kauf.

> in den Stand gesetzt, tbsetzen zu können und

n 17 Elle 10 ^ an 42 25

55 33

25 15

n 35 21

40 ,, 24

arz rein wollener

Konfirmanden-Kleider offe zu den äußersten

Ssvrssli.

M)

Aein

urg

mer wieder davon wird geliehen und

esucht.

uenbürg.

-Eröffnung.

nd Frauen, welche ge- >s Schuh- u. Blumen- ches nur 34 Tage , zu erlernen. wollen ei

Weil Wtw. Nalmsheimer Wtw.

«küvMvI»

en bei 0. Need.

r Gesetzentwurf in der Zorberatung sich be- ^eschlossene Gestali au­ch Stellung zum Ent- n zu nehmen. Die orgerufene Bewegung ach. Gegen den Ent- n besonders von städt- rivcrsitäten aus. So der Universität Greiss- gegen das Schulgesetz . desgleichen 73 Pro- Ireslau, darunter vier nieren gegen den Ent­en von Breslau und

Die Stimmung auf nalliberalen Partei an- biläums derselben war obener und kampfes- oorliegenden Zeitungs- Allerdings befleißigte ers gerade in den ent- aufmerksamen Zurück- >en und billigen wird, daß der Redner gegen- Staatsamt bekleidet, genug für Jeden, der Zeilen zu lesen weiß, daß die Partei ebenso ampf mit der Regier­

ung zu suchen, als einen solchen zu fürchten. In den Privatgesprächen wurde auf den letzteren Punkt ein ganz besonderer Nachdruck gelegt Man betonte, daß gegenwärtig mehr als je Festigkeit und Entschlossenheit erforderlich seien, um den offenbar gut vorbereiteten Vorstoß der Reaktion zurückzuschlagen oder doch abzuschwächen. Dabei ergab sich eine völlige Uebereinstimmung der Meinungen. Allseitig wurde anerkannt, daß die Partei Vor einem wichtigen Wendepunkt stehe.

Berlin, 3. März. Die Ruhe, welche nach den Straßenkravallen seit Sonntag ein­getreten ist, scheint nur der Vorbote eines neuen Sturmes zu sein. Seit gestern liegen der Polizei die untrüglichsten Zeichen vor, daß ein größerer Putsch in der Vorbereitung begriffen ist. Am Dienstag abend ist ein Arbeiter ver­haftet worden, der sich dadurch bemerkbar gemacht hatte, daß er eine rote Fahne bei sich trug. Nach längerem und eindringlichem Verhör ist es ge­lungen , dem Festgenommenen äußerst wichtige Zugeständnisse zu entlocken. Er giebt an, daß eine große Menge roter Fahnen in den letzten Tagen schon angefertigt seien und noch weiter hergestellt würden. Dieselben sollten dazu dienen, um bei der nächsten Gelegenheit auf offener Staße Verwendung zu finden. Gleichzeitig ist der Behörde die Ermittelung eines anderen Arbeiters gelungen, welcher eine nicht unbedeutende Menge roten Zeuges gekauft hat. Auf Grund dieser Wahrnehmungen werden die umfangreichsten polizeilichen Vorbereitungen getroffen, sodaß man in der Lage ist, den Ausbruch neuer Un­ruhen gleich im Keime zu ersticken. Ein bestimmter Plan ist noch nicht bekannt geworden. Soviel aber verlautet, daß der Friedhof der Märzge­fallenen aus dem Jahre 1848 wahrscheinlich deu Ausgangspunkt von Unruhen bilden wird. An­dererseits erfährt man, daß sich unter den ver­ständigen Arbeitern viele abmahnende Stimmen befinden, und man hofft, daß diese die Oberhand behalten werden. Die Verhaftungen infolge der letzten Straßenexzeffe betragen 22; der Schadenersatz wird auf ungefähr 5080 000 Mk. geschätzt.

B e r l i n , 4. März. Die Ka iserin machte dem Bürgermeister Zell eingehende Mitteilung über ihre Bestrebungen bezüglich größerer Aus­dehnung und Wirksamkeit der Krankenpflege in bedürftigen Familien.

Der Reichskanzler Graf Caprivi hat zu seinem Geburtstage in voriger Woche vom Kaiser ein kostbares Liqueurservice mit einem Blumenarrangement als Geschenk erhalten.

Die bulgarische Regierung hat bei Krupp 20 für die Befestigungen von Burgas und Varna bestimmte Geschütze schweren Kalibers und 192 Feldgeschütze, welche zur Formation von 24 neuen Batterien zu je 8 Geschützen dienen sollten, in Bestellung gegeben.

Bromberg, 4. März. Der heute früh 5'/» Uhr einlaufende Personenzug lief kurz vor dem Bahnhof auf einen auf demselben Geleise stehenden Güterzug. Ein Heizer, ein Bremser und ein Postschaffner sind tot, ein anderer Post­schaffner ist schwer verletzt. Passagiere sind nicht verletzt

Der verstorbene Großindustrielle, Geheime Kommerzienrat Schreiber in Berlin hat der Stadt Nordhausen eine Schenkung von 50000 Mk. ausgesetzt, deren Zinsen zu Armenzwecken verwandt werden sollen. Außerdem hat er testamentarisch angeordnet, daß die zahlreichen mildthätigen Zuwendungen, die er zu Lebzeiten aus den verschiedensten Anlässen mit freigebiger Milde laufend machte, den Betreffenden bis an ihr Lebensende in gleicher Höhe laufend weiter zu gewähren sind.

