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Brötzingen.

Aetegenheitskcruf.

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Kochzeits-Hintadung. ^

Verwandte, Freunde und Bekannte beehren wir uns hiemit zu unserer am

Donnerstag den 10. März im Gasthaus zumLöwen" in Hlnterreichenbach

stattfindenden

Woed.Wlis-KsiSi'

freundlich und ergebenst einzuladen, mit der Bitte, diese Einladung statt persönlicher gelten lassen zu wollen.

Wilhelm Kai sch,

Müller in Unlerreichenbach/ Kmitie 'Uflüger von Birkenseld.

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Säger-Gesuch.

Zwei tüchtige, zuverlässige Walzen­gattersäger finden sofort dauernde Beschäftigung bei hohem Lohn.

Zu erfragen in der Exped. d. Bl

Watenöriefe

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C. Meeh.

Deutsches Weich.

Die Frage, ob die Reichstagssession zu Ostern cndgiltig geschlossen werden soll, ist dem Vernehmen nach noch nicht entschieden. Es heißt, die Entscheidung hierüber würde erst in etwa zwei Wochen erfolgen, doch versichert man in Berliner parlamentarischen Kreisen, daß die Regierung keineswegs abgeneigt sei, den Reichs­tag unter Preisgabe verschiedener Vorlagen zu genanntem Zeitpunkte zu schließen.

Zwei Mal hinter einander, am Dienstag und Mittwoch, hat in voriger Woche im Reichs­tage die Beschlußunsähigkeit des Hauses festge­stellt werden müssen, nachdem dasselbe schon in voriger Woche geschehen war und dabei hat erst in der Montagssitzung des Reichstages eine große Debatte über diesen Uebelstand stattge­funden! Zweifellos herrscht unter den Reichs­boten Arbeitsmüdigkeit, deren Ursachen aller­dings verschiedener Natur sind, die aber jn ihren Wirkungen, der Verzögerung und Verschleppung der Reichstagsarbeiten, sich gleich bleibt, es wird darum Zeit, daß die gegenwärtige Reichs­tagssession, welche nun schon seit dem 6. Mai 1890 dauert, endlich einmal zum Abschlüsse kommt. Es verlautet denn auch, daß der Reichstag unter allen Umständen gegen den 8. oder 9. April geschlossen werden solle, obwohl ihm gerade in den letzten Wochen noch ver­schiedene neue Vorlagen zugegongen sind, wie das Checkgesetz, das Spionengesetz, das Weinge­setz, das Gesetz über die Bekämpfung des Zu­hälter- und Kuppeleiwesens u. j. w.

Nachdem derReichstag in den Sitzungen vom I. und 2. d. Mts. beschlußunfähig gewesen war, erwies sich das Haus in der Donnerstag- Sitzung endlich wieder besetzter. Dank der energi­schen Aufforderungen der Fraktionsvorstände an die säumigen Abgeordneten zum Erscheinen. Zu­nächst beriet das Hans in erster Lesung den Gesetzentwurf betr. die Einführung des Belager­ungszustandes in Elsaß-Lothringen im Kriegs­fälle. Der zur nationalliberalen Partei ge­hörende Vertreter der Stadt Straßburg, Dr. Petri, sprach sich ganz entschieden gegen die Vor­lage aus, welche durch die heutigen Verhältnisse im Reichslande nicht im mindesten gerechtfertigt werde; auch die Einzelheiten der Vorlage kriti­sierte der genannte Redner scharf. Gleichfalls gegen die Vorlage erklärten sich unumwunden der Sozialdemokrat v. Vollmar und der Pole v. Dzimbowski, welche den Charakter der Vor­lage als scharfes Ausnahmegesetz hervorhoben. Auch die Freisinnigen nahmen durch den Abge­ordneten Dr. v. Bar Stellung gegen den Ent­wurf und ebenso fand ihn der Zentrumsabge­ordnete Orterer bedenklich, namentlich wegen der in ihm enthaltenen Verschärfungen. Re­gierungsseitig bezeichnete Staatssekretär Dr. v. Bosse den Entwurf als kein Ausnahmegesetz, son­dern nur als ein Provisorium, und erklärte im

Weiteren, die Regierung sei zur Vorlegung dieses Gesetzentwurfes durch sehr gewichtige Erwäg­ungen veranlaßt worden, doch wollte hierüber der Staatssekretär nur in der Kommission Mit­teilungen machen. Konservativerseits versuchte Abg. Dr. Hartmann nachzuweisen. daß sich die Vorlage durch die exponierte Lage Elsaß- Lothringens und durch militärische Rücksichten rechtfertige, während Abg. Dr. Petri in einer zweiten Rede erklärte, das Bersöhnungswerk im Reichslande würde durch ein solches Gesetz gewiß keine Förderung erfahren. Nachdem im weiteren Verlaufe der Diskussion Abg. Singer (soz.-dem.) versichert hatte, daß für die sozialdemokratische Partei Deutschlands keine elsaß-lothringische Frage mehr bestehe und nachdem er den Abg. Harlmann aufgefordert, seine Behauptung, Lieb­knecht habe die Rückgabe Elsaß-Lothringens an Frankreich verlangt, zu beweisen, ging die Vor­lage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. In die Kommission sind von württemb. Abge­ordneten gewählt: Gröber, v. Gültlingeu. Payer. Vizepräsident der Kommission ist Ab­geordneter Petri von Straßburg.

