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3 S. Amis- und AnzeigebfaiL für den Bezirk Gatw. 76 . Jahrgang.

Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Die EinrückrngSgebühr beträgt im Bezir? und in nächster rngebung S Pfg. die Zeile, weiter entfernt 12 Pfg.

Donnerstag» den 21. Mär; 1901

Vierteljährlicher AbonnementspreiS in der Stadt Mt. 1.L0 ins HauS gebracht, Mk. 1 . LS durch die Post bezogen im Bezirk; außer Bezirk Mk. 1. 35.

Amtliche Bekanntmachungen.

Falldumtschastliche Sernfsgeaosskufchast

für den Schwarzwakdkreis.

Gemäs Art. 25 Abs. 2 des Gesetzes vom 4. März 1888 (Reg.-Blatt S. 89) wird hiemit bekannt gemacht, daß durch Beschluß des Genossenschafts­vorstands von heute der Beitragssatz für das Jahr 1900 auf

St,2 Pfg. für 10 Mk. Steuerkapital

festgesetzt wurde.

Reutlingen, den 16. März 1901.

Der Vorsitzende des Vorstands: Regierungsrat Stamer.

Tagcsneuigkeiten.

* Calw, 20. März. In der öffentlichen national-sozialen Versammlung am Montag abend bei Dreiß sprach Martin Wenck aus Berlin über das Thema: Was heißt national-sozial? Die Versammlung wurde von Postasststent Kauffmann eröffnet und geleitet. Die Ausführungen des Re­ferenten boten reiche Anregung und wurden mit Interesse angehört. Der gewandte Redner bemerkte zunächst, daß die national-soziale Partei noch wenig bekannt sei, da sich ihre Anhänger erst seit 1896 zu einer politischen Organisation zusammengeschloffen haben; die Partei werde häufig verwechselt mit der christlich-sozialen und mit der deutsch-sozialen Partei; mit diesen politischen Gruppen habe seine Partei nichts gemein, sie sejen getrennt von einander, in­dem seine Partei ikne durchaus liberale Richtung einhalte, jene 2 Parteien aber der konservativen An­sicht huldigen s seine Partei bekämpfe selbstverständ­lich auch den Antisemitismus. Die nation.-soz. Partei unterstütze nur eine Politik, welche sich von natio­nalen und zugleich sozialen Gesichtspunkten be­stimmen lasse. Was verstehe man nun unter nationaler Politik? National wollen alle Parteien sein, auch die Sozialdemokratie, denn alle behaupten, sie lieben ihr Vaterland. Die national-soziale Partei wolle aber im weiteren Sinne national sein, sie verfolge eine Politik der entschiedenen Ueberlegung, das Volk müsse stark erhalten werden nach innen und nach außen; in militärischen Fragen halte seine Partei zu den konservativen und nationalliberalen Parteien; allerdings habe die national-soziale Partei auch in dieser Beziehung eine andere Färbung, weil sie ihre Kräfte aus der deutschen Jugend ziehe. Die äußere Politik des deutschen Reiches habe sich seit anno 70 immer damit beschäftigt, Frankreichs etwaige Angriffe abzuwehren, die Sachlage habe sich nun etwas geändert. Durch die wirtschaftlichen Fragen habe sich die äußere Politik verschoben; Deutschland ist der gefährlichste Konkurrent von England geworden und es sei eine Naturnotwendig­keit, daß einst zwischen den beiden Ländern der Kampf um den Weltmarkt ausgefochten werde. Seine (des Redners) Partei habe der Vermehrung der Flotte zugestimmt nicht aus Großmannskitzel sondern aus wirtschaftlichen Gründen; der Ueber- fluß an Personen in Deutschland zwinge unsere Re­gierung dazu, daß für viele Hunderttausende ein Absatzgebiet in andern Staaten erschlossen werde; diesen Niederlassungen müsse aber militärischer Schutz

gewährt werden können. Die national-soziale Partei sei aber auch in einem ganz besonderen Sinne national: Das Vaterland soll nicht nur von außen stark sondern auch nach innen fest gekräftigt sein, es soll glückliche Volksmassen heranziehen. Man könne keine Weltmachtspolitik führen, wenn nur die oberen Stände einen Nutzen davon haben; die Masse deS Volkes müsse an dem Vorteile ebenso beteiligt sein. Seine Partei fordere im Innern eine durchaus freiheitliche Politik; diese könne durch eine weise Reichsgcsetzgebnng erreicht werden; zu fallen haben eine Reihe drückender Gesetze in Preußen und Sachsen. Wenn das Volk das Wahlrecht aus­üben solle, dann müsse es politisch geschult sein, man müsse dem Volk die Möglichkeit einer poli­tischen Ueberzeugung geben, dazu gehöre, daß eS von jeder Bevormundung frei werde. Aber nicht bloß in der Gesetzgebung, auch beim Reichstags­wahlrecht seien sehr viele Mängel vorhanden; eine neue Wahlkreiseinteilung sei notwendig, damit die Industriestädte eine weitere Vertretung erhalten. In unserer Straf- und bürgerlichen Gesetzgebung müsse sich mehr freisinnige Ansicht zeigen; die un­gleiche Behandlung durch das Gesetz schaffe einen erbitterten Klaffenstaat. Die national-soziale Partei habe sich die Aufgabe gestellt, den nationalen und sozialen Gedanken bei den Staatsbürgern zusammen­zuschweißen. Die Arbeitermaffen bewilligen des­halb die militärischen Ausgaben nicht, weil die Kosten durch indirekte Steuern aufgebracht werden; das sei bisher fast immer so gewesen, weil die­jenigen, die die Ausgaben verwilligt hätten, auch nachher die Kosten verteilt hätten. Redner ist der Ansicht, da in der Politik Idealismus nur Thorheit sei, für unsere linksseitigen Parteien wäre es politisch klug, wenn sie bei derartigen Vorlagen mitthun würden, dann könnten sie auch bestimmen, wer die Kosten zu tragen habe. Dies seien die Gesichtspunkte von der sich die national-soziale Partei leiten lasse. Er (Redner) wolle nun Versuche anstelle« an einer Reihe Einzelsragen des wirtschaftlichen Lebens. Wie stehe seine Partei zu der Arbeiterfrage? Sic wolle diese Millionen Menschen dem Vaterlande wieder­gewinnen, sie trete gegen jede politische Beschränkung der Sozialdemokratie auf, sie habe deshalb das Sozialistengesetz für einen großen politischen Fehler gehalten. Alle Polizeimaßregeln können eine Idee nicht zurückdämmen; es sei weit richtiger, daß sich der Staat um seine Mitglieder energisch bekümmere. Der Redner erkennt an, daß durch die Arbeiter­gesetzgebung viel geleistet worden sei, aber eS sei nicht genug und die Gesetze seien verbesserungs­bedürftig. Die national-soziale Partei halte die Freiheit der Koalition für eine der wichtigsten Fragen; so gut die Arbeitgeber sich einigen können, so gut müsse eine Vereinigung auch auf der andern Seite stattfinden können. Nach einer kurzen Beleuchtung der Handwerkerfrage ging der Redner zu der Agrar­frage über. Er gesteht zu, daß es eine Not der Landwirtschaft gebe, aber einer Erhöhung der Ge- treideprcise könne er und seine Partei nicht zustimmen. Er behaupte, daß die süddeutschen Staaten und der Westen der preußischen Monarchie die Kosten der erhöhten Zölle tragen müßten. In dem Mangel an kaufmännischer und technischer Bildung seien die Hauptursachen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten

