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lichen Arbeitsräumen verbreitet. Mehrere große Bogenlampen verbreiten außerdem taghelles Licht über die ausgedehnten offenen Lagerräume. Die elektrische Leitung nach dem Fabrikkanal, welche der Kraft­übertragung diente, soll ferner zur Be­leuchtung einer weiteren Bogenlampe be­stimmt sein. — Höchst sinnreich ist der von der elektrotechnischen Fabrik (Schlickert u. Cie., Nürnberg) im Maschinenraum ange­brachte Apparat, welcher den elektrischen Strom selbstthätig reguliert. — Die ganze Anlage ist ein herrliches Denkmal des schaffenden Geistes und des ungeheuren Fortschritts und der Vervollkommnung aus technischem Gebiete.

Birkenfeld. 30. Okt. (Corresp.) Gestern mittag war ein 73jähriger Mann von hier im Wald mit Holzsuchen be­schäftigt. Er bestieg eine kleine Eiche, um dürre Neste herabzuholen. Plötzlich bekam er einen Schwächeanfall, fiel herab und brach das Genick, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.

Calw, 29. Oktbr. In vergangener Rächt ist unsere Stadt wieder von einem großen Brand heimgesucht worden. Um 9 Uhr brannte es in dem Stallgebäude des Gasthauses z. Löwen in der Vorstadt. Mit größter Schnelligkeit erfaßten die Flammen die Scheuer und das Wohnhaus. Fast ebenso rasch ergriffen dieselben das gegenüberliegendeWohnhaus des Pflasterers Heldmaier, dessen Bewohner ohne Bergung des Mobiliars flüchten mußten. Leider war bald aus den Hydranten kein Wasser mehr zu erhalten und mußte dasselbe vom oberen Marktbrunnen heraufgepumpt wer­den, welche Arbeit die Stammheimer Feuer­wehr übernommen hatte. Ferner schafften die Feuerwehren von Hirsau und Alzen­berg Wasser von der Nagold den Mühl­weg herauf. Um 2 Uhr morgens waren vier Gebäude in sich zusammengestürzt, während das Heldmaier'sche Haus noch in vollen Flammen stand. Abgebrannt sind Wohnhaus, Scheuer und Stall von Löwen­wirt Hammer, sowie das Haus von Pflästerer Heldmaier und Fr. Wagner, worin im ganzen 4 Familien wohnten.

Rronik.

Deutschland.

Berlin, 30. Okt. Der König von Rumänien hat sich heute mittag von den Allerhöchsten und den Höchsten Herrschaften wieder verabschiedet und um 2 Uhr 50 Min. mittels Sonderzuges Potsdam verlassen, um demnächst die Heimreise anzutreten.

Berlin, 29. Okt. Der König von Rumänien verlieh dem Reichskanzler von Caprivi und dem Staatssekretär Freiherrn v.. Marschall des Großkreuz des Sterns von Rumänien, elfteren mit Schwertern.

Dresden, 29. Okt. Der König empfängt heute nachmittag im Schlosse den württ. General v. Wölckern, welcher die Thronbesteigung des Königs Wilhelm II. von Württemberg anzeigt und später an der Hostafel auf der Villa Strehlen teit- nimmt.

Württemberg.

Ueber den Verlauf der Landtags- Verhandlungen nimmt man an. daß

es möglich sein wird, die Adreffeberatung so rasch zu erledigen, daß die Uebergabe der Adresse am Dienstag erfolgen kann. Wie die Mitglieder der Kammer der Standes­herren am 28. zur Tafel ins kgl. Resi­denzschloß geladen waren, werden, wie man hört, anch die Mitlieder der 2. Kammer vor Landtagsschluß zur kgl. Tafel gezogen werden. Vor Schluß des Landtags, der am Donnerstag stattfinden soll, ist der Ständische Ausschuß neu zu wählen.

Stuttgart, 30. Okt. Die Kammer der Abgeordneten trat heute in die Beratung des Entwurfs betreffend die Erhöhung der Zivilliste um 200000 Mark ein. Am Ministertisch sämtliche Herren Staats­minister. Referent ist der Abg. Sachs. Er beantragte namens der einstimmigen Finanzkommission unveränderte Annahme. Haußmann-Balingen sprach gegen die Erhöhung und beantragte Bewilligung im seitherigen Betrag. Bei der Abstimmung wurde Art. 1 mit 83 gegen 3 Stimmen angenommen. Art. 2 und 3 wurden ohne Debatte genehmigt. Bei der Endabstimm­ung wurde das Gesetz einstimmig, mit 86 Stimmen angenommen.

S tuttgart, 30. Okt. Seine Majestät der König hat das Protektorat über den württ. Kriegerbund huldvollst über­nommen.

Eßingen, 29. Gestern Abend ist bei dem Bahnübergang in der Nähe der Abteilung Eßingen von Zug 52 (Nörd- lingen—Stuttgart) ein Fuhrwerk über­fahren und zertrümmert worden. Der Fuhrknecht wurde verletzt. So viel bis jetzt bekannt, trifft die Schuld an diesem Unfall den mit der Bedienung des Bahn­übergangs beauftragten Hilfswärler, welcher während der Vorüberfahrt deS Zugs 52 geschlafen und es versäumt hat, die Schranken zu schließen.

