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Norddeutscher Lloyd

Bremen.

Beste Reisegelegenheit.

Nach Rewhork wöchentlich dreimal, davon zweimal mit Schnelldampfer«.

Nach Baltimore mit Postdampfern wöchentlich einmal.

Oceanfahrt

mit Schnelldampfer« 67 Tage, mit Postdampfern S10 Tage. Nähere Auskunft durch

Theodor Weiß in Neuenbürg

ÄliülÄlHI' Zenungen) hat billig ubz^eb^n ^

Im Berlage der Universitätsbuchhandlung von C. F. Schmidt m Straßburg ist erschienen:Die Schreckenstage von Wörth im

Kriege 187V 71 von Friedrich Schiler, Slationskommandanl in Rottweil. Preis I ^ Ausgefordcrt von verschiedenen Seilen Km der Verfasser in dieser 90 Seiten starken Broschüre seine eigenen Erleb, nissen als ehemaliger Einwoiiner von Wörth niedcrgelegt. Diese Schjst derungen verdienen in der Thal die weiteste Verbreitung, sind sie doch so lebenswahr und in anziehender Form geschrieben. daß wir uns voll und ganz in jene Zeiten zurückversetzt suhlen können. Das Bangen und Zagen der mit Krieg bedrohten Einwohner Wörths, die Niedergeschlagen, heit während.der Schlacht, die entsetzlichen Scenen nach derselben sind so natürlich und zum Teil so ergreifend geschildert, daß uns das Büchlein fesselt und wir das darin Gebotene mit Interesse lesen. Wir zweifeln nicht daran, daß der Verfasser sich durch die Herausgabe desselben Biele zu Dank verpflichtet und empfehlen dasselbe den Mitkämpfern jener Tage sowohl, als auch im Allgemeinen. Die Broschüre ist zu haben m allen Buchhandlungen. (Der Verfasser Schiler war bekanntlich mehrere Jahre Stationskommandant in Neuenbürg.)

Neuenbürg.

Ein Fahrknecht

findet Stelle bei

Bierbrauer Kcrrcher.

Deutsches Weich.

Der Angelegenheit der dem Herzog von Cumderland zugcschriebenen Erklärung in Sachen der Militärvorlage kann noch immer nicht zur Ruhe kommen. Es wird jetzt gegen­über den Versicherungen welfischer Blätter, daß von einer der Militärvorlage günstigen Erklär­ung des Herzogs von Cumberland nichts bekannt sei. von zuständiger Seite mitgeteilt, daß eine derartige Aeußerung des Herzogs allerdings gefallen sei. Dies wird in einem Briefe, den Landschaftsrat v. Hake auf Oehr bei Hameln, ein entschiedener Vorkämpfer des Welfentums, an den Landesdirektor v. Hammerstein in Hannover geschrieben. mitgeteilt, welches Schreiben dann dem Zivilkabinet des Kaisers zugegangen sein soll. Der Rückgang der am 15. Juni abgegebenen welfischen Stimmen wird mit dieser Erklärung des Herzogs in Verbind­ung gebracht.

Sigma ringen, 23. Juni. Wie verlautet, wird in diesem Herbste eine Bereinigung sämt­licher Mitglieder des Fürstlichen Hauses Hohen- zollern in Sigmaringen statlfinden, wo am 21. Oktober die Frau Fürstin-Mutter Josephine. geb. Prinzessin von Baden, ihren 80. Geburts­tag feiert.

Die Wasserkatastrophe in der Stadt Schneidemühl hat ihren Höhepunkt nun wohl überschritten. Der fragliche Brunnen ist Dank den Bemühungen des Brunnenmeisters Bayer am Donnerstag geschlossen worden und wird er nur von Zeit zu Zeit geöffnet, um das Wasser ablaufen zu lassen. Wie verlautet, wird dem preußischen Landtage eine Vorlage zugehen, welche sich die Linderung des durch die Brunnenkalamität in der Stadt Schneidcmühl hervorgerufenen Notstandes bezieht. Der Kaiser legt für die Einzelheiten der Schneidemühler Katastrophe das lebhafteste Interesse an den Tag und hat er sich hierüber wiederholt tele­graphische Berichte erstatten lassen.

