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tteber die Roller'sche Stenographie

finden wir in der II. Auflage vonOtto Spa­niers illustriertem Konversationslexi­kon" unter dem ArtikelStenographie" auf Spalte 1328 folgendes sehr beachtenswerte Urteil:Von Christian Heinrich Roller wnrde der Beweis erbracht, daß trotz unübertroffener Kürze der Wortbildcr eine vollständig einheit­liche buchstäbliche Bokalbezcichnung auch in der Stenographie möglich ist. Im Jahre 1875 iE er mit seinemVollständigen Lehrgang einer einfachen Stenographie" an die Oeffentlichkeit. Jeder Selbstlauter besitzt nur ein Zeichen mit unbeschränkter Verbindungsfähigkeit, so daß die gesamte Bokalbezcichnung in eine Regel ohne Ausnahme gefaßt ist. Aehnliche Laute erhalten ähnliche Zeichen. Obwohl phonetische Schreib Mg Grundsatz ist, so kann jegliche Rechtschreib ung ohne Schwierigkeit berücksichtigt, jedes Fremdwort, jeder Eigenname mit größter Leich- tigkeit geschrieben werden. Alle Stamm- und betonten Silben werden ungekürzt, Vor- und AMkben, Artikel. Hilfszeitwörter, sowie ca. Begrissswörter gekürzt bezeichnet. Drei Regeln Mben fast unbegrenzte Kürzungsreihen. Bei Ichnellschriftlichen Ausnahmen wird m der Regel ohne weitere Kürzungen gearbeitet, im Bedarfs- Me zu Auslautkürzungen gegriffen. Infolge oes folgerichtigen Ausbaues auf einfachen sprach- und schriftwissenschastlichen Grundsätzen und ver­möge der dadurch bedingten Einfachheit und leichten Erlernbarkeit eignet sich Roller's Spstem M alle Kreise des deutschen Volkes und wie ^" anderes zur Einführung in die Elementar- Praktische Verwertbarkeit ist glänzend erwiesen. Das Shstem ist in 5 fremde Sprachen vertragen.". Wir können hinzusüqen, daß dieses ^ö^lMbstem jetzt auch auf Russisch und

französisch angewcndet ist.

Kronik.

Deutschland.

Die glanzumstrahlten Kaiser­tage am Rhein haben im ganzen deutschen Vaterlande ein besonders freudiges Echo gefunden spielt doch der herrliche Rhein in der Geschichte, wie in der Sage und Poesie unseres Volkes eine so eigenartige Rolle, wie sie kein zweiter deutscher Strom wieder beanspruchen kann. Darum folgte man überall in deutschen Landen der vom prächtigsten Frühlingswetter begünstigten Rheinfahrt Kaiser Wilhelms mit lebhaftem Interesse und nahm im Geiste an dem vom Glanze zahlreicher Festlichkeiten um­rahmten Besuche des erlauchten Monarchen in der Rheinprovinz innigen Anteil. Diese Anteilnahme rechtfertigte sich jedoch nicht nur durch die herrlichen Bilder, welche die Anwesenheit des Kaisers am Rhein ent­stehen ließ, sondern auch durch die ver- chiedenen hierbei erfolgten Kundgebungen des kaiserlichen Herrn.

Der Aufenthalt Kaiser Wilhelms in der Nheinprovinz hat mit dem Be­suche in Bonn seinen Abschluß erhalten. Auch hier ist der hohe Herr mit einer be­merkenswerten Kundgebung an die Oeffcnt- lichkeit getreten, mit der Rede beim An­tritt-Kommerse der Bonner Korpsstudenten, denen der erlauchte Monarch ja selbst einst angehörte. Er hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Korps für die wahre Richtung im Leben jedes ihrer Angehörigen hervor und betonte, daß durch das Korps­wesen Kraft und Mut der jungen Leute gestählt würden; der Kaiser sprach hierbei die Hoffnung aus, daß auch der Kronprinz dereinst bei einem der Bonner Korps ein- treten würde. An die jüngeren Studenten richtete er die Mahnung, sich in Mut, Disziplin und Gehorsam zu üben, denn ohne diese Eigenschaften seiner Bürger könne das Staatsleben nicht fortbestehen.

In Bonn hat auch die angekündigte Zusammenkunft zwischen Kaiser Wil­helm und dem Großherzog Adolf von Luxemburg stattgefunden.

Ka rlsr nh e, 9. Mai. Der Kaiser hat heute Morgen um 11 Uhr die Weiter­reise auf der Rheinthalbahn angetreten; das Geleite zum Bahnhofe gaben dem­selben: der Großherzog, die Frau Groß­herzogin, Prinz und Prinzessin Wilhelm, Prinz Karl und der kaiserliche Statthalter Fürst Hohenlohe.

