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LönaoliiiolitiZuüZ.

Seit neuerer 2eit befasst sieb eine biesiZe Kiriua ckamit, äass 8ie in ibrein Lockavasser-^pxarat sebäumenäe >Veine ckurell Kin- xressen künstlieb er^euZter Kollleusäure llerstellt uuä äieselben als

ersmsnt w86, Kai86r-8set, Oermania-beet, ktisinivsin, Iülou886ux, L88ling6r Labinst, sie.,

LereiebnunAen, rvelelle mit äen unseriAen ZIeieblautenä sinä, riu ausserKervöknIieli billisseu kreisen verkauft.

Da jeäoek auf äen Ltiketten soleker >Veine äie kirma ckes Kiekeranten meist niebt Zenannt ist, so maeben rvir unsere rverten üesebät'tsfreunäe 2 ur VermeiäunZ bereits vorZekommener unliebsamer VerveebsIunZen ckarauk aufmerksam, äass sorvolll unsere Etiketten als Korke unseren KeslMstsiiiUneii entdalten.

KbensoveniA sinä äiejenigen Lebaumveine aus unseren Kellern bervorZeZanAen, äeren Ktiketten unä Korke nur mit einem ,,K L ll." vergeben sinä.

Medkol^sr

Oesr. 182k VW O-. O. Hssslsr L Oo,

W i l d b a d.

Die ordentliche

General-Versammlung

der

Krankenkasse der Wikdöader Kauergeseü'schasten

(Eingeschriebene Hilfskasse) findet an>

Sonntag den 21 Februar d. I. nachmittags 2 Uhr in der Restauration Gust. Schmid statt.

Tagesordnung:

I. Rechenschaftsbericht vom abge­laufenen Jahre.

2 Berschiedenes.

Den lO. Februar l892.

Der Borsitzende des Vorstandes:

Gust. Schmid.

II» k ii I a l ii i

(alte Zeitungen) hat billig abzugeben

C. Meeh.

Braunschweiger 2V Thaler-Loose.

Die nächste Ziehung findet am 1. März statt. Gegen den Coursverlust von ca. 35 Mark Pro Stück bei der Aus­losung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung für eine Prämie von Mark 0,60 pro Stück.

Der Obstbau, Monatsschrift für Pomologie und Obstkultur, herausgegeben vom Württembergischen Obstbau-Verein unter der Redaktion von Karl Gußmann, Pfarrer in Gutenberg, enthält in Nr. 2: 1. Pomologie: Orleans-Reinette. Birne: König Karl von Württemberg. 2. Praktischer Obstbau: Erfahrungen über das Umpfropfen älterer Obstbäume. Das Schröpfen der Bäume. Welche Apfel- und Birnsorten find am dauerhaftesten und ertragreichsten für rauhe Lagen, namentlich für kalte, niedere Thäter? Soll man beim Baumsatz Stalldünger untergraben oder Kompost? Wie hoch rentiert sich der Anbau von Beerenobst? Der Zentral-Obstgarten in Mähringen. Die Handelsverträge. 3. Vereins- Angelegenheiten: Bezirks - Obstbau­verein Heilbronn. Monatsversammlung im Januar. 4. Litteratur. 5. Fragekasten. 6. Monats-Kalen­der: Februar. 7. Kleine Mitteil­ungen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

kl Neuenbürg, 14. Febr. Dieser Tage kamen zwei Stromer hier in ein Haus um zu betteln, wobei der eine einen Spazierstock, zwar von geringem Wert, entwendete. Bald nachdem die Beiden das Haus hinter sich hatten, vermißte der Eigentümer des Stockes denselben und eilte sofort den beiden Strolchen nach; er entdeckte bald den Thäter und auch seinen vermißten Stock in dem Aermel des Einen noch etwas sichtbar verborgen. Spornstreichs ging der Be­stohlene, ein Waldhüter in seinem Beruf, auf den Betreffenden zu und bemächtigte sich seines Stockes. Er überführte den Thäter dem hieß Stationskommandanten, welchem dieser in einem kurzen Verhör genaue Angaben machte, nach welchen sich jedoch dessen Begleiter als der Schuldige entpuppte. Durch einen Landjäger wurde auch dieser bald eingeholt und beigebracht. Es stellte sich heraus, daß man es hier mit einem ganzgeriebenen" Stromer zu thun hatte. Der Erstverhaftete denunzierte den letzteren auf die gröbste Weise, und mit Recht, denn bei ein­gehender Durchsuchung desselben fand sich in der Hose eingenäht, einSchieferstempel" vor, mit dem er von Zeit zu Zeit immer wieder neue Zeugnisse verfertigte und glaubwürdig machte. Hieraus kann man ersehen, daß auch kaum nennenswerte derartige Vergehen zur Anzeige gebracht, oft zur Entdeckung eines schwereren Vergehens führen können.

