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Amts- rmd ArrzeigeöLstt für den Bezirk Kalw.

75. Zahr-aug.

NrlchüdU Lie»»taa», V-xiurrtag» u»d Samstag», vt« W«rSik!«s»g-dShr iitri-t im vtzirk and in »Ichftrr » Ns». di« A«ile, miiter miiern» t» Psg.

Dienstag» -rn 13. November 1900.

vi«rt«llli-rlicher »bonnementiprei« in der Stadt Ml. l.to in« -au» gebracht, Ml. l. durch di« Post bezogen im Bezirk, «ußer Bezirk Rk. l. »b.

Zmtttche MeLarmtmachrmge«.

Krkannlmachung»

brtr. die Schwarzwaldwafserversorgung.

Den Schultheiftenämteru der zum Ge­meindeverband der Lchwarzwaldwafferver- sorguug gehörige« Gemeinden de- Bezirks ist je em Abdruck de- Protokolls über die Uebergabe der Schwarzwaldwafserversorgung