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gegen 116 und 129 i. I. 1890. Der höchsterzielte Preis beziffert sich auf 1300 Mk., der niederste auf 60 Mk. Gesamtumsatz der amtlich protokollierten Verkäufe 72 600 Mk. Nichtangezeigte Verkäufe etwa 600 mit einem Umsatz von rund 475 000 Mk. Gesamtumsatz des diesjähr. Pferdemarkts r. 547 600 Mk. (im Vorjahr 592 600 Mk.)
Stuttgart, 23. April. (Pferdemarktlotterie.) Bei der heute nachmittag von 2 Uhr an stattgefundenen Ziehung der Stuttgarter Pferdemarktlotterie fielen die 25 Hauptgewinne auf folgende Nummern: 1. Gewinn auf Nr. 34421, 2. Gew. 21221, 3. Gew. 43193, 4. Gew. 13476. 5. Gew. 27 989, 6. Gew. 45053, 7. Gew. 6 355, 8. Gew. 50133, 9. Gew. 29462. 10. Gew. 64979, 11. Gew. 21687, 12. Gew. 2007, 13. Gew. 49 996, 14. Gew. 51076, 15. Gew. 13158, 16. Gew. 59 365. 17. Gew. 57 645, 18. Gew. 14672, 19. Gew. 8118, 20. Gew. 53 986, 21. Gew. 40 467, 22. Gew. 22 323, 23. Gew. 32 547, 24. Gew. 37 353, und der 25. Gew. aus Nr. 27 549.
Ausland.
Von einer furchtbaren Pulver- Explosion ausRom wird gemeldet: Am 23. April um 7 Uhr 20 Min. früh flog der vom Mittelpunkt der Stadt 7 Kilometer entfernte Pulver- und Dynamitturm des Forts Bravetta in die Luft. In Rom flohen die Menschen bei dem Donner der Explosion auf die Straßen, da sie ein Erdbeben fürchteten. Ueberall in der Stadt sind bie Fensterscheiben zertrümmert; die Glaskuppel im Beratungssaale auf dem Monte Citerio ist in Staub gerieben. Im Bahnhof Traftevern sind die Mauern geborsten und Thüren zertrümmert. Der König, der Minister des Innern Nicotera, alle zuständigen Behörden und zahlreiche Personen haben sich sofort noch dem Schauplatze der Explosion begeben. Die Telephonverbindungen sind unterbrochen. Bisher sind 15 Verwundete gezählt. Dem Hauptmann Spaccamela, dem Erfinder der in Afrika verwendeten eisernen Forts, sind die Beine weggeriffen. Wo der Pulver- tnrm stand, klafft nur ein ungeheueres, zwanzig Meter weites Loch. Die Felder ringsum sind verwüstet. Der Soldat, welcher im Augenblick der Katastrophe Posten stand, ist wunderbarer Weise unversehrt geblieben. Am furchtbarsten sieht es auf der Unqlücksstelle selbst aus. Der Turm soll 4000 Kilogramm Dynamit und Pulver enthalten haben. Zwei Kompagnien — die Besatzung des Forts — sollen mit in die Luft gepflogen sein. In die Hospitäler wurden viele schrecklich Verstümmelte gebracht. Die Zahl der Verunglückten läßt sich noch nicht feststellen. Der durch die Explosion hervorgerufene Luftdruck wurde auf eine Strecke von 22 Kilometern, bis Frascati, empfunden.
P a r is, 24. April. Bei dem gestrigen Manöver des 12. Infanterieregiments in Perpignan schossen zwei Soldaten auf ihren Hauptmann. Die Kugeln streiften dessen Kopf, ohne ihn zu verwunden. Die Soldaten sind verhaftet.
Mizellen.
Echt.
Erzählung von Jenny Hirsch.
«Fortsetzung.)
Bei diesem Gedanken hielt Klara in ihrem eiligen Gang inne. Der Atem versagte ihr, rang nach Luft. Sollte sie die Anklägerin der Schwester werden? „Niemals, niemals!" stöhnte sie, „lieber mag man mich für die Diebin halten, mich verjagen, verstoßen, lieber will ich das Schwerste ertragen, als mit einem Worte den Argwohn auf sie hinlenken!" — Sie wußte nicht, wie schwer die Ausführung dieses Vorsatzes für sie werden sollte.
Als sie nach Hause zurückkehrte, kam ihr Emsmann entgegen und verkündete ihr mit hochheraufgezogenen Brauen und feierlicher Stimme, man habe nach dem Fräulein gefragt und er habe den Befehl, es sofort zu melden, wann sie wieder da sein werde. Er begab sich auch zum Kommerzienrat hinein und kehrte mit dem Bescheide zurück, Fräulein West möchte sogleich in den Speisesaal kommen.
Der Kommerzienrat war mit einem Polizeibeamten, den ihm der Präsident sogleich mitgegeben hatte, nach Hanse zurückgekehrt und da er dem Beamten den Thatbestand unterwegs mitgeteilt hatte, so bat ihn dieser, ihn sofort nach dem Schauplatze des Diebstahls zu führen.
