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Nronik.

Deutschland.

Aus Kreisen, welche mit der russischen Botschaft in Berlin Beziehungen unter­halten. erfährt mau. daß der gegenwärtig in Wiesbaden weilende Minister von Giers die Rückreise nach St. Peters­burg über Berlin zu nehmen und einige Tage zu bleiben beabsichtige. Es ist ganz klar, daß er diesen Weg nicht ohne aus­drückliche Zustimmung des Zaren wählen und daß er nicht einen längeren Aufent­halt in Berlin nehmen könnte, ohne dem deutschen Kaiser seine Aufwartung zu machen und mit den diesseitigen leitenden Persönlichkeiten in Berührung zu kommen. Sollte diese Absicht verwirklicht werden, so würde man darin kaum mehr zu er­blicken haben als einen Versuch, bei den maßgebenden deutschen Stellen den üblen Eindruck zu verwischen , den die unter­bliebene Begegnung des Zaren mit dem deutschen Kaiser hier hervorgebracht hat. Da voraussichtlich der russische Minister des Auswärtigen auch Paris besuchen wird, bevor er in die Heimat zurückkehrt,

so würde dadurch allein allzuweit gehen-! den Schlüssen aus seinem Berliner Aufent-I halt vorgebeugt werden. Thatsache ist ja, daß sowohl der Minister v. Giers, als der hiesige Botschafter Graf Schuwalow alles aufbieten, um eine vollkommene Er­kaltung der ehedem überaus innigen Be­ziehungen zwischen St. Petersburg und Berlin zu verhindern. Aber sie sind schließlich nur die gehorsamen Vollstrecker des Willens ihres Monarchen, und wie dieser über die deutsch-russischen Bezieh­ungen denkt, hat er durch sein Verhalten gegen die französische Republik und durch seine entschiedene Weigerung, dem deutschen Kaiser den durch alle äußeren Umstände gebotenen Gegenbesuch abzustatten, hinläng» lich offen dargethan.

Berlin, 13. Nov. Der Ausschuß des deutschen Handelstages sprach sich gestern für Veranstaltung einer internationalen Ausstellung in Berlin aus.

In welcher Weise die Gebrüder Sommerfeld, die Berliner Bankiers, die sich den Tod gaben, nachdem sie alles verlumpt hatten, mit dem Gelde ihrer Kunden gewirtschaftet haben, erhellt aus folgender Schilderung derStaatsb.-Ztg.": Siegmund Sommerfeld hielt für seinen Privargebrauch 4 Reite- und 6 Wagen­pferde. Seine Leibwäsche bezog er aus Brüssel, die übrige Garderobe, zu der etwa 150 Anzüge zählten, aus Paris. Ein Schuhmacher mußte aus London kommen, um in Berlin zu seinen Stiefeln (nur Lackschuhe) Maß zu nehmen, dieselben alsdann in London zu fabrizieren und nach Berlin zu senden. Daß französische und englische Köche, sowie verschiedene Diener gehalten wurden, ist selbstverständlich. Die Feste, welche die Herrschaften in ihren mehr als fürstlich eingerichteten Häusern gaben, spotten jeder Beschreibung. Ihre Diners waren lucullisch. Die größte Unvorsichtigkeit, welche die Katastrophe zur Folge hatte, beging die Firma durch Gründung des OstseebadesBinz vor zwei Jahren, in welches mit der Zeit 2 Millionen bares Geld hineingesteckt wurden, damit daselbst die nötigen Straßen, An­lagen'u. s. w. angelegt, ebenso Kur- und Strandhäuser, ferner Billen mit der nötigen luxuriösen Ausstattung hergerichtet werden konnten. Da die Gebrüder Sommerfeld schon vor langer Zeit durch die so un­günstigen Börsenverhältnisse ihr Kapital verloren hatten. so verpfändeten sie die anvertrauten Depots, um mit den dafür erhaltenen Geldern das Bad herzurichten. Ein großer Teil der Lieferanten ist bis jetzt noch nicht bezahlt u. a. auch N. Israel für die Hotel und Badewäsche. Unter den geschädigten Personen befinden sich gar manche aus den höchsten Kreisen, außerdem sehr viel Fabrikanten und Private, auch Aktiengesellschaften hatten ihre Reserven dort deponiert. Einige Personen hatten noch vor zirka 3 Wochen ihre Depots zurückgefordert und erhalten, so z. B. eine hiesige Rentiere 150000 Mk. Eine herzzerreißende Szene spielte sich während der blutigen That rrn Geschäft selbst ab. Dorthin kam eine Dame aus der Provinz mit ihren sämtlichen Ersparnissen 40000 Mark in Wertpapieren, welche sie an der Börse verkaufen und den Erlös dafür zur Etablierung eines Geschäfts mit ihrem

