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Deutsches Weich.
Die finanzpolitische Ausgabe derMilitär» kam Mission ist insoweit erledigt, als die Erörterungen darüber geschlossen wurden: nunmehr wird sich eine grundlegende Entscheidung nicht mehr lange vertagen lassen. Das Eingreifen des wieder anwesenden Herrn von Bennigsen hat den Fluß der Arbeit wieder reger gemacht und sein Antrag, die zweijährige Dienstzeit der Fußtruppen für die Dauer der Friedenspräsenzstärke gesetzlich festzulegen, stellt sich als eine Probe dar, inwieweit die Regierung einem sachgemäßen und wohlbegründeten Kompromißvor- schlage überhaupt entgegenzukommen Neigung hat. Das Schicksal dieses Antrages dürfte im ganzen doch symptomatisch für den weiteren Fortgang der Arbeiten werden. — Zu dem Antrag Bennigsen, wonach die zweijährige Dienstzeit der Fußtruppen solange bestehen bleibt, als die neue Friedenspräsenzstärke nicht herabgesetzt wird, erklärt der Reichskanzler Graf Caprivi: Wie sich die verbündeten Regierungen zu dem Anträge stellen werden, ist erst durch das Ergebnis der Beratungen festzustellen, wenn angenommene Anträge voriiegen.
Koburg. 13. Febr. Der „Koburger Ztg." zufolge suchte Prinz Ferdinand von Bulgarien bet dem Herzog von Koburg als Ches des Hauses Koburg die Zustimmung zu seiner Verlobung mit der Prinzessin Louise Marie von Bourbon, Tochter von Robert, Herzog von Parma, nach.
Schweidnitz, 14. Febr. Die Kunstmöbelfabrik Langer u. Co. ist durch eine große Feuersbrunst heimgesucht worden. Das im Trockenhause ausgebrochene Feuer verbreitete sich schnell über alle Räume. Der entstandene Schaden ist bedeutend. 100 Arbeiter wurden beschäftigungslos.
Karlsruhe, 14. Febr. Der „Stnaksan- zeiger" veröffentlicht die Erteilung der Konzession für den Eisenbahnbau Eltenheimmünster-Rhein an die Mitteldeutsche Kreditbank. Geheimrat v. Cohn und die Bauftrma Beringer und Wächter in Berlin.
Jüterbog!, 8. Febr. Ueber ein schweres Unglück, dem am Sonntag in der Nähe des Schießplatzes zwei Artilleristen zum Opser gefallen sind, wird der „Franks. Ztg." zufolge nachträglich folgendes gemeldet: Am Sonntag Vormittag vernahm man in dem nicht bewohnten Barackenlager plötzlich eine starke Erschütterung, die alsbald das ganze Lager alarmierte. Es stellte sich heraus, daß in einer Schmiede eine Explosion erfolgt war, die Wände, Fenster und Thüren des Bauwerkes zum Teil zertrümmert hatte. Den Hinzueilenden trat aus dem pulvergeschwärzten Raume ein blutender Soldat entgegen, dessen Gesicht total geschwärzt war. Drinnen in der Schmiede lag, mit dem Tode ringend, ein zweiter Soldat, dessen Gesicht und Hände schrecklich verbrannt waren, und dem der Unterleib aufgeriffen war. Die Katastrophe wurde dadurch herbeigeführt, daß die beiden Soldaten in der Schmiede ein blindgegangenes Geschoß, das sie gefunden, in den Schraubstock gespannt hatten, um es zu entladen. Dabei war das Geschoß krepiert. Der im Innern der Schmiede aufgefundene Soldat ist während des Transportes nach dem Lazaret gestorben; das Befinden des anderen ist sehr besorgniserregend, da die herumfliegenden Sprengstücke ihm mehrere tiefe Wunden am ganzen Körper verursacht haben; eine Hand ist dem Unglücklichen total zerschmettert und ein Auge fast ganz aus der Höhle gerissen worden.
