614
Neuenbürg.
Montag den 14. Septör. 1891, im Saale des Kasthofs z. Wären
Konzert
des Konzertsängers Karl Diezel aus Berlin
unter gütiger Mitwirkung hiesiger Musikfreunde.
Anfang ' -8 Uhr.
Eintrittspreise: Eine einzelne Person 1 -1L, Familienkarten 1 -/tL 50
Programme liegen ans.
Aas 'Urogramm ist vor 10 HlHr beendet.
Ltzäsutenäsr R6d6llVtzräLM8t.
üeäormann kann Mirlielr mehrere Rausenck Narü ckured Vemvenck- unA 8einer freien 2eit veräienen. Olkerten unter L. 7090 deköräert
Kuliolk Rosse, Lerlin 8 -IV
sella üsln't üetien ^essllseilskt
unä ^«sVLainxLsiLiKol»^.
tßamdui»g - DinMVorlc
vsrtuittsl^ äsr soimsÜLtMl iwä grössten äeutsoßso ?08t-vLMplS0dUk« _
OosaiMirt 6 Iris 7 LaKv.
^iisssräsin LsKrclsrunA mit äirsotsil äs»tsoi>so kost-Dearp^oiliLsii von II rrirrkiiNjx neoii
o»r-
Nähere Auskunft erteilt: W. G. Blmch a. Markt. F. Bizer in Neuenbürg, W. Waldmann, Kaufm. in Herrenalb, C. Schobert. Kaufm. und Karl Bott in Wildbav. (1017)
Rechnungssormulare
für Geschäftstreibende fertigt an die Buchdruckerei von
C. Meeh.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Seine Majestät der König hat vermöge höchster Entschließung vom 10. Sept. das Ritterkreuz erster Klasse des Friedrichsordens dem Dekan Cranz in Neuenbürg verliehen, ferner die silberne Zivilverdienstmedaille dem Forstwächter Belkle in Oberlengenhardt.
Seine Majestät der König hat am 7. d. M. die erledigte Präzeptorsstelle in Crailsheim dem Präzeptor Seif er Held in Neuenbürg gnädigst übertragen.
Wildbad, 10.Sept. DasGeburts- fest Ihrer Majstät der Königin wird hier am morgenden Freitag in folgender Weise gefeiert: 8 Uhr früh Choral von der Plattform des Bad-Gebäudes. — 11 bis 12'/r Uhr Konzert in der Trinkhalle. (Dasgesamte Kur-Orchester). — Kinderfest beim Windhof. (Sammlung der Kinder zum Festzug durch die Stadt auf den Festplatz: l Uhr beim Volksschulgebäude. — Mit Einbruch der Dunkelheit: Beleuchtung der Trinkhalle (Konzert des Kur-Orchesters.) — 8'/i Uhr Festbankett im Hotel „Post." — Ein vom Kgl. Badkommissariat auf den Vorabend des Ge
burtsfestes in Aussicht genommene Tanz- Unterhaltung im Kgl Badhotel wird in Folge Ablebens des Prinzen Alexander zu Sachsen Weimar-Eisenach, Neffen Ihrer Majestät der Königin. bis auf Weiteres verschoben.
Calw, 9. Sept. Die gestern mittag eingetrosfene Einquartierung hat viel Leben in die Stadt gebracht. Es sind hier 2 Kompagnien des I. Battaillons des Jnt.- Reg. Alt Württemberg Nr. 121 und das ganze III. Bataillon, '/, Eskadron des Drag.-Reg. Nr. 25, die 10. und 11. Batterie des Feldartillerie-Reg. Nr. 29 und eine Kompagnie des Pionierbataillons Nr. 13.
