Auge des Präsidenten Krüger. Der Zustand desselben ist günstig, die Genesung ist innerhalb weniger Tage zu erwarten. Der Präsident verbrachte eine ruhige Nacht.
Paris, 24. Jan. Prof. Emile Deschanel, auf den kürzlich von einer russischen Studentin geschossen worden war, wurde gestern im College de France, wo er wieder laS, von seiner dichtgedrängten Zuhörerschaft stürmisch begrüßt. Sein Sohn, der Kammerpräsident, stand hinter ihm und nickte dankend. Der Gerettete bemerkte unter dem Beifall der Anwesenden, wohl die Hälfte ihrer Sympathiebezeigungen gebühre seiner Retterin, Fräulein Zelanin, die noch nicht außer Lebensgefahr sei.
Petersburg, 27. Jan. Die aus Anlaß der Rückkehr des Zarenpaares gestern Abend stattgefundene Illumination ist glänzend ausgefallen. Vor dem Winter-Palais brachte die dicht gedrängte Volksmenge stürmische Ovationen dar.
Die Wirren i« Ghtn«.
Berlin, 25. Jan. Die Verhandlungen in Peking sind nunmehn in langsamen Flnß gekommen, nachdem das Protokoll der Friedensbedingungen unterzeichnet und gesiegelt den Vertretern der Mächte übergeben worden ist. Mögen die chinesischen Unterhändler auch wirklich den guten Willen haben, sich mit den Gesandten über den
Friedensschluß zu verständigen, so zeigen ihre Wünsche doch, wie schwierig es sein wird, in Bälde den Abschluß der Wirren zu erreichen. Insbesondere wurde von den Unterhändlern das Verlangen gestellt, eine bestimmte Erklärung über die Räumung Pekings und Petschilis abzugeben. Die Chinesen scheinen zu diesem Verlangen durch das Vorgehen der amerikanischen Regierung bestimmt zu sein, die bekanntlich vor einiger Zeit eine ähnliche Anregung bei den übrigen Mächten gegeben hat, sie dann aber hat zurückziehen müssen, nachdem keine einzige Macht ihre Bereitwilligkeit dazu in Aussicht gestellt hatte. Wenn jetzt die Chinesen die Forderung der Räumung Petschilis wiederholen, so hat man ihnen den Standpunkt klar gemacht; die Gesandten haben ihnen mit aller Deutlichkeit zu verstehen gegeben, daß die Truppen nicht zurückgezogen werden, ehe die Bedingungen der Note, vor allem die der Bestrafung der Hauptschuldigen zur Zufriedenheit erfüllt sind. Es ist wohl zu hoffen, daß die Mächte in dieser Hinsicht auch fest und einig bleiben werden, denn alle Opfer würden vergeblich gebracht sein, wenn die Chinesen sehen würden, daß die Mächte den Rückzug antreten und sich auf den guten Willen der ostasiatischen Machthaber verlassen. Was Deutschland betrifft, so wird es sicherlich nicht eher aus Petschili zurückgehen, als bis den Chinesen klar geworden ist, daß sie keine Ausflüchte machen dürfen und bis sie die Thatsache aufweisen können,
daß die Friedensbedingungeu der Note erfüllt sind. Vorher wird auch keine Entscheidung über den Empfang der Sühnegesandtschaft in Deutschland getroffen werden. Die Persönlichkeit der Prinzen Tschun hatzwar den besten Eindruck gemacht, allein von seiner Entsendung kann erst die Rede sein, wenn China wirkliche Maßnahmen zur Anbahnung des Friedens getroffen hat. Die bestimmte Sprache der Gesandten wird hoffentlich den erwarteten Eindruck nicht verfehlen. Zu wünschen wäre aber auch, daß nicht wieder die eine oder die andere Macht selbst dazu beitrüge, die Lage durch Sonderwünsche zu erschweren.