Nach den nunmehr abgeschlossenen Auf­stellungen sind im vergangenen Jahre 1892 bei sämtlichen Po st an st alten des deutschen Reichspostgebiets 1609 Millionen Brief­sendungen (Briefe. Postkarten, Drucksachen, Ge­schäftspapiere und Warenproben eingegangen und 1632 Millionen solcher Sendungen aufge- liesert worden. Das macht auf jeden einzelnen Kops der Bevölkerung im Durchschnitt 38,5 empfangene und 39,1 abgegangene Briefsend­ungen. Gegen das Jahr 1891 bedeutet dies eine Zunahme von 81 bezw. 85 Millionen und 1,9 bezw. 2 Stück.

Eine Fernsprech-Berbindung von Berlin nach Königsberg (Preußen) rund 800 Icru ist nun auch hergestellt und wird am 1. Juli übergeben.

Kassel, 23. Juni. Der ungewöhnliche Tiefstand des Fuldaflusses unterhalb Kassel hat ein massenhaftes Absterben der Fische zur Folge. Zentnerweise liegen tote Fische am Ufer. Fisch- fachmänner schätzen den Verlust auf 200 Ztr.

Man befürchtet eine Gesammtvernichtung des

Fischbestandes.

Kehl. 24. Juni. DasKehler Wochen­blatt" berichtet von einem Heudiebstahl, der in einer Gemeinde des Amtsbezirks vorgekommen. Ein sozialdemokratisch gesinnter Bauer hatte da­nach seinen Wiesenertrag 9 Haufen Heu zur Abfuhr auf dem Felde bereit liegen. Als er sie morgens aufladen wollte, lagen nur noch 3 Haufen da, wobei an einer Stange ein Zettel angeheftet war mit der Bemerkung: Als Sozial­demokraten hätten die Genossen nach dem Grund­sätze der Teilung nur ihren Anteil geholt und den seinigen ihm übrig gelassen.

Reichstagswahl.

Ergebnisse der Stichwahlen vom 23 /24. Juni.

I. württ. Wahlkreis:

Stuttgart Stadt und Amt.

In Stuttgart erhielt Gustav Siegle (natl.) 16 064 Stimmen, Karl Kloß (Soz.) 15 825 St. Somit ist Siegle mit einer Mehrheit von 239 Stimmen gewählt. Das Ergebnis der Haupt­wahl am 15. Juni war folgendes: 31 562 Stimmen waren im ganzen abgegeben worden; davon hatte Siegle II 111, Kloß 13 340. Hauß- mann 5842, Gröber 768, Rübling 460 Stimmen erhalten. (Bei der Stichwahl im Jahr 1890 erhielt Siegle 16 342, Kloß 13 456 Stimmen.)

2. Wahlkreis:

Cannstatt. Ludwigsburg, Marbach, Waiblingen.

Schnaidt (V.P.) ist gewählt mit 12 545 Stimmen (beim ersten Wahlgang 8261 dem. und 4863 soz.) Kallenberg 8006 (7231.)

3. Wahlkreis:

Besigheim, Brackenheim. Hctlbronn, Neckarsulm.

Haag (V.P.) ist gewählt mit 13 264 St. (5859 dem., 4949 soz. und 2262 ultr.); Mayer 9485 (8363).

4. Wahlkreis:

Böblingen. Leonberg, Maulbronn, Vaihingen.

Kercher (V.P.) ist gewählt mit 9988 St. (8235 dem. und 1818 soz.); Schrempf 6896 (6414).

5. Wahlkreis:

Eßlingen, Kirchheim. Nürtingen Urach. Ehni (B P.) ist gewählt mit 12 796 Stimmen, (9244 dem. und 3685 soz.); Weiß 7869 (7220). 8. Wahlkreis:

Freudenstadt, Horb, Sulz, Oberndorf. Galler (V.P.) gegen Egelhaaf gewählt.

10. Wahlkreis:

Gmünd, Göppingen, Schorndorf, Welzheim. Speiser (V.P.) ist gewählt mit 11 562 Stimmen (6146 dem.. 3614 soz. und 2613 ultr.); Schmid 8586 (7229).

