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absolut den Frieden. Genau mit denselben j Durch den Tod der Großfürstin Paul
Worten, nur in anderer Sprache, hat im Juli 1870 der englische Staatsmann, Lord Granville, im Londoner Paria ment gejagt, niemals sei der europäische Friede mehr gesichert gewesen — und 14 Tage später war der Krieg schon im Gang.
Brüssel. 30. Sept. Bo »lang er hat sich heule Morgen aus dem Grabe der Madame Bonnemain gelötet. — Seit dem Tode der Frau de Bonnemain (15. Juli) fuhr Boulanger jeden Morgen nach dem Friedhofe der Vorortsgemeinde Jxelles, um am Grabe seiner letzten Freundin, die ihm auch im Unglück treu geblieben war und die ihm dann der Tod geraubt, zu verweilen. Seit einigen Tagen war bei bei diesen Besuchen seine Haltung ausfällig erregt. Heute Vormittag um 11 Uhr war er abermals zum Grabe gefahren. Arbeiter, die auf dem Kirchhof beschäftigt waren, sahen, wie er zwei bis drei Mal um das Grab herumgieng. Später knallte ein Schuß. Die Friedhoswächter und Boulangers beide Diener, die vor dem Friedhöfe beim Wagen hielten, eilten hinzu und fanden Boulanger mit einer klaffenden Wunde an der rechten Schläfe daliegen, in der Hand einen Revolver starken Kalivers. Der Tod trat nach wenigen Sekunden ein. — Ein theatralisches Ende! Zum ersten Male war er konsequent, der sonst jo sprunghaft und unvermittelt Handelnde» indem er ein abenteuerliches Leben mit einem abenteuerlichen Schlüsse endigte. Der seltsame Mann, der eine Zeit lang ganz Europa von sich reden machte, Tag für Tag den Telegraphen und Tausende von Journalistenfedern in Bewegung setzte und heute, fern von der Heimat, auf einem Grabe freiwillig aus dem Leben schied, das ihm keinen Reiz und keine Hoffnung mehr bot. Wie hoch muß die Verzweiflung im Kopfe und die Bitterkeit im Herzen des gescheiterten Prä- tenten, des ehemaligen kommandierenden Generals und Kriegsministers der französischen Republik, Großosfiziers der Ehrenlegion Georg Ernst Boulanger gestiegen sein, dis er, der früher so Lebenslustige, 'ungemessenen Hoffnungen Huldigende, durch einen Schuß die geheimnisvolle Pforte ins Jenseits gewaltsam sprengte!
Paris, 30. Sept. Boulangers Selbstmord macht ungeheures Aufsehen! Die Boulangisten sind niedergeschmettert. Ihr Leibblatt, die „Cocarde", ist untröstlich: sie beweint „den Helden, dem man einst, wenn der politische Haß gelöscht, Gerechtigkeit werde widerfahren lassen." Die Nachricht ist hier erst spät eingetroffen, so daß die Abendblätter nur ganz kurz die Thatsache Mitteilen konnten.
Mailand, 30. Sept. Auf der im Bau begriffenen Eisenbahnlinie Ovada-Asti (Bezirk Alessandria, Oberitalien) stürzte gestern bei Panicata ein Teil eines Tunnels ein. wodurch der Eingang versperrt und 22 im Tunnel befindliche Arbeiter verschüttet wurden. Bisher sind von ihnen zwei tot und einer schwer verletzt zutage gefördert worden; durch eine keine Oeff- nung gelang es, Luft und Lebensmittel den Verschütteten zuzuführen. Deshalb besteht auch die Hoffnung, die noch Eingeschlossenen zu retten.
von Rußland, der ältesten Tochter des Königs von Griechenland, ist das russische Zarenhaus in Trauer gekommen. Das griechische Königskind soll sich nur mit größtem Widerwillen zu der Ehe mit dem jüngeren Bruder des Zaren. Paul verstanden haben, und so ist die Großfürstin Alexandra schließlich sogar mit ihrem Leben der Politik zum Opfer gefallen. — Die Russen setzen ihre eifrigen -Kriegsrüstuugen noch immer fort; zwei weitere Armeekorps werden aus dem Innern des Landes nach der Westgrenze dirigiert und ebenso eine neue Division vom Kaukasus weg, gleichfalls nach dem von Militär strotzenden Polen gesandt. Die Lage wird immer friedlicher!
(Unglücksnachricht durch Flaschenpost.) „Drei Tage auf Rettungsboot getrieben. Ohne Hoffnung und Nahrungsmittel, quälender Durst, suche den Tod. Südmeer. 14. Oktober 1890." — Diese Worte standen auf einer, aus den Namen „Max Krüger. Berlin" lautenden Visitenkarte mit Bleistift geschrieben, die sich in einer am 26. v. Mts. bei Kap Finistöre gefundenen Flasche befand.
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Redattton, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.