209
Lateinschule UrnenMrg.
Das neue Schuljahr beginnt
Donnerstag den 13. April, morgens 7 Mr.
Aufnahmeprüfung am gleichen Tage. Zur Ausnahme jüngerer Schüler ist erforderlich, daß sie im Laufe des Jahres 1893 das 9. Lebens-
jahr ^^^itungskurs für Latein- und Realschule durch Hrn. Schul
lehrer Schramm.
Neuenbürg den 30. März 1893.
Präzeptor ßakmbach.
Höfen.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem unerwartet plötzlichen Dahinscheiden unseres nun in Gott ruhenden Gatten, Vaters. Bruders u. Schwagers
Philipp Großmann,
Slöb-r.
für die ehrenvolle Leichenbegleitung, besonders von Seiten der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, dem Veteranen-Verein Calmbach- Höfen , für die schöne militärische Beerdigung von Seiten des Militärvercins „Königin Olga" , für den erhebenden Gesang des hiesigen Gesangvereins und für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen am Grabe sprechen den tiefgefühltesten und herzlichsten Dank aus
die trauernden Hinterbliebenen.
E a l ui b a ch.
Wirtschafts-Empfehlung.
Einem hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Mitteilung, daß ich das
Gastgaus zur Kraue
käuflich erworben und eröffnet habe. Für reine Weine, gute Speisen, sowie feines Export- und Lagerbier aus der Brauerei Wulle in Stuttgart ist bestens gesorgt.
Achtungsvollst
^7. ULsksr,
früher im weißen Bären in Pforzheim.
Weuenbürg.
Von heute Ostersonntag ab ist bei günstiger Witterung die
Gartenwirtschaft Mm Münster
wieder eröffnet und ladet zum Besuch freundl. ein
Pforzheim.
Meine Ausstellung
IN
G
oäelt-MM
Deutsche und pariser Originales
ist eröffnet und lade ich zu deren Besuch höflichst ein.
R.M
MßMes «»8.
Der Modesalon mit den ansgestellten Modell-Hüten^ befindet sich nach wie vor im Hintergebäude meines Hauses, getrennt von meinem neuerrichteten Ladengeschäfte.
Conweiler.
Am Ostermontag findet in meiner Wirtschaft bei gutbesetzter Wcrstcrtter Militär-Musik
statt, wozu ergebenst einladet
Renfchler zum Ochsen.
Ottenhausen.
Bei Unterzeichnetem findet am Ostermontag
Lmz-Mnterhnllung
statt, wozu freundnchst einladet
LaelrvLa».» 2. öä-ren.
Schwann.
Verwandte, Freunde und Bekannte erlauben wir uns zu unserer
am Ostermontag den 3. April
in das Gasthaus zum „Adler" dahier
freundlichst einzuladen.
Grnst Warrkmüller, Sensenschmied, Sohn des Gottfr. Wankmüller, Schreiners. Maria Wecker,
Tochter des Wilhelm Becker von Weiler.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 30. März. Nach der Verfügung des Kgl. Oberamts vom 28. Oktober 1892 darf am Osterfest sowie am Pfingstfest und am ersten Weihnachtstag der Verkauf von Backwaren durch die Bäcker, von Conditorei-Erzeug- nisten durch die Condttoren, von Fleisch, Wurst- Waren und Fett durch die Metzger, von Milch durch die Produzenten und Händler und der Verkauf von Eis und Mineralwasser, sowie die Beschäftigung der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter bei diesem Verkauf nur Vormittags' von 8—9 Uhr und abends von 6—7 Uhr; an den übrigen Sonn- und Festtagen bis Vormittags 8 Uhr und von vormittags 11 Uhr tnach Beendigung des Gottesdienstes) bis abends 7 Uhr stattfinden.
Deutsches Weich.
Es war die Version verbreitet worden, daß für den im Vatikan zu erwartenden Empfang des Kaisers Wilhelm II. sich von vornherein Schwierigkeiten ergeben hätten. Von einer in dieser Frage zuständigen Seite wird dieser Auf- fastung enlschieden enlgegengetreten und darauf hwgewiefen, daß eben dasselbe Zeremoniell wie 1888 beim Empfang des Kaisers in Aussicht genommen sei.
Die französische Presse gefällt sich wieder einmal in kindischen Späßen., Die Nachrichten über dieBomben - Attentate in Rom werden mit dem größten Behagen ausgenommen und daran die seltsame Erwartung geknüpft, der deutsche Kaiser werde sich angesichts dieser Vorkommnisse von dem Reiseplan abschrecken lassen. Die freudige Begrüßung des bevorstehenden Kaiserbesuches durch die italienische Presse hat in Paris so arg verstimmt, daß man die hämische Freude über die Vorgänge in Rom schon begreifen kann.
Berlin. 30. März. Die „Nordd. Allg. Zlg." konstatiert mit Bedauern, daß die französ. Regierung der Versuchung nicht widerstehen konnte, sich über die Panamajchwierigkeiteii durch Ablenkung der Volksleidenschaften auf die Deutschen hinwegzuhelfen, wie das durch die Ausweisung zweier deutscher Berichterstatter geschehen, obwohl die Grundlosigkeit der gegen dieselben erhobenen Beschuldigungen dar- gelhan sei. Es sei unschwer zu ermessen, was zu erwarten sei, wenn ernstere Schwierigkeiten durch eine Ablenkung nach außen beseitigt werden, sollen. Darin liege eine ernste Lehre der Pariser Vorkommnisse.
Berlin, 29. März. Nachdem nunmehr 1 die Etatgesetze für das Reich und Preußen in
der Gesetzsammlung veröffentlicht worden sind, ist gewiß, daß der diesjährige Bedarf an Con- sols im Betrage von etwa 250 Million Mark für das Reich und Preußen unmittelbar nach Ostern zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt werden wird. Auch jetzt wird es sich wieder um dreiprozentige Consols handeln.
Zum deutsch-russischen Handels- Vertrag verlautet nach einem Petersburger Blatte, daß die deutsche» Vorschläge, welche auf eine wirtschaftliche und politische Annäherung zu dem östlichen Nachbar Hinzielen, auf Folgendes hinauslaufen: Erstens soll Deutschland das Verbot der Lombardierung russischer Staatspapiere bei der Reichsbank aufheben; zweitens den Zoll auf Getreide auf die Stufe heruntersetzcn, welcher Oesterreich-Ungarn gegenüber besteht; drittens den Zoll auf russisches Holz ermäßigen; viertens für alle anderen russischen Waren den gleichen Eingangszoll erheben wie für österreichische. Dagegen verlange Deutschland: Herabsetzung des Zolles auf Eisen und Kohlen um 33'ls"/o und zollfreie Einfuhr landwirtschaftlicher Maschinen deutschen Ursprungs. — Man wird nicht umhin können, zu sagen, daß, wenn jene Angaben richtig sind, Deutschland mehr giebt, als Rußland, so daß man sich vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus nicht besonders zu erwärmen