blicklichen Tod des Jung zur Folge haben. Ge­raubt hatte der Mörder Uhr, Geldbeutel und einen Revolver. An weiterem Raub wurde er durch das Dazwischentreten des W. verhindert.

Zweibrücken, 2. Jan. DiePfälzische Presse" meldet: Gestern Nacht gegen 2 Uhr be­merkten die Wirtsleute Friedrich Schäfer, daß aus dem Schlafzimmer ihrer Kinder ein erstickender Qualm dringe. Ein Kind von 7 Monaten, ein Mädchen von 4 Jahren und ein ans Besuch an­wesender Knabe von 6 Jahren sind in ihren auf unaufgeklärte Weise in Brand geratenen Betten erstickt. Aerztliche Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.

Wilhelmshaven, 2.Jan. Die an Bord derAndalusia" befindlichen Geretteten des Gneisenau" zählen 14 Offiziere, 4 Deckoffi­ziere, 43 Seekadetten und 332 Mannschaften. Heute früh wurden dieselben durch die Dampfer Kraft" undBoreaS" an Land gebracht. 11 Kranke wurden aus Tragbahren nach dem Lazaret gebracht. Die Leichtverwundeten, darunter die beiden Schiffsärzte, konnten sich zu Fuß dorthin begeben.

Berlin, 3. Jan. Der Hauptmann von Besser, der vor einigen Monaten von der Schutz­truppe in Kamerun abberufen wurde, befindet sich, wie ein Berichterstatter meldet, seit 14 Tagen im Militär-Arresthaus in Untersuchungshaft. Schon Mitte November war seine Ankunft in Deutschland erfolgt. Ihm werden viele schwere Mißhandlungen Zur Last gelegt.

Berlin, 3. Jan. Zu der Meldung, daß , in Johannesburg ein Deutscher namens Thomas, Besitzer einer Brauerei, und ein anderer Deutscher wegen Verbergen von Schuß­waffen verhaftet worden seien, schreibt die Post: Die über diesen Vorfall eingeleitete amt­liche Untersuchung hat ergeben, daß in der That zwei Leute namens Thoma und Schenk aus den angegebenen Gründen verhaftet worden sind. Schenk ist ein Deutscher, Thoma Schweizer Staats­angehöriger. Ihre Verhaftung ist jedoch aufgehoben. Der Fall wird in nächster Zeit zur Verhandlung vor dem britischen Militärgericht kommen und es wird angenommen, daß es den Beschuldigten ge­lingen wird, ihre Unschuld zu beweisen.

Ueber den Untergang des Schul­schiffsGneisenau" liegt jetzt die Schilder­ung eines Augenzeugen, des Pastors Eifert vor, der als evangel. Geistlicher in Malaga thätig ist. Einem Bericht an seine Mutter entnimmt die Tgl. Rundsch. folgende Stellen über den Untergang des Schiffes.DieGneisenau" lag unmittelbar vor dem Hasen vor Anker, höchstens 500 m von der Hafenmole entfernt. Gegen '/,11 Uhr sprang plötzlich der Wind, der vorher aus Süd-West ge­weht hatte, in Süd-Ost um, der gefährlichste Wind für alle in der Nähe der hies. Küste befindlichen Schiffe. Dieser Süd-Ost setzte aber gleich mit solcher furchtbaren Stärke ein, daß das Schiff, ur­plötzlich von dem Ankerplatz getrieben, in die Brandung geriet und ehe irgend etwas von der Besatzung dagegen geschehen konnte, gekentert war.