Berlin, 25. Jan. Der Lokal-Anzeiger meldet aus Paris: Nach einer Meldung aus Peking wurde die Bitte der chinesischen Delegierten an die Vertreter der Mächte, fortan jede weitere militärische Expeditton zu unterlassen, einstimmig folgendermaßen beantwortet: die Mächte werden ihre militärischen Maßnahmen von dem Ernste und der Nachdrücklichkeit abhängig machen, womit China seine vertragsmäßig übernommenen Pflichten erfüllt. Die Mächte verlangen sofortige Hinrichtung der im Machtbereich des Kaisers stehenden Boxerchefs Tschung und Nutzsten. Sie fordern weiter die kaiserliche Regierung auf, kein Mittel unversucht zu lassen, des Generals Tung fuh siang habhaft zu werden, damit die Todesstrafe an ihm vollzogen werden kann.
Amtliche KeklMutrsachNM.
Dergeöurrg von GleisualerHaktungsaröeite».
Die Unterhaltung der Gleise der Strecken Weil-er- stadt—Calw und Calw—Hochdorf soll im Accord ver- ^ ^ geben werden.
-L Bedingungen und Preisverzeichnis können bei der unter- Stelle bis Donnerstag, den 31. Januar I., v Uhr, eingesehen werden.
Die Angebote sind in Prozenten der festgesetzten Preise ausgedrückt, längstens bis
Freitag, den 1. Februar, mittags 12 Uhr,
hierher einzureichen.
Calw, den 25. Januar 1900.
K. Eisenbahnlmuinspektion.
Revier Liebenzell.
MniWMSmlülllf von MMmichch
aus Eichelgarten, Hinterer Simmozheimerwald, mittlerer Eisengrund, Wolfacker, Kreuzhehren, oberer Breithardt, ober. Monakamerkopf, vorderer Nonnenwag, Stangenhau und vom Scheidholz der Hut Bieselsberg:
Langholz: 1171 Stück mit Fm: 65 I., 165 II., 217 III., 341 IV. und 10 V. Kl.;
Sägholz: 204 Stück mit Fm.: 95 I., 56 II., 33 III. Kl.
Sämtliches Holz (auch V. Kl.) ist gereppelt. Die Lose Nr. 13, 14 und 27 sind ganz, Los Nr. 15 nur teilweise angerückt.
Die Offerten sind in ganzen und Zehntclsprozenten ausgcdrückt, verschlossen und mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" versehen längstens bis Montag, 11. Kevrnar, vormittags 10 Ahr, beim Revieramt einzureichen.
Die Eröffnung findet zur genanten Stunde im Hirsch in Liebenzell statt. Das Ausschußholz ist zu 100 °/o des Rev.-Preises angeschlagen. Auszüge, Losverzeichnisse und Offertformulare können vom Kameralamt Hirsau bezogen werden.
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AwlMWversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Calw belesenen im Grundbuch von Calw Gebäudekataster I Bl. 167 und 170, sowie Güterbuchheft Nr. 855 Bl. 1 zur Zeit der Einwägung des Versteigerungs- Vermerkes auf den Namen des Adolf Lutz, Kunstmühlebesitzers in Calw und dessen Ehefrau Mathilde Lutz, geborene Winter,
eingetragenen Grundstücke Gebäude Nr. 95, 95 a, 95 b, 95 o, 10 a 80 gm Mahlmühlgebäude, Turbinenhaus, Nebengebäude, Anbau, Remise, Hofraum und Keller an der Lederstraße, Gebäude Nr. 94 1 » 21 gm Wohnhaus mit Stallungen und Traufrecht daselbst, Parz. Nr. 231, 1 » 37 gm Gemüsegarten an der Nagold,
Schätzungswert des gesamten Anwesens einschließlich der Zubehörden und der 44 Pferdekräfte starken Wasserkraft 150000
am Montag, den 25. März 1SV1, nachmittags 2 Uhr,
auf dem Rathause in Calw versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 7. Dezember 1900 in das Grundbuch eingetragen. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Calw, den 22. Januar 1901.
Kommissär Ziegler.
