673

;er.

guter Bezahlung Pforzheim.

»chlch^

lsarbeiter. sowie i l bei der Bahn- f nbach (Neuen- ang im Toglohi, Bezahlung bei auunternehmer.

ufcn.

Dttenhauscn j n Gesamtflächen- ! kaufen und bitte ir ins Benehmen !

Pforzheim.

rg.

en,

det sofort Stelle tor Calmbach.

rern

s Lager in !

Lsr» I

' >

«lte

»ige Sorten ganz §

garantiert ganz ' . varzügt. Sorte /L l.40. prima L 2.20. vorzüg- 2.30. hochfeine 50 Pfd. 5 °i° mt 50

n. Chr. Erhardt, i m.

rg-

ereien.

empfehle mein bester Elsäßer

ölbsteilte aller Zreis.

Kceizmarrn.

II. Qual.

x (Jute-Zwillich) stück 1.10.

Barsch,

Pforzheim.

iark

herheit aus. Kullenmühle.

Kronik.

Deutschland.

Der deutsche Kaiser, welcher noch jn Ostpreußen weiltj, wird am 3. Oktober nach dem neuen Palais bei Potsdam zurück­kehren. Die Kaiserin ist mit ihren drei ältesten Söhnen von Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel bereits daselbst eingetroffen.

Sorgfältige amtliche Erhebungen im ganzen Reiche über das endgültige Resultat der heurigen Kornernte haben ergeben, daß Deutschland über 2 Millionen Zentner Brotfrucht mehr geerntet hat als im vorigen Jahre. Angesichts dieser That- sache sind auf allen deutschen Gctreide- märkten und -Börsen die Kornpreise in fortgesetztem Rückgang begriffen und ein BerlinerAGetreidejpekulant erster Sorte ist bereits fällst geworden. Hoffentlich erreicht noch ein ganzes Dutzend ähnlicher Korn-, verteurer dasselbe Schicksal. Mit Recht darf man jetzt aber auch fragen, wo bleiben jene düsteren Prophezeiungen von einer bevorstehenden Hungersnot in Deutschland? Ein nichtswürdigerer Schwindel ist wohl niemals getrieben worden als derjenige in diesem Frühjahr und Sommer, welcher, wie sich jetzt offen herausstellt, keinen anderen Zweck hatte, als die Taschen der Kornwucherer zu füllen und die Reichs­regierung so lange zu ängstigen, bis sic die Kornzölle aufheben würde (was sic kluger Weise nicht rhat). Wären die Korn­zöUe aufgehoben worden, so wäre eine gründliche und dauernde Entwertung aller landwirtschaftlichen Grundstücke die unaus­bleibliche Folge gewesen und die Gläubiger unserer Bauern hätten solange größere Sicherheit für ihre Guthaben gefordert, bis zahllose Kleinbauern sich hätten bankerott erklären müssen. Bei der Subhastation der Grundstücke der Verganteten wäre selbst­redend für die armen Herren Kapitalisten wieder einmal ein reicher Fischzug in Aus­sicht gestanden.

Berlin. 28. Sept. Vier Offiziere und els Unteroffiziere gehen als Ersatz nach Ostasrika.

Karlsruhe, 28. Sept. Die evang. Diakonissen-Anstalt Karlsruhe wird Mitt­woch den 7. Oktober, nachmittag 2 Uhr in der Stadlkirche in Karlsruhe ihre Jahresfeier begehen und wird Diakonissen­hauspfarrer Steiner von Darmstadt die Festpredigt halten. Auch werden durch den Anstoltsgeistlichen Pfarrer Walter mehrere Schwestern cingesegnet werden.

Württemberg.

In Osfizierskreisen verlautet, General v. Wölckern habe für den nächsten Herbst dem Armeekorps ein Kaisermanöver in Aussicht gestellt, wobei das Württemberg. Armeekorps gegen das badische operieren werde.

Stuttgart, 1. Okt. Mit dem heuti­gen Mittagsschnellzug von Ulm passierten II. KK. HH- der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg in Be­gleitung des Pfarrers Kneippvon Wöris- hosen die hiesige Stadt. Die Großher­zogin ustd Pfarrer Kneipp, welch letzterer erkannt wurde und allseitiges Interesse erregte, dinierten im Speisesaal des Bahn-'

Hofs inmitten anderer Fahrgäste. Der Großherzog, welcher sich in persönlicher Behandlung des Herrn Pfarrers befindet, verblieb im Wagen. Nach kurzem Auf­enthalt fuhren die hohen Reisenden mit ihrem ärztlichen Begleiter im geistlichen Gewände in der Richtung nach Mainz weiter.

Stuttgart, 30. Sept. Ein hiesiger Geschäftsmann, der sich zu den wohlhabend­sten Bürgern hiesiger Stadt zählen darf, scheint kein Freund vom Steuerzahlen zu sein; namentlich die Kapitalrentensteuer ist ihm in der Seele zuwider, da er mit seiner Haus- und Gewerbesteuer schon mehr als genug für den Staat zu thun glaubt. Wegen Kapitalsteuer-Defraudation ist er schon vor einigen Jahren zu 80 000 Strafe verurteilt worden. Offenbar in der Absicht, diese Strafe wieder hereinzu­bringen, fuhr er nun erst recht mit seinen Defraudationen fort um abermals er­wischt zu werden. Die ihm neuerdings auferlegte Strafe soll das nette Sümmchen von 130000 ^ ausmachen.