Offen bürg, 17. Febr. Bierwirt K. in Zell a. H. verkaufte an Wurstler V. seinen Felsenkeller, Kaussumme giebt es nicht; aber der Käufer muß lebenlänglich dem Verkänfer wöchent­lich ein Pfund frische Wurst liefern. Mit dem Tode des einen oder anderen hört die Wurst­lieferung auf.

Oermingen (Elf.), 1. März. Auf ganz eigene Art wurde dieser Tage ein hiesiger Wirt beschwindelt. Ein gut gekleideter Herr kam gegen Abend zu demselben und sagte ihm, er sei hier, um den hiesigen Bahnhof an der neuen Strecke

147

Saargemünd-Mommenheim auszumeffen. Er fragle deshalb den Wirt, ob er für einige Tage bei ihm essen und schlafen könne. Der Wirk be­jahte diese Frage natürlich und ließ auch zugleich ein gutes Nachtessen zurichten. Anderen Tages frug der angebliche Geometer, ob er hier zu­verlässige Leute haben könnte, die ihm bei der Arbeit behilflich sein könnten. Der Wirt wollte gefällig sein und begab sich selbst auf die Suche und zwar mit Erfolg. Die Arbeiter wurden erst auf den anderen Tag bestellt. Unser Herr ruhte sich deshalb an diesem Tage noch gut aus, speiste gut und sorgte auch, daß seine Kehle nicht zu trocken wurde. Nach dem Nachtessen, das er ziemlich früh eingenommen hatte, gab er an, noch einen Spaziergang auf der Strecke zu machen, damit er die Gegend ein wenig kennen lerne. Von diesem Spaziergang kehrte aber der Geometer, oder besser gesagt, Schwindler, denn ein solcher war es, nicht mehr zurück. Heim- kehrende Arbeiter sahen ihn noch, wie er vom Felde in die Straße cinbog und sich schleunigst vom Dorse entfernte. Der Wirt hatte das Nachsehen. Es sei daher vor solchen Schwindlern gewarnt.

Württemberg.

Die Brauereibetriebe Württembergs sind im verflossenen Jahrzehnt um 10 Prozent zurückgegangen. Ihre gegenwärtige Zahl be­trägt 2330. In Norddeutschland beträgt der Rückgang 18,3 Prozent. Die württembergischc Durchschnittsproduktion an Bier beziffert sich auf 3 168 591 Hektoliter im Gesamtwert von zirka 70 105 000 -/lL Hiervon kommen der Landwirt­schaft für Malz und Hopsen 19 790 000 v/L, dem Staate an Steuern ca. 8 Millionen zu. Während noch im Jahre 1873 die Ausfuhr der württcmbergischen Biere mit 106 594 Hektoliter die Einfuhr fremder Biere mit 28 757 Hektoliter um das Dreifache überstieg, überwiegt seit 1888 die Biereinfuhr unseren Export.

Aus der Residenz. Nills zoologischer Garten sucht sich mehr und mehr zu erweitern Wichtige Pläne sollen in nächster Zeit verwirk­licht werden. Nachdem das Areal um l'tr Morgen erweitert, nachdem ein neues Elcfanten- haus erstellt wurde, soll mit dem Bau einer großen Konzerthalle begonnen werden. Neu­bauten für Antilopen, in- u. ausländische Nage- und Raubtiere rc. werden folgen. Ein Schlangen­haus mit einem unterrirdischen See- und Süß waffcr-Aquarium ist in Aussicht genommen. Zur Verwirklichung dieser beträchtlichen Neuerungen bedarf es nur eines: der stetig sich mehrenden Unterstützung des Publikums.

Eßlingen: 3. März. Der Beschluß der bürgerlichen Kollegien, dem aus Gesundheitsrück­sichten vom Amte zurücktrelenden Stadtschultheißen Schalter eine jährliche Pension von 1500 auf die Dauer von 4 Jahren zu verabreichen, hat die Genehmigung seitens der k. Kreisregier- ung erhalten, so daß die Vorbereitung zu einer Neuwahl getroffen werden kann. In der heutigen Sitzung haben sich nun die bürgerl. Kollegien dahin ausgesprochen, die Stadtvorstandsstelle mit einem Gehalt von 5500 für akademisch Ge­prüfte zur Bewerbung auszujchreiben.

Stuttgart. Auf der LiederkranzMedoute am letzten Samstag sollen allein ca. 3000Flaschen Champagner getrunken worden sein und auch der Besuch dieses Fostnachtsballes war besser als im Vorjahre. Im allo-meinen dürfte dies gerade nicht fürschlechte Glesien" sprechen.

Ausland.