Revier Hirsau.
Auh- Nnd Mrerm- Kolz-DerßaAf.
Am Mittwoch, v den 6. Febr., vorm.
9 Uhr, in Hirsau im Gasthaus zum Rößle aus Staatswald Ottenbronnerberg
Abt. Steigwand, Kirchenweg und Tann Rm. Nadelholz: 26 Rugel, 8 Rollen, 2 Scheiter, 40 Prügel, 89 Anbruch.
Forstamt Neuenbürg.
Revier Hofstett.
Stangen-Verkauf
Montag, T -eben 4. Februar iA^1901, vorm. 11 Uhr, im Lamm in Agenbach, Jaus I. Frohn- wald,52StaatS- gut, 64 Rehgrund, 66 Haldenberg, II. Bergwald, 6 Brandhütte, 40 Kapelle, 42 Schleifwasen, III. Schindelhardt, 5 Lachter:
Baustangen: 210 I., 165 II., 15 III.
Hagstangen: 225 I., 1140 II., 455 III., 10 IV.
Hopfenstangen: 4025 I., 1175 II., 5965 IV., 2070 V.
Rebstecken; 2500 I., 500 II.
Tie Hopsenstangen und Rebstecken sind rein sichten, die Bau und Hagstangen größtenteils.
Auszüge sind vom Kameralamt Altcnsteig erhältlich.
Revier Calmbach.
Stangenverkauf
> amDienstag, j den 5. Februar .1901, vormitt. l10'/- Uhr, auf s dem Rathaus in Calmbach, aus Staatswald Distr. I. Eiberg, Abt. 3 Plattenteich, 1 Sägeräckerle, 33 Spitzhütte, 35 Eyach riß, 52 Tröstbach; Distr. IV. Heimen Hardt, 11 Birklen, 12 Dürrengrund; Distr. V. Kälbling: 2 Moos, 6 Grün-
Moos, 21 Buchbusch.
Fichten:
Baustangen: 350 I., 270 II., 100 III., 5 IV.
Hagstangen: 80 I., 410 II., 630 III., 180 IV.
Hopfenstangen: 1020 I., 2550 II., 650 III., 1300 IV., 2820 V. Rebstecken: 9300 I., 9800 II. Bohnenstecken: 18500.
Tannen:
Baustangen: 230 I., 320 II., 260 III., 70 IV.
Hagstangen: 5 I., 115 II., 300 III., 160 IV.
Hopfenstangen: 120 I., 420 II., 190 III., 30 IV., 180 V. Rebstecken: 740 I., 780 II. Bohnenstecken 1320.
Stammheim.
SLsmgerwerkauf.
Am Mittwoch, den 30. Jan. 1901, vormittags 10 Uhr, kommen auf dem Rathaus aus hies. Gemeindewald Abt. Gründle, Herrenweg, Frohnroth zum Verkauf: Derbstangen über 13 m lang 500 St. dto. 11—13 „ „ 1140 .,
dto. 9—11 „ 819 „
Hopfenstangen üb. 9 m lang 1220 St. dto. 7—9 „ „ 1920 „
dto. 6—7 „ „ 225 „
Reisstangen über 7 w lang 190 St. dto. 5—7 „ „ 1400 „
dto. 3—5 „ „ 2920 „
Stamm heim, den 22. Jan. 1901.
Schultheißenamt.
Ernst.
Oberkollwangen.
Jagdverpachlrmg.
Die hiesige Gemeindejagd wird am Mittwoch, den 30. Jan. d. I.,
morgens 8 Uhr, auf dem Rathaus verpachtet.
Gemeinderat.
Holzbronn.
Jagdverpachtung.
Am Samstag, den 2. Februar 1901, lv ) / mittags 1 Uhr, wird t > die hiesige Gemeindest jagd auf 3 resp. auf 6 Jahre auf dem Rathaus im Aufftreich verpachtet. Holzbronn, den 24. Jan. 1901. Gemeinderat. Vorstand Roth fuß.