Neuenbürg.

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Die Gemeinde Alsterweiler, Station Maikamer erfreut sich dieses Jahr eines Vollen Herbstes. Die Quantität gleicht der letztjährigen.

Mehre re Wein b ergbesitzer.

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Ktvek's Rheiutändischer Kausfreund 1891

(Preis 30 ^ Verlag von I. Lang inTauber­bt schofsheim) liegt uns vor. Auch dieser Jahrgang des ächten Hebelkalenders rechtfertigt den alten Ruf des vor 8? Jahren durch den alle- mannischen Dichter I. P. Hebel begründeten ächten Volksbuches. Der Inhalt ist ein überaus reicher (24 Erzählungen und Gedichte), die Aus­stattung eine prächtige. Rosegger eröffnet den unterhaltenden Teil mit einer anmutigen Er­zählung aus dem Volksleben, und in einer weiteren Arbeit widmet er seinem verstorbenen Anzengruber einen ergreifenden Nachruf. Geres bringt eine reizend geschriebene Erzählung aus dem Schwarzwald. Barack glänz in einer witz­sprühenden Pfälzer Humoreske,Eine Schweizer Rees'", sowie einer schöngeschriebenen Erzähl­ung. Diesen folgt eine volkstümlich geschriebene Darstellung der französischen Rovolution 1789 92 in ihrer ersten Hälfte. In einer neu aufgesundenen Hebeliana wird die Erinnerung an den beliebten allemannischen Dichter aufge­frischt. Den Schluß bildet eine reich illustrierte Weltschau.

Allen Freunden einer gesunden Volkslitera­tur sei dieser schöne Kalender auf's Wärmste empfohlen.

Stockholmer Kypotheken - Verftcherungs- Actien-Heselllchaft 4 pHt. Hökigationen von 1887. Die nächste Ziehung findet Ende Oktober statt. Gegen den Coursverlust von ca 1 ptzl. bei der Auslosung übernimmt das Bankhaus Hark Neuburger, Berlin, Ziranzöstsche Straße 13, die Versicherung für eine Prämie von 4 Sfg. pro 1v« Mark.

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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Seine Königs. Majestät haben das Revieramt Langenbrand, Forsts Neuenbürg, dem Forstamts-Assistenten Gönner in Rottweil und das Revieramt Reichenbach, Forsts Freudenstadt, dem Forstamts-Assistenten Pfizenmeyer in Heilbronn (früher in Herrenalb) zu über­tragen geruht.

Pforzheim. Der hiesige Musik- Verein, unter Leitung des Hern. Musik­direktor Th. Mohr giebt Montag den 13. Oktober, abends präzis 7 Uhr im Muscums- saale Hierselbst sein erstes Winterkonzert. Mitwirkend dabei sind, außer dem ge­mischten Chore und dem hiesigen Männer­gesangverein, die Sopranistin Frau Julie Rothacker, welche durch ihre vortrefflichen Gesangsleistungen Hierselbst sich großer Beliebtheit erfreut, die jugendliche Pianistin Fräulein Bertha Weil, sowie der Violin- cellist, Herr Hofmusiker A. Mohr aus Karlsruhe.Frau Rothacker wird außer der Soloparthie im Ensemble-Finale mehrere Lieder von Mozart, Lachner, Rosenhain, sowie die große Arie mit Chor aus der OperDie Rcgimentstochter" von Donizetti singen. Fräulein Weil spielt mit Herrn U. Mohr die k-äur Sonate ox 17 von Beethoven, außerdem werden beide noch Solonummern vortragen. Der hiesige Männergesangverein, welcher auf dem letzten badischen Gesangsfeste zu Pfingsten in Karlsruhe wiederum einen ersten Preis im Kunstgesang davontrug, singt vier Chöre von Kreutzer, Storch, Engelsberg und Weinzirl, welche auf dem deutschen Gesangsfeste in Wien jüngst den durchschlagendsten Erfolg erzielten. Den Schluß des Konzertes bildet die Aufführ­ung mehrerer Ensemble-Nummern, sowie des prächtigen stimmungsvollen ersten Finales aus der OperDas Nachtlager in Granada", von dem vaterländischen Komponisten Konradin Kreutzer. Die Wahl dieses Werkes ist eine glückliche, und bei der vortrefflichen Leistungsfähigkeit des Musikvereins wird die Aufführung zweifels­ohne eine des beliebten deutschen Kompo­nisten würdige werden, zumal die Besetz­ung der Soloparthieen durch hiesige be­währte Gesangskräfte eine gute ist. Die Zeit des Anfanges und Schlusses des Konzertes ist jo gesetzt, daß auch aus­wärtige Musikfreunde Gelegenheit haben, dasselbe ohne großen Zeitverlust besuchen zu können, was gewiß Manchen veran­lassen düifte, einem genußreichen Konzert­abende in Pforzheim anzuwohnen.

