3
>e und tote Zrautkränze getrocknete t
;oLrtu 6 r.
2uverlä88i§
renäö8
Kommt auk pro ILF 2 U irkung, vor-
UNA6N. IIn-
>//»»»</
g6A6N Lopt- ungen oäer
rbenckon an- ervon. Vas rleidsorFoil« Flick. Xu8- mätoilo Kokon um nur streiken mit !8 Inknkoro.
ngverein.
ingstunde.
irr ist billig zu die Geschäftsst.
;ügl. 9 '/, Pft uck, Nördlinge,
in Stuttgart
jlichsten Sortei in der Lage» üsen abzugeben cätige Buch zu hiemit die HH. werbekreibendcn Chr. Meeh.
wes Verhältnis Friedens trug bei, daß Ruß- n paar Jahre ndig mit neuen mere finanzielle j den völligen s und den da- Notstand noch nsere kaiserliche ren 6. Prinzen ; und Anfang Bei dem Orte genhändig einen igs Mai machte Hein, wobei er rte Rede hielt: e." In Bonn rs der dortigen h dort eine viel- nste das deutsche m zum Besuche Holländer groß- l. Von Amster- r nach England, ! der Königin, ort veranstaltete deutschen Kaiser ser verstand es, friedliche Rede zu begeistern, n Abmachungen
§
i
r
betreffs der Unterstützung der friedlichen Dreibundspolitik durch England getroffen. Von England aus begab sich der Kaiser wieder auf seine seit drei Jahren herkömmliche Nordlandfahrt. Auf der Rückreise zog sich Seine Majestät durch einen unglücklichen Fall auf dem durch den Regen glatt gewordenen Schiffsverdeck eine Verletzung der einen Kniescheibe zu; trotzdem konnte der Kaiser anfangs September den österreichischen Kaisermanövern im sogenannten Waldviertel beiwohnen. An diesen nahmen außer dem Kaiser Franz Joseph auch der König von Sachsen und der Reichskanzler v. Caprivi teil. Letzterer hatte bei diesem Anlaß lange Konferenzen mit dem österreichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen, dem Grafen Kalnoky Von Oesterreich aus begab sich der Kaiser zu den bayerischen Manövern nach München und sprach sich mit großer Anerkennung über die Leistungen der bayerischen Truppen aus. Vom bayerischen Manöverfeld aus fuhr der Kaiser- direkt nach Kassel zu seiner dort weilenden Familie und von da zu den Kaisermanövcrn in Thüringen. — Anfangs März reiste die Mutter unseres Kaisers, die Kaiserin Friedrich, mit ihrer jüngsten Tochter, Prinzessin Margarete, nach Paris und zwar auf ihren eigenen Wunsch. Der Kaiser gab dazu die Erlaubnis, da der französische Botschafter Herbette in Berlin versichert hatte, daß die Kaiserin Friedrich eine durchaus artige Auf nähme in Frankreich finden werde. Der Chauvinismus der Deroulvde und Genossen war dabei freilich außer Berechnung geblieben. Diese sauberen Patrioten schlugen in ihren Blättern Lärm und beschimpften die Kaiserin Friedrich. Zu thätlichen Insulten kam es zwar glücklicherweise nicht — sonst wäre ein Krieg unvermeidlich geworden — doch mußte die Kaiserin ihren Pariser Aufenthalt abkürzen und die nächste Folge des peinlichen Zwischenfalls war eine Verschärfung der Paßmaßregeln an der Grenze der Reichslande. Man mußte deutscherseits den Franzosen zeigen, daß wir uns vor ihnen nicht fürchten und ernstlich gesonnen sind, Elsaß-Lothringen festzuhalten. Nachdem dieser Zweck zum großen Aerger der französischen Chauvinisten erreicht war, wurde im Herbst der Paßzwang in Elsaß Lothringen größtenteils wieder aufgehoben, wofür die reichsländische Bevölkerung sowohl dem Kaiser als dem Statthalter lebhaften Dank ausdrückte. Daß übrigens mit dieser Maßregel den französischen Agitationen in den Reichslanden nicht Thür und Thor geöffnet werden sollte, mußten einige rerchsländische Fabrikanten und Vereine zu ihrem Schaden erfahren, indem die Regierung Ausweisungen beziehungsweise Auflösungen verfügte. Seither ist in den Reichslanden wieder Ruhe. — Anfangs Februar trat der Chef des Großen Generalslabs Graf Walder- see von seinem Posten zurück und erhielt das Kommando des IX. Armeekorps in Altona. An seine Stelle trat General Graf Schlieffen II. — Am 24. April starb unser großer Schlachtcndenker, Feldmarschall Graf Moltke, tiefbetrauert von dem Kaiser und dem ganzen deutschen Volke. Die ihm bereitete Leichenfeier in Berlin, bevor :r in seiner