Baden.

1) Wahlkreis: Konstanz: gewählt Hug (Zentr.) 11 762 Stimmen gegen Heilig (natl.) 8 505.

2. Wahlkreis: Tribecg. Villingen, Donau- eschingen, Bonndorf, Engen: gewählt Hornstein (kons.) 10 622 Stimmen ge­gen Wacker (Zentr.) 9445.

4. Wahlkreis: Löcrach-Schopsheim: gewählt Blank-nhorn (natl.) 9541 gegen Schüler (Zentr.) 8291.

5. Wahlkreis: Freibürg: gewählt Marke (Zentr.) 11220 gegen Winterer (natl.) 10604.

6. Wahlkreis: Lahr:

gewählt Schättgen (Zentr.) 9585 gegen Sander (natl.) 8524.

7. Wahlkreis: Offenburg: gewählt Reichert (Zentr.) 9292 gegen Schauen­burg (natl) 8364.

9. Wahlkreis:

Pforzheim zusammen: Frank 5677, Rüdt 5502, Durlach zusammen: Fr. 3878, R. 1837, Ettlingen zusammen: Fr. 1163, R. 2158, Gernsbach zusammen: Fr. 1928, R. 447. Summa Frank 12646, Rüdt 9735. Der nationalliberale Landwirt Frank von Bucken- berg ist somit mit einer Mehrheit von 2911 St. gegen den Sozialisten Dr. Rüdt gewählt.

10. Wahlkreis: Karlsruhe: gewählt Markus Pflüger (Freis.) I I948 gegen Rheinau (natl.) 11435.

11. Wahlkreis: Mannheim: gewählt Bassermann (natl.) 14577 gegen Drees­dach (Soz.) 11994.

12. Wahlkreis: Heidelberg-Mosbach: gewählt Weber (natl.) 11874 gegen Gehrte (Freis.) 7701.

13. Wahlkreis: Eppingen, Breiten, Sinsheim: gewählt Douglas (kons.) 11797 gegen Merchingen (Zentr.) 8398 Stimmen.

Berlin. Gewählt I.: Langerhans (freis. Volspartei). II,: Fischer (Soz,) (gegen Virchow, freis.) III.: Vogtherr (Soz.) (gegen Munckel, freis.) V.: Schmidt (Soz.) (gegen Baumbach, freis.) Dresden links der Elbe (bish. kons.) Zimmermann (Antisemit) gewählt. Gradnauer (SozDem.) unterlegen. Dresden-Neustadt (bish. kons.) Klemm (Antisemit) gewählt. Danzig Rickert (freis. Vereinigung) gewählt.

Essen (bish. Zentr.) Krupp (nat-lib.) mit 2500 Stimmen Mehrheit gewählt. Mainz Joest (Soz.) gewählt. Naumburg Günther (natl.) gewählt, Duisburg Hammacher (natl.) gewählt. Stettin Herbert (Soz.) gewählt, (bish. Brömel, freis. Ver). Tilsit Käswurm (kons.) gewählt gegen den bisherigen Abgeordneten, den Freisinnigen v. Reibnitz. Da rm stadt Osann (natl.) gewählt. Meißen (bish. kons.) Lieber (Antisemit) gewählt. Wies­baden (bish. freis.) Köpp (freis. Vereinigung) gewählt. Schmalkalden (bish. freis.) Nutz (Antisemit) gewählt. Friedberg i. H. (blsh. freis) Oriola (natl.) gewählt. Homburg v. d. H. (bish. freis.) Brühne (Soz.) gewählt.

Dortmund Möller (natl.) gewählt. -- Gandersheim (bish. freis,) Krüger -("atl) gewählt. Oberbarnim (bish. freis.) PauU (Reichspartei) gewählt. Pinneberg (bish. soz.dem.) Moltke (kons.) gewählt. Neumarkt. BreslauLand, Graf Limburg-Stirum (koui-) gewählt gegen den Sozialisten Schütz (blsh- Abg. Frhr. v. Huene.) - Halle (Saalkms.)