Deutsches Weich.

In den Reichstagsverhandlungen der letzten Tage hat gelegentlich der Beratung des Etats des Reichsamtes des Innern die Frage nach den Wirkungen des Unfallversicherungs­gesetzes, sowie des Jnvalidiläts- und Alters- Versicherungsgesetzes eine Hauptrolle gespielt. Von allen Seiten, selbst die Sozialdemokraten nicht ausgenommen, sind hierbei die wohlthätigen Wirkungen der Unfallversicherung anerkannt worden und nur bezüglich einer Reihe von Einzelheiten wurden Wünsche nach einer Revision des genannten Gesetzes laut. Der Reichstag genehmigte ferner den Gesetzentwurf, betr. die Einziehung der österreichischen Vereinsthaler und setzte alsdann die Einzelberatung des Etats fort. In der Debatte wurde ein Teil des Etats der Eisenbahnverwaltung erledigt, wobei es zu einer lebhaften Erörterung der Frage der Reform der Personentarife kam. Hervorzuheben ist die ab­gegebene Erklärung des in der Sitzung als preußischer Bundcsbevollmächtigter anwesenden Eisenbahnministers Thielen, wornach letzterer durchaus nicht ein grundsätzlicher Gegner der erwähnten Reform ist, doch bezeichnete es der Minister wegen der ungünstigen Finanzlage und wegen des Mangels eines von allen Seiten ge­billigten Refvrmprojektes als zur Zeit »nthun- lich, eine einschneidende Umgestaltung des Per­sonentarifwesens vorzunehmen. Am Schluffe

der Mitlmochssitzung kam es zu einem sehr be­merkten Zwischenfall. Namens des Zentrums verlas Abg. Graf Ballestrem eine längere Er­klärung, laut welcher das Zentrum den Antrag Windthorst auf Wiederzulassung der Je­suiten, welchen Präsident v. Levetzvw bereiis auf die Tagesordnung vom Donnerstag gesetzt hatte, in Hinblick auf die durch das Volksschul­gesetz hervorgerufene Erregung einstweilen wie­der zurückzicht. Die liberalen Berliner Blätter kommentieren diesen Vorgang dahin, daß das Zentrum bei Zurückziehung seines Antrages offenbar einem bestimmten Wunsche der Regierung nachgegebcn habe, als derzeitige Regierungspartei wolle das Zentrum der Regierung im Reichs­tage nicht auch noch Unbequemlichkeiten bereiten. Die vorläufige Zurückziehung des Antrags um Aufhebung des Jesuilengesetzes ist ein geschickter Schachzug ganz im Sinne des verstorbenen Zentrumsführcrs Windthorst, der, wenn er heule noch lebte, gewiß genau ebenso mit dem von ihm selbst vor zwei Jahren eingebrachten Anträge ver­fahren wäre. Man muß sich, um die Größe der Selbstverleugnung des Zentrum zu würdigen, nur vergegenwärtigen, daß derselbe Graf Balle­strem, der jetzt im Reichstage die Zurückziehung des Antrages beantragt hat, auf der im letzten Sommer abgehalteneu Katholikenversammlung in Danzig von einem solchen Schritte durchaus nichts wissen wollte. Ec erklärte damals unter lautem Beifall der Anwesenden, daß die Partei den Jesuitengesetzanlrag und den Schulantrag als das politische Testament des verstorbenen Führers Windthorst unter allen Umständen auf­recht erhalten werde. Der Schulantrag ist nun­mehr durch den Zedlitz'schen Votksschulgesetz- Enlwurf bis auf weiteres gegenstandlos geworden. Ec ist sicher weit wichtiger und dringlicher als die Rückkehr der Jesuiten nach Deutschland. Um nicht das Schicksal der wichtigeren Frage zu ge­fährden, opfert das Zentrum ohne Bedenken bis aus Weiteres die verhältnismäßig unbedeutendere Sache. Dabei ist Gras Ballestrem offen und ehrlich genug, um sofort anzukündigen, daß der Verzicht auf die Aufhebung des Jesuitengesetz:s kein dauernder, sondern lediglich ein zeitweiliger ist. Zu gelegener Zeit werde das Zentrum darauf zurückkommen. Ferner wurden am Donnerstag wieder einmal die Fragen der Wiederaufnahme des Untersuch ungs- verfahrens und der Entschädigung uu- schuldigVerurteilter des längeren erörtert, wozu ein vom Abg. Rintelen (Zentr) eingc- brachter Antrag den Anlaß gab; in Verbindung hiemit wurde ein ebenf^r^die Entschädigungs­frage betreffender Antrag des Abg. Träger (freis.) beraten. Das in den Anträgen enthaltene humane Prinzip wurde allseitig anerkannt, doch machten verschiedene Redner Bedenken hinsichtlich der praktischen Durchführung desselben geltend.