einzelner Grundbesitzer zu suchen. Eine Erhöhung der Getreidezölle komme nur den Besitzern zu gute, die mehr als 20 Im ihr eigen nennen. Eine Stärkung des Großgrundbesitzes bedeute zugleich eine Vermin­derung der bäuerlichen Fläche; dies beweise die Ge­schichte der englischen Landwirtschaft. Er sei auch gegen Kornzölle aus dem Grund, weil diese ein Sinken der Viehpreise zur Folge haben müßten. Seine Partei widme dagegen der Verschuldungsfrage die größte Aufmerksamkeit und sie strebe eine Verweiterung der Industrie auf die Bauernorte an. Redner kam so­dann noch auf die Handelsverträge zu sprechen, wobei er ausführte, wir kämpfen nicht nur sozial für unser Volk, wir kämpfen auch im nationalen Sinne, weil unsere äußere Politik thatsächlich ziemlich gefährdet ist durch unsere Hochschutzzöllnerei. Der Redner erntete für seinen gediegenen Bortrag leb­haften Beifall. In der sich anschließenden Dis­kussion nimmt zuerst Oekonom W. Dingler das Wort. Er erkennt an, daß der Redner eigentlich allen Parteien Angenehmes gesagt habe, er ist mit vielen Ausführungen des Referenten einverstanden, mit der Flottenvermehrung und speciell mit der Agrarpolitik aber nicht. Er ist der Ansicht, es sei gleichgültig, ob der Bauer für seine Frucht einige Mark mehr oder weniger bekomme, etwas anderes aber sei es mit den Viehzöllen. Seinetwegen dürfe sogar der bisherige Zoll von 3,5 fallen und die Getreidezölle abgeschafft werden, aber ohne Viehzölle könne die Landwirtschaft nicht leben; 1 Produkt müsse der Bauer haben, aus dem er Geld lösen könne; der Arbeiter solle billiges Brot haben, aber der Bauer wolle auch leben. Redner bezweifelt sehr, ob die national-soziale Partei für die Land­wirtschaft einstehe; als Beweis führt er eine Aeußer- ung von Pfarrer Naumann, dem Führer der Partei an, die für jeden Landwirt sehr entmutigend sein müsse. Der Referent verwahrt sich gegen Vorwürfe gegen Naumann, er ist nicht gegen Viehzölle, plaidiert für Abschaffung des Großgrundbesitzes und betont aufs neue die Fürsorge seiner Partei für die Land­wirtschaft. Stadtpfarrer Luz von Liebenzell meint, die politischenParteienseien vom Referenten zu glimpf­lich weggekommen, er wolle deshalb als Mitglied der national-sozialen Partei betonen was seine Partei an den bestehenden Parteien auszusetzen habe. An der Sozialdemokratie und Demokratie sei auszusetzcn, daß beide Parteien nicht national seien; die Re­gierung habe sich deshalb auf Konservative und Nationalliberale stützen müssen. Der Redner hofft, daß die Sozialdemokratie cs noch einsehe, daß Deutsch­land nach außen mächtig dastehen müsse, die Demo­kratie werde es wahrscheinlich nicht einsehen, denn diese Partei habe ein Scheuleder vor den Augen. An den rechtsstehenden Parteien sei auszusetzen, daß sie zu wenig sozial seien, es sei nicht möglich, daß die süddeutschen Konservativen mit den norddeutschen Zusammengehen. Die Träumereien der Sozialdemo­kratie werden zurückgehen, wenn sie sehe, daß andere Parteien sich um die Arbeiter kümmern. Pflüger z. Adler weist die scharfen Angriffe des Vorredners auf die Demokratie zurück. Er sagt, wenn uferlose Flottcnplänc an den Reichstag kommen, wer müsse dann die Kosten bezahlen? Niemand anders als das Volk. Uebrigens habe die Demokratie die Aus­gaben für die Flotte und das Heer bewilligt; auch