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Kronik.

Deutschland.

Berlin, 20. Aug. Graf Waldersee ist hier eingetroffen und wird sich mehrere Tage aufhalten. Seine Anwesenheit dürfte mit an Allerhöchster Stelle getroffenen Dispositionen zusammenhängen. Graf Waldersee war bekanntlich in voriger Woche in Kiel zu Gaste und befand sich einen ganzen Tag ununterbrochen an der Seite des Monarchen.

Berlin, 21. Aug. Das heute er­schienene Werk Moltkes über den Feld­zug von 1870/71 erscheint gegenüber dem sachmännisch geschriebenen Generalstabs­werke als die eigenste Beurteilung des Feldzugs durch Moltke selbst. Einer an­schaulichen, manche Jrrtümmer und Legen­den berichtigenden Schilderung der Kriegs- mignisse und Zustände in Frankreich und Paris geht eine kurze, aber das ganze Werk karakterisierende Betrachtung voraus, worin es heißt: Nicht mehr der Ehrgeiz der Fürsten, sondern die Stimmungen der Völker, das Unbehagen über die inneren Zustände und das Parteitreiben gefährden den Frieden. Die großen Kämpfe der Neuzeit seien gegen den Wunsch und den Willen der Regierenden entbrannt.

Der Kaiser hat sich, wie nach den Poisd. Nachc. in dortigen Offizierskreisen erzählt wird, während seiner Nordlands­fahrt einen Backenbart wachsen lassen undwill nicht eher an ein Land kommen, bis nicht der Bart sein gehöriges Ansehen erreicht hat."

Trier, 20. Aug. Die Ausstellung desheiligen Rockes" begann heute Morgen um 9 Uhr im prächtig geschmückten Dome bei großem Andrang. Die Feier wurde eröffnet durch eine Hymne. Dann folgte die feierliche Enthüllung des Schreines, worin sich derheilige Rock" befindet. Der Feier wohnten die Spitzen der Be­hörden und mehrere Bischöfe bei. Der heilige Rock" ist aus braungelbem Stoff und sichtbar, da der seidene Ueberzug großenteils verschwunden ist.

M er s e b u r g . 18. Aug. Im Zeitzer Forste ist eine riesige Eiche von der Fällung ausgeschlossen worden, um als Bismarck- Eiche bezeichnet zu werden. Der Baum ist jetzt sreigelegt, der Platz ringsumher geebnet und mit Bänken u. s. w. ver­sehen worden.

Barmen, 17. Aug. Zwei blühende Kinder im Alter von je 4 Jahren erlitten in Heckinghausen einen schrecklichen Tod. Diebeiden Kleinen hatten an einer Böschung gespielt, die durch fortgesetzte Abgrabungen von Lehmerde zu einer kleinen Höhle ge­worden war. Durch den anhaltenden Regen der letzten Wochen war das Erd­reich so locker geworden, daß es plötzlich in einer etwa 1'/- Meter hohen Schicht zusammenstürzte und die Kleinen unter sich begrub. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Torgau, 18. Aug. Aus dem Orte Saatheim bei Liebenwerda hat sich am Samstag eine Arbeiterfrau mit ihren drei Kindern im Alter bis zu drei Jahren er­tränkt. Die Leute hatten ganz glücklich gelebt, nur war die Frau etwas kränklich. Vor einiger Zeit hatte sie sichwahr­sagen" lassen und vermutlich hat ihr die

iZukunftsverkündigerin wenige tröstliche Aussichten eröffnet, so daß die Frau schwermütig wurde. In dieser Gemüts­stimmung hat sie wahrscheinlich die That ausgeführt.

Ecker nförde, 18. Aug. In den 40er Jahren erregte der Mord eines Postillons im Schnellmarker Gehölz bei Eckernförde ungeheueres Aufsehen. Der Mörder, welcher die Postkutsche ausge­raubt hatte, blieb »nermittelt und jahre­lang war die Unthat, besonders in hiesiger Gegend, in aller Leute Mund. Jetzt, nach 50 Jahren, kommt aus Amerika die Nach­richt, daß in Davenport in Iowa ein Mann namens Hanemann gestorben sei, welcher auf seinem Totenbett das Ge­ständnis abgelegt habe, daß er den erwähnten Mord im Schnellmarker Ge­hölz verübt habe.

Memmingen, 18. Aug. Am 26. d. Mts. wird hier der jährliche Fischertag gehalten, dessen Verlauf originell ist. Es findet nämlich der Ablaß des Stadtbaches statt, und Heimatberechtigten ist es ge­stattet, darin zu fischen. Die beiderseitigen Ufer sind mit Fischern und Zuschauern dicht besetzt und mit dem Glockenschlage der bestimmten Stunde springen die ersteren ins .Wasser. Sofort ertönen die Juhe- rufe der Glücklichen, um die Beute den auf sie wartenden Angehörigen zuzustellen, denn das Erträgnis gehört jedem einzelnen Teilnehmer und ist so ergiebig, daß ein bedeutendes Quantum köstlicher Forellen mit einem Gewichte mitunter bis zu 2 Pfd. und darüber gefangen wird. Dieses Jahr wird nach Beendigung des Fisch­fanges ein kostümierter Festzug in der Stadt gehalten, der sehr hübsch zu werden verspricht. Nachmittags folgen dann ver­schiedene Belustigungen.