Rwllik.

Deutschland.

Potsdam, 9. Okt. Prinz Wil­helm von Württemberg traf um halb 7 Uhr hier ein und stieg im Stadt- schloß ab.

Berlin. 9. Okt. DerReichsan­zeiger" veröffentlicht den dem Bundesrate vorgelegten Gesetzentwurf über die Ab­änderung des Krankenversicherungs- gese tzes, welche zahlreiche und erhebliche Aenderungen in 34 Artikeln enthält. Handlungsgehilfen und -Lehrlinge unter­liegen fortan dem direkte» gesetzlichen Ver­sicherungszwange.

Berlin, 9. Okt., Abends. Der Be­such der sozialdemokratischen Ver­sammlungen in Berlin ist jetzt sehr mäßig. Die vielen Versammlungen mit fast immer derselben Tagesordnung haben die Arbeiter müde gemacht, und so kommt es, daß man stets eine ganze Reihe von leeren Tischen vorfindet. Von den in der ersten Hälfte dieser Woche einberufenen 18 Versamm­lungen mußten zwei wegen Mangels an Besuch vertagt werden.

Die Feier des 90. Geburtstags Molt- kes findet auf Wunsch des Kaisers am 26. Okt. in Berlin statt.

Die Reichs- und preußische Staats­regierung beschäftigt sich eifrig mit Auf. stellung von Plänen und Entwürfen von Arbeiterwohnungen auf ihren Arbeitsstätten. Betreffende Geldforderungen sollen schon in den nächsten Etat eingestellt werden.

Berlin, 3. Okt. In Berlin sowohl wie in vielen anderen Garnisonstädten be­stand seit langen Jahren die Sitte, daß man sich für gewisse Dienstleistungen, namentlich bei großen Wohnungsumzügen zur Hilfeleistung gegen eine meist recht knappe Entschädigung, Soldaten nahm. Die Soldaten freuten sich über diesen außerordentlichen Zuschuß und die Vor­gesetzten gewährten ihnen gern den er­forderlichen Urlaub. Das ganze war in ein förmliches System gebracht und nament­lich vor den großen Berliner Ziehungs­terminen, 1. April und 1. Oktober, wur­den schon Wochen vorher die nötigen Soldatenkräfte in den Kasernen bei den Feldwebelnbestellt". Vor einiger Zeit nahm jedoch, wie derRhein.-Wests. Ztg." berichtet wird, der Kaiser den hiesigen Regimentskommandeuren gegenüber Ver­anlassung, sich mißbilligend über diese Sitte zu äußern,da durch den billigen Wett­bewerb der Soldaten den Arbeitern Ab­bruch geschehe." Natürlich hat diese kaiser­liche Aeußerung schnell gewirkt, so daß den hiesigen Soldaten für den Umzug am 1. Oktober kein Urlaub mehr erteilt wurde. Die ohnehin recht kostspieligen Berliner Umzüge werden dadurch erheblich verteuert. Aber im Interesse der beschäftigungslosen Leute wird man diesen Vorgang mit Ge« nugthuung begrüßen müssen.

Aus München schreibt man, daß die Königsschlösser Linderhof, Neujchwanstein und Hohenschwangau am 15. Oktbr. für den Winter geschloffen werden. Die Ein­nahmen aus diesem Jahre sollen ganz riesig gewesen sein.

München, 3. Okt. Die aus dem Anfang der 70er Jahre bekannte und be­rüchtigte Gründerin der sogen.Dachauer Bank" Schwindelkreditgeschäft in der Dauchauerstraße Frl. Adele Spitzeder ist voriger Woche mit Hinterlassung von 8000 Schulden von hier in die Schweiz flüchtig gegangen und zwar in Begleitung ihrer Gesellschafterin, Marie Weiß. Zwei Gläubiger, die von dem Aufenthalte der Spitzeder in St. Gallen Kenntnis erhalten hatten, machten sich gestern früh, wohl­ausgerüstet mit vollstreckbaren Urteilen, auf de» Weg und »lachten sogleich in Be­gleitung einiger schweizerischen Beamten der Flüchtigen in ihrer Privatwohnung zu St. Gallen einen unangemeldeten Be­such. Sie nahmen ihr 3000 und 300 Francs in barem Gelde ab, welche Summe