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In der Strafsache

gegen den 53 Jahre alten, verh. Kommissionär Johann Andreas Höll von Birkenfelv wegen Beleidigung hat das K. Schöffengericht zu Neuen­bürg in der Sitzung vom 17. Febr. 1893, an welcher teilgenommen haben

1. Amtsrichter Weber als Vor­

sitzender,

2. I. F. Barth, Ankerwirt in

Calmbach,

3. Christoph Treiber, Feilenhauer

in Wildbad als Schöffen, Amtsanwalt Dr. Schwabe als Be­amter der Staatsanwaltschaft, Amtsgerichtsschreiber Deschner als Gerichtsschreiber, für Recht erkannt:

Der Angeklagte wird wegen eines Vergehens der Beleidigung zu der Gefängnisstrafe von

Zwölf Tagen

verurteilt und zu Tragung der Kosten des Verfahrens, sowie des Straf­vollzugs verpflichtet. Zugleich wird dem Beleidigten, Schultheißen Holz­schuh in Birkenfcld die Befugnis

zugesprochen, den verfügenden Teil des Urteils binnen einer Woche nach dessen Zustellung an ihn durch ein­maliges Einrücken imEnzthäler" auf Kosten des Angeklagten öffent­lich bekannt machen zu lassen.

Vorstehende Ausfertigung be­glaubigt und die Rechtskraft des Urteils bescheinigt.

Neuenbürg, 6. März 1893. Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts.

Deschner.

Li« ordentliches Miidchr»

von 1415 Jahren wird bis Ge- orgii oder auch früher gesucht. Von wem sagt die Redaktion.

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)-.(Rothensol, 9. März. (Corresp.) Bei der heute in hiesiger Gemeinde vorgenommenen Wahl eines Ortsvorstehers haben von 68 Wahl­berechtigten 66 abgestimmt. Gemeindepfleger und Gemeinderat Obrecht erhielt 37, Gemeinde­rat Pfeiffer 27 Stimmen. Elfterer ist somit als gewählt zu betrachten, und wird ihm auch, da er schon in seiner bisherigen Stellung hin­reichende Proben seiner Tüchtigkeit ablegte und ihm ein sehr guter Leumund zur Seite steht, voraussichtlich die Bestätigung von der Regier­ung nicht versagt werden. ^

Calw, 6. März. Am Freitag abend hielt Dr. Eberh. Fraas aus Stuttgart im George- näum einen Vortrag überBlicke in die Ur­welt." Der Redner behandelte in anziehender, populärer Weise die verschiedenen Formationen der Gesteine unter steter Bezugnahme auf den Schwarzwald. Ein genaues Bild der jeweiligen Periode geben die Petrefakten, da man aus diesen auf die Entwicklungsstufe der Tier- und Pflanzenwelt schließen könne. Das Urgebirge trete auch in hiesiger Umgebung zu Tage; auf diesem lagere eine kleine Formation und sodann in mächtiger Größe der Bundsandstein. Der Schwarzwald sei früher ein großer Gebirgskamm gewesen, welcher aber keine lange Dauer hatte, da er durch Wasser wieder weggeführt wurde. Nachdem hätten vulkanische Kräfte ein allmähliches Senken der Schichte herbcigeführt. Der Bund­sandstein sei demnach eine Ablagerung von Sand, der aus den Meeren als große Dünen sich an­häufte; es sei ein unwirtschaftliches Gebiet von armer Vegetation gewesen. Die Bundsandstein­bildung habe nachher das Meer überflutet, wo­durch jedoch eine reiche Tierwelt mitgeführt worden war. Das Binnenmeer trocknete aber aus und es bildete sich die Triasgruppe, be­stehend aus Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper. Auf die Triasgruppe folgte die Jura- Periode, in welcher alles im tiefen Meer begraben war. Das Tierleben habe sich da herrlich ent­wickelt; Tausende von Ammoniten, Belemniten Meersaurier, Seeigel, Seesterne, Austern belebten das Meer. Es folgte die letzte, an die Jetztzeit heranragende Periode der Eiszeit, in der unser Schwarzwald ein Bild geboten haben mag, wie es im Kleinen der verflossene strenge Winter vorgeführt hat. In eisfreien Gegenden entfal­tete sich eine Pflanzenwelt ähnlich der heutigen, mächtig entwickelte Tiere belebten die Wälder und zum erstenmal trat der Mensch auf, den Kamps ums Dasein mit den einfachsten Waffen aus Holz und Feuerstein siegreich führend. Heute steht der Schwarzwald als ein schönes und Prächtiges Gebirge» Deutschlands vor unseren Klugen. Hiemit schloß der Redner den sehr gut besuchten, beifällig aufgenommenen Bortrag.

Deutsches Weich.

Berlin, 9. März. Das Kaiserpaar legte am heutigen Todestage Kaiser Wil­helms I. im Charlottenburger Mausoleum einen prachtvollen Kranz nieder mit Widmungsschleifen, welche die Namenszüge trugen, ebenso die kaiser­lichen Söhne einen Kranz mit den Goldinitialen Sieben Urenkel". Ferner waren mit pracht­vollen Kränzen erschienen der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden, die Erb­prinzessin von Meiningen, Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold, sowie zahlreiche Offiziersab­ordnungen.

Wie aus Primkenau gemeldet wird, reist Herzog Ernst Günther, Bruder der Kaiserin, zur Weltausstellung nach Chicago. Sein Auf­enthalt ist auf sechs Wochen veranschlagt.