Bald nach 11 Uhr ragten nur noch die Masten aus dem Wasser heraus. Von der Brandung kannst Du Dir eine kleine Vorstellung machen, wenn Du hörst, daß die Wellen mitunter über die 4 w hohe Mole noch etwa ebenso hoch als die Mole selbst ist, hinwegschlagen." Die Rettung der Personen, die in den Masten hockten, etwa 50, wird folgender­maßen beschrieben: Es galt nun vor allen Dingen die Mannschaft aus den Masten zu retten. Gott­lob gelang dies vollständig, so schwer es zunächst war, eine Verbindung mit dem Lande hcrzustellen: dies geschah so, daß ein findiger Kopf ich glaube, es war ein Seekadett, der auch dort oben saß ein seidenes Halstuch an einer langen dünnen Schnur zur Mole herüber flattern ließ; an dieser Schnnr wurde ein sehr starkes Tau be­festigt, herüber geholt und an diesem rutschte einer nach dem andern ans Land. Nachher konnte daS Tau durch eine Rolle oben an den Mast gelegt werden und nun zogen wir einfach das Tau hin und her, und einer nach dem andern der braven Besatzung wurde so gerettet. Nach etwa Mündiger, strammer Arbeit war der letzte unter dröhnendem Hurra geborgen. Ich hatte mich denen zugesellt, die das Tau zogen und bin stolz, daß ich zur Zeit zur Stelle war, um auch meinen bescheidenen An­teil an der Rettung zu nehmen. Freilich sahen wir böse aus. Ich war, wie die anderen, naß bis auf die Haut, da die Wellen fortwährend uns mit einem Weißen Salzgischt überschütteten. Gottlob, daß wenigstens so viele gerettet worden sind. Wer von dem im Wasser treibenden Personen nicht an Land geworfen worden war, ging einfach unter, da die Leinen, Balken, Stangen und was sonst zur Hand war, um den Leuten Halt zu bieten, ziellos auf den Wogen tanzten. Einige hatten losgerissene Schiffsplanken gefaßt und kamen ganz nahe heran, um sofort von der nächsten Welle wieder mit furchtbarer Gewalt zurückgeschleudert zu werden und bald hernach vor unseren Augen zu versinken. Wir alle stehen vor einem furchtbaren Raffel, wie es möglich war, daß gerade vor dem Hafeneingang so plötzlich dieses Unglück geschehen konnte. Ein heroisches Rettungswerk vollbrachte ein Franzose; der stürzte sich einfach in die Brandung, da in unmittelbarer Nähe der Kopf eines Matrosen vom Schiff auftauchte, und es ge­lang ihm, den Mann zu retten. Beide lagen nach einiger Zeit, steif wie ein Brett, an Land und wurden wohlbehalten in die Stadt geschafft.

London, 3. Jan. General Kitchener tele­graphiert aus Pretoria vom 2. Jan. 1'/» Uhr Nachmittags: General Knox teilte mit, daß die Burei<unter Dewet versuchen, sich nach Bethlehem durchzuschlagen. Sie wurden aber von der Kolonne Pilcher daran verhindert und zogen sich in die Gegend von Lindley oder Neyts zurück. Komman­dant Munroe traf mit der berittenen Infanterie, von Kronstadt kommend, auf Widerstand, konnte sich aber durchschlagen. Seine Verluste sind nur gering. General Hunter berichtet, daß seine Patrouillen den Buren in der Umgegend von Tha- banchu 130 Pferde abgenommen haben. Die Eisenbahn-Linie ist südlich von Serfontein in der Kap-Kolonie abgeschnitten worden. Wiltzams hatte ein Gefecht mit den Buren südwestlich von Middel­

burg. Die englischen Truppen besetzten Graaf- Reinet.

London, 3. Jan. Nach Meldungen aus Kapstadt haben sich bereits 10000 Kapholländer den in die Kolonie eingefallenen Buren angeschlossen. Präsident Stein leitet selbst die Invasion in die Kap-Kolonie. Ein Angriff der Buren ans Standerton wird erwartet.

Die Wirre« i« China.

Berlin, 2. Jan. Der Lokal-Anzeiger meldet aus Peking vom 31. v. Mts.: Enhai, der Mörder des Freiherrn von Ketteler, wurde heute Nachmittag 3 Uhr in Gegenwart der Generale Lessel und Trotha sowie vieler Offiziere in der Kettelerstraße auf der Stelle, wo der Mord geschah, enthauptet. Der Verurteilte wurde 20 Minuten vorher auf einem chinesischen Gefängniskarren in Eisen gefesselt auf den Richtplatz gebracht. Dort wurden ihm die Fußfesseln aber nicht die Hand­fesseln gelöst. Man ließ ihn zurücktreten und nach

> chinesischer Gerichtsgewohnheit niederknien. Enhai ! zeigte keine Furcht, schaute öfters rings umher und : lächelte einige Male höhnisch. Zu dem kaum drei , Schritte entfernt von ihm stehenden Publikum sagte

> er, daß er bestochen sei. Pünktlich um 3 Uhr er- ! schien General von Lessel auf dem Platze. Das ! Urteil wurde in chinesischer Sprache verlesen. Der i Mörder wurde den chinesischen Beamten übergeben

- und sogleich trennte der Scharsrichter mit seinem : Richffchwert durch einen Hieb das Haupt vom ! Körper.

i London, 3. Jan. Aus Tientsin wird

- berichtet: Bei dem Salutschießen anläßlich ? des Neujahrsfestes explodierte in Peitang ein

Geschoß, wobei 5 Deutsche auf der Stelle ge­tötet und 14 verwundet wurden, darunter 5 tötlich.

