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Vorteil ist; immerhin wird dasselbe einen schweren Stand haben.
Rom, 22. Febr. Tanlongo legte ein umfassendes Geständnis ab; er bestätigte dem Unter- suchungsrichter, daß die Römische Bank Gelder an zwei Ministerpräsidenten, an zahlreiche Politiker, an Minister und frühere Minister gezahlt habe. Er nannte die Namen und versprach, Enthüllungen in vollständigem Umfang vor Gericht machen zu wollen. Angeblich stehen neue Anträge auf Strafverfolgung zu erwarten.
New-Iork, 21. Febr. Auf der Eisenbahnfahrt von Chicago nach Nerv-Jork ist ein Postwagen mit der gesamten für Europa bestimmten Chicagoer Post verbrannt.
Vermischtes.
Hleöer Kennzeichen und Verwendung guten Muhholzes. n.
Wir lassen nun noch einige Regeln über Einkauf und Aufbewahrung von Nutzhölzern folgen, welche der Hauptsache dem „Maschinenbauer", bezw. den Abdrücken in „Wieck's illustr. Gewerbe-Ztg.", oder der „Rigaer Jndustrie-Ztg." 1892 S. 142 entnommen sind, nachdem wir den im Eingang aufgrführten Satz über Engringigkeil richtig gestellt haben. Weitringiges Helles und leichtes Holz eignet sich nur für untergeordnete Zwecke, nicht aber für bessere Tischlerarbeit und Fußböden. Wird auf derartiges Holz fourniert, so wirft sich die fournierte Arbeit nach allen Seiten hin. Auch muß sich der Tischler und jeder andere Gewerbetreibende, welcher Holz verarbeitet, hüten, solche Hölzer anzukaufen, die aus gedrehten Stämmen geschnitten worden sind. Diese Fehler erkennt man an den aus solchem Holz geschnittenen Brettern, Bohlen u. s. w. daran, daß der Sägeschnitt auf ein und derselben Seite bald glatt, bald rauh geht. Bei den „in Schranken", d. h. in Stapelreihen, stehenden Brettern, Bohlen u. dergl., die man nur an den Hirnenden sehen kann, läßt sich dieser Fehler dadurch entdecken, daß man den am Ende befindlichen Absprung untersucht; sieht man, daß die Jahresringe nicht gleichmäßig abgesprengt sind, sondern (wenigstens an einem Hirnende) unsymmetrisch verlaufen, so ist dies das sicherste Zeichen, daß die Ware aus gedrehtem Holz geschnitten wurde. Sind die Waldkanten sichtbar, so läßt sich auch an diesen erkennen, ob gedrehtes Holz verwendet wurde, da bei letzterem die Jahresringe schräg statt gerade laufen. Bretter aus gedrehtem Holz sind nur zu gewöhnlichen Fußböden zulässig."
Beim Einkauf der harten Hölzer, von denen die gebräuchlichsten das Eichen-, Rotbuchen- und Birnbaumholz sind, gilt das Nämliche wie beim Einkauf der weichen Hölzer, nur daß man hier schon lange nicht mehr so sehr auf schmalringiges Holz achtet, sondern — mit Ausnahmen, die hier unerörtert bleiben können — das Holz für um so besser hält, je breiter die Ringe sind. Auch hier ist aber das Verhältnis zwischen Frühjahrs- und Sommerholz bezw. das Gewicht maßgebend für die Güte.
Werden Klötze gekauft, so hat man beim Einkauf folgendes zu beachten: 1. Vor allem hüte man sich vor Klötzen, deren äußere Rinde offene oder vernarbte Frostklüfte hat; denn gewöhnlich sind derartige Blöcke in ihrem Innern nach der Richtung der Jahrringe zerfroren, und die daraus geschnittenen Bretter oder Bohlen zerfallen beim Trocknen der geschnittenen Ware in Stücke; dieser Fehler kommt vorzugsweise bei dem Eichen-, Kirsch- und Nußbaumholz vor. 2. Längs des Stammes sollen sich keine abgehauenen oder abgesägten Stumpen von alten Aesten befinden, denn sie geben nicht nur unangenehme Astlöcher, sondern in der Regel ist auch die Fäulnis schon eingedrungen, oft bis zum Kern des Stammes. Man hat also durch das Wegschneiden der verfaulten Teile einen großen Verlust. Besonders häufig finden sich solche Stumpen bei Eichen-, Kirsch- und Nußbaumholz.
