Hamburg und Bremen, sowie derjenige der Glasarbeiter in Bergedorf, Ottensen u. s. w. sind nun beendigt; der Streik der Zigarren-Arbeiter hatte 16 Wochen, derjenige der Glasarbeiter sogar 32 Wochen gedauert. Gegenüber dem maßlosen Auftreten der sogenannten Fachvereine, haben die Arbeitgeber beschlossen, überhaupt keine Fachvereinsmitglieder zu behalten oder anzustellen. Die Folge waren eben jene Ausstände, aber jetzt sind jene Fachvereine gesprengt, die streikenden Arbeiter sind auf der äußersten Stufe der Armut und des Elendes angekommen und verwünschen die sozialistischen Hetzer, denen sie all dies zu verdanken haben.
Königsberg, 17. März. Der Provinziallandtag bewilligte 150000 Mk. zur Errichtung eines Kaiser Wilhelm-Denkmals in Königsberg.
Rothenburg a. T., 15. März. Das historische Festspiel, „Der Meistertrunk" wird wie im vorigen Jahre mit darauffolgendem Festzug und Feldlager! nur einmal und zwar am Pfingstmontag j den 18. Mai zur Aufführung kommen.
Württemberg.
Se. Majestät der König haben durch Allerhöchste Ordre vom 18. d. M. Allergnädigst zu bestimmen geruht, daß das 3. Infanterie-Regiment Nr. 121 fortan die Bezeichnung zu führen hat: Infanterie- Regiment Alt-Württemberg (3. Württem- bergisches) Nr. 121.
Die württembergische Kammer der Abgeordneten hat vor ihren Osterferien den Etat des Justizministeriums und des Kultusministeriums durchberaten. Bei dem Etat des Justizministeriums kam auch die Frage der Gerichts- und Advokatenkosten zur Sprache. Der Staatsminister der Justiz erklärte sich persönlich für eine Herabminderung der Gerichtskosten, nicht aber der Rechtsanwaltgebühren. Bezüglich der ersteren liegt die Entscheidung beim Bundesrat und Reichstag. Die übrigen deutschen Staaten sind aber für eine Ermäßigung der Gerichtskosten nicht zu gewinnen. Es bleibt also alles beim Alten.
Stuttgart, 17. März. Unter den hiesigen Angehörigen des Bäckergewerbes ist eine Bewegung im Gange, welche zum Ziele hat, den Sonntag für alle Bäckereien frei zu bekommen. Die Vorräte, welche für Sonntag erforderlich sind, sollen am Samstag hergestellt und von den Kunden abverlangt werden; am Sonntag bleiben die Bäckerbetriebe geschlossen.
Die Wahl des Abg. Frhrn. v. Münch ist von der Wahlprüsungskommission des Reichstages für giltig erklärt worden.
Tübingen, 15. März. Die Fleischpreise sind zur Zeit hier anerkennenswert niedrige, besonders im Vergleich zu anderen Städten. Eine größerer Anzahl Metzger verkauft jetzt das Schweinefleisch zu 56 bezw. 50 das Pfund; Ochsenfleisch und Kalbfleisch kosten 66 bezw. 60 Rindfleisch 50, Mastrindfleisch 56 das Pfund.
Oeschelbronn, 14. März. Zn den Kosten der Erbauung eines neuen Schulhauses wurde der hiesigen Gemeinde ein Staatsbeitrag von 7000 Mark bewilligt.
Ausland.
Frankreich. Der ehemalige Kriegsminister General Campe non, ist gestorben.
Rom, 19. März. Die Ueberführung der Leiche des Prinzen Napoleon zum Bahnhof erfolgte heute vormittag. Der Trauerzug, den die gesamte römische Garnison eskortierte, bewegte sich unter ungeheuerem Menschenandrang nach der Marienkirche, wo die Einsegnung stattfand. Hinter dem mit zahlreichen Kränzen geschmückten Sarge schritten die Prinzen der Häuser Savoyen und Bonaparte, das diplomatische Korps u.s.m. Abends 6 Uhr erfolgte die Ueberführung der Leiche nach Turin, wo die vorläufige Beisetzung in der Superga stattfindet. Prinz Napoleon hinterläßt ein politisches und ein privates Testament. König Humbert erhielt Beileiddepeschen von allen Höfen, besonders herzliche von den Kaisern von Deutschland und Oesterreich.
Aus Gibraltar wird gemeldet, daß das Auswandererschiff „Utopia" mit dem „Ans on" zusammengestoßen ist. Dir Ramme des Panzerschiffes riß in die „Utopia" ein 30 Fuß großes Loch in der Nähe des Hinterkastells und gewaltige Wellen schlugen über das Verdeck. Die Kriegsschiffe beleuchteten die Szene mit elektrischem Lichte, wodurch es möglich wurde, viele Personen zu retten. Der Schlot und die Masten der „Utopia" ragen über das Wasser heraus. Die Ge- sammtzahl der Geretteten beträgt 331, darunter der Kapitän, der Arzt, 2 Offiziere ein Maschinist und 17 andere Personen von der Mannschaft.
