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Neuenbürg.
Ausgangs dieser Woche findet hier (Bierbrauerei Essig) auf vielseitiges Verlangen ein Konzert gegeben von Julie Huber von Rothenbach und ihrem Lehrer Hrn. Wörner von Wildbad statt. (Näheres durch den Enzthäler).
Kmil Meisel.
Die Bedeutung eines gesunden Blutes
für den menschlichen Köper wird beim Publikum noch ganz gewaltig unterschätzt. Man begreift nicht, daß eine sehr große Anzahl Leiden durch schlechtes, nicht gehörig zusammengesetztes Blut hervorgerusen werden. Diejenigen, welche über Blutarmnt, Blutandrang, (Blutwallungen), Herzklopfen, Schwindelanfälle, Funkensehen, Bleichsucht, Hautausschlag rc. zu klagen haben, sollten dafür sorgen, durch eine geregelte Verdauung und Ernährung das Blut zu kräftigen. In solchen Fällen leisten bekanntlich die Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen, welche in den Apotheken ä Schachtel 1 erhältlich sind, sehr schätzbare Dienste und werden besonders auch von Leu Frauen wegen ihrer angenehmen Wirkung allen anderen Mitteln vorgezogen. Man (verlange aber stets unter besonderer Beachtung des Vornamens Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen. Halte man daran fest, daß jede ächte Schachtel als Etikette ein Weitzes Kreuz in rotem Feld hat und die Bezeichnung Apotheker Richard Brandt's Schwei- zcrpillen trägt. Alle anders aussehenden Schachteln sind zurückzuweisen.
„Die aus jeder Schachtel auch quantitativ angegebenen Bestandteile sind: Tilge, Moschusgarbe, Aloe, Absynth, Bitterklee, Gentian."
esrbolineum kvsnsrius. Nachdem laut Zirkular vom 1. Januar d. I. der Zentralverkaus des bekannten antiseptischen Holzkonservierungs- und Anstrichsöls Oarboliueum Tlvsuarius — D. R.Patent Nr. 46 021 — (einzig echte, seit 16 Jahren bewährte Originalmarke und nicht zu verwechseln mit den unterdem entlehnten Namen „Oar- bolinoum" vielfach vorkommenden Nachahmungen) — von der Firma Paul Lechler aus die neuerrichtete Kommanditgesellschaft R. Avenarius u. Co. mit dem Hauptsitz in Stuttgart und der gleichlautenden Filiale in Hamburg (Mönkedamm 12) übergegangen ist, nehmen auch wir von dieser Firmenänderung im Interesse der unter unserem Leserkreis befindlichen Konsumenten an dieser Stelle Notiz.
Nronil;.
Deutschland.
Im Reichsparlamente steckt man mitten in der Einzelberatung des Arbeiterschutzgesetzes, dessen wichtigste Bestimmungen jetzt erst zur Spezialdiskussion gelangen. Sollte sich letztere aber in der langausgesponnenen Art weiterbewegen, wie sie bei den ersten Sitzungen nach Ostern hervortrat, so wird die fernere Speziallesung der Vorlage noch manche Woche beanspruchen. In der Mittwochssitzung begann die Beratung des Abschnittes II der Arbeiterschutzoorloge (88 121 u. ff.), welcher von den Verhältnissen der Gesellen nnd Gehilfen handelt. Die
Debatte drehte sich hauptsächlich um die ß Paragraphen 121 und 122. 8 121 verpflichtet Gesellen und Gehilfen, den Anordnungen der Arbeitgeber in Bezug aal die zu vollziehenden Arbeiten und aal : die häuslichen Einrichtungen Folge z» > leisten, entbindet sie aber von der Verpflichtung zu häuslichen Arbeiten. Sozial- demokratischerseits war beantragt worden, D die Bestimmungen des § 12l auch aus k das bedienende Personal in Schank- und k Gastwirtschaften, sowie auf die Gärtner-r gehilfen auszudehnen. Dem wurde jedoch I von der Regierung aus wie von andern s Seiten des Hauses widersprochen, mit der l Begründung, dag der genannte Antrag teils überflüssig, teils durchaus unzweckmäßig sei. Das Haus lehnte ihn daher ^ ab und genehmigte 8 121 unverändert, c Auch zu Z 122, welcher die Kündigungs- ^ fristen betrifft, lag ein Antrag der Sozialdemokraten vor, demzufolge die Vereinbarung der Kündigungsfristen zwischen Gesellen oder Gehilfen und ihren Arbeitgebern unzulässig sein soll. Nach ausgedehnter Diskussion wurde jedoch dieser Antrag ebenfalls abgelehnt und dafür 8 122 gemäß den Kommissionsbeschlüsset! angenommen. Im weiteren Verlaufe dcr Sitzung genehmigte der Reichstag noch die M 123 und 124.
Im Reichstag wurde am Donnerstag die Beratung der Gewerbenovelle be»
8 225 fortgesetzt, welcher das Rechts Arbeitgebers auf Entschädig nag bei einem Konktraktbruch des Ai- - beiters behandelt. Abg. Singer (Soz.) begründet seinen Antrag auf Streichung dieses Paragraphen. Nachdem sich der Abg. v Puttkammer (kons.) für die Vor- s läge ausgesprochen, erklärte der Minister v. Berlepsch, die in letzter Zeit hervorge- ; tretene Zunahme der Neigung der Ar- ! beiter zum Kontraktbruch und die dadurch l verursachte Schädigung des öffentlichen Wohles habe die Regierung vornehmlich zu der Aufnahme der betreffenden Bestimmungen in die Vorlage bewogen. Abg. Payer (Volkp.) sprach sich gegen die Paragraphen , Abg. Gutfleisch (deutschst) für denselben aus. Der Paragraph enthalte gegen den jetzigen Zustand einen Fort' . schritt, für welchen die Arbeiter noch dankbar sein würden.
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