Berlin, 8. März. In der heutigen Sitz­ung der Militär kommission sprachen die Abgeordneten Dr. Lieber (Centr.), Dr. Buhl (ntl.) und Richter (freist) den Wunsch aus, die Regierung möchte diejenigen Punkte der Vorlage bezeichnen, welche sie für die wichtigsten halte. Reichskanzler Graf Caprivi erklärte, die Regierung habe einfach die Aufgabe, die wohlerworgene Vorlage nach besten Kräften zu verteidigen. Der Standpunkt, nicht über die bisherige Friedenspräsenzstärke hinauszugehen, sei für die Regierungen unannehmbar. Diesen letzteren Standpunkt habe er schon öfter als für die verbündeten Regierungen unannehmbar be­zeichnet. Das sei ein Standpunkt, welcher dem der verbündeten Regierungen schroff gegenüber­stehe. Es sei allgemein anerkannt, daß die Vor­lage ein durchdachtes Ganzes bilde. Die Ver­treter der verbündeten Regierungen hätten schon formell gar keine Berechtigung, davon etwas aufzugeben. Diese könnten nicht darauf eingehen, daß die Sicherung der Zukunft Deutschlands an den Mindestfordernden in Entreprise gegeben werde, sie glaubten sich zu dem Wunsche be­rechtigt, daß ihre Vorlage im einzelnen durch- becaten werde. Wenn aus dem Schoße der Commission für Einzelpunkte Vorschläge gemacht würden, würde der Bundesrat dieselben in Er­wägung ziehen. Frhr. v. Hammerstein (kons.) fordert die Opposition auf, formulierte Gegen­vorschläge vorzulegen. Dr. Buhl (ntl.) erinnert an die Vermittlungsvorschläge Bennigsens.

Bei Beratung des Reichspostetats hatte Staatssekretär Stephan scharfe Angriffe aus­zuhalten, die er zwar energisch zurückwies und dabei auch mehrfache Unterstützung fand; aber leugnen läßt sich nicht, daß Herr Stephan gar zu gern auf seinen Lorbeeren ausruht und für die Entwicklung des Telefonverkehrs nichts Weniger als ein wohlwollendes Verständnis zeigt. Daß er, angesichts des Umstandes, daß die Reichspost jährlich für 20 Milliarden Wert­

papiere, Geldsendungen u. s. w. zu befördern hat, eine eiserne Disziplin unter seinen Beamten aufrecht erhält, darf ihm gerade nicht verübelt werden und daß er der erste war, der die Post­karte. welche im nächsten Jahre ihr 25jähriges Jubiläum feiert, auf einem Postkongreß empfohlen hat. wenn auch Oesterreich mit der praktischen Einführung der Postkarte dann zuerst vorging, mag ihm ebenso zum Ruhm gereichen, als die Gründung des Weltpostvereins. Andererseits da­gegen ist Herr Stephan von dem Vorwurf nicht ganz frei zu sprechen, daß er das ganze Post- und Telegraphenwesen mehr den Interessen des Fiskus als denjenigen des Verkehrs jetzt unter­ordnet.

Der Ministerwechsel in Baden hat sich nunmehr definitiv vollzogen. Die Ernenn­ungen sindfolgende: Staatsminister Dr. Turban ist zum Präsidenten der Oberrechnungskommer ernannt; Justizminister Nokk wird unter Bei­behaltung seines bisherigen Portefeuilles Präsi­dent des Staatsministeriums. Dem bisherigen badischen Gesandten in Berlin von Brauer wird das neu zu bildende Ministerium des Großh. Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, welch' letzterem nunmehr das Eisenbahn- Post- und Telegraphen-Wesen unterstellt wird, über­tragen. Präsident des Finanzministeriums, an Stelle Ellstätters, der pensioniert ist, ist der bisherige Ministerialrat Buchenberger ge­worden.

Aus Bayern, 7. März. Der Bezirks­kommandeur von Kitzingen, Oberstlieutenant Stöber, welcher die Bekleidung der Vorstand- fchaft des dortigen Turnvereins durch einen Offizier des Beurlaubtenstandes mißbilligt hatte, hierüber aber vom Kriegsministerium eines anderen belehrt worden war, (siehe Nr. 37 ds. Bl.), ist nach Weiden versetzt worden.

Hechingen, 6. März. In ^ der gestern Abend im Gasthaus zur Traube abgehaltenen Generalversammlung des Obstbauvereins kamen zunächst 6 jungeBismarck-Apfelstämme" zur Verloosung unter den Mitgliedern. Dieselben stammen nach den Erklärungen des Vereins- Vorstehers. Herrn P. C. Mayer sen., aus Neu­seeland (Australien), woselbst sie von dortigen Deutschen ausnahmsweise kultiviert und mit dem Namen unseres hochverdienten Alt-Reichskanzlers Bismarck" bezeichnet wurden. Sie wurden in Süddeutschland von hervorragenden Pomologen acclimatisiert und erwies sich dieser Apfel nicht nur als sehr fruchtbar, sondern auch bei großer Haltbarkeit in jeder Hinsicht als sehr vorteilhaft. Er verdient daher, bei uns heimisch zu werden.

Heidelberg, 7. März. Die Redaktion des Lahrer Antisemitenblattes ist hierher über­gesiedelt, die Druckerei wird folgen. Auch die Leitung des badischen Bauernbundes befindet sich schon hier. Heidelberg wird also in der nächsten