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Paris, 37.Nov. (Ehrung Krügers.) Um 3 Uhr erschien der Chef-Redakteur des Jntransigeant, Henri Rochefort mit einer Delegation von etwa 50 Notabilitäten, um dem Präsidenten Krüger den Ehrendeg«» für General Cronje zu überreichen. ES hatte sich eine ungeheure Menschen­menge vor dem Hotel versammelt, welche den greisen Journalisten aus dem Wagen hob und im Triumph in das Hotel trug. Auf dem Boulevard war eine Abteilung republikanische Garde aufgestellt, während Gardisten zu Fuß gegenüber dem Hotel Aufstellung genommen halt n. Bei der Ueberreichung des Ehren­degens sagte Rochefort, er hoffe, daß die Syndikate der Throne dem Syndikate der Völker nachgeben werden müssen. Als Rochefort das Hotel verließ wurde er von der begeisterten Volksmenge wieder in den Wagen gehoben.

London, 27. Nov.. Wie hier verlautet, hat Lord Roberts eine Verstärkung von 50000 Mann gefordert. DaS Kriegsamt soll keinerlei Schwierigkeiten wegen dieser Forderung gemacht haben. Diese 50,000 Mann solle einen Er­satz bilden für die augenblicklich noch im Felde stehen­den Soldaten, welche dringend ihre Rückkehr nach

England verlangen. Der Schatzkanzler und die zu­ständigen KabinetSmitglieder sollen sich bereits mit dieser Forderung Lord Roberts beschäftigen.

London, 27. Nov. Die Blätter beschäftigen sich mit der Zerstörung der Burenfarmen und kritisiren diese KriegSführungmit scharfen Worten. Morning Leader erklärt, diese Zerstörung habe keinen andern Erfolg, als den Haß jener zu schüren, welche britische Unterthanen werden sollen.

Petersburg, 27. Nov. Das Befinden deS Zaren ist in fortschreitender Bes­serung begriffen. Die Aerzte erklären, daß die Krisi» überstanden, und alle Aussicht auf eine baldige Genesung vorhanden sei. Die Absicht, die man noch kürzlich hatte, einige hervorragende englische Aerzte an das Krankenlager des Zaren zu rufen, hat man in neuerer Zeit gänzlich fallen gelassen.

Die Wirre« i« China.

Berlin, 27. Nov. Der Lokal Anzeiger meldet aus Shangai: WaS über die Unterredung zwischen Dr. Knappe und Liukunyi bekannt geworden

ist, hat hier weder unter den Europäern noch unter den Chinesen «inen guten Eindruck gemacht. ES herrscht Unzufriedenheit. Niemand tadelt Knappe und selbst englische Offiziere geben zu, daß England die gefährliche Lage im Jangtse-Thale verschärft. Der Rückzug der Waldersee'schen Truppen in die Winter-Quartier« verbessert die Lage nicht, auch nicht die augenscheinliche Bereitwilligkeit des deutschen Kaiser», die mit Kwangsü Unterzeichneten Telegramme in Erwägung zu ziehen. Auf dem hiesigen Tele­graphenamte sollen Durchstechereien entdeckt worden sein, weshalb der Tao-Tai-Scheng angewiesen wurde, Suchow zum Centrum für alle Depeschen zu machen.

Berlin, 27. Nov. Der Lokal-Anzeiger meldet aus Shanghai: Das Erscheinen von 5 TranL- portdampfern in Wusung gab wieder zu Gerüchte» Veranlassung von einer bevorstehenden Invasion in das Aangtse-Thal. Infolgedessen machten die Be­hörden in Nanking bekannt, daß der deutsche General« Consul dem Vic-könig ausdrücklich versichert habe, daß nicht derartiges beabsichtigt sei. Nach einem Telegramm aus Tsinanfu haben die Deutschen wertvolle Kohlenfelder bei der Grenze von Tschili und Schansi occupirt.

KMHe AetrauktUkHMM städtisches Gaswerk Talw.

Goaks-Aögave

jeden Montag und Freitag von mittags 1 Uhr ab in der Gasfabrik. Quan­titäten bis zu 4 Zentner sind vor der Abgabe an die Gaswerks-Verwaltung zu bezahlen, größere Quantitäten spätestens binnen 4 Wochen. Die Abgabe erfolgt an jedermann, auch in größeren Quantitäten.

Preise ab Gaswerk: für zerkleinerten Coaks 1 90 A für unzerkleinerten

CoakS 1 ^ 80 ^ pro Zentner.

Fuhrmann Kübler ist auf Verlangen bereit, den Coaks vor's HauS deS Käufers zu führen.

Stadt. Gaswerks-Verwaltung.

Schütz.

K. Amtsgericht Calw.

Konkurseröffnung.

Ueber da» Vermögen de» Jakob Lutz jun., Bauer» in OstelSheim» wurde am 26. November 1900, nach­mittags 6'/» Uhr, da» Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Bez-Not.-V«rweser Ziegler in Calw ernannt. Konkursforderungen sind bis 13. Dezember 1900 bei dem Gericht anzumelden.