Württemberg.

Zum Besuche der elektrischen Aus­stellung in Frankfurt a. M. wird am Montag den 24. August ein Sonderzug von Stuttgart nach Frankfurt a. M. und zurück zu ermäßigten Preisen aus- geführr. Hinfahrt: Stuttgart ab früh 5.20, Frankfurt an 3.50 früh. Preise ab Stuttgart 2. Klasse 11.10, 3. Kl. <46 7.50. Die Fahrkarten berechtigen zur Rückfahrt bis zum 27. Aug.

Die Sozialdemokraten beginnen lsich nun auch in Württemberg zu be­fehden und der langjährige Hauptredner der württembergischen Sozialdemokraten, der frühere Rabbiner Stern, dem als ge­bildeter Mann nachgerade doch die Un­möglichkeit aufdämmert, einen richtigen Staatsorganismus nach den Rezepten der sogenanntenJungen" aufzubauen, be­findet sich in einem ziemlich erregten Kampfe mit den Heißspornen seiner Partei. Der Kampf wird über kurz oder lang damit enden, daß er aus der Partei aus­geschlossen wird, wie ja stets der Radika­lismus auf abschüssige Bahnen gleiten muß, wobei der noch radikalere den ver­hältnismäßig besonneren Parteigenossen an die Wand drückt. Nur in einem Punkte sind alle Sozialdemokraten, die gemäßigten" wie diefortgeschrittensten" einig; von Religion u. Christentum wollen sie alle nichts wissen; nur wollen die einen das Christentum langsam und vor­

sichtig den Leuten aus dem Herzen reißen, während die anderen am liebstenalle Pfaffen auf einmal totschlagen möchten." In dem Haß gegen die Geistlichen aller christlichen Konfessionen unterscheiden sich die Sozialdemokraten von einander nicht. Zu dem Streit im sozialistischen Lager hat sehr viel die Wahrnehmung beige­tragen , daß unser schwäbisches Landvolk wie fast überall in Deutschland den sozial­demokratischen Wanderpredigern wohl einige Zeit zuhört, Spasses halber auch einmal Beifall spendet, aber ihren Hetzereien keinen Glauben schenkt. Ja sogar manche Stadtbewohner, die früher mit den Sozial­demokraten bei den Wahlen zu stimmen pflegten, wenden sich jetzt von ihnen ab, weil sie sehen, daß mit ihnen nach Auf­hebung des Sozialistengesetzes, das stets als Entschuldigung für die mangelnden Erfolge dienen mußte, erst rechtnichts los" ist.

Stuttgart, 21. Aug. Der 60 Jahre alte Theodor Rauch, Armenhäusler hier, wurde wegen Entwendung einer minderwertigen Jacke infolge seiner vielen Vorstrafen zu einer Zuchthausstrafe von 1 Jahr und 8 Monaten verurteilt.

Schweiz.

Bern, 18. Aug. Mitten aus einem naßkalten, griesgrämigen Sommer haben die Berner vier aufeinander folgende schöne, sonnige Tage gewählt, um die vor genau 700 Jahren geschehene Gründung ihrer Stadt zu feiern, und mit Anstrengung aller Kräfte haben sie denn auch ein Fest zu­stande gebracht, wie die festfreudige Zäh­ringer Stadt es noch nie gesehen. Dieses Jubiläum war ja aber auch das erste, denn jedesmal am Schluffe der vorher­gegangenen Jahrhunderte waren widrige Umstände, Krieg oder Geldsorgen, in den Weg getreten; so war vor hundert Jahren, als schon das Programm ausgearbeitet war, die große Revolution. Wie in Schwyz, so bestand in Bern ein Hauptteil des Festes in der Aufführung eines großen dramatischen Festspieles aut einer zu diesem Zweck in der Nähe der Stadt erbauten Bühne, deren Hintergrund von der weiten Thor­halle eines mächtigen Turmes gebildet und die am Fuße der sanft ansteigenden Seitenrampen von zwei mit dem Mittel­stück durch eine Mauer verbundenen kleineren Türmen flankiert wurde. Zwischen Bühne und Zuschauerraum (für 20000 Personen) befand sich ein Zwischenraum von 30 Metern, welcher vom Podium für Chor und Orchester (750 Sänger und Musiker) eingenommen war. Das Gelände der ganzen Anlage ist so gestaltet, daß die ganze Bühne auch vom hintersten Platze des Zuschauerraumes überblickt werden konnte. Hinter der Bühne dichter, dunkler Wald, über diesen hin schweift der Blick über ein liebliches Hügelgelände. Auf diesem Schauplatze, unter einem wolkenlosen Himmel, vor einer Menschenmenge, wie sie Bern seit seinem Bestehen nie gesehen hat, ging das von Pfarrer Weber ge­dichtete dramatische Festspiel vor sich. Die einzelnen Gruppen heben aus jedem Jahrhundert ein Hauptmoment der vermi­schen Geschichte hervor. Ein ganzer Nach­mittag war einem Jugendfest, an welchem die 8000 Schulkinder der Stadl teilnahmen,

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