Gottesdienste

am ßrfcheiuuvgssest, Sonntag, den 6. Januar.

Vom Turm: 220. Predigtlied t16: Werde Licht rc. 9'/- Uhr: Vorm.-Predigt, Herr Dekan Roos- 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen. S Uhr: Missionsstunde im Vereinshaus, Herr Vikar D urst.

Das Opfer vor- und nachmittags ist für die Basler Mission bestimmt.

Mittwoch, 9. Jan.

10 Uhr: Betstunde im Vereinshaus.

Freitag» 11. Jan., Nußtag.

10 Uhr: Predigt im Vereinshaus, Herr Dekan Roos.

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Wesenheit des mir, wie sie gar wohl weiß, so unerträglichen Mr. Morecombe. Daß sie ihn hier an Bord zu finden erwartet hatte, ging mir deutlich aus der Art ihrer gegenseitigen Begrüßung hervor. Dies kann ich ihr nicht so bald ver­geben. Wirklich, Mr. Seymour, ich sehe nicht ein, da Sie nun einmal hier sind, weshalb die Tante das nicht wissen soll."

Ich will natürlich gern alles thun, was Sie wünschen, und bin durch­drungen von der Wahrheit dessen, was Sie sagten, das brauche ich nicht erst zu versichern, aber es giebt noch andere gewichtige Bedenken bei der Sache. Ich bin nun einmal unter dem Namen .Egertow eingeschrieben und auf dem Schiffe be­kannt. Welchen Eindruck müßte es auf alle machen, wenn die Wahrheit plötzlich an den Tqg käme? Und dann, wie sollte es, vor allen Dingen, mit mir und Morecombe werden? Denken Sie doch, wir beide eng zusammengesperrt wie in einem Käfig! das gäbe ja Mord und Totschlag. Nein, wenn Sydney nicht groß genug ist für Sie und ihn, so ist dieses Schiff erst recht nicht groß genug, ihn und mich zu tragen."

Sie lachte in alter heiterer Weise.Ja, ja, ich sehe schon, Sie haben recht, es muß bleiben, wie es ist, aber es wird mir niemals, ohne zu stocken, gelingen. Sie ,Mr. Egerton' zu nennen."

Ich sagte ihnen ja schon, daß Sie das nicht brauchen, aber da wir doch nun einmal wieder bei dem Thema sind, erlauben Sie, daß ich Sie nochmals herzlich um den ,Jack° bitte, der ich für Sie so gern sein möchte, wenn wir unter uns find."

Sie gab mir wieder keine Antwort hierauf, sondern schritt nun der Kajüten­treppe zu, auf der obersten Stufe drehte sie sich aber noch einmal um, und sagte freundlich:Jetzt hindert uns nichts mehr, uns bald wiederzusehen." Darauf stieg sie hinab.

22. K a p i t e l.

Mr. Morecombe ist sehr krank.

Sowie Florence mich verlaßen hatte, kam Daniel zu mir.

Na, das nenn ich mir aber auf festem Grunde Anker werfen," lachte er, das war ja, als ob ihr gar nicht mehr los könntet. Potz Hagel und, ist sie aber auch ein kleines, schmuckes Fahrzeug! Mit dem zu segeln muß warhaftig eine Lust sein. Schade nur, müßte einem richtigen Seemann gehören. Wie das Staatsmädel dahinschwebte auf dem schlingernden Deck! Ich hatte meine Freude daran. Wie war's denn, hat die Fahrt dir 'was eingebracht? '

Genug, um zufrieden zu sein. Uebrigens, Hab nochmals tausend Dank für alle deine Güte."

Ach was, sei endlich stille mit deinem ewigen Dank. Freue mich, daß ich dich soweit steuern konnte. Nun aber geht's auf eigene Rechnung und Gefahr. Meinen Lotsendistrikt hast du passiert. Ich bin nicht mehr zu haben. Das schadet dir aber auch nichts, denn du wirst dich jetzt schon allein im richtigen Fahrwasser halten. Sag, wie hat ihr denn eigentlich dein vertrakter Name ge­fallen, den ich durchaus nicht behalten kann?"

Da kannst du dich trösten, bis jetzt hat sie sich ihn auch noch nicht merken können." Um den guten Menschen auf etwas anderes zu bringen, fragte ich: Wo wird das Schleppschiff uns verlassen?"

Foreland gegenüber. Da drüben liegt Margate." Er deutete dabei auf das Land, welches so schwach durch den Nebel herüberschimmerte, als ob es noch meilenweit entfernt läge, meinte dann, er müsse dem ersten Maat noch etwas sagen, und ging weiter. (Forts, folgt.)