Haben die einzukaufenden Klötze (von Weich« und Hartholz) länger als ein Vierteljahr im
Walde gelegen, so unterliegen sie leicht der Gefahr des Stockens; besonders empfindlich sind Birken-, Ahorn- und Rotbuchenholz, während das Eichenholz sogar Jahre lang mit der Rinde im Walde liegen kann, ohne stockig zu werden. Um das Stockigwerden zu untersuchen, löse man von der Schale etwas mit dem Beile ab, wozu die Stelle gewählt wird, wo das Holz am meisten der Feuchtigkeit ausgesetzt war. Zeigt sich das Halz an der von der Schale entblößten Stelle weiß, so ist dies ein Zeichen des Stockens; solches Holz hat gar keine Festigkeit, die daraus gefertigten Gegenstände sind daher von ganz geringer Dauer.
Gewundene Rinde deutet auf gedrehtes Holz hin, das nicht gekauft werden soll. Buchenholz sollte unmittelbar nach dem Fällen in Bretter geschnitten werden Ist dies nicht ausführbar, so muß man die Stämme im Walde auf Lager legen und abschuppen, wie das die Stellmacher zu thun pflegen. Das geschnittene Buchenholz ist mit größter Sorgfalt unter einen Schuppen zu stapeln.
Das Stapeln der geschnittenen Hölzer geschieht zweckmäßig wie folgt, besonders bei Buchenholz: Die Stapelhölzer sollen an den Enden des Klotzes mindestens 16 cm breit sein und so liegen, daß sie etwas über das Hirnholz der Bretter vorstehen und daß ihre Fasern quer zu denen der Bretter liegen; man verhütet hierdurch das Aufreißen der Bretter beim Austrocknen viel besser, als bei der üblichen Stapelung, wo das Hirnholz frei vorsteht. Die Stapelhölzer in der Mitte des Blocks sollen nur 2 cm breit, aber von gleicher Stärke sein, wie die an den Enden. Auch für Birken- und Eichenschnittholz ist das Stapeln mit obigen breiten Stapelhölzern zweckmäßig; freilich müssen dann beide Hirn- enden glatt sein. Ein noch wirksameres Mittel bei in Schuppen gestapelten Hölzern ist das Aufleimen festen Papieres auf die Hirnenden.
lieber das Dämpfen des Holzes. Es ist eine leidige Thatsache, daß heutzutage lufttrockenes Holz schwer zu bekommen ist, weil eben im Wettkampf mit dem billigen schwedischen und russischen Holz das längere lufttrockene Lagern in den Stapeln der Holzhändler sich zu teuer stellt. Daserschreckend überhandnehmende Faulen und Stocken der Bauhölzer oder das Auftreten des Hausschwamms in unseren rasch hergestellten Neubauten ist eine Folge dieser Zustände, denen man durch Dämpfen und Dörren des Holzes zu begegnen sucht. Für Balken und Stangen ist dies schwer durchführbar, bei Schnittwaren und Tischlerholz aber wird diese künstliche Trocknung mittelst Dämpfens immer allgemeiner, obgleich sich schwerwiegende Bedenken dagegen erheben. (Vergl. unten.)
Holzdämpfungsanlagen befinden sich fast in jeder größern Tischlerei, sind aber bei guter Einrichtung ziemlich teuer. In dem walachischen Ort Krasna ist neuerdings eine verhältnismäßig einfache und billige HolzdämpfungSanlage in die Erde eingebaut und mit doppelt gebrannten und imprägnierten Ziegeln ausgemauert worden, in welcher das eingelagerte Rotbuchenholz 10—20 Tage lang der Dämpfung ausgesetzt wird und dadurch eine gleichmäßig braunrote, nazu mahagoniartige Färbung erhält. Durch geeignete Regelung der Dampfströmung kann man eine noch dunklere, dem Palisanderholz ähnliche Färbung erzielen. Nach 8tägiger Lagerung an geschütztem Ort wird Brett für Brett, Pfosten für Pfosten sorgfältig gespannt und 4 Monate lang der Lufttrocknung ausgesetzt, schließlich noch 16—20 Tage laug in eine auf 56—63° 0. erwärmte Trockenkammer gesetzt. Das so behandelte Holz soll nicht nur vollständig trocken, sondern viel weniger dem Schwinden, Werfen und Reißen ausgesetzt sein, dichter (?), auch leichter zu bearbeiten und besser zu leimen sein.