Darm stadt, 9. Mai. Der Kaiser ist um l Uhr hier angekommen und unter stürmischer Begrüßung des Volkes mit dem Großherzog zum Schlosse ge­fahren und nach kürzerem Aufenthalt nach Schlitz zum Besuch beim Grafen Goertz abgereist. Am Montag findet ein Bauern­zug in Schützer Trachten statt.

Im Reichstage weht unverkennbar die berühmteSchlnßlust." In zwei Sitz­ungen. in denen vom Dienstag und Mitt­woch, erledigte das Haus die ganze dritte Lesung der Arbeiterschutzvorlage, und das ist doch alles Mögliche! Freilich war schon durch die gründliche Spezial­diskussion der dritten Lesung des Ent­wurfes tüchtig vorgearbeitet worden, so daß es bei den allermeisten Paragraphen in der Schlußbcratnng nichts mehr zu erinnern gab. Das wichtige Gesetz ist im

Wesentlichen nach den Beschlüssen zweiter Lesung, abgesehen von einigen Abänder­ungen mehr redaktioneller Natur, ange­nommen worden.

Der Reichstag ist endlich mit der Beratung des Arbeiterschutzgesetzes fertig geworden und hat er dasselbe am Freitag in der Schlußabstimmung mit großer Mehrheit angenommen. Kaum je­mals dürfte der Reichstag auf eine gesetz­geberische Arbeit so lange Zeit verwendet haben, wie auf diese allerdings sehr um­fangreiche Vorlage. Denn alsbald nach seinem erstmaligen Zusammentritte im Mai vorigen Jahres begann das Haus die Be­ratung der Arbeiterschutz-Vorlage und die­selbe ward von der Kommission noch vor dem Wiederbeginne der Plenarverhand- lungen im November 1890 fortgesetzt, um dann später in der zweiten Lesung des Entwurfes das Plenum viele Wochen lang in Anspruch zu nehmen. Jetzt, nach fast Jahresfrist, ist dieses parlamentarische Riesenwerk endlich vollendet, freilich unter teilweise recht erheblichen Abänderungen der ursprünglichen Regierungsvorlage; in­dessen ist nicht zu bezweifeln, daß der Bundesrat der Arbeiterschutzvorlage trotz dieser Abänderungen zustimmen wird.

Berlin, 9. Mai. Reichstag. Nach Erledigung von Rechnungssachen, sowie nach definitiver Genehmigung des Vertrags mit Italien wegen des Konsularrechts zu Eheschließungen und der Generalakte der Antisklavereikonferenz wird die Zuckersteuer- Novelle mit 159 gegen 126 Stimmen end­gültig angenommen. Nachdem die Brannt­weinsteuernovelle unter Beseitigung des Antrags auf freien Haustrunk mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten endgiltig angenommen worden, schließt Präsident Levetzow mit dreifachem Hoch auf den Kaiser den Reichstag, der bis 10. November vertagt ist.

Berlin, 9. Mai. Der Reichskom­missar Dr. Karl Peters wird morgen von hier abreisen und sich Mitte kommender Woche auf dem deutschen DampferBundes­rat" von Neapel nach Afrika einschiffen.

Die am 24. April in Karlsruhe zusammengetretene Kreisversammlung hat für die Kreisbaumwarte der Bezirke Karls­ruhe, Pforzheim und Bruchsal zur Be­kämpfung der Blattfallkrankheit die An­schaffung von Reb- und Baumspritzen genehmigt und sich für das allerwärts, trotz großer Konkurrenz, weil praktisch und nicht teuer, sehr bewährte System Pomona der Metallwarenfabrik Ettlingen entschieden.

Württemberg.

Stuttgart, 10. Mai. Die Ge­dächtnisfeier für Generalseldmarschall Graf v. Moltke zog heute vormittag 11 Uhr euw große Zahl Teilnehmender in den großen Saal des Königsbaues, der nebst der Gallerte dicht besetzt war. Offiziere in großer Zahl, die Krieger- und Militär- Vereine, Minister und viele hohe Würden­träger , Damen und Herren aus allen Ständen waren vertreten. Das Podium war an seiner Vorderseite mit einem Ge­büsch von Palmen dekoriert, die Seiten­wände mit schwarzem Tuch drapiert; Kerzenbeleuchtung gab dem hohen Raume ein ernst-feierliches Gepräge. In der Mitte auf schwarzdrapiertem Piedestal erhob sich

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