Karlsruhe, 10. Febr. Ein junger Mann fuhr gestern nachmittag mittelst Droschke bei einem hiesigen Bankier vor und präsentierte einen mit der Unterschrift und Stempel eines hiesigen Industriellen versehenen Wechsel über 9000 Der Bankier hegte Zweifel an der Aechtheit der Unterschrift, ersuchte den Vorzeiger später wieder zu kommen und seine Vermutung wurde bei der Nachfrage bei dem angeblichen Acceptanten bestätigt. Als kurze Zeit darauf der junge Herr wieder beim Bankier vorfuhr, wurde er von der inzwischen benachrichtigten Polizei in Verwahrung genommen.
In Königshofen a. d. T. wurden auf der Jagd 2 wilde Schwäne erlegt. Die
Tiere sind sehr hübsch gefiedert und wiegen zusammen 39 Pfund.
Glatt (Hoyenz), 9. Febr. Adlerwirt Saile hier, ein tüchtiger Oekonom, der u. A. mit viel Glück und Geschick die Schweinezucht betreibt, hat dieser Tage ein Schwein in dem gewiß seltenen Gewicht von 570 Pfund geschlachtet.
In Speyer ist die Witwe des im vorigen Jahre verstorbenen Bäckermeisters Auth, eine sehr vermögende Frau, aus Geiz Hungers gestorben. Dieselbe hatte, obwohl krank, aus Geiz jede fremde Hilfe zurückgewiesen. Man fand die Frau, als sie sich 24 Stunden lang nicht hatte sehen lassen und man darauf gewaltsam die Thür ihrer Wohnung öffnete, tot im Lehnsessel sitzend. Der Arzt konstatierte Hungertod. Die einzige Tochter der Verstorbenen befindet sich in einer Kreisirrenanstalt.
Württemberg.
Stuttgart. 13. Febr. Seine Majestät der König begab sich heute Vormittag mit Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Waldcck und Pyrmont zu Wagen nach dem Soiitudcpark, woselbst eine Jagd auf Damwild und Schwarz, wild gehalten wurde.
Stuttgart. 13. Febr. Gestern früh starb erschütternd rasch, nachdem er noch Tags zuvor in gewohnter Weise seinen Amtsgeschäflen nachgegangen war, an Herzlähmung der Präsident der K. Oberregierung Wilhelm von Bätzner, zugleich Vorstand der Landgestüts-Kommission, außerordentliches Mitglied des K. Geheimenrats und lebenslängliches Mitglied der Kammer der Standesherren. Er hatte vor kurzem, veranlaßt durch astmathischc Beschwerden, um seine Pensionierung gebeten. Präsident v. Bätzner hat die Laufbahn eines Regiminalisten durchgemacht, die ihn seiner Befähigung nach von den unteren Verwaltungsstellen der Reihe nach bis zu der hohen Stelle eines Präsidenten im Ministerium des Innern und Stellvertreters des Ministers brachte. Geboren am 21. April 1824 in Calw trat er schon im Jahr 1838 als Inzipient beim Oberamt Calw ein. setzte daneben aber den Besuch der Lateinschule und privater Studien fort und bezog im Jahre 1842 die Landesuniversiiät. Nach Erstehung der beiden höheren Staatsprüfungen wurde er im Jahre 1851 als Kanzlei- und Kollegialhilfsarbeiter zur Zentralstelle für Handel und Gewerbe einbe- rufen. Vom 21. Dezember 1857 bis 25. April 1866 war er Oberamtmann in Neuenbürg, von da an bis 1870 — seit 1868 mit dem Titel und Rang eines Regierungsrats — Oberamtmann in Tübingen; in beiden Bezirken hat er sich durch umsichtige und gewissenhafte Führung der Verwaltung, durch persönliche Anregung und Betreibung neuer Wohlfahrtsein- richlungen und durch freundliches Entgegenkommen gegenüber den Wünschen u. Interessen der Bezirksangehörigen den bleibenden Dank der letzteren und ein ehrendes Andenken erworben. Im Juni 1870 ins Ministerium des Innern berufen, wurde er im Jahr 1873 Oberegierungsrat und nahm an den gesetzgeberischen Arbeiten, welche den Ereignissen des Kriegsjahrs folgten, namentlich auf dem Gebiet des Gewerbewesens, regen Anteil und versah daneben der Reihe nach die verschiedenartigsten Funktionen. Der Verstorbene hat sich in allen Beziehungen als ein durchaus ehrenhafter Charakter und als ein wohlwollender Vorgesetzter bewährt. Im Dezember 1884 wurde er zum lebenslänglichen Mitglied der Kammer der Standesherren ernannt, im September 1887, nach dem Tode des Staatsministers v. Hölder als außerordentliches Mitglied in den Geyeimrat berufen. Auch sonst wurde seine vielseitige und erfolgreiche Thätig- keit an Allerhöchster Stelle durch zahlreiche Ordensauszeichnungen anerkannt.
