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als die Symptome ihrer Krankheit sich ernst gestalteten, um ihn vor ihrem Ende noch einmal zu sehen. Der Kaiser wurde nach dem Krankenzimmer gerufen. Mit schwacher Stimme richtete die Königin einige Worte an ihn. Die Unterredung dauerte nur wenige Minuten, worauf der Kaiser tief bewegt das Krankenzimmer verließ. Es verlautet, daß um 7 Uhr Abends sich das Befinden der Königin nicht verschlimmert habe. Ein weiterer amtlicher Krankheitsbericht wird nicht erwartet. — Nach einem Telegramm des Berliner Tageblatts aus London verursacht es die größte Besorgnis, daß die Blutzirkulation im Gehirn gehemmt ist. Man hält die Krankheit der Königin für Verstopfung der Vehnen durch ein Blutgerinsel. Eine Genesung von dieser Krankheit komme zwar vor, aber selten bei Patienten in dem hohen Alter der Königin Viktoria. — Ein späteres Telegramm desselben Blattes aus Portsmouth besagt, daß die Lähmung des Blutumlaufes im Gehirn nicht behoben ist. Vor dem Schloß in Osborne harrt eine zahlreiche Menschenmenge voller Teilnahme;, auf die Nachrichten vom Krankenlager. Die Pflege" der hohen Patientin ruht allein in den Händen der Damen der eigenen Familie. Es heißt, daß keine berufsmäßigen Schwestern in Dienst genommen seien. Die Verschlimmerung am Sonntag kam so plötzlich, daß die Aerzte fürchteten, die Königin würde nicht mehr im Stande sein, Kaiser Wilhelm zu sehen und das Ende unmittelbar bevorstehend hielten. Trotz der gestrigen Besserung ist keine Hoffnung, daß sie sich wieder erholen könne. Sie entschlummert langsam, wenn auch das Ende erst nach einem oder zwei Tagen eintreten kann. Nur chirurgische Geschicklichkeit halte die Königin noch am Leben. Als günstiges Zeichen ist es indes zu betrachten, daß Lord Salisbury und der Bischof von Canterbury noch nicht nach Osborne berufen wurden, da diese Würdenträger beim Ableben eines englischen Monarchen zugegen sein müssen. Salisbury soll sich nach einer Meldung des Lokal-Anzeigers wieder auf seinen Landsitz begeben haben.
Berlin, 22. Jan. Nach Meldungen, welche dem Börsen-Courier zufolge an hiesiger unterrichteter Stelle vorliegen, hat die Königin Victoria seit den: kurzen Verweilen des Kaisers an ihrem Krankenlager keinen lichten Moment mehr gehabt. Ueber den Tag der Rückkehr des Kaisers nach Deutschland ist, wie der Börsen-Courier erfährt, entgegen Londoner Meldungen, welche sie schon heute in Aussicht stellten, nicht das mindeste bekannt. — Der Post zufolge handelt eS sich nach den bis heute mittag hier vorliegenden Nachrichten nur um eine geringe äußerliche Besserung, wogegen eine innerliche als ausgeschlossen gilt. Die greise Herrscherin dürfte langsam entschlummern, nur kann die Agonie sich noch einige Zeit hinziehen. — Wie der Lokal- Anzeiger meldet, wurde der Bischof von Winchester heute mittag an das Krankenlager der Königin gerufen. Die Königin konnte kein Wort Hervorbringen, gab aber durch Kopfnicken zu verstehen, daß sie den Bischof erkenne.
^ ^ ^ ^ (Eingesandt.)
In den letzten Tagen war in verschiedenen Tagesblättern von der großen Zigeunerplage des Oberamt Calw die Rede. Das ist auch gar kein Wunder, daß es so ist, denn dieses Volk weiß ganz gut, daß eS da noch was zu holen giebt, was man am besten sieht, wenn man sich die Mühe nimmt, eine soeben verlassene Zigeunerlagerstätte anzusehen. Da liegen in Massen: Kartoffeln, Brotstücke und erst keine kleinen, Heu und anderes mehr. Diese Banden sind zu faul, Reste ihrer Mahlzeit zu sammeln und mitzunehmen, haben es überhaupt auch gar nicht nötig, denn zu was soll mans mitschleppen, im nächsten Dorf giebts wieder!!
Würden die Schwarzwälder einmal sich vornehmen, der Bande weder für gute Worte noch für „Geld" „da sie ja alles bezahlen wollen", etwas zu verabreichen, so wäre man bald der Plage enthoben. Aber da giebt's Leute, die in Hülle und Fülle alles umsonst geben, nur um sie los zu werden. Da möge es aber heißen: „Bauer und Bäuerin werde in diesem Fall hart und schließe Thüre und Läden, wenn solches Volk naht" und
nicht „Ha, ma muß Mitleid mit dene arme Tierle (Roß) Han, mit ihne hätte e mer jo keins" und öffnet Stall, Schopf und Scheuer, und zum Dank stehlen fie's Fleisch aus dem Rauch wie dem R. in I. oder plündern eure Hühnerställe, da junge Hühner eine gute Suppe und saftiges Fleisch liefern!! Seid selbst Polizei und macht's wie jener Bauer von E., der den Besenstiel umdreht hat — da laufen sie: O, Vaterle, Vaterle, net schlage!! dann wird's Ruhe werden, vorher aber nicht!