Termin zur Beschlußfassung über die Wahl eines andern Verwalters, Bestel­lung eines GläubigerausschufseS und ev. Beschlußfassung über die in ZZ 132, 134 Z. 1 K-O. bezeichnet«» Gegenstände, sowie allgemeiner PrüfungStermin Freitag, den 28. Dezember 1900, vormittags 10 Uhr.

Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 13. Dezember 1900.

Veröffentlicht durch H.-Gerschr. Schliere».

Zwangs-

Wersteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll der auf der Markung Teinach be­legen«, im Güterbuch von Teinach Heft 54 Blatt 3 zur Zeit der Eintragung de» VersteigerungSvrrmerkeS auf den Name» de» Jakob Roller, Taglöhner» hier (und zu °/»tel auch seiner II. Ehefrau Barbara grb. Keppler als Miteigen­tümerin zur Hälft« eingetragenen Grund« stückLteil, nemlich:

a) '/l.tel an HauS Nr. 9 61 m einem zweistock. Wohnhaus nebst 53 m angebauter Scheuer mit Wohnung im hintern Thal am Röthenbächle,

d) 8 m Anbau, 3 m Staffel und S m Hofraum,

Gemeinderätlicher Anschlag 600 am SawStag. de« I». Ja«. 1001, «Schmitt«,» 8 Uhr, auf dem Rathaus« in Teinach versteigert werden.

Der VerstriaerungSvermerk am 25. Oll. 1900 « deck Grundbuch ein­getragen.

ES ergeht dis Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des VersteigerungSvermerkes aus dem Grund­buch nicht ersichtlich waren, spätestens im VersteigerungStermine vor der Auffor­derung zur Abgabe von Geboten anzu­melden und wenn der Gläubiger wider­spricht, glaubhaft zu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des gering­sten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des VersteigerungkerlöseS dem Ansprüche deS Gläubigers und den übriaen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche eia der Versteige­rung entgegenst.hendeS Recht haben, wer­den aufgefordert, vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder einstweilig« Einstellung deS Verfahren» herbeizu­führen, widrigenfalls für das Recht der VersteigerungSerlö» an die Stelle de» versteigerten Gegenstandes tritt.

Teinach, 24. Nov. 1900.

Kommissär:

Bezirktnotar Kurz.

Urivat-Anzeigen.

Todesanzeige.

Teilnehmenden Freun­den und Bekannten di« Nachricht, daß unser« liebe Schwester und Tante Kath. Freude, Montag abend um 6 Uhr von ihrem langen schweren Leiden durch einen sanften Tod erlöst worden ist.

Um stille Teilnahme bitten die trauernden Aiuterbliebrnru. Beerdigung Donnerstag mittag um 1 Uhr.

Verträge

die wohUHStige« Anstalten de» »er ist bereit «ntgegenzunehmen Dekan Aoos.

Keltere» ehrt. Mädchen

oder anständig« Frau wird für einige Monat« auf einig, Stunden de» TaH» gesucht. Nähere» im Compt. d. Bl.

Danksagung.

Für die herzliche Teilnahme, welche wir während der langen Krankheit und dem Hinscheiden unseres lieben und unvergeßlichen Gatten, Vaters, Bruders und Schwagers

Christian Egner, Haltestellenvorsteher a. D.,

erfahren durften, für die trostreichen Worte deS Herrn , StadtpfarrerS Schmidt, den Herren Trägern und der ! zahlreichen Leichenbegleitung, sowie auch für die treue Ver-

_!pflegung der lieben Schwestern im Krankenhaus, sprechen

wir den innigsten Dank aus.

Die trauernde Gattin

mit ihre« 8 Kindern.

Um Gabe« für die Anstalt für Schwachsinnige i« Mariaberg bittet

Oberamtmann Voelter.

Der Kirch enge sangverein

bringt zu« Aufführung am l. Advent, S. Dezember 1000. abendS 8 Uhr, in der Stadlkirche unter ge fl. Mitwirkung von Fräulein Grrtr. Zoeppritz, der Herren Sauter und BeiSwenger aus Ludwigsburg, einiger hiesigen Musikfreunds und der Kapelle des Grenadier-Regiments Nc. 119 aus Stuttgart

das Oratorium Pnntnr

von I. Mendelssohn-Bartholdy.

Eintrittskarten und Texte find von Freitag an bei Herrn Kesselbach erhältlich: Platz im Chor ^ 1., auf den Emporen und im Schiff der Kirche 50 Pfg, Kinder die Hälfte.

BereinSmitgltrder erhalte» am Freitag und SamStag jedoch nur in der Vereinsbuchhandlung 8 Karten: in den Chor für ^ 2,, auf die Empore j für 1..

Die Thüren auf der Orgelseite sind nur für die Mitwirkenden geöffnet.

G «c w.

Zur Landtagswatzl.

Heute Donnerstag abend- 8 Uhr findet im Badischen Hofe eine

öffentliche MSHtklverslinimlnng

statt, in welcher der Kandidat der nationalgefinnten Parteien

Herr Keinrich Kraul-

Rechtsanwalt und Bürgerausschußobmann in Stuttgart,

sich den Wählern vorstellen und sein Programm entwickeln wird. Hiezu sind sämtliche hiesige Wähler freundlich eingeladen.

Das wahlkomite.

TNädchen und Frauen

st«de« danernde »efchLfttgnng als Spulerinnen r« der

Aandwkberei Kirsau.