Der Beamte besichtigte den Wandschrank und die Thüren des Speisesaals, überzeugte sich, daß nirgend eine Verletzung der Schlösser stattgcfunden habe und erklärte, im Wege des Einbruchs könnte der Diebstahl nicht durchgeführt sein. Die nächste Frage war:
„Sind Sie Ihrer Leute sicher?"
Der Kommerzienrat und seine Frau versicherten wie aus einem Munde, daß sie von der Ehrlichkeit ihrer ganzen Dienerschaft überzeugt wären.
„Trotzdem werde ich der Reihe nach ein Verhör mit ihnen anstellen müssen," erklärte der Beamte. „Darf ich bitten, zunächst die Gesellschafterin rufen zu lassen?"
„Die Aermste ist vor Schreck krank geworden," sagte der Kommerzienrat.
„Ihre Gegenwart ist mir aber von großer Wichtigkeit."
„Ich werde selbst zu ihr gehen und Nachsehen, ob sie im Stande ist, herunterzukommen," sagte die Kommerzienrätin und ging nach Klaras Zimmer. Da auf wiederholtes Klopfen keine Antwort erfolgte, so öffnete sie die Thür und fand das Zimmer zu ihrem größten Erstaunen leer. Sie rief, fragte, man suchte im ganzen Hause nach der Gesellschafterin und mußte endlich zu dem Schluffe kommen, daß sie ansgegangen sei.
Der Polizeibeamte blickte, als die Dame mit diesem Bescheide zurückkchrte, den Kommerzienrat mit bedenklicher Miene an.
„Erscheint Ihnen das plötzliche Verschwinden des Fräuleins nicht auffällig?"
Allerdings, aber dennoch ist ein Verdacht gegen sie gänzlich ausgeschlossen. Sie ist eine Tochter des verstorbenen Präsidenten West."
„Ihre Mutter war eine Edle v. Werdenberg," fügte die Kommerzienrätin hinzu.
Der Beamte machte ein Gesicht, als ob diese Gründe für ihn nicht allzuschwer in die Wagschale fielen, er ward aber jeder Erwiederung überhoben, denn Emsmann trat ein und meldete, Fräulein West sei soeben zurückgekommen. Er erhielt den Befehl, die junge Dame sofort hereinzuschicken , und nach wenigen Minuten erschien Klara.
Klara hatte Mantel und Kappe «beworfen und Haar und Anzug notdürstiz geordnet, dennoch sah man ihr die Aufregung und Angst an. Der Polizeibeamte hätte nicht ein in seinem Fach geübter und erfahrener Mann sein müssen, wenn er nicht auf den ersten Blick er- kannt Hütte, daß er es hier mit keiner Diebin zur thun habe, dagegen empfing er von dem ganzen Wesen des jungen Mädchens den Eindruck, als wisse sie von den Vorgängen des gestrigen Tages doch mehr als sie sagen wolle. Bei der Frage, ob sie sich irgend ein Vorstellung davon machen könne, in welcher Weise der Diebstahl ausgeführt sei, zögerte sie erst mit der Antwort und versicherte dann mit großer Lebhaftigkeit, sie hätte keine Ahnung davon. Auch die Frage, ob sie vielleicht die Anwesenheit eines Fremden im Hause bemerkt habe, beantwortete sie ausweichend und in augenscheinlicher Verwirrung. Ihren Ausgang erklärte sie damit, die Brust sei ihr nach dem gehabten Schreck wie zugeschnürt gewesen und sie hätte frische Luft schöpfen müssen.
Der Beamte ließ sie vorläufig abtreten und wandte sich an den Kommerzienrat und seine Frau mit der Frage, ob die junge Dame vielleicht mit Leuten verkehret deren Besuch im Hause nicht erwünsch, sei, ihm komme es vor, als habe sie etwas derartiges zu verheimlichen.
„Nein, nein," versicherte der Kommerzienrat, seine Frau lächelte still in sich hinein und schlug vor, den Portier kommen zu lassen, der wisse ja, wer ein- und ausgegangen sei.
Der Portier wurde gerufen und befragt, wer am gestrigen Tage in den späteren Nachmittagsstunden im Hause gewesen sei. Er nannte einige Leute, die aber nur in der Portierstube Bestellungen abgegeben und sich sofort wieder entfernt hatten.
„Ist niemand die Treppe hinausge- gangen?"
„Die große Treppe, nein," cntgegnete der alte Mann.
Dem Beamten fiel der Nachdruck auf, den er unwillkürlich auf „die große Treppe" legte. „Oder sonst einen Weg, der hier nach dem Speisezimmer führt," fuhr er deshalb in strengem Tone fort. „Achten Sie wohl auf ihre Worte, Sie haben sie zu beschwören. Ich frage Sie noch einmal, ist Jemand hier gewesen."
(Fortsetzung folgt.)
(Unangenehm versprochen.) Verteidiger: „. . . Als Milderungsgrund ist noch zu betrachten, daß der Angeklagte auf seinem Lebenswege gar viele Anfeuchtungen zu erdulden hatte!"
Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.
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