(Fortsetzung folgt.l
Die Sulzer Chronik enthält folgendes „Eingesendet": Vo m M ü hlbach, 15. Febr. Ueber die Gemütlichkeit der „Mühlheimer" (der Bewohner von Mühlheim „am", zeitweise „im" Bach nämlich) geht nichts. Der dortige Lehrer Mayer (Sohn des pens. Schullehrer Mayer in
Schwann. Die Red.) hat in der kurzen Zch > seines Dortseins nicht bloß einen „Kirchenchor- sondern auch einen (Männer-)Gesangverein gründet und sich dadurch — weil bekanntlich die Mühlheimer gerne singen hören und auch gerne singen — in der Gemeinde sehr beliebt gemacht. Nun kam er kürzlich beim Zusammensein des „Gesangvereins" cu pa88ant darauf m sprechen, ob nicht vielleicht unter den Mitgliedern etliche wären, welche das Aufbereiten des Schul. Holzes in Akkord nehmen wollten. Der Abschluß eines Akkords wurde auf die Antwort: „Solche werden sich schon finden" — vertagt, aber I. am nächsten (Fastnachts-) Dienstag-Morgen bq Tagesgrauen rückten sämtliche Gesangvereinsmitglieder. etwa 20 an der Zahl, in voller Ausrüstung mit Säge, Axt u. s. w. vor dem Schul- Haus an und machten sich über die 15 Rm. her, so daß. als die Mittagsstunde schlug, kein Prügel mehr unberührt geblieben war. An Zuschauen, soll cs bei diesem Mühlheimer FastnachtsW nicht gefehlt haben. Daß es dann abends nochmal „gemütlich" geworden ist. versteht sich von selbst.
Pest. 17. Febr. Der Vorstand der Stadtfernsprech-Gesellschaft hat eine „telephonisch Zeitung" eingerichtet. Für etwa 3^ monatlichen Bezugspreises erhält man in seine Wohnung eine Drahtleitung mit zwei kleinen Hörmuscheln. Nach Tisch, oder wann's beliebt, legt man sich auf den Divan, die Hörmuscheln an die Löffel, und nun redet die Redaktion alles, was sie weiß, einem ins Ohr. Wenn man durch einen sinnreichen Lederriemen die Hörmuscheln am Kopse festschnallt, kann man bei diesem Hörzeitungslesen sogar essen, trinken oder — schlafen. Nur einen Mangel hat die neue Zeitung: sie liefert kein Papier! Wie kann man aber tiu-ckc-chkele ohne Zeitungspapier leben?
(Eine gestohlene Lokomotive.) Der Frühzug auf der Nebenlinie Trevoux-Lyon konnte am 16. d. M. nicht abgehen, weil man zur Abgangsstunde entdeckte, daß die Lokomotive ge- stöhlen war und Ersatz nicht sofort beschafft werden konnte. Einige Stunden später wurde die entführte Maschine auf der Strecke gefunden, von der die Diebe sie nicht hatten wegbringeu können.
(Der enthüllte Zukunftsstaat.) Sag mir, Männchen, ich lese jetzt immer in den Zeitungen so oft von Zukunftsstaat! Erkläre mir doch einmal, was das eigentlich ist?" — „„Zukunstsstaat? Hm, das ist leicht zu erklären — das ist sehr einfach! Siehst Du, mein Kind, das ist: wenn man z. B. wie Du, im Februar schon Frühjahrstoiletten kaufen will. Das ist Zukunstsstaat und — das will ich nicht!""
(Immer langsam voran.) A.: „Die Militärverhandlungen kommen ja gar nicht vom Fleck; was beraten sie denn eigentlich so lange?" — B.: „Sic stellen in der Kommission fest, ob die zweijährige Dienstzeit ausreicht." — A.: „Ich dachte jchon, sie stellen fest, ob die zweijährige Dienstzeit in der Kommission ausreicht!"
Arithmogryph
15 6 1 5 14 6 1 17 10 männlicher Vornamen.
6 5 14 5 17 ein Baum (rückwärts zu lesen.)
2 13 13 1 3 1 eine Stadt in Afrika.
3 2 12 2 8 1 5 ein weiblicher Vorname.
18 1 12 10 5 6 ein musikalisches Instrument. 1 2 3 4 2 6 ein Monat.
7 8 1 8 5 eine Frucht
13 16 5 13 13 2 6 12 ein Gebirge in Deutschland.
5 11 11 2 4 13 eine Stadt in Palästina.
16 1 2 9 5 ein Fluß in Italien.
10 5 6 7 eine Person aus Schillers Gedichten.
Die Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen, ergeben den Namen eines Kaisers, die Endbuchstaben, von unten nach oben gelesen, das Land, welches er regiert.
Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.
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Die Domänen Mittelberg und zeigen das Holz
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