Pforzheim, 10. Septbr. Die Geburtstagsfeier unseres allverehrten Großherzogs war hier eine allgemeine, herzliche. Glockengeläute, Beflaggung, Festgottesdienst mit Festzug, Festessen mit verschiedenen hochpatriotischen Trinksprüchen, musikalische Aufführungen auf verschiedenen Plätzen und abends großes Konzert im Stadtgarten mit Beleuchtung nebst Feiern in verschiedenen geselligen Kreisen und Vereinen waren die Kundgebungen der allgemeinen hohen Verehrung unseres geliebten Landesherrn. Gehoben wurde die Feier des Tages noch dadurch, daß an demselben die Uebergabc des vom Großherzog gestifteten Ehrenzeichens an Mitglieder der Feuerwehr für 25jährige Dienstzeit und des von der städtischen Behörde zuerkannten Diploms für 15jähr. Dienstzeit stattfand.
Rronik.
Deutschland.
Die österreichischen Manöver m sogenannten Waldviertel sind zu großer Befriedigung des Kaisers Franz Joseph und seiner Gäste, des deutschen Kaiser-Z und des Königs von Sachsen, verlaufe», i Die österreichischen Truppen manöverierie,, mit der durch das neue Pulver und die neuen Gewehre gebotenen neuen TM in vortreffliche: Weise. Die russische» Bramarbasse werden an der österreichische» Armee einen nicht zu verachtenden Gegner finden, falls sie ihren „Siegeszug" „ach ' Wien etwa anlrelcn wollten. Viel l>e- merkt wurde, daß während der Manöver Graf Kalnoky und Herr v. Caprivi eifrige Beratungen pflegten und an den eigentlichen Manövern gar nicht teilnahmen. Aus den Toasten der beiden Kaiser in Schwarzenau geht, wie nicht anders zu erwarten war, aufs neue hervor, daß der Dreibund unerschütterlich Zusammenhalt und sich von dem russisch-tranzösischen Bündnis in keiner Weise einschüchter» läßt. Auch in Bayerns Hauptstadt wurde der Kaiser mit großem Enthusiasmus empfangen. Die Stadt München bot olüs auf, um im Namen des bayerischen Volkes! ihr treues Festhalten an Kaiser und Reich ^ in glanzvoller und herzlicher Weise zu be- l künden. Von den bayerischen Manöver» begiebt sich der Kaiser zunächst nach Kassel, wo ihn die Kaiserin, erwartet und nach x Abhaltung einer Revue zu den große» Kaisermanövern in Thüringen nach Er- s furt. Bei letzteren wird der Kaiser selbst ( das vierte Armeekorps führen. st
Die begeisterte Aufnahme, welches der Kaiser bei seiner Inspektionsreise i» ^ Bayern, namentlich in der Hauptstadt des - Landes gefunden hat, wird allenthalben in Deutschland lebhafte Genuglhuuug Hervorrufen. Es war in jüngster Zeit durch einige bayerische und norddeutsche Blätter eine etwas unfreundliche Stimmung gegangen. Man konnte fast fürchten, die alten Geister eines unberechtigten Parti- - kularismus wieder aufleben zu sehen, unl> es ist von hüben und drüben manches! gereizte Wort gefallen. Die Aufnahme,' die unser junger Kaiser gefunden, beweist, - daß das bayerische Volk, unbeschadet seiner - staatlichen Selbstständigkeit die Niemande antastet, seine angesehene Stellung im) Rahmen des Deutschen Reiches wertschätzt' und dem obersten Vertreter dieses Reiches! mit Verehrung und Vertrauen entgegen-) kommt. Die ernsten Zeiten, in denen wir t leben, die schweren Gefahren, die jeden l Tag über uns hereinbrechen können, s müssen vor Allem in unseren eigenen i Reihen den Entschluß zu einem unbezweisel- baren machen, jedem Feind des Vaterlandes mit geschloffener Kraft entgegenzutreten. Jetzt am wenigsten wäre die Zeit, alte Stammesgegensätze wieder verschärfen zu wollen. Dies Gefühl wird gleichmäßig >n> Norden und im Süden unter allen patriotischen Männern herrschen. Hat es doch soeben auch in dem benachbarten und ver- ' kündeten Oesterreich einen bedeutungsvolle» Ausdruck gefunden. Ilm wie viel mehr müssen wir Deutsche es uns angelegen sei» lassen, keine Zweifel an der Festigkeit des Reiches und dem enggeschlossenenZusammeu-