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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Am 15. Mai wurde von der evangel­ischen Oberschulbehörde die neunte Volks­schulstelle in Ludwigsburg dem Unter­lehrer Schröter in Neuenbürg, u. die Schulstelle in Rothensol dem Schul- amtsverwcser Göbel in Wasserstetten, Bez. Münzingen, übertragen.

Neuenbürg, 18. Mai. Pfingsten, dasliebliche" Fest, hat mit seiner Witter­ung große Enttäuschung gebracht und manch' schöne Hoffnung zu Schanden ge­macht. Nachdem die Temperatur schon am Freitag merklich kühler geworden, war es am folgenden Tag empfindlich kalt ge­worden und jedermann befürchtete schon einen jener schädlichen Nachtfröste, die so großes Unheil anrichten und in einem Nu unendlichen Schaden auf Feldern und in Gärten verursachen. Glücklicherweise blieb der Nachtfrost aus, dafür stellte sich aber am Pfingstsonntag nachmittag Schneege­stöber ein, so daß der Schnee in Feld und Wald eine Zeit lang liegen blieb. Ueber beide Feiertage folgte ein Regenschauer auf den andern, wodurch man wieder lebhaft an die diesjährigen Osterntage erinnert wurde. Das war kein Pfingstfest, wie es die Menschen lieben; selbst die ältesten Leute haben solch winterlich Wetter zu Pfingsten noch nicht gesehen. Nachdem die sogen. Eisheiligen vom 11./13. sich so vorzüglich gehalten hatten, hätte niemand mehr an einen un­günstigen Umschlag geglaubt. Hoffen wir, daß Saaten und Obstbäume, welche ja im Allgemeinen günstige Aussichten bieten, doch nicht notgelitten haben.

Kronik.

Deutschland. Berlin , 19. Mai. Nach dem Reichs- Anzeiger ist zum Reichskommiffar für die Ausstellung in Chicago der Geheimrat Wermuth vom Reichsamt des Innern

ernannt worden, der bereits früher in gleicher Eigenschaft in Melbourne thätig gewesen ist.

Potsdam, 18. Mai. Der Kaiser ist heute abend um 11 Uhr mit Sonder­zug von der Wildpark-Station aus nach Elbing abgereist und begiebt sich von dort zu der morgen stattfindenden Ent­hüllung des Herzog Albrecht-Denkmals nach Königsberg.

Köni gsb erg, 19. Mai. DerKaiser, welcher die Uniform der Gardes du Corps angelegt hatte, traf heute um 11'/- Uhr hier ein und fuhr alsbald, von der Be­völkerung begeistert begrüßt, zur Enthüll­ung des Herzog Albrecht-Denkmals, die um 12'/- Uhr in feierlicher Weise statt­fand.

München, 11. Mai. Der offizielle Saatenbericht meldet, daß in ganz Bayern die Umackerung des Wintergetreides und des Klees infolge Mäusefraßes und der Rapssaat infolge Ausfrierens nötig sei. Der Graswuchs sei durch die kalte April­witterung zurückgeblieben, die Aussaat des Sommergetreides und das Kartoffellegen seien dagegen günstig durchgeführt. Die Weinstöcke seien unentwickelt; die Aus­sichten für die Obsternte günstiger.

Mannheim, 19. Mai. Die heutige erste Hauptversammlung des deutschen Lehrertages war von 4000 Personen besucht. Oberbürgermeister Moll begrüßte die Festversammlung namens der Stadt und der Geh. Hofrat Armbrusten namens der badischen Regierung. Der Präsident des Kultusministeriums, Wirkt. Geheimrat Nokk, sandte ein warmes Begrüßungs­schreiben.

Württemberg.

Stuttgart, 18. Mai. Der Vor­stand der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Dir. v. Gaupp, der von seiner Reise nach Berlin zu den Zollkonferenzen zurückgekehrt ist, wird sich demnächst in gleicher Angelegenheit nach Wien begeben.