Familiengruft in Creisau beigesetzt vurde, war der großartigen Verdienste würdig, welche der große, nicbesiegte Feldherr sich um die deutsche Nation auf den französischen Schlachtfeldern errungen hatte. — Im deutschen Reichstag fanden letztes Frühjahr erregte Debatten wegen des angeblich sicher zu erwartenden Notstandes statt. Die Reichsregierung gab dem Verlangen nach sofortiger Aufhebung bezw. bedeutender Ermäßigung der Korn- und Vieh- Einfuhrzölle nicht nach und hat in zweifacher Richtung Recht behalten. Fürs erste hat nämlich der Erfolg gezeigt, daß die prophezeite Hungersnot bei uns in Deutschland nirgends eingetreten ist und daß wir mit Getreide bis zur nächsten Ernte mehr als ausreichend versorgt sind. Fürs zweite konnte die Reichsregierung bei dem Abschluß der Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn re. eben bezüglich der Getreidezölle noch Gegcnkonzessionen der Mitkontrahenten erwirken, was sie bei freiwilliger Herabsetzung dieser Zölle nicht mehr hätte thun können. Dagegen willfahrte der Reichskanzler dem Wunsche der Opposilonsparteien des Reichstags bezüglich
der Aufhebung des Verbots der Einfuhr von amerikanischem Schweinefleisch und Fett, nachdem die nordamerikanische Regierung versprochen hatte, eine genügende Kontrolle darüber zu führen, daß nur reine und trichinenfreie Waare zur Verschiffung gelange. Mit dieser Kontrolle sieht es aber echt amerikanisch aus; denn seither sind in Deutschland eine Anzahl Leute, welche amerikanisches Schweinefleisch genossen haben, an Trichinosis erkrankt, ebenso auch daran gestorben. — Unsere Kolonien in Afrika bereiten noch vielfache Sorgen, wie dies nicht anders zu erwarten ist. Im allgemeinen herrscht in diesen Kolonien jetzt wieder ziemliche Ruhe, die Zollerträgnisfe sind im Wachsen, die Handels- und Landbau- Niederlassungen im Aufblühen begriffen.
Württemberg.
Stuttgart. Seine Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß aus den Mitteln der König-Karl-Jubiläumsstiftung von 1891/92
1) als Beihilfe zur Linderung der durch Gewitterschäden im Jahr 1891 verursachten Notstände die Summe von 8000 der Zentralleitung der Wohlthätigkeitsvereins zur Verteilung überwiesen und
2) dem Verein für Arbeiterkolonien in Württemberg ein Beitrag von 1000 gewährt wird.
Stuttgart, 27. Dez. Heute vormittag 9'/r Uhr wurden die bisher noch im königlichen Residenzschlosfe aufbewahrten Bataillonsfahnen und die Ulanenstandarte durch eine Kompagnie des Gren.-Regts. Königin Olga Nr. 119 aus dem kgl. Residenzschloß abgeholt und in den Wilhelmspalast verbracht. Sowohl im Hofe des kgl. Residenzschlosses, als auch im Hofe des Wilhelmspalastes wurde hiebei Allerhöchstem Befehle gemäß kein Spiel gerührt.
Alten steig, 28. Dezbr. Bei herrlichem Wetter fand heute die Eröffnungsfeier der Lokalbahn Nagold — Alten steig statt. Im oberen Nagoldthal, speziell in der Stadt Altensteig herrschte wahre Feststimmung. Aus allen Teilen des Bezirks Nagold und aus verschiedenen Ortschaften der umliegenden Oberamtsbezirke waren Festgäste hieher zusammengeströmt, um das frohe Ereignis, welches seit Jahren herbeigesehnt wurde, mitzufeiern; die Stadt Altensteig prangte im Festkleide. Mittags '/-I2 Uhr fand die Probefahrt, um 2 Uhr ein solennes Festmahl im Waldhorn statt. Unter den Rednern bei demselben nennen wir: die Direktoren v. Balz und Leibbrand, Oberamtmann Dr. Gugel, Präsident v. Luz, Reichstagsabgeordneter v. Gült- lingen, die Sradtvorstände von Altensteig und Nagold. Politische Gaben boten Kameralver- walter Bühler und Stadtpfarrcr Hetterich. Der um das Gelingen des Werks so hochverdiente Abgeordnete v. Luz wurde zum Ehrenbürger seiner Vaterstadt ernannt.
Rottweil, 23. Dez. In den Oberämtern Rottweil und Oberndorf trieb sich ein Schwindelpaar umher, das sich in Ordenskleider gesteckt hatte und um Gaben für ein angebliches Kloster bettelte. Ein Wirt in Lackendorf entdeckte den Schwindel und sorgte dafür, daß das saubere Pärchen hinter Schloß unk Riegel kam.
Ausland.
