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Wildbad. Im dem 5. Bande der „Gesammelten Schriften und Denkwürdigkeiten des Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke" finden sich mehrfache Schilderungen sowohl des württembergischen Landes im Allgemeinen als auch einzelner Städte und Gegenden desselben. So flüchtig sie niedergefchrieben find, so erkennen wir darin gleichwohl die besondere Gabe des Marschalls, mit wenigen Strichen das Eigentümliche und Charakteristische einer Landschaft, einer Stadt zu treffen, zu zeichnen. In einem an seine jüngste Schwester Auguste v. Burt gerichteten Briefe vom 4. Oktober 1868 schildert der damalige General der Infanterie Graf v. Moltke den Kur- - Aufenthalt, welchen er mit seiner Frau in hiesiger Stadt genommen, wie folgt: „Liede Guste! Es ist wohl Zeit, daß wir etwas von uns hören lassen, nachdem ungefähr die halbe Kur beendet. Die diesjährige Badereise siel etwas spät, und alle Welt ist schon auf der >> Abreise. Die Gesellschaft ist sehr klein, meist Gelähmte und ernstlich Kranke. Es regnet fast alle Tage hier in den Bergen, oft aber bricht doch auch die Sonne durch, und dann ist es sehr schön in dem engen Waldthal der Enz. Wie den ganzen Schwarzwald, so bedecken auch hier dichte Tannenwälder alle Höhen, während die Thalsohlen mit frischgrünenden Wiesen bedeckt sind. Schön geebnete Fußpfade fuhren auf bedeutende Höhen hinauf. Das Bad selbst ist einzig schön. Den Boden der Porzellanwannen bildet der gewachsene Granitfels, welcher zur Bequemlichkeit mit einer Schicht feinen Sandes bedeckt ist. Aus dem Fels quillt unmittelbar die Quelle, 27'!- Grad L,. warm, so daß im Bade fortwährend Zufluß und gleiche Temperatur erhallen bleibt. Das Wasser ist wie in Gastein und Ragatz, die chemische Analyse hat keine anderen Bestandteile als die des destillierten Wassers entdecken können, und die Wirkung scheint auf der natürlichen Erd- wärme, auf magnetischer und elektrischer Kraft zu beruhen, Agentien, die unserer Kenntnis noch lange nicht klar gelegt sind. Mir verursachen die Bäder große Ermattung und das Jntermit- tieren des Herzschlages, woran ich schon vor dreißig Jahren gelitten. Jetzt aber bekommen sie mir gut. Die Aerzte sagen, daß die Bäder alle alten Nebel ausregen. Marie hat auch schon zehn Bäder genommen und befindet sich vortrefflich dabei. Die Küche ist ausgezeichnet, überhaupt ist für allen Komfort auf's beste gesorgt. Man kann in Paris nicht besser dinieren, die Forellen aus dem Fluß, Steinbutten aus Marseille, Artischocken aus Algier — die Eisenbahnen machen alles leicht». In einem anderen, an seine älteste Schwester, Helene Brücker, aus Wildbad gerichteten Briefe vom 17. Oktober 1868 spricht Moltke sich ähnlich über die Vorzüge von Wildbad aus.
Deutsches Keich.
Berlin, 16. März. Die Militärkommission begann die zweite Lesung. Der Antrag Lieber, von sämtlichen Zentrumsmitglicdern unterschrieben, liegt nun vor. Er will für die nächsten 5 Jahre die Friedenspräsenz auf 420031 feststellen und die Unteroffiziere jährlich durch den Etat feststellen. Die auf die Fußtruppen entfallende Zahl der Präsenzstärke soll als Durchschnittsstärke gelten, die auf die Kavallerie und die reitende Artillerie entfallende als Maximalstärke. Bennigsen will als Durchschnitkspräsenz 462 000 Mann bewilligen, also 30000 weniger als die Vorlage verlangt. Er will an den Spezialwaffen 6000 Mann abstreichen. Der Reichskanzler erklärte den Antrag Lieber für unannehmbar, den Antrag Bennigsen sür ungenügend. Die Forderung der Regierung sei das Minimum, was zur Durchführung der zweijährigen Dienstzeit ohne Schwächung des Heeres notwendig sei. Sie könne davon nicht abgehen. Die finanziellen Deckungen müßten sich finden. Der Antrag Richter in der Militärkommission des Reichstags unterscheidet sich ziffermäßig nur durch die Form vom Zentrumsanlrag. Die bisherige Friedensstärke ist genau beibehalten, aber nur auf 1—2 Jahre.