Hall, 18. Mai. Unsere Stadt weiß die Ehre, die ihr zu Teil geworden, den X. Bundestag des Württ. Krieger­bund e s in ihren Mauern zu beherbergen, gar wohl zu schätzen. Insbesondere ge­reicht es uns zur Freude, daß in unserer Stadt die Weihe des Bundesbanners hier vorgenommen wurde, welches S. M. der König, der Protektor des Württ. Kriegerbundes diesem aus Anlaß seines 25jährigen Regierungsjubiläums huldvoll gestiftet hat. Die Stadt hatte sich in ein stattliches Festgewand geworfen. Von allen Thürmen der Stadt wehen Fahnen in den Farben des Reichs des Landes und der Stadt; kein Haus ist im Innern der Stadt ungcschmückt geblieben; Tannen- und Birkenbäume säumen zu beiden Seiten die Straßen ein, und durch dieselben wogte seit dem frühen Morgen eine fest­liche Menge, trotzdem der Himmel leider dem Feste nicht seine volle Gunst gespendet hat. Im Laufe des Sonntag vormittag trafen schon Festgäste und Vereine in großer Zahl ein. Der hohe Ehrenpräsi­dent , S. Hohheit Prinz Hermann zu Sachsen Weimar, kam mit dem Schnellzug von Nürnberg und Karlsbad her zugleich mit dem Bundespräsidium hier an, welches in Hessenthal den Prinzen begrüßt hatte.

Ebendaselbst fand auch schon eine Begrüß­ung des Prinzen durch eine Deputation namens der Stadt und des hiesigen Kriegervereins statt; hier hatten sich aus dem Bahnhof zum Empfang S. Hoh. ein­gefunden die Herren Offiziere und Reserve­offiziere , die Spitzen der Behörden, der Krieger und der Militärverein. Auch ein Stück vomalten Hall" war zu sehen durch den Aufmarsch des sogenannten Siederhofes, der alten Salzsieder mit ihrenHofjungfern" in der kleidsamen Tracht des 16. Jahrhunderts. S. Hohheit begrüßte sehr leutselig die anwesenden Herren und hatte für jeden ein freundliches Wort. Der Siederhof erweckte sichtbar die Freude und das Wohlgefallen Sr. Hohheit. Bei der Tafel im Gasthof zum Lamm brachte Prinz Weimar einen mit Begeisterung aufgenommenen Toast aus S. M. den Kaiser, auf S. M. den König und auf die Regenten derjenigen Länder aus, die zum württ. Bundestag Vertreter geschickt haben. Der Prinz erblickte in der Anwesenheit der fremden Vertreter einen Beweis dafür, daß auch bei den militärischen Verbänden unserer Nachbar­staaten das Bedürfnis eines engen Zu­sammenschlusses der Kameraden besteht. Im Zusammenhalt bestehe hauptsächlich die Sicherheit für die Zukunft unseres deutschen Reiches. Nach dem Essen fand im Sitzungssaal des Rathauses eine Sitz­ung des Bundesausschusses statt. Uni 7 Uhr begann ein Bankett in der Turn­halle. Bei demselben brachte nach ver­schiedenen Trinksprüchen Prinz Weimar den Toast auf die Stadt Hall aus. Er hob darin in eindrucksvollen Worten die Bedeutung und Pflichten der Kriegervereine als Stützen des Thrones und des monarch­ischen Prinzips hervor. Stadtjchultheiß Helber von hier erwiderte mit einem Hoch auf die Kriegervereine.

Am Montag vorm. 8'/, Uhr nahmen die Verhandlungen des X. Bundestages in der bis auf den letzten Platz gefüllten Turnhalle ihren Anfang. 414 Vereine waren beim Bundestag vertreten. Als nächste Feststadt wurde Eßlingen er­wählt. Prinz Weimar ermahnte zum Schluß noch einmal in eindringlichen Worten die Kriegervereine und die einzelnen Mitglieder derselben an ihre Pflichten, ähnlich wie er es schon abends zuvor beim Bankett gethan. Um II Uhr erfolgte die Weihe des Königsbanncrs auf dem reichgeschmückten Marktplatz. Dieser Akt wird jedem Teilnehmer unvergeßlich bleiben. Einen herrlicheren Festplatz wird man kaum irgendwo finden. Was war das für ein malerisches Bild, die l'/r hundert Fahnen und Banner der Vereine, ausgestellt auf der großen prächtigen Freitreppe unserer Michaelskirche! Nachdem der Choral: Nun danket alle Gott" mit Musikbegleit­ung von der ungeheuren, Kopf an Kopf auf dem weiten Marktplatz stehenden, eine musterhafte Ordnung bewahrenden Menge gesungen worden war, hielt Hr. Pfarrer Faulhaber, früherer Feldprediger, die Weiherede von ergreifender Schönheit und tiefem Eindruck. ' Er flocht in seine Rede manche Erinnerung an die große Zeit von 1870/71 hinein, in welche uns der heutige Tag und diese feierliche Stunde zurück­versetzt. Nachdem unter Kanonendonner