Bei der Reichstägsb eratung über den Gesetzentwurf, betreffend den Belagerungs­zustand in Elsaß-Lothringen, bemerkte der Sozialdemokrat v. Vollmar, daß heute doch nicht mehr die Kriege so plötzlich und über Nacht entstünden, wie im Zeitalter des Faust­rechts. Auf diesen Einwand wurde vom Bundes­ratstisch nichts entgegnet und würde wohl schwerlich etwas entgegnet worden sein, auch wenn dort ein berufener Vertreter der Heeres­verwaltung zugegen gewesen wäre. Sonst hätte der Abggordnete v. Vollmar wohl erfahren, daß man in unseren leitenden militärischen Kreisen bezüglich des Ausbruchs eines künftigen Krieges ganz anderer Meinung ist als er. Man ist dort der festen Ueberzeugung, daß sich weder die Franzosen, noch die Russen mit der Her­kömmlichen Förmlichkeit einer auf diplomatischem Wege zu übermittelnden Kriegserklärung aufhalten würden. Vielmehr glaubt man, daß der Feind sich begnügen würde, durch seine sofort in Be­wegung gesetzte Reiterei die Kriegserklärung dem Gegner zukommen zu lassen. Alle militärischen Einrichtungen an der französischen Ostgrenze und an der deutschen Westgrenze deuten überdies darauf hin, daß man mit einem gleichsam über Nacht eintretenden Ausbruch des Krieges auf beiden Seiten rechnet und sich vollständig daraus eingerichtet hat. Insbesondere hat sich die deutsche Heeresleitung gegen einen französischen Ueberfall derart vorgesehen, daß sämtliche Truppen jeden Augenblick kriegsmarschmäßig bereit gestellt werden können. Man darf ja vorläufig darüber noch offen schreiben, da der neue Entwurf wegen des Verrates militärischer Geheimnisse noch nicht Gesetzeskraft erlangt hat. Sonst würden wir Bedenken tragen es zu thun, obwohl es sich um ein offenes Geheimnis handelt, das jeder Soldat

in Elsaß-Lothringen kennt und das natürlich auch der französischen Heeresleitung längst be­kannt ist. (B. N. N.)

Darmstadt, 5. März. Der Groß­herzog wurde gestern nachmittag um 3 Uhr von einem Schlaganfall getroffen. Die rechte Körperhälfte ist gelähmt. Die Nacht verlief ruhig. Im Laufe des heutigen Tages hat sich das Befinden des Großherzogs verschlimmert; das Bewußtsein des Kranken ist getrübt; es bestehen ernste Befürchtungen. Großherzog Ludwig IV. steht im 55. Lebensjahre. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen, bekanntlich eine Tochter des Großherzogs, trafen abends 8 Uhr ein, der Erbgroßherzog Ernst Ludwig wird aus Nizza am Sonntag erwartet.

Edenkoben, 3. März. Das auf dem Vorderberge nächst der königlichen Villa Ludwigs­höhe projektierte Sieges- und Friedens­denkmal, in der Form eines offenen Säulen­tempels das Reich darstellend, wie es durch die Einigkeit aller deutschen Fürsten und Völker geworden und wie es durch die Reichs- verfasfung zusammengehalten wird, geschmückt mit den Medaillons der Fürsten und Führer und mit der Kaiserkrone auf der Spitze, die Tempelhallc mit einer Gruppe: Palatia dankt Germania lür die glückliche Rettung aus Kriegs­gefahr findet in den allerweilesten Kreisen verdiente Aufmerksamkeit und Unterstützung; der Prmzregcnt von Bayern hat Idee, Form und AufstellungSplatz wohlgefälligst gutgeheißen, und vie Prinzen des königlichen Hauses haben das Unternehmen durch ansehnliche Spenden unter­stützt. Dem Komite sind auch sonst aus nahen und weiten Kreisen so viele Beiträge zugesichert, daß die Ausführung in einfacher Form bereits gesichert ist. Auch aus dem Reichslande, so von Landsleuten in Zabern, Metz. Straßburg u.j w., sind dem Konnte Mittel zugeflossen, und dei der großen Sympathie, die das nationale Unternehmen findet, stehen demselben noch weitere m Aussicht. Der erste Vorstand ist der Land­tagsabgeordnete Kuby in Edenkoben.

Mit dem Motto1?ou jour8 en veäette" (Immer auf dem Posten") wird demnächst eine Brochüre des Kaiserlichen Kommissars Dr. Karl Peters über dieGefechrsweise inAfrika erscheinen, welche interessante Streiflichter auf die verschiedenen kriegerischen Gebräuche der Einge­borenen wirft und wertvolle Fingerzeige giebt über die Art und Weise, wie ein europäischer Expeditionsführer diesen Verhältnissen Rechnung zu tragen hat. Die Brochüre ist nach der Nieder­werfung des Rombo-Aufstandes in der Kilimand­scharo-Station verfaßt, und zeigt die ganze Fülle der Peters'jchen Erfahrung bei seinen zahlreichen friedlichen und kriegerischen Begegnungen mit den verschiedensten Stämmen Afrikas. Uebrigcns bestätigen private Mitteilungen die Meldungen englischer Blätter, daß Dr. Peters in Tanga, wohin er sich von der Kilimandscharo-Station