In der französischen Depntiertenkammer wurde letzten Samstag (die Franzosen feiern den 2. Weihnachtstag nicht) die Interpellation betreffend die Beziehungen Frankreichs zu Bulgarien verhandelt. Der Minister des Aeußern machte sich das billige Vergnügen, die bulgarische Regierung wegen der Ausweisung des-lügnerischen Journalisten Chadourne als völlig im Unrecht befindlich darzustellen und der letzteren allgemein gehaltene Drohungen zuzuschleudern. Da aber der Sultan aus sehr guten Gründen sich weigert, die Bulgarien moro8 zu lehren, so wollen die Franzosen bei den Berliner Vertragsmächten die Einsetzung einer internationalen Kommission in Bulgarien zum Schutze der Fremden Vorschlägen. Daß die Dreibundmächte einen solchen Vorschlag gutheißen werden, ist mehr als fraglich. Sogar der Zar soll ärgerlich über das unbesonnene Vorgehen Frankreichs in Bulgarien sein und die Franzosen vor einem
Druck auf den Sultan gewarnt haben, weil dieser sonst leicht in die Arme des Dreibundes getrieben werden könnte.
Ein Ueberlebender der „großen Armee" Napoleons I., der Oberst Soufflott, hat in Paris seinen 100jährigen Geburtstag gefeiert und ist aus diesem Anlaß durch Verleihung des Kommandeurkreuzes der Ehrenlegion ausgezeichnet worden. Das Kreuz der Ehrenlegion empfing Sousflot im Jahre 1813.
Die russischen Unterhändler, welche in Paris eine neue große Anleihe zu kontrahieren suchen, scheinen bis jetzt nur taube Ohren gefunden zu haben; wenigstens hört man noch nichts von dem Abschluß einer neuen Anleihe und doch brennt den Russen das „Feuer auf den Fingernägeln", nach Bezahlung der Januar- Coupons werden ihre Geldmittel so ziemlich zu Ende sein, trotz der gegenteiligen Versicherungen des Finanzministers Wyschnegradski. Die russische Regierung verbot den Zeitungen, über den Notstand in den 21 von einer totalen Mißernte heimgesuchten Gouvernements etwas zu berichten. So macht das Verhungern der Leute weniger Aufsehen.
Einer der fähigsten Diplomaten Englands, der Botschafter White in Konstantinopel, ist während der Weihnachtstage in Berlin, wo er seine verheiratete Tochter besuchte, an Influenza gestorben. Er war früher englischer Gesandter in Bukarest, kannte die russischen Stänkereien aus der Balkanhalbinsel genau, durchkreuzte sie oft kräftig und hat den Russen in Konstantinopel viel Abbruch gethan. Deswegen wollten seiner Zeit die Russen seine Ernennung nach Konstanlinopel mit allen Mitteln Hintertreiben. Hoffentlich gelingt es Salisbury, für White einen ebenbürtigen Nachfolger in Konstantinnpel zu finden.
Unterhaltender Heil.
Der Sohn des Kommerzienrats.
Kriminal-Novelle von W. Spangenberg.
(Nachdruck verboten!.
Hell klangen die mit goldenem Rebensäfte gefüllten Gläser, begeisterte Hochrufe durchhallten den geräumigen, festlich geschmückten Saal der Harmonie-Gesellschaft, in dem eine ebenso zahlreiche, wie äußerst gewählte Gesellschaft, zur Feier der Vermählung eines glücklichen jungen Paares versammelt war. Wem es vergönnt, einen Blick durch eine der sich hin- und wieder öffnenden Thüren in den Saal werfen zu können, dem mußte es sofort klar werden, daß zu dieser Hochzeitsfeier nur Personen zählten, die wohl ausnahmslos mit irdischen Gütern reich gesegnet waren. Wie es da von den fast durchweg mit Kopfschmuck gezierten Köpfen der Damen, bis weit auf die Brust derselben herab, an den Armen und Händen glitzerte und funkelte! Die schweren goldenen Armspangen bildeten die geringwertigsten Schmuckstücke, aber die wertvollen Edelsteine, die Brillanten und Diamanten — gleich Milionen elektrischen Fünkchen leuchteten sie, wie dazu bestimmt, neben den sechs mächtigen Kronleuchtern noch mehr als Tageshelle bei klarem Sonnenscheine zu verbreiten. Daß dementsprechend auch die Auswahl der Garderoben der Damen, wie Herren war, braucht wohl nicht erst hervorgehoben zu werden.
Und wer waren die Glücklichen, die heute in dem Hafen der Ehe gelandet? Curt von Molten und Adele von Barno, ein recht stattliches, ebenmäßiges Paar: Curt, der etwa 25jährige Sohn eines Barons, von schlankem Wuchs, mit schwarzem Kopfhaar und gleichfarbigem wohlgepslcgten Vollbart; Adele, die Tochter eines Grafen, eine reizende Blondine, deren ebenfalls schlanke Gestalt diejenige ihres Gatten an Grazie noch weit übertraf. Liebreiz und Sanftmulh prägten sich in jedem Zuge ihres Antlitzes aus, freundlich und entgegenkommend war sie gegen Jedermann. Ja. diese beiden Menschen waren für einander geschaffen und so konnte es denn nicht fehlen, daß die Augen Aller mit Wohlgefallen auf ihnen ruhten und deren Herzen sich in den aufrichtigsten Glück- und Segenswüschen für die Neuvermählten vereinigten.