sich der Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) unterzogen hatten, längere Zeit verweilend. Ans der Hand eines kleinen Knaben, an welchem die Trachetomie in gelungener Weise ausgeführt war, nahm die Kaiserin einen Strauß aus tropischen Blumen ent­gegen

MiMllkn.

Echt.

Erzählung von Jenny Hirsch.

(Nachdruck verboten.^

(Fortsetzung.)

Unter den hülfsbereiten Freunden des verstorbenen Präsidenten hatte der Kommer­zienrat Blanke obenan gestanden und mit ihm hatte Klara auch Rat gehalten über den Lebensweg, der ihr fortan ein­zuschlagen obliege. Ihr Schwager hatte ihr eine Zuflucht in seinem Hause ange- boten, sie hatte sich aber nicht entschließen können, sie anzunehmen, denn sie schrack zurück vor dem Leben leerer, hohler Unthätigkeit, das ihr dort cntgegengähnte, ihr Stolz sträubte sich dagegen, sich zu einer Art von Trabantin ihrer Schwester zu machen.

Bald nach dem Tode ihres Vaters war auch der Schwiegervater ihrer Schwester gestorben, Rat Engelhardt hatte in Folge dessen die juristische Karriere quittiert und lebte teils auf seinen Gütern, teils in seinem Hause in der Stadt, teils aus Reisen; Klara sah nirgend einen rechten Platz für sich und wußte auch, daß sie mit dem Treiben ihrer Schwester nicht einverstanden sein könne, und doch nicht Recht, noch Einfluß haben würde, sie da­von abzuhalten.

Sie erklärte dem Kommerzienrat Blanke, sie habe den Entschluß gefaßt, eine Stelle als Erzieherin oder Gesellschafterin anzu­nehmen, worüber dieser, noch mehr aber seine Gemahlin, eine Jugendfreundin von Klaras Mutter, welche gleich ihr von adliger Abkunft gewesen, ganz außer sich geriet. Man bot dem jungen Mädchen endlich eine solche Stellung im eigenen Hause, da sie es entschieden ablehnte, als Gast in demselben zu weilen, und Klara hatte sich damit einverstanden erklärt.

Wenn die Frau Kommerzienrätin es nun auch empörend gefunden hatte, daß Fräulein West durchaus die Stellung einer bezahlten Person einnehmen wollte und es geradezu für eine Verwirrung er­klärte, daß diese freien Sinnes das ihr vom Kommerzienrat gebotene reichlich be­messene Honorar annahm, so verstand sie ihre Gesellschafterin doch ganz gehörig auszunutzen und wußte ihr die verschieden­artigsten Geschäfte aufzupacken.

Klara that alles nicht nur willig und unverdrossen, sondern mit innerer Freudig­keit und Genugthuung, durfte sie sich doch sagen, daß sie kein Gnadenbrot» esse, son­dern redlich verdiene, was sie erhalte. Sie war Gesellschafterin, Vorleserin, Be­schließerin. Korrespondentin: ihr lag die Besorgung der zahlreichen Gäste ob, mit welchen die Frau Präsidentin als Vor­steherin von Vereinen für christliche Barm­herzigkeit und Nächstenliebe sich schmückte, kurz sie hatte am Tage und bis in die Nacht hinein selten eine Stunde, über

welche sie nach eigener Wahl frei ver­fügen konnte.

Die Ehe des Kommerzienrates und seiner Gemahlin war kinderlos und man be­trachtete einen Neffen, Georg Blanke, den er auf seine Kosten hatte erziehen lassen und nachdem er ihn mehrere Jahre auf Reisen geschickt, bereits mit einem Anteil in seinem großen Fabrikgeschäft ausge­nommen hat'e, allgemein als den Erben, wenn nicht den ganzen, so doch des größten Teiles des kollossalen Vermögens. Wahr­scheinlich hatte auch der Kommerzienrat, der selbst Schöpfer seines Reichtums war und die Firma Heinrich Blanke gern durch einen wirklichen Träger dieses Namens fortgesetzt sehen wollte, ähnliche Absichten, anders dachte darüber aber seine bessere Hälfte und es war nun in der bald dreißig­jährigen Ehe dieses Paares noch nicht oft vorgekommen, daß andere als die Gedanken der Dame des Hauses zur That gelangt wären.

Georg hatte der Tante durch sein ge­rades, oft sogar mutwilliges Wesen, durch seine instinktive Abneigung gegen alles, was wie gesellschaftliches oder kirchliches Joch aussah, schon als Knabe und Jüng­ling eine entschiedene Abneigung eingeflößt und diese Abneigung hatte sich in Haß verwandelt, als der Mann von seinen Reisen zurückkehrte und offen und ehrlich seine freisinnigen Ansichten über Politik, Religion und gesellschaftliche Zustände be­kannte. Das wagte dieser Plebejer in ihrem Hause, dem sie, die geborene Geier von und zu Schreckenstein, mit aller Sorg­falt ein streng christlich konservatives Ge­präge aufgedrückt hatte! In dieses Menschen Hände sollte ein großes Vermögen, ge­langen, damit er dadurch seine hochver­räterischen Pläne zur Ausführung bringen, für seine gottesleugnerischen Ideen Pro­paganda machen könne!