Das Senioren-Konvent des Reichs­tages hat sich bei Besprechung des Arbeitsplanes

dahin schlüssig gemacht, daß cs nötig sei, die endlos scheinende Session zu Ende zu bringen und dieselbe mit der zweiten Aprilwoche zu schließen. Da wird im Reichstage allerdings gar Manches unter den Tisch fallen müssen.

B e r l i u , 12. Febr. Der Staats rat soll demnächst einbcrufen werden, um über ver­schiedene wirtschaftliche Angelegenheiten sein Gut­achten abzugeben.

Die Frage der Wiederbesetzung des durch den Tod des Grafen Launay erledigten italien­ischen Botschafterpostens in Berlin ist noch nicht eudgiltig entschieden. Das Eine kann wohl als sicher gelten, daß die italienische Regierung eine Persönlichkeit als ihren Vertreter nach Berlin entsenden wird, die gleich dem Grasen Launay von den wärmsten Sympathien für Deutschland beseelt ist.

Der Kaiser ist durch ein Geschenk des Sul­tans erfreut worden. Der Padischah hat näm­lich durch einen armenischen Maler die Ankunft des Kaisers vor Konstantinopel und die Be­grüßung durch den Sultan in Dalma-Bagdsche in Oel malen lassen und das Kunstwerk dem Kaiser als eine Erinnerung au seinen Aufent­halt in Mdis-Kiosk zum Geschenk gemacht.

München, 12. Febr. DieMünchener N. Nachr." erzählen : Heute Morgen 9 Uhr brachte ein Briefträger in die Wirtschaftzum Elrphantengarten," Augustenstraße 114, einen an die im ersten Stock daselbst wohnende Emilie v M. adressierten Brief. Die Wirtsfrau über­nahm die Besorgung des Briefes und schickte ihn auch alsbald durch die Hausmagd der Adressatin zu. Nach kaum einer halben Minute kam die Magd totenbleich und mit ollen Zeichen des Schreckens die Treppe herab geeilt, mit dem Rufe:Um Gottes willen, das Fräulein liegt tot im Zimmer und neben ihr ein toter Mann! Das Zimmer ist voll Blut." Die Inwohner eilten hinauf und es bot sich ihnen ein entsetz­licher Anblick. Das ungefähr 25 Jahre alte Mädchen und neben ihm ein gut gekleideter junger Manu lagen in ihrem Blute auf dem Fußboden. Die Thal muß bereits in der Nacht geschehen sein, und zwar gleich nach der Nachhausekunft. Das Mädchen war noch vollständig angezogen, ebenso hatte der Thäter noch seinen Ueberzieher an. Der Mörder hatte nichts bei sich, was über ihn hätte Auskunft geben können, weder Papiere noch sonst etwas, auch keinen Pfennig Geld. Es fand sich lediglich ein Bast-Etui bei ihm vor, in dem einige Revolverpatronen waren. In der Hand hielt er einen kleinen Revolver, mit dem er die unselige That vollbracht hatte, In der Zwischenzeit ist der Mörder als ein ^jähri­ger Buchhandlungsbote sestgestellt worden.

Würzburg, 10. Febr. Ein origineller Fall wurde heute vor dem Miütärbezirksgerichte verhandelt. Der Gemeine des 17. Infanterie- Regiments in Germersheim Friedrich Stork, Bedienter des Secondelieutenauts d'Ahleur,