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lassung als Bedingung ihrer Rückkehr zur Arbeit.
London, 9. April. Der Gemeinderat beschloß, dem deutschen Kaiser bei seinem Besuche in England eine Bewillkommnungs- odresse in einem goldenen Kästchen zu überreichen.
Sansibar, 10. April. Major von Wißmann übergab heute die Geschäfte an den Gouverneur Frhrn. v. Soden. -Der „Neichsanzeiger" veröffentlicht eine Darstellung über den Verlauf der Expedition Zin tg raff in Kamerun, welche die Einzelheiten der neuesten Kämpfe gegen die Bafutis im Wesentlichen bestätigt und mitteilt, Zintgraff werde nach Beschaffung der erforderlichen Verstärkungen nach Baliburg aufbrechen und die Expedition fortsetzen.
MiMllen. I
Echt.
Erzählung von Jenny Hirsch.
(Nachdruck verboten.^ i Fortsetzung.)
„Nanny, zu Deiner Ehre will ich annehmen, daß Du in der Aufregung Dinge gesprochen, von denen weder Dein Herz noch Dein Verstand weiß," begann Klara ruhig.
„Das wird ja immer besser, nun soll ich nicht einmal mehr wissen, was ich spreche!" rief Nanny, die gerade weil sie fühlte, wie ungerecht und unzart ihre Aeußerungen gewesen, die Schwester ins Unrecht setzen wollte. „Aber was rede ich noch lange mit Dir, ich weiß es ja, Du bist eine Egoistin, Du kannst keinem Menschen ein Opfer bringen; wohl, ich zche, hilf mir nicht, überlaß mich der Verzweiflung. Du wirst sehen, was daraus echtst."
»Aber, Nanny, ich bitte Dich, so nimi doch nur Vernunft an," mahnte Rara, „wir wollen überlegen, wie Dir M helfen ist, wenn Du Dich denn nun einmal nicht an Deinen Mann wenden wüst."
„O, Du willst mir doch helfen," rief Nanny schnell umgestimmt, „ja, ja, ich Mußte es, Du läßt mich nicht untergehen."
Klara lächelte still vor sich hin. „Ich habe meinen letzten Viertcljahresgehalt noch liegen, es sind cinhundertundfünfzig Thaler, die will ich Dir geben."
»Hundertfünfzig Thaler und ich brauche fünfhundert! Aber meinetwegen, gieb her, Mmn der Jude eine Abschlagszahlung erhält, ist er auch noch ein Weilchen still, kommt Zeit, kommt Rat."
So laß mich nur erst den Becher hier »och abreiben und wegstellen," sagte Klara, »dann komm mit in mein Zimmer."
„Ei da bekommt man ja den Schatz der Frau Kommerzienrätin einmal zu sehen!" rief die junge Frau und griff hastig nach dem Becher, den sie in ihrer Aufregung ms dahin noch gar nicht bemerkt hatte, ^aß mich doch das alte Wunder der Mt betrachten. Also davon macht man >o viel Aufhebens," fuhr sie das Kleinod um und um drehend fort, „die Steine sind prächtig, das muß ich sagen, solche Rubinen und Smaragden habe ich mein Lebtag voch nicht gesehen. Nein, wie kann man !o dumm sein!"
„Wie meinst Du das?" fragte Klara, die zwar bei ihrer Schwester an seltsame Sprünge gewöhnt war, ihr aber in diesem Augenblicke doch nicht zu folgen vermochte.
„Wie kann man diese Steine an solchem Tafelgeschirr sitzen lassen, das man in einem mit Sammet ausgeschlagenen Kasten einschließt, gerade wie es die Juden mit ihrer Thora machen, was auch wahrscheinlich von Thorheit herkommt. Mir sollten die Steine nicht lange so unnütz liegen, das gäbe einen Schmuck mit roten und einen mit grünen Steinen, um den mich eine Königin beneiden könnte. Wenn ich mir den in Italien fassen ließe!"
Klara nahm ihr den Becher aus der Hand, setzte ihn in den Schrank, verschloß die Thür und warf den Schlüssel in das auf dem Tisch stehende Körbchen.
„Du hast wohl Furcht, ich eigne mir den Schatz, dessen Hüter Du bist, mit Gewalt an," lachte die Schwester, „wenn ich ihn augenblicklich in Versatz geben könnte, wer weiß, was geschähe. Aber hole mir das Geld, ich will dich lieber hier erwarten, ich muß sogleich wieder fort."
Klara entfernte sich und trat nach einigen Minuten, ein Tuch über den Arm tragend, wieder in das Zimmer. Nanny hielt beide Hände im Muff und nahm, als sie ihr das Geld in einem Kouvert hinreichte, nur eine Hand heraus, mit der sie es ergriff und in die Tasche steckte, worauf sie die Hand sogleich wieder im Muff verbarg. „Vielen Dank, Klara," sagte sie darauf flüchtig, „ich nehme jetzt sofort eine Droschke und fahre zu Lilienhain." Damit wandte sie sich nach der Glasthür.
„Willst Du denn wieder durch den Garten?"
„Es ist Gesetz der Geister und Gespenster," zitierte sie eigentümlich aufgeregt. „Laß mich hinaus, wo ich hereingekommen bin, es ist das beste, man weiß dann nicht, daß ich hier war."