Nimmermehr!

Anfangs hatte die Frau Kommerzien­rätin geglaubt, mit dem Eindringling kurzen Prozeß machen und ihn recht bald wieder entfernen zu können, sie hatte sich jedoch überzeugen müssen, daß sich das nicht so im ersten Anlauf erreichen lasse. Der Kommerzienrat hatte sich zu sehr in den Gedanken verliebt, den Neffen als seinen Nachfolger zu sehen und gab ihn so leichten Kaufs nicht auf. Fiel aber der Baum nicht auf einen Hieb, so mußte man seine Wurzeln allmählich untergraben und dazu gab es Mittel genug; lieferte doch Georg seiner Feindin reichlich Waffen in die Hände.

Emsmann, das Faktotum der Frau Kommerzienrätin, das Musterbild der Treue und Frömmigkeit, hatte sich die Aufgabe gestellt, aus christlicher Nächstenliebe den jungen Mann zu überwachen und brachte eine Sündensuppe zusammen, die dem Kommerzienrat im geeignetsten Augenblick tropfen- und löffelweise verabreicht ward. Bald verging keine Mahlzeit, bei welcher die Frau Kommerzienrätin nicht anscheinend ganz Harm- und absichtslos ein Thema auf das Tapet gebracht Hütte, bei dem der von ihr auf den Konservativen und Frommen dressierte Kommerzienrat mit

seinem freisinnigen Neffen aneinander ge­raten mußte.

(For tsetzung folgt.)

(Die längste Brücke der Welt) soll i, Ostpreußen über das große Moosbruc einem Forst zwischen Wehlau und Labia von dem Pionier-BataillonPrinz Radz, will" aus gefällten Bäumen errichtet wei­den. Dieselbe soll über 7 Kilometer lanz werden und zunächst eine Uebungsarbch für die Pioniere, dann aber ein Berkehis- mittel sein, da sie erhalten werden M

Die Berliner Damenkonfektion beschäftigt in lebhafter Geschäftszeit 3M Arbeitsstuben, in welchen 40000 Gesellen, Bügler und Arbeiterinnen thätig sind. Die Zahl der weiblichen Arbeitskräfte be­trägt zirka 34 000.

Die Jagd von Groß-Schulzen- dorf, welche in der letzten Pachtperiode 750 Mk. jährlich gebracht hat, ist bei der neuerlichen Verpachtung bis auf 2800 M> pro Jahr, also nahezu das Vierfache, gesteigert worden.

(Eine neue Dampferlinie) zwischen den Ver­einigten Staaten u. Europa denkt Austin Corbie, ein Amerikaner, ins Leben zu rufen. Aust will, wie die Sun berichtet, zu diesem Zweck in Amerika acht Dampfer ganz aus Stahl von je 12000 t bauen lassen, welche eine Geschwindig­keit von 24 Knoten in der Stunde haben und den Weg zwischen Montauk Point auf Lang Island und Milford Haven in fünf Tagen zu­rücklegen sollen.Bisher hat," bemerkt die Eli» hierzu,nur der Umstand, daß die Amerikaner nicht mit den billigen englischen Gesellschaften in Wettbetrieb zu treten vermochten, die Aus­führung dieses Planes verhindert. Itzt jedoch, wo die Post-Subventionsbill Dampfes erster Klasse eine Beihilfe von vier Dollars ßi die Meile zahlt ist ein Hindernis verschwunden und dürften schon im Laufe der nächsten zmi Jahre die ersten vier Schiffe der neuen Lime gebaut und im Betriebe sein. Die Gesammi- kosten werden auf etwa 12000000 Dollars ge­schätzt."

(Das Begräbnis einer Sängerin.) Aus New-Uork wird berichtet: Die Leiche der kürz­lich hier verstorbenen Emma Abbott ist in Pitis- burg durch Feuer bestattet worden. In ihm Testament hatte Fräulein Abbott angeordnet, ^ daß ihre Leiche in ein eigens für diesen Zweck ^ gefertigtes Kleid, welches nicht weniger als , 5000 Pfd. Sterling (100000 -4L!) gekostet hatte, , eingehüllt werde. Diese, gelinde gesagt, meil- würdige Verfügung wurde auch wirklich von de» Testamentsvollstreckern eingehalten.

Geographisches Silbenproblem mit Akrostichon.

LIt Onio Oav Oorseli Lek Vil Lim Im blo tl.eki Rom Ver

Oe koä Lör kor

Das erste Wort, obgleich 'ne Stadt, liegt an der Leine,

Die zweit' auch eine Stadt, m Nassau liegt am Rheine,

Das Dritt' ein Schloß und Städtchen, in HM Darmstadts Gauen; , .

Als Fluß kannst du das viert' im großen Ruß­land schauen;

Das fünfte ist ein Wort, aus Holsteins Krieg bekannt,

Das seihst, am Bodensee liegt es, im Schwe-zer- land;

Stellst du die Anfangslettern vorn zusammen,

Von oben abwärts giebts wohl einen Dichter­Und ebenso, wenn du am End die Lettern lieft,

Bon unten aufwärts es derselbe Dichter ip.

Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.

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