Kairo, 16. März. Prof. Dr. Robert Koch, der gestern hier eingetroffen ist, hat sich für die Errichtung von Baracken zur Aufnahme von Lungenkranken in Theben ausgesprochen, da er das dortige Klima für besonders günstig hält.
New-Iork, 18. März. Die Metall- prüsungsanstalt wurde vom Münzdirektor benachrichtigt, daß die Ausfuhr 1 Mill. Doll, in Goldbarren, die von Heidelbach, Jckelheim u. Co. und Gebrüder Lazard bestellt war, nicht gestattet werde. Dies ist der erste Fall seit 8 Jahren, daß die Regierung die Ausfuhr von Goldbarren verhindert.
New-Uork, 15. März. Buffalo Bill erhielt vom amerikanischen Kricgs- departement die Genehmigung, alle neuerdings am Jndianerausstand beteiligt gewesenen Häuptlinge, die jetzt im Fort Sheridan gefangen sind, nach Europa behufs Schaustellung mitzunehmen.
Aecht amerikanisch ist es in der Nacht zum Sonnabend in New-Orleans zugegangen. Die Jury hatte am Freitag die der Ermordung des Polizeichefs Hen- nessy angeklagten sechs Sizilianer freigesprochen. Darauf hielten Hennessys Freunde in der Nacht ein Meeting ab; es wurden in die Menge Reden gehalten, worauf eine aus mehreren Tausend Personen bestehende Menge die Waffenläden plünderte und eine Hinterthüre des Gefängnisses erbrach. Die sechs Sizilianer wurden in ihren Zellen erschossen, zwei an der Ermordung angeblich ebenfalls beteiligte
Knaben jedoch verschont. Die Menge er. brach darauf noch andere Zellen und er. schoß 5 weitere Gefangene, trotzdem dieselben um Gnade flehten. Drei Leiche» von Sizilianern wurden an Laterne». pfosten ausgeknüpft und von tausend Kugch durchbohrt. Die Menge suchte dann st, ! Privatdetektiv Omalley auf und bedroh!- ^ die Geschworenen mit dem Tode. Viel, hervorragende Bürger haben an der El- ! brechung des Gefängnisses Teil genomm. - Die Stadt befindet sich in fürchterlicher - Aufregung und es sind Staatstruppe»! aufgeboten, um der Polizei bei Aufrechter- ! Haltung der Ordnung beizustehen. — I» Nordamerika wird nicht selten Volksjustiz (Lynch) gegen gefährliche Subjekte geübt, wenn die Gerichte ihre Schuldigkeit nicht thun wollen oder können. Aber das Richter Lynch mitten in einer großen Stadl wie New-Orleans des Mords an einem Polizeibeamten verdächtige Italiener, über deren Schuld die möglicherweise bestochene Jury sich nicht einigen konnte, nach Erstürmung des Gefängnisses niederschieß, ist doch noch nie dagewesen. Die italienischen Geheimbündler in New-Orle« : scheinen allerdings mit Recht die Entrüstung der ganzen Bevölkerung durch mehrere schwere Mordthaten hervorgerufen zu habe» und allgemein bekannt ist auch, daß die amerikanischen Geschworenen sich durch Drohungen einschüchtern und durch Geld - bestechen lassen; aber die amerikanische Regierung wird doch energische Schritte > thun müssen, um solche Schauerthate» , der Volksjustiz für die Folge unmöglich ^ zu machen, und sie hat auch bereits de» Hinterbliebenen der ermordeten Italiener Unterstützungen zukommen lassen und sich bei der italienischen Regierung entschuldigt,
MiszMkn.
Der „Hannov. Cour." erzählt: Ein Student, welcher einer Verbindung angehörte, bekam Besuch von seinem Vater, einem biederen Förster. Derselbe wurde , auf seinen Wunsch vom Sohne mit auf die Kneipe genommen, wo er sich im Kreist der jungen Leute ganz heimisch fühlte und tüchtig mit pokulierte. Man hatte ihm ein Kommersbuch vorgelegt und der Alte sang wacker mit. Schließlich wurde auch das Kneiplied „ya ya, geschmauset, laßt und nicht rappelköpfijch sein" gesungen, dessen Refrain lautet: „Rästo, bibibo, oollegiale», post Multa, suoculu pooula uulls,!" Der j alte Forstmann, welchem das Latein nur als Jägerlatein bekannt war, stutzte »ach den lateinischen Worten, aber er hals sich und sang aus vollem Halse: „Läolmanu,
Libolmaull, Ooiwistorialrat, kostmeister, Lübelmanir, kopelmmmr — Rurrad!"
Eine Trassierung per Kabel.
Der „New-Iork Herald" meldet unterm 14. d. aus New-Jork: Der hiesige Bankier Herr Jesse Seligmann vom Hause Seligmann und Co. trassierte gestern per Kabel auf Baron Hirsch in Paris die Summe von 12 Mill. Francs. Es ist dies der Betrag, den Baron Hirsch z>ch Unterstützung jüdischer Auswanderer n> den Vereinigten Staaten angewiesen Hai. Die Tratte wurde ohne Weiteres honoriert und der Betrag zur Verfügung gestellt, !
Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.
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