Stuttgart. 13. Febr. Seine Königliche Majestät haben auf die Anzeige vom Ableben des Vorstands der Kgl. Ooerregierung, Präsidenten v. Bätzner, dessen Hinterbliebenen, ebenso wie den Mitgliedern der Oberregierung Allerhöchst Ihre aufrichtige Teilnahme an dem fchweren Verlust, den dieselben durch diesen Todesfall erlitten haben, aussprechen zu lassen geruht.
Ulm, 12. Febr. Die Beerb igung des in Leipzig verschiedenen Geheimrats Dr. v. Stein-
beis, Ehrenbürgers der Stadt Ulm, fand heuh um 4 Uhr statt. Es hatten sich dazu die bürgen lichen Kollegien vollzählig, die Vorstände der Handels- und Gewerbekammern des Landes, dn Direktor der Zentralstelle für Handel und Ge- werbe, eine Abordnung des hiesigen Gewerbe- Vereins, sowie zahlreiche, dem Dahingeschiedenen teils nahegestandene, teils als Vertreter von Korporationen u. s. f. erschienene Herren eingefunden. Der Neffe des Verschiedenen, Dekan Köstlin in Blaufelden, hielt an die zahlreiche Trauerversammlung eine ergreifende Grabrede in welcher er das Lebensbild des Hingeschiedenen schilderte. Nach dem Willen desfelben wird « neben seiner vor 17 Jahren in den Tod ge- gangenen Gattin in dem Grab seine Ruhestätte finden, das er sich selber voriges Jahr nach seiner Anweisung erbauen ließ. Der Redner zählte hierauf die vielen und hohen Verdienste auf, welche Dr. v. Sleinbeis sich um das Gr, meinwohl, um die Hebung und Förderung des würnb. Gewerbefleißes, die Gründung und das Gedeihen der Fortbildungsschulen, der Handels, und Gewerbekammern u. s. s. erworben, wie er mit seltener Energie und Ausdauer und nii! eisernem Fleiße seinen erhabenen Zielen zuge- strebt, ohne Selbstsucht und Eigennutz nur für die Interessen der Gesamtheit gewirkt und nur in den Erfolgen, die ja durch alle mögliche« Anerkennungen ausgezeichnet wurden, stets seine größte Genugthuung erblickt habe. Neben den hohen Auszeichnungen, die ihm von Fürsten und hohen Persönlichkeiten geworden, habe der Verblichene aber den größten Wert auf die vielen Anerkennungen gelegt, die ihm von Mitte seiner Mitbürger, des Volkes, durch Verleihung der Ehrenbürgerrechte verschiedener Städte geworden. Nun ruhe er aus nach einem thaienreichen Leben, seine Werke aber werden für alle Zeiten fori, leben. Namens der würltb. Zentralstelle für Handel und Gewerbe widmete Reg.-Dir. von Gaupp dem Verblichenen, seinem Vorgänger, einen recht von Herzen kommenden warmem Nachruf, der dessen große Verdienste in vollem Maße würdigte. Geh.-Rat v. Steinbeis hak durch rechtliche Arbeit in unserem Vaterlands Großes geleistet, wie es Wenigen vergönnt ist. Im Aufträge der Handels- und Gewerbekammer legte Kommerzienrat Wiedenmann einen Kranz am Grabe des Schöpfers der württb. Handelsund Gewerbekammern nieder. Oberbürgermeister Wagner legte einen Kranz nieder im Namen der Stadt Ulm, der es stets zur Ehre gereich!, Dr. v. Steinbeis zu ihren Ehrenbürgern zn zählen.