Minister-Skandale in Frankreich. Die auf Seite Constans' stehenden Pariser Blätter kündigen Enthüllungen über einen angeblichen Briefwechsel zwischen Frcycinet und Rochefort an Die beiden Letzteren, so wird behauptet, hätten sich verbunden, um Constaus zu stürzen.

Mailand, 28. Febr. Gestern verun­glückte in San Remo General Graf Wielhorsky. der frühere russische Kriegsminister. Er hatte im HotelBellevue" den Fahrstuhl benützt und sich zum dritten Stockwerk hinauffahren lassen. Als er den Fahrstuhl verlassen wollte, geschah dies nach der falschen Seite hin. Der Graf

stürzte den Schacht des Fahrstuhls hinunter und blieb aus der Stelle tot.

Petersburg, 27. Febr. Ein Fall, wie große Diebe durch kleine Diebe entdeckt wurden, wird aus dem Kreise Melitopol gemeldet. In einem Dorse hatten mehrere Bauern beschlossen, aus den Getreideniederlagen örtlicher Händler Korn zu stehlen. Sie begaben sich zu diesem Zweck mit mehreren Säcken zu den Lagerhäusern, welche auf ziemlich hohen Pfählen erbaut waren, krochen unter die Dielen und bohrten von unten mehrere Löcher m die Getreidekammer. Das Korn floß in die Säcke und diese waren bald bis oben gefüllt. Nun traten die Diebe den Rückweg an, wurden dabei jedoch ertappt und samt den Säcken dem Gemeindegericht vorge­stellt. Wie groß war nun aller Erstaunen, als in den Säcken statt des Korns nur Abfälle, Land, Kornrade, kurz ein schreckliches Mxtum eompo8itum gefunden wurde, das die örtlichen Händler zur Absendung nach Odessa ausgekauft hatten. In Odessa sollte damit das gute Korn gefälscht werden. Die kleinen Diebe hatten so­mit die großen Diebe ans Licht gebracht.

Unterhaltender Teil.

Ein seltsamer Fall.

Kriminalgeschichte von F. Arnefeldt.

(15. Fortsetzung.^

VI.

In dem schattigen Garten des zu den ersten Hotels gehörenden Restaurants in der Residenz eines deutschen Herzogtums war um die Mittags­zeit des nächstfolgenden Tages in der Laube ein Tisch gedeckt, an welchem zwei junge Männer in leichter eleganter Sommerkleidung bei einem erlesenen Frühstück saßen.

Der ältere von Beiden, ein schlanker zierlich gebauter Mann mit dunklem Haar und Bart, schwarzen Augen und warmer, südlich angehauchter Gesichtsfarbe schien der Gastgeber zu sein, denn die in einem Eisbehälter befindliche Flasche mit Rheinwein stand neben ihm, er besorgte das Geschäft des Einschenkens und trug auch die Kosten der Unterhaltung. Sein Gefährte, eine kräftige, große breitschulterige Gestalt mit dunkel­blondem Haar, Hellem, wenn auch von der Sonne gebräunten Teint, klaren Augen und angenehmen, lebensprühenden Zügen verhielt sich sehr schweigsam und sprach auch den aufge­tragenen guten Dingen nur in sehr mäßiger Weise zu.

Ich könnte heute zu Dir sprechen wie Sokrates zu Hermogenes:Auch Du beleidigst die Gesellschaft durch Dein Schweigen beim Wein," sagte der Brünette lächelnd,oder drücke es besser mit klassischem Berlinisch aus: Du ißt mich nicht. Du trinkst mich nicht? Sage mir in aller Welt, was ich davon denken soll? Du bist doch kein Verächter eines guten Glases Nier­steiner."

Das bin ich auch heute nicht," entgegnete der Blonde, griff nach dem vor ihm stehenden Glase, krank den darin befindlichen Rest aus und ließ es geschehe», daß sein Freund cs von Neuem füllte, aber er ward darum nichtgesprächiger. Nachdenklich, beinahe düster blickte er in die im Glase funkelnde goldhelle Flüssigkeit, in welcher ein sich durch das Blätterdach der Laube stehlender Sonnenstrahl spielte.

Der Brünette betrachtete ihn ein paar Augenblicke mit verwundertem Kopfschütteln, dann begann er wieder:Was fange ich nur mit Dir an? Alle meine Bemühungen, Dich zu unterhalten und aufzuheitern, schlagen fehl."

So gieb sie auf und überlaß mich störri­schen Gesellen meinem Schicksal," erwiderte der Andere,in zwei Stunden geht der Zug, dann bist Du ohnehin von meiner Gesellschaft befreit," fügte er, die Uhr ziehend, hinzu.

Nicht also, Sigmar," versetzte der Brünette und ging aus dem spöttischen, leicht sarkastischen Ton,in dem er bisher gesprochen, zu einer ernsten, innigen Redeweise über;dieser störrische Geselle, wie Du ihn nennst, ist mein Freund, und ich habe wohl ein Anrecht darauf, zu er­fahren, was den lebenslustigen, übermütigen Kumpan, den ich kenne, plötzlich in einen Kops- Hänger verwandelt hat?"