Stuttgart, 30. Sept. Am Montag bekam ein in der Feuerseegegend wohnen­des Ehepaar derart Streit, daß die Frau sich das Leben zu nehmen beschloß. Dieselbe nahm rührenden Abschied von ihren Kindern und verließ unter Zurück­lassung eines Briefes das Haus. Der älteste Sohn, nichts Gutes ahnend, öffnete denselben und erfuhr zu seinem Schrecken, daß seine Mutter sich in dem Feuersee er­tränken wolle. Kurz entschlossen lief der­selbe auf die Polizeistation in der Johannis­straße, wo er den Vorfall meldete. Einige Schutzleute suchten darauf den See aus, fanden jedoch nichts. Der Sohn trat be­trübten Herzens seinen Heimweg an, fand aber seine Mutter, welche sich jedenfalls bei Anblick des nassen Elements eines Besseren besonnen hatte, wohlbehalten zu Hause.

Das Cannstatter Volksfest ist nun wieder vorbei. Wie immer ist es auf demselben hoch hergegangen, gewaltige Mengen von Bier und Mein wurden konsumiert und nicht blos die Wirte, son­dern auch die Schaubuden-Besitzer machten brillante Geschäfte. Trotz der strömenden Regengüsse am Sonntag ließen sich die Volksiestbesucher den Humor nicht verderben und riesige Menschenmassen durchwateten den Morast mit einer Ausdauer, die einer besseren Sache wert gewesen wäre. Von einem Notstand war nirgends etwas zu erblicken. Die Eisenbahn that in jeder Beziehung ihre Schuldigkeit und beförderte die Tausende und aber Tausende ohne jeglichen Unfall.

Cannstatt. 30. Sept. Der erste Gewinn der Volksfestlotterie, 1 bespannter Wagen mit 4 Pferden, fiel dem verheirateten Hermann Koch, Kesselschmied bei Wagner und Eisenmann dahier, wohn­haft in Wangen, zu und wurde heute Nachm, von demselben abgehvlt.

Heilbronn, 24. Sept. Seit der Rückkehr des Oberbürgermeisters Hegel­maier ist es in der Stadtvorstandsirage etwas stiller geworden. Die Untersuchung und Prüfung der Vorkommnisse nehmen zwar ihren Fortgang, allein, wie man 'hört, ist Oberbürgermeister Hegelmaier

durchaus nicht entmutigt und noch viel­weniger geneigt, sein Amt freiwillig nieder­zulegen. Da andererseits die bürgerlichen Kollegien gleichfalls auf dem Standpunkt stehen, nicht nachzugeben, d. h. ihm die geforderte Pension nicht zu bewilligen, so hängt alles von dem Ausfall der Unter­suchung, bezw, der Entscheidung der Ne­gierung ab.

Dettenhausen, 26. Sept. Gestern abend wurden hier zwei Handwcrksburschen, Sattlergeselle Glückler von Merklingen und Flaschnergeselle Karl Schmid von Spremberg, beide 24 Jahre alt, nach kurzen Händeln von einem den Gerichten wohlbekannten Stromer Wilhelm Frank von Ottenhausen, vulgo Frankfurter Beck und seiner Dirne in einer Dorfgasse ge­lötet. Beide Getötete sind durch mehrere Stiche getroffen worden; Glückler wurde, während Frank den ersten niederstach, von der Dirne mit einem schweren Prügel niedergeschlagen und dann von Frank ums Leben gebracht. Beiden Verbrechern ge­lang es zu entfliehen, dieselben sind aber inzwischen in der Nähe von Stuttgart verhaftet worden. Die Sektion der so schnöde um'S Leben Gekommenen ergab, daß der eine durch Stiche, der andere durch einen Schlag mit einem Pfahl, wel­chen ihm die betreffende Weibsperson ins Genick versetzte, die tötliche Wunde er­hielt. Die beiden wurde» unter alljeitiger großer Beteiligung des ganzen Orts und der Bürgerschaft beerdigt

Tübingen, 30. Sept. Der Bäcker Wilh. Frank von Ottenhausen, welcher der Blutthal in Dettenhausen beschuldigt und hierher eingeliefert worden war, wurde heule wieder entlassen, da er ein vollständiges Alibi nochweisen konnte. Da­gegen wurde in Roltenburg als Thäter entdeckt und festgenommen ein Bäcker Ernst Moll von Hattenhofen, O.A. Göppingen. Derselbe hat ein voll­ständiges Geständnis abgelegt.

Ein Dienstmädchen aus Jagstzell bei Ellwangen schob ihr neugeborenes Kind in einem Neu-Ulmer Gasthaus in den Ofen, um solches zu verbrennen. Durch das Schreien des Kindes aber wurde eine Kellnerin aufmerksam, und man konnte die Rabenmutter an der Ausführung ihres schändlichen Verbrechens hindern. Das Dienstmädchen wurde verhaftet.

Alten steig, 29. Sept. Heute wur­den zwei hier in Arbeit stehende junge Bursche ans K. Amtsgericht Nagold abge­liefert. Dieselben sollen in angeheitertem Zustand am Sonntag nacht den hiesigen Nachtwächter Hummel, einen älteren Mann, an einen Wagen gebunden haben.

Im Mindersbacher Wold bei Na­gold fiel ein lediger Tannenzapfenbrecher aus Oberschwandvrf vom Baum herunter, brach das Genick und war auf der Stelle tot.

Ausland

Einer der bedeutendsten Staatsmänner Frankreichs, wenn er auch gegenwärtig nur die Rolle eines Senators spielt. Jules Ferry, hat auf der Ackerbauausstellung in Saint Dis eine große Rede gehalten, worin er sagte, seit 20 Jahren sei die europäische Lage niemals friedlicher gewesen als heute, die neuen Abkommen verbürgen