„So werde ich Dich begleiten," sagte Klara, schnell nach einem Tuche greifend und es um Kopf und Schultern hüllend, „um hinter Dir die Thür zu schließen."
Beide Schwestern entfernten sich durch die Glasthür. Nach Verlauf von etwa zehn Minuten kehrte Klara zurück, nahm den Schlüsselkorb, den sie auf dem Tisch zurückgelaffcn hatte, und die Lampe und begab sich nach ihrem Zimmer, um dort ihr einfaches Hauskleid mit einem etwas gewählteren Anzuge zu vertauschen. denn die Frau hielt streng darauf, daß man beim „Diner," das um halb sieben Uhr serviert ward, auch wenn keine Gäste da waren, in Toilette erschien. Klara mußte sich beeilen, um bei der Rückkehr der Kommerzienrätin fertig zu sein und sie empfangen zu können — aus der stillen Stunde der Sammlung, auf welche sie gehofft, war im Gegenteil eine von den mannigfachen Empfindungen und Aufregungen bewegte geworden.
Nanny und Klara West waren die Töchter eines hohen Staatsbeamten, dessen Rang und Ansehen ihnen eine bevorzugte Stellung in der Gesellschaft verschafft und sie zu Gegenstände der Aufmerksamkeit für die junge Männerwelt, namentlich die Juristen, gemacht hatte, denen eine Ver
bindung mit eitler det „Töchter des Präsidenten." wie man sie nach dem Bremer- schen Roman zu nennen pflegte, fördernd für ihr Karriere zu sein schien. Die hübsche, leichtlebige, oberflächliche Nanny hatte denn auch bald eine Wahl getroffen und sich bei derselben haupsächlich von der Rücksicht auf den Reichtum ihres Bewerbers leiten lassen. Herr Engelhardt war der Sohn eines reichen Rittergutsbesitzers, der nun einmal die Schrulle hatte, sein einziger Sohn und Erbe solle im Justizdienst seinem Vaterlande nützen und seinem Namen zu Ehren und Ansehen bringen. Dazu hatte ihm die Fürsprache des Präsidenten sehr geeignet erschienen und da dem Sohne die junge Dame gefiel, so war die Heirat als ein von allen Seiten acceptables Geschäft zu Stande gekommen.
In wie weit es dem Präsidenten möglich gewesen wäre, seinen Schwiegersohn auf der Leiter der Beamtenhierarchie zu fördern, muß dahingestellt bleiben, denn kaum hatte der junge Ehemann den Fuß auf die ersten Sprossen gesetzt und war bei dem Gerichtshof, dem der Schwiegervater präsidierte, zum jüngsten Rat ernannt worden, so starb der Präsident; seine Frau war ihm schon vor mehreren Jahren vorausgegangen. Vermögen hinterließ er nicht, in eine Lebensversicherung hatte er sich auch nicht eingekauft, und die reiche, geschmackvolle Einrichtung, die immer noch eine nicht unbeträchtliche Summe repräsentierte, konnte der noch „unversorgten" Klara auch nicht zu Gute kommen, denn es fand sich, daß noch mancherlei laufende Rechnungen zu bezahlen und kleine Ehrenschulden zu decken waren. Der Schwiegersohn und einige Freunde des Präsidenten übernahmen das Ordnen des Nachlasses, das Resultat war, daß die Schulden bezahlt wurden, für die Töchter aber nichts übrig blieb. Klara hatte außerdem starke Veranlassung zu der Vermutung, die Testamentsvollstrecker hätten aus eigenen Mitteln zugeschossen, damit die Rechnung gerade aufgehe.
(Fortsetzung folgt.)
Was der Man« ist!
«Schluß.)
, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, das weiß jeder Mann, der etwas leistet. Aber die Jugend, die erst etwas leisten soll, die empfindet die Härten dieser Zeit, ohne die es doch nun einmal nicht ganz abgeht, und die Eltern teilen dann nicht selten diese Empfindungen. Das ist das größte Unrecht, das sie allen Beteiligten Mitteilen können. Die jungen Leute reden zu Hause oft so unendlich klug, und das besticht die Eltern; aber was diesen aus langer Gewohnheit sehr klar erscheint, das sieht im Ernst des praktischen Lebens ganz anders aus, und wenn die Eltern sehen, welche Mühe dieser Unterricht ihrer Kinder in der Lehrzeit für das Leben oft macht, dann würden sie ganz anders sprechen. Sie können nur Jedem dankbar sein, der es ernst mit ihrem Kinde meint, nichts verschönt, nichts übersieht odergarmit Aeußerlichkeitenzufrieden ist, sondern darauf hält, daß sein Zögling etwas Tüchtiges lernt, kein Stückwerk, sondern etwas Ganzes, ein „Stümper" ist bald fertig, ein Mann, der etwas leistet, muß früher auch ein festes Zugreifen nicht gescheut haben. Kein verständiger Lehrhcrr wird seinen Zöglingen mehr zumuten, als diese ihrem Alter nach zu leisten im Stande sind. Thäte er das, würde er sich selbst schädigen, er weiß ja ganz genau, was bei solcher Arbeit herauskommen, daß dieselbe ihm alles andere eher, als Ehre machen würde.
Ein praktischer Lcbensberus erfordert auch praktische Männer. Darum ist vor Allem er-