Landwirtschaft!. Lonsumvereln
Gatw
eiugrtr. Gruoflrnschast mit unbeschränkter Haftpflicht.
Da bei der am 21. ds. stattgehabten außerordentlichen Generalversammlung nicht die erforderliche Anzahl von Mitgliedern erschienen ist, um über „Auflösung oder nicht" abstimmen lassen zu können, so findet am
Montag, den 28. ds., nachm. 2 Uhr,
bei Bierbrauer Dreiß eine zweite
auKkrordkutlrche Gkueralvttsavtiulrmg
mit folgender Tagesordnung statt:
1. Beschlußfassung über den gestellten Antrag auf Auflösung.
2. Wegen freiwilligen Rücktritts des seitherigen Vorstandes event. Neuwahl eines Vorstandes.
3. Verschiedenes.
Der Vorstand.
I. A.: Pflüger.
Aeklameteit.
§Mk«riwi.i»i- 8 kin:
„ist von inir in meiner Familie während deS rauhen Winters und bei besonders hartem Wasser angewandt worden. Sie macht die Haut glatt mrd geschmeidig und verhindert das Aufspringen," so schreibt ein bekannter Mediziner. Ueberall, auch in den Apotheken, erhältlich.
Amtliche KeLauutmrlchmM.
Vrirmt-Arrzeigerr.
K. Amtsgericht Calw.
Entmündigung.
Der am 30. Oktober 1867 zu Schwarzenberg, OA. Neuenbürg, geborene, in Unterhaugstett wohnhafte, verheiratete Bauer
Ioh. Michael Krrstexsr
ist durch Beschluß vom 17. November 1900 wegen Verschwendung und Trunksucht entmündigt worden.
Den 12. Jan. 1901.
Stv. Amtsrichter Dinkelaker.
Revier Hirsau.
Reifich-Verkauf.
Am Montag, den 28. Februar, nachmittags 5 Uhr, werden aus der Abteilung 37, Finsterbrünnle im Distrikt Weckenhardt, 9 Flächenloose gemischten Reisichs mit etwa 1500 Wellen verkauft; nachher 25 Nm. buchene Reisprügel aus Finsterbrünnle und Unt. Föhreichenhau. Zusammenkunft und Verkauf auf der Staatsstraße Oberreichenbach-Calmbach am Kuchenbrückle bei dem Blockhäuschen.
Calw.
Kaus- und Hüürverkauf.
Christian Köhler auf dem Wind- Hof bringt am
Montag, den 28. Januar 1901, vormittags 11 Uhr,
sein Anwesen auf dem Wind- Hof (Haus, Scheuer, Stal- -D-AZh, lung, 90 » 94 gm Wiesen) - auf dem Rathaus zur freiwilligen Versteigerung. Beschreibung der Grundstücke und Versteigerungs- bedingungcn können bei dem Unterzeichneten eingesehen werden.
Stadtschultheiß Haffner.
Nächste Woche backt
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Bäcker Kirchherr.
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Die Generalversammlung der
Stsrbekasse
findet nächsten Sonntag, den 27. Januar, nachmittags 3'/- Uhr, im Gasthaus zum Ochsen statt.
Tagesordnung:
Jahresbericht, Rechenschaftsbericht.
Neuwahl des Vorstandes und Ausschusses.
Etwaige Anträge.
Die Mitglieder werden zu zahlreichem Besuch eingeladen.
Im Auftrag des Ausschusses:
Der Vorstand.
LeMmiW kür MiWiM M VüMImtz,
T) n I
Sonntag, den 27. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im Badischen Hof in Calw die jährliche
Generalversammlung
Tagesordnung:
Rechenschaftsbericht. Neuwahlen. Verlosung von Bruteieru, Tieren, Futtermitteln rc. Indem wir unsere verehrl. Mitglieder hiezu freundlichst einladcn, machen wir darauf aufmerksam, daß eine besondere Verlosung von Bruteiern in einer späteren Versammlung dieses Jahr nicht stattfindet.
_ Z>ev Ausschuß.
Nächsten Samstag, den 20. Januar, halte ich
und lade hiezu höflich ein.
Metzelsuppe
ürvLt üädsrls.
Woörmngs-Hesrrch.
Auf 1. April suche ich für eine ruhige, kinderlose Familie in gutem Hause eine Wohnung von 3 Zimmern mit übl. Nebengelasscn womöglich iu nächster Nähe des Waldes, ev. Gartenzutritt, in Calw, Hirsau oder Liebenzell.
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Wegen Erkrankung suche zu sofortigem Eintritt oder auf Lichtmeß ein ehrliches, solides und fleißiges
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das in Küche und Haushaltung erfahren ist, bei gutem Lohn.
Frau Apotheker Schund in Nagold.