Der Reichskanzler hat dieser Tage Konferenzen mit Mitgliedern verschiedener Parteien abgehalten. Uebereinstimmend wird berichtet, daß die Regierung nur in Nebendingen nachzugeben gewillt ist. und daß der Reichskanzler selbst die weitgehendsten Anerbietungen des Abg. v. Bennigsen für nicht genügend erklärt hat.
26 neueKirchen sind in den letzten vier Jahren in und um Berlin in Angriff genommen worden. Sieben derselben, die Friedenskirche, j die Kapelle in St. Markus, die Erlöserkirche in Rummelsburg, die Segenskirche in Reinickendorf, die Gethsemanekirche, die Nazarethkirche und in Luckenwalde die Petrikirche, sind bereits eingeweiht; in zwei Jahren werden bis auf die Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche die übrigen vollendet sein. 15 Baumeister sind an diesen Kirch- bauten beteiligt.
Karlsruhe, 16. März. Der heutigen Sitzung des Eisenbahnbeirats präsidierte der Generaldirektor der Staatseisenbahnen, Geheimrat Eisen kohr. Die zehntägige Dauer der Rückfahrkarten stand zwar nicht auf der Tagesordnung, wurde aber gelegentlich einer eingegangenen Petition angeregt. Dabei wurde die Auskunft erteil, daß z. Z. unter den deutschen Bahnverwaltungen Unterhandlungen wegen des Reglements des Personenverkehrs statlfinden, welches auch die Behandlung der Rückfahrkarte in sich schließe. Nach Beendigung dieser Verhandlungen sei auch die Entscheidung wegen der Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten zu gewärtigen.
M Dur lach. Zum drittenmal innerhalb 14 Tagen ist in dem Holzschopf des Bäcker
meister Hölzle Feuer ausgebrochen. Während
die beiden erstemal das Feuer gleich nach Entstehen bemerkt wurde, und so nur geringen Schaden anrichtete, ist diesmal der Schaden bedeutender, indem Teile des Gebäudes bereits in Brand geraten waren, auch mehrere Holzbeugen vom Feuer ergriffen wurden.
Mühlhausen, 16. März. Der hiesigen Polizei ist es gelungen, einen Kerl, der am vergangenen Montag ein kleines Mädchen in den Jünglingsgarten gelockt und ihm, als auf die Hilfsschreie des Kindes dessen Großmutter herbei- eilte, drei Messerstiche in den Hals versetzt hatte, festzunehmen. Nach der Meldung der „Neuen Mühlh. Ztg." ist der Thäter geständig.
Württemberg.
Stuttgart, 16. März. Der „Staatsanzeiger» widerlegt die Zeitungsgerüchte von einer Verlobung des Herzogs Nikolaus von Württemberg und der Prinzessin Olga Marie von Sachsen-Weimar.
Stuttgart, 16. März. In der gestrigen Sitzung der Abgeordnetenkammer kam es bei der Generaldebatte zum Finanzetat zu lebhaften Auseinandersetzungen. Der Abgeordnete Sachs hob die unangennehme Ueberaschung hervor, welche die Forderung einer Steuererhöhung bereitet habe. Der Abgeordnete Haußmann verlangte Auskunft darüber, wie die Annahme der Militärvorlage auf die ungünstige Finanzlage Württembergs wirken werde und plaidierte für die Abschaffung der Gesandten in Wien und München. Seinem Versuche gegenüber, den Fall Hegelmaier und die Frage der Verfassungs-Revision eingehend zu erörtern, verhielt sich das Haus ablehnend. — Die heutige Sitzung der Kammer wurde ganz ausgesüllt mit der Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Steuerbefreiung neubestockter Weinberge. In der allgemeinen Debatte traten Stockmayer als Referent, ferner die Minister Dr. v. Riecke und v. Schmid für den Entwurf ein, worauf noch mehrere Vertreter weinbautreibender Bezirke teils der Regierung für Einbringung der Vorlage dankten, teils weitere Wünsche, betreffend die Hebung des Weingärtnerstandes, vorbrachten. Man trat alsdann in die Spezinlberatung ein. in welcher beide Artikel des Gesetzes, der erste mit einer kleinen Aenderung, angenommen wurden. Bei der Schlußabstimmung gelangte das ganze Gesetz, dessen finanzielle Tragweite übrigens keine große ist, da der Ausfall für die Staatskasse nur auf etwa 20000 ^ jährlich sich berechnet, mit allen (74) abgebenen Stimmen zur Annahme. Für die morgige Sitzung steht der Entwurf eines Gesetzes betr. die Abstufung der Malzsteuer zur Beratung.
Stuttgart, 17. März. Die Kammer der Abgeordneten beriet heute den Gesetzentwurf betr. die Abstufung der Malzsteuer. Das Wort nahmen der Berichterstatter v. Luz, die Abgeordn. Deutler, Gock, Egger, Rath, Vogler,