Bruder verwenden wollte. Ein Herr aus der Expedition empfahl ihr nach einem Restaurant zu gehen und um 2 Uhr nach dem Bureau zurückzukommen, um alsdann den Betrag für die inzwischen verkauften Effekten zu empfangen. Da die Dame jedoch allein war, zog sie es vor, während der Zeit im Geschäft zu verbleiben und sah schon nach kurzem Warten mit eigenen Augen die Schreckensthat und ferner daß ihr Kapital verloren ist. Der Jammer der so schmählich Betrogenen läßt sich mit Worten nicht wiedergeben.

Berlin. 13. Nov. Der Charlotten­burger Bankier Maas erklärte gestern Abend auf dem Polizeipräsidium, 400 000^ Depots unterschlagen zu haben. Maas giebt an, 300000 -4L nicht ihm ge­höriger italienischer Rente bei Mendels­sohn verpfändet zu haben. Nach den Abendblättern sollen etwa 150 Kunden, darunter hundert kleine Leute geschädigt, etwa 100000 -4L Waisengelder, sowie 20000 -4L Kirchengelder unterschlagen sein. Die Passiva sollen gegen 600 000 -4L be­tragen. Die Katastrophe wird ebenfalls dem verschwenderischen Leben des Maas zugeschrieben.

Essen, 13. Novbr. Gestern verun­glückten von der Zeche König Ludwig 13 Bergleute infolge schlagender Wetter; 11 blieben tot, 2 verletzt.

Mannheim, 13. Nov. Infolge niedrigen Wasserstandes wurde die Neckar­schiffahrt eingestellt.

Mannheim. Ein 15 Jahre altes Mädchen ging vollkommni gesund aus dem Hause, um bei dem wenige Schritte entfernten Kaufmann Einkäufe zu besorgen. Unterwegs stürzte das Mädchen plötzlich zusammen und mußte als Leiche in ihre elterliche Wohnung zurückgebracht werden. Dem blühenden Menschenleben hatte ein Herzschlag ein jähes Ziel gesetzt.

Der nordwest- und mittel­deutsche Detaillistentag, welcher in Bielefeld abgehalten wurde, hat folgende Beschlüsse gefaßt:

I. Der am 9. November 1891 zu Bielefeld tagende nordwest- und mittel­deutsche Detaillistentag erklärt: 1. daß der Hausierhandel unter den heutigen weit entwickelten gewerblichen und Berkehrsver­hältnissen im allgemeinen nicht mehr wie in früherer Zeit als eine Not­wendigkeit; 2. daß derselbe in den meisten Fällen zur Belästigung, ja, oft zur Heber- Vorteilung des Publikums führt, zu un­nützen Ausgaben Veranlassung giebt u«d die Putz- und Genußsucht unter den arbei­tenden Klassen, insbesondere der Land­bevölkerung, in übermäßiger Weise fördert; 3. daß derselbe, in Verbindung mit anderen Erscheinungen, den Niedergang des seß­haften Gewerbestandes in den Städten und insbesondere auf dem platten Lande herbeiführt.

II. Aus allen diesen Gründen erklärt der heutige Detaillistentag in Ueberein- stimmung mit den Ausführungen des Er­lasses des königl. preußischen Ministers für Handel und Gewerbe vom 5. Septbr. 1891, daß zwar ein völliges Verbot des Hausierhandels zur Zeit noch nicht zweck­mäßig erscheint, daß aber eine wesentliche