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Neuenbürg.

Montag den 14. Septör. 1891, im Saale des Kasthofs z. Wären

Konzert

des Konzertsängers Karl Diezel aus Berlin

unter gütiger Mitwirkung hiesiger Musikfreunde.

Anfang ' -8 Uhr.

Eintrittspreise: Eine einzelne Person 1 -1L, Familienkarten 1 -/tL 50

Programme liegen ans.

Aas 'Urogramm ist vor 10 HlHr beendet.

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Nähere Auskunft erteilt: W. G. Blmch a. Markt. F. Bizer in Neuenbürg, W. Waldmann, Kaufm. in Herrenalb, C. Schobert. Kaufm. und Karl Bott in Wildbav. (1017)

Rechnungssormulare

für Geschäftstreibende fertigt an die Buchdruckerei von

C. Meeh.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Seine Majestät der König hat ver­möge höchster Entschließung vom 10. Sept. das Ritterkreuz erster Klasse des Friedrichsordens dem Dekan Cranz in Neuenbürg verliehen, ferner die silberne Zivilverdienstmedaille dem Forstwächter Belkle in Oberlengen­hardt.

Seine Majestät der König hat am 7. d. M. die erledigte Präzeptors­stelle in Crailsheim dem Präzeptor Seif er Held in Neuenbürg gnädigst übertragen.

Wildbad, 10.Sept. DasGeburts- fest Ihrer Majstät der Königin wird hier am morgenden Freitag in folgender Weise gefeiert: 8 Uhr früh Choral von der Plattform des Bad-Ge­bäudes. 11 bis 12'/r Uhr Konzert in der Trinkhalle. (Dasgesamte Kur-Orchester). Kinderfest beim Windhof. (Sammlung der Kinder zum Festzug durch die Stadt auf den Festplatz: l Uhr beim Volksschul­gebäude. Mit Einbruch der Dunkelheit: Beleuchtung der Trinkhalle (Konzert des Kur-Orchesters.) 8'/i Uhr Festbankett im HotelPost." Ein vom Kgl. Bad­kommissariat auf den Vorabend des Ge­

burtsfestes in Aussicht genommene Tanz- Unterhaltung im Kgl Badhotel wird in Folge Ablebens des Prinzen Alexander zu Sachsen Weimar-Eisenach, Neffen Ihrer Majestät der Königin. bis auf Weiteres verschoben.

Calw, 9. Sept. Die gestern mittag eingetrosfene Einquartierung hat viel Leben in die Stadt gebracht. Es sind hier 2 Kompagnien des I. Battaillons des Jnt.- Reg. Alt Württemberg Nr. 121 und das ganze III. Bataillon, '/, Eskadron des Drag.-Reg. Nr. 25, die 10. und 11. Batterie des Feldartillerie-Reg. Nr. 29 und eine Kompagnie des Pionierbataillons Nr. 13.

Pforzheim, 10. Septbr. Die Ge­burtstagsfeier unseres allverehrten Groß­herzogs war hier eine allgemeine, herzliche. Glockengeläute, Beflaggung, Festgottes­dienst mit Festzug, Festessen mit ver­schiedenen hochpatriotischen Trinksprüchen, musikalische Aufführungen auf verschiedenen Plätzen und abends großes Konzert im Stadtgarten mit Beleuchtung nebst Feiern in verschiedenen geselligen Kreisen und Vereinen waren die Kundgebungen der all­gemeinen hohen Verehrung unseres ge­liebten Landesherrn. Gehoben wurde die Feier des Tages noch dadurch, daß an demselben die Uebergabc des vom Groß­herzog gestifteten Ehrenzeichens an Mit­glieder der Feuerwehr für 25jährige Dienstzeit und des von der städtischen Be­hörde zuerkannten Diploms für 15jähr. Dienstzeit stattfand.

Rronik.

Deutschland.

Die österreichischen Manöver m sogenannten Waldviertel sind zu großer Befriedigung des Kaisers Franz Joseph und seiner Gäste, des deutschen Kaiser-Z und des Königs von Sachsen, verlaufe», i Die österreichischen Truppen manöverierie,, mit der durch das neue Pulver und die neuen Gewehre gebotenen neuen TM in vortreffliche: Weise. Die russische» Bramarbasse werden an der österreichische» Armee einen nicht zu verachtenden Gegner finden, falls sie ihrenSiegeszug"ach ' Wien etwa anlrelcn wollten. Viel l>e- merkt wurde, daß während der Manöver Graf Kalnoky und Herr v. Caprivi eifrige Beratungen pflegten und an den eigent­lichen Manövern gar nicht teilnahmen. Aus den Toasten der beiden Kaiser in Schwarzenau geht, wie nicht anders zu erwarten war, aufs neue hervor, daß der Dreibund unerschütterlich Zusammenhalt und sich von dem russisch-tranzösischen Bündnis in keiner Weise einschüchter» läßt. Auch in Bayerns Hauptstadt wurde der Kaiser mit großem Enthusiasmus em­pfangen. Die Stadt München bot olüs auf, um im Namen des bayerischen Volkes! ihr treues Festhalten an Kaiser und Reich ^ in glanzvoller und herzlicher Weise zu be- l künden. Von den bayerischen Manöver» begiebt sich der Kaiser zunächst nach Kassel, wo ihn die Kaiserin, erwartet und nach x Abhaltung einer Revue zu den große» Kaisermanövern in Thüringen nach Er- s furt. Bei letzteren wird der Kaiser selbst ( das vierte Armeekorps führen. st

Die begeisterte Aufnahme, welches der Kaiser bei seiner Inspektionsreise i» ^ Bayern, namentlich in der Hauptstadt des - Landes gefunden hat, wird allenthalben in Deutschland lebhafte Genuglhuuug Hervorrufen. Es war in jüngster Zeit durch einige bayerische und norddeutsche Blätter eine etwas unfreundliche Stimmung gegangen. Man konnte fast fürchten, die alten Geister eines unberechtigten Parti- - kularismus wieder aufleben zu sehen, unl> es ist von hüben und drüben manches! gereizte Wort gefallen. Die Aufnahme,' die unser junger Kaiser gefunden, beweist, - daß das bayerische Volk, unbeschadet seiner - staatlichen Selbstständigkeit die Niemande antastet, seine angesehene Stellung im) Rahmen des Deutschen Reiches wertschätzt' und dem obersten Vertreter dieses Reiches! mit Verehrung und Vertrauen entgegen-) kommt. Die ernsten Zeiten, in denen wir t leben, die schweren Gefahren, die jeden l Tag über uns hereinbrechen können, s müssen vor Allem in unseren eigenen i Reihen den Entschluß zu einem unbezweisel- baren machen, jedem Feind des Vaterlandes mit geschloffener Kraft entgegenzutreten. Jetzt am wenigsten wäre die Zeit, alte Stammesgegensätze wieder verschärfen zu wollen. Dies Gefühl wird gleichmäßig >n> Norden und im Süden unter allen patri­otischen Männern herrschen. Hat es doch soeben auch in dem benachbarten und ver- ' kündeten Oesterreich einen bedeutungsvolle» Ausdruck gefunden. Ilm wie viel mehr müssen wir Deutsche es uns angelegen sei» lassen, keine Zweifel an der Festigkeit des Reiches und dem enggeschlossenenZusammeu-