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Dem verehr!. Publikum und Klavierbesitzern mache ich die erg. Mitteilung, daß ich in Pforzheim, Tunnelstr. 8 ein
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mit Reparatur-Werkstätte errichtet habe und empfehle mich INI Stimmen und Reparieren von Klavieren jeder Art.
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Nächsten Sonntag den 3. August
abends 5 Uhr
Versammlung
im Lokal.
Der Turnrat.
Diejenigen Mitglieder, die sich am Kreisturnsest in Schwab. Gmünd beteiligen, werden gebeten, sich bis längstens morgen Freitag mittag, wegen Bestellung der Festkarten, bei dem Schriftwart anzumelden.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Durch Beschluß der K. Regierung für den Schwarzwaldkreis vom 26. Juli d. I. ist die Wahl des approbierten Arztes Ferdinand Kl ein ertz von Herrenalb zum Orts- und Armenarzt der Gemeinde Dennach bestätigt worden.
Nrouik.
Deutschland.
Bergen, 26. Juli. Der Kaiser spendete 1000 Kronen für die Armen Bergens. Der Kaiser soll sich trotz des schlechten Wetters außerordentlich zufrieden über seine Reise ausgesprochen haben, besonders über Geiranger und Hiorenfjord.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht heute die Denkschrift des Reichskanzlers v. Ca- privi über die Beweggründe zu dem jüngsten deutsch - englischen Abkommen. Nach den Ausführungen der Denkschrift bezweckt das Abkommen in erster Linie die Beseitigung der vorhandenen Differenzpunkte im Interesse der Unterstützung und Erhaltung des europäischen Friedens. Die gesamten Streitfragen wurden von einem Gesichtspunkte aus behandelt, um durch gegenseitige Konzessionen bei der Verschiedenheit des Wertes der einzelnen in Frage kommenden Gebietsteile eine Verständigung zu erreichen.
Berlin, 27. Juli. Das Neueste ist die demnächstige Uniformierung der in der Verwaltung der Post und Telegraphie, namentlich im Telephonwesen beschäftigten weiblichen Arbeitskräfte. Dieselben erhalten postblaufarbene Schoßtaillen aus Tricot- stoff mit den bei den männlichen Beamten giltigen orangefarbenen Kragen und Aufschlägen nebst blanken Knöpfen, die sie im Dienst zu tragen haben. Hinsichtlich der Kleiderröcke sollen sie es auch fernerhin nach ihrem Belieben halten können. In der vorigen Woche ist den in Berlin beschäftigten Damen zu der „Amtskleidung" Maß genommen worden. Die neue Tracht dürfte nicht unkleidsam sein, dennoch soll sie den Beifall der beteiligten Damenwelt keineswegs gefunden haben.
Aus Friedrichsruh, 27. Juli. Fürst Bismarck wird nun doch auf Anraten der Aerzte in diesem Sommer nach Kissingen gehen und bei günstiger Witterung vielleicht auch Gastein besuchen. Die Abreise nach Kissingen wird in den nächsten Tagen, spätestens aber anfangs August erwartet. Als eine große Aufmerksamkeit wird es betrachtet, daß Se. Kgl. Hoh. der Prinzregent von Bayern während des Aufenthalts der fürstl. Familie auf der Saline in Kissingen, wie in den Vorjahren, k. Hof- Equipagen und Bedienung zur freien Verfügung gestellt hat, so daß sich die Verhältnisse in keiner Weise geändert haben.
Köln, 28. Juli. Der hiesige Ortsausschuß überwies dem Hauptausschuß für das Bismarck-Denkmal in Berlin als erste Rate 10 000 ^ Das Wiesbadener Komite hat bis jetzt 6200 vkL hiefür überwiesen.
München, 28. Juli. Sämtliche Blätter besprechen die Errettung des Prinzregenten Luitpold aus der thatsächlich großen Lebensgefahr, in der er gestern schwebte. Der Wagen ist ganz zertrümmert.
M ü n ch e n . 26. Juli. Der Andrang zu den Passionsspielen in Oberammergau steigert sich von Woche zu Woche. Die heutigen Morgen-Extrazüge, welche um 9 Uhr 40 Min., 10 Uhr und 10 Uhr
15. Min, direkt nach Oberau gingen, sowie der fahrplanmäßige Personenzug um halb 11 Uhr waren überfüllt und erster? bereits eine Viertelstunde vor Abgangszeit vollbesetzt. Diese vier Züge beförderten allein 3000 Passagiere. Bon Seite der k. Bahnverwaltung geschieht alles Mögliche zur möglist raschen und bequemen Beförderung.
Leipzig. Als ungemein zweckmäßig für Besucher und Aussteller haben sich in der dauernden Gewerbe-Ausstellung Promenadenstraße 8 die praktischen Vorführungen einzelner Maschinengattnngen erwiesen. Es fand in der Musterküche eine Probe verschiedener Waschmaschinensysteme statt, welche sehr stark besucht war und für die Aussteller sehr günstige Resultate hatte. Nach Ermittelung der Ausstellungsleitung wurden gelegentlich dieser Probe nahe an 20 Maschinell verkauft. Neben den hanswirtschastlichen Maschinen werden auch neue weibliche Handarbeiten ) unentgeltlich gelehrt und zwar Teppichknüpfen Nähmaschinensticken ,rc. Diese Vorführungen finden in der Regel Mittwoch und Freitag nachmittag statt.
Neustadt, 23. Juli. Ein hiesiger Bürger litt seit einigen Jahren an quälenden Kopfschmerzen, welche ihn häufig längere Zeit arbeitsunfähig machten. Wie Hr. Dr. Stahl feststellte, war die Ursache dieses Leidens ein in der Nase sitzendes Gewächs, welches auf operativem Wege beseitigt wurde. Bei näherer Untersuchung zeigte sich im Innern dieses Gewächses ein — Kirschkern. Dieser war vermutlich schon in der Jugend des Patienten in dessen Nase gelangt und verursachte daselbst eine fortwährende Entzündung. Jetzt ist der Mann von seinem vieljährigen Leiden völlig befreit.
Zur Gründung eines Reichs-Lehrerwaisenhauses für alle Konfessionen sollen demnächst mit Genehmigung der zuständigen Behörden öffentliche Sammlungen stattfinden.
Aus Baden, 24. Juli. Die Erben Albert Bürklins, des genialen Volksschriftstellers und edeln Menschenfreundes, haben beschlossen, zum Andenken an den Verstorbenen dem Reichswaisenhause in Lahr die Summe von 20,000 M. zuzuwenden , und zwar in Form einer selbstständigen Stiftung, deren Erträgnis zu zwei Dritteln der Anstalt direkt zukommen soll, während ein Drittel zum Grundkapital geschlagen wird.
Aus Baden, 21. Juli. Vorgestern trat am Bahnhof Appenweier ein Fremder . zu einem Polizisten, stellte sich als Untersuchungsrichter von Karlsruhe vor und beordnete ihn, ein auf dem Perron sich aufhaltendes Paar zu verhaften und wegen Erregung von Aergernis und Unfug dem Amtsgerichte Offenburg vorzuführen; der Untersuchungsrichter reiste sofort mit dem Zug landabwärts weiter. Der Bedienstete leistete dem Befehl des Untersuchungsrichters Folge und führte den Auftrag pflichtgemäß aus. Bei dem Verhör ergab sich, daß das verhaftete Paar nach Straßburg reisen wollte. Da den beiden Personen keine belastenden Thatsachen nachzuweisen waren, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Weitere Erhebungen ergaben aber, daß der „Untersuchungsrichter" sich diesen Titel rechtswidrig