diesem Zweck kurz zu schneiden, in eine ca. 1 m liefe Grube sest- zustampsen und mit einer 22'/« Fuß dicken Erdschichte zu beschweren und gegen Luftzutritt abzuschließen, auch seien Vorkehrungen zur Ab­leitung von Tagwasser zu treffen. Diese Kon­serven fressen die Tiere recht gerne. Weiter wurde empfohlen eine Mengsaat von 2530 Pfd. blauen oder grünen Futtererdsen, wenig

oder gar keinen Wicken (weil solche langsam

keimen und im Wachstum zurückbleiben), 30 Pfd. Sommerroggen, oder statt dessen Gerste oder Frühhaber oder zusammen 1215 Pfd. Pferde- zahn, 34 Pfd. Ackerbohnen. 23 Pfd. weißen Senf, oder gewöhnlichen (Kohl-)Rcps. Diese Mischung gedeihe bei der vorgerückten Jahreszeit leicht und sei für die Tiere besonders gesund­heitlich gut. Daß eben auch Düngung nicht fehlen dürfe, sei selbstverständlich. Sodann em­pfahl Redner noch die Anpflanzung von Stoppelrüben in wohlgepflügtem Grunde, welcher durch einen Eggenstrich oder Walzen gleichmäßig herzustellen sei. Per Morgen seien 45 Pfd. erforderlich, die Saat solle aber womöglich mit gleichschweren Körpern, wie Sand, gemischt werden, damit eine gleichmäßige Aussaat ermög­licht werde. Gehörige Düngung (Kunstdünger und Gülle) sei ebenfalls notwendig. Nach dem Keimen der Stoppelrübensaat soll dieselbe sorg­fältig durchgehäckelt und namentlich daraus ge­sehen werden, daß zwischen jeder Pflanze eine Entfernung von 1518 cna vorhanden ist. Als erstes Frühjahrsfuttergewächs empfahl Redner die Futterroggensaal, 2025 Psd. per Morgen, womöglich von der heurigen Ernte. Da der Roggen im Frühjahr sehr bald verholze, sei die Aussaat in Zeiträumen von 14 zu 14 Tagen, z. B. die erste Abteilung vor dem 15. August, die zweite zwischen dem 20. u. 30. August, zu empfehlen, damit man immer gleichmäßig junges Futter habe. Dasselbe sei auch bei der Mais- saat der Fall; hier könne die Aussaat von 8 zu 8 Tagen erfolgen. Redner betonte nun, dag die Strohfütlerung ein Hauplinomeiil einer rationellen Wintersütterung sei, und daß ma ohne Rückhalt alles Stroh, das bisher s Slreuzwecke verwendet worden sei, künftig Fütterung Vorbehalten müsse. Um jedoch m der Slrohfütterung nicht einen allzugroßen o bezw. ungünstigen Einfluß aus die Milchnutzu g- das Wachstum der jungen Tiere und die ö ül- zucht auszuüben, brauche man Zujch^ , s welche das Futter verbessern und Nährstoffe enthalten. Hier kommen m Be raey als Kraftsuttermittel: Malzkeime, -^«ire ' Kleie, Nachmehl u. a. Aeußerst wertvo s