Aus Anlaß des Geburtsfestes Sr. Maj. des Königs hat der Stuttgarter Liederkranz die Veranstaltung einer Gesangsaufführung vor Seiner Majestät angeboren. Se. Maj. bei König hat dieselbe huldvoll angenommen. Die Aufführung findet nun am Donnerstag 23. Febr. Abends im weißen Saal des königl. Resivevz- schlosses statt.
Stuttgart, 9. Febr. Die Staatsbahnen vereinnahmten im Dezember 1892 2649M,
gegen 1891 mehr vIL 83551; die Posten mit Telegraphen vereinnahmten -4L 979204, gegen 1891 mehr 68629.
«Stuttgart, 7. Febr. Der 11. Bundestag des würltemb. Kriegerbundes wird nach den getroffenen Bestimmungen am 22. Mai (Pfingst' monrag) in Eßlingen abgehalten werden. Der nächste Abhaltungsort wird aus dem Donaukreis gewählt werden.
Ständisches. Im Druck erschienen ist der Bericht der von der Kammer der Abgeordneten gewählten besonderen Kommission über den Eal- wurf eines Gesetzes, betreffend die Steuerbefreiung neubestockter Weinberge. Der einstimmige Antrag der Komm,»ton gehl dahin, auf die Beratung des Entwurfes euizugehen. Zu Art. l des Gesetzes schlägt die Kommission vor, als Mindestmaß von Fläche, unter welchem eine Steuerbefreiung nicht euitrelen kann, 100 gm geich 1 ur anzunehmen.
Stuttgart, 14. Febr. Ein ReuterscheS Telegramm vom 10. d. aus New-Iork besagt: „Bedeutende Unzufriedenheit herrscht unter gewissen Mitgliedern der Harmonie-Gesellschaft Economy, Pensylvanien (bekanntlich einer Gründ
ung württembergisck von Georg Rapp wegen Betrugs u wurden vorgebrachi -er Sekte und bei auf Ernennung ein richtlich bestellten t bracht. Dies entsp Rapp'schen Verwan Prozeß liegen. Ol weis von hier aus
Stuttgart. Mehrere hiesige Go Hälfte Januar m Dieb, welcher überr selbe wurde heute führt in Person d Kellner Karl Alber, 15. Nov. v. I. au entlassen, kam er hier an. Der gesti 4 monatliche Gefäng
Stuttgart, mehrere Einbruchs, mern. gewöhnlich i In einzelnen Fälle von 100 bis 180 .
Reutlingen sorgte Helferin de: Königin Olga selbst geht in rührender Wunsch hervor, die temberg, Großfürst ihrem Tode das P, Pflegeanstalt Mari, Aermsten der mensc sinnige. Krüppel, g gebliebene aufnimm Entschließung der l Uebernahme des Pr der Anstalt und ih,
Altensteig, Wald schneite es so Bahnschlitten in Th Nagold ist wieder s und wird auch der Auch die Waldach t Massen der Stadt Z letzten Hochwasser c brücke aufs neue wie!
Oberes Mure der Eisenbahnbau l beschlossene Sache Teil vom Verkehr ^ weiter dahin abgel Murgbahnfrage wie worden. Von der Murgthals wurde ir lung veranstaltet, i Jahre schwebende i gehend zu bespreche, Beteiligung trotz de von den Murgthäle eine außerordentlich Räume des Gasthaus um alle aufzunehmc dürfnis einer Eisend, und daß der große deutend gehoben we Stimme und es wu zu thun, um von ! erreichen, daß dies Bedürfnis entjproch Kommission von etn die die Aufgabe hat folgen. Gewiß wärt Wirkung sein, wenn den Wünsche der T Regierung Berücksich
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Brünn, 12. eine furchtbare, wah Mordthat hier v, llhr abends erjchie, Max Rosenthal. In ungsgeschäftes, zw, forderten Geld. Ri