O e st e r r e i ck>

Pest, 30. Okt. Beinahe alle ungarischen Blätter feiern de» deutschen Kaiser wegen seines Erlasses. Einleitendes Blatt sagt: „Deutschland darf stolz ans seinen Kaiser sein, der ein solches Bewußt sein seiner Herrscherpslichten besitzt!"

Ausland.

New-Iork, 26. Okt. Der Erfinder Edison agitiert lebhaft dafür, daß die Elektrizität auch auf amerikanischen Eisenbahnen als Triebkraft benützt werde. Edinson behauptet, auf der Penn­sylvania-Eisenbahn, zwischen Newyork und Philadelphia beispielsweise, jede gewünschte Schnelligkeit mittels dreier stationärer Dynamo-Maschinen erzielen zu können. Während der Weltausstellung in Chicago will er elektrische Züge zwischen Milwaukee und Chicago laufen lassen.

iMi -Zellen.

Der Galawagen des Königs von Da Home. Von der „Wagenfeder- und Wagenfabrik-Akliengescllschaft" zu Altona ist dieser Tage ein Prunkwagen fertigge­stellt worden, welcher »ür den König von Dahome bestimmt ist. Die Kutsche wird nicht von Pferden, sondern von 16 Sklaven und zwar an versilberten Querstangen.

welche an den statt der Deichsel ange­brachten drei Zugbalken befestigt sind, ge­zogen; außerdem schieben noch zwei Skla­ven hinten nach. An Stelle des über­flüssigen Kutscherbocks sind Verzierungen in Gestalt von naturgetreu nachgebildeten Haifischen und Straußen-Eiern auf Sockeln, sowie Palmblätter angebracht. Der Wagen ist im Innern reichgepolstert und ganz mit blauer Seide ausgeschlagen; die Lackier­ung ist dunkelblau, das Gestell rot mit reicher Silberverzierung. Auf de» Wagcn- türen findet das Wappen des Königs in reicher Malerei Platz; es zeigt Haifische und Straußeneier in goldenem Felde, um­geben von Schlangen und Elefantenzähnen, und ist gekrönt mit Palmeubüumen.

(Unberechtigte Selbsthilfe.) Der Kauf­mann Cohn, dem sein Name oft unbe­quem wird, stellt sich in Gesellschaft stets als Herr John vor. Dasselbe probiert er auch an der Table d'hole in Marien­bad, ohne zu bemerke», daß einer seiner Berliner Bekannten nn derselben Platz ge­nommen hat. Auch diesem präsentiert er sich mit den Worten: „Mein Name ist John!" „Aber Herr Coyn," erwidert der Urbcrliner, „behalten Sie lieber ihren alten Namen. Ihnen kann ja doch kein Joll helfen!"

Gemeinnütziges.

Me Lage im Schlaf.) Wenige Menschen denken daran, welchen großen Einfluß auf die Gesundheit eine normale Lage des Körpers während des Schlafes auf die Gesundheit haben muß. Ein gesunder Mensch sollte immer des Nachts mit seinem Kopfe auf einem nicht mehr als sechs bis sieben Centimeter erhöhten Kopf­kissen liegen. Die Bettdecke darf höchstens das Kinn erreichen, damit die Nase frei ist und mög­lichst viel Lust einatmen kann. Die Lage des Körpers sei eine ungezwungene und natürliche, damit das Blut leichten Umlauf habe und das Herz und die Lungen nicht in ihrer Thätigkeit gehemmt werden. Liegt dagegen der Kopf hoch oder kommen die Schultern in eine vorgebeugte Stellung, so erhalten die Arme eine Neigung nach innen und die Brust wird eingeengt; das Alles aber hindert das freie Atmen durch die Lungen und macht deren Thätigkeit unregel­mäßig. Mancher Herz- und Lungenkrankhcit könnte durch Beobachtung dieser einfachen Regel vorgebeugt werden.

Dreisilbige Charade.

Der Nordpolfuhrer fürchtet vor der ersten

sich.

Die zweit' u. dritte hust du, Leser

sicherlich.

Das Ganze: eines Mannes Vaterstadt Der einst ein kühnes Werk begonnen hat.

Neneubürg, 31. Okt. Krautmarkt. Zu­fuhr ca. 20 Wagen. Preis 7—8 pr. 100 St.

Stuttgart, 29. Okt. (Obstpreiszettel.) Gütcrbahnhos. Zufuhr: 60 Waggon - 12000 Zentner Mostobst. (41 öfter., 3 bayr., 1 Hess., 15 scbweiz.,) Preis per Waggon 820—860 pr. Ztr. 4 40 ^ bis 4 .6 70 ^ (schweiz. 790—810 -kt

und 4 .« 20 bis 4 ^ 50 ^j).

Weinpreiszettel. Stadt Besigheim. Käufe von 150—175 für 3 Hektol. Vorrat 3 Hktl. - Neckarwestheim. 150—160 ^ — Brackenheim Verkauft zu 140—156 -4L, noch ziemlich Vorrat, Stadt Cannstatt, Mittelgewächs 170 -4L, 1 Kauf Bergmein zu 185 Fellbach 48—57 -kL pr. Hktl., noch ziemlich Vorrat, daher Käufer will­kommen. — Untertürkheim, mehrer Käufe in Mittel- und Berglagen zu 57, 50 und 63 ^ pr. Hktl., Qualität gut. — Hohenhaslach Qualität gut, Gewicht 75—85 Grad. —Horrheim. Einige Käufe zu 150 und 155 Vorrat 400 Hektol. Verkauf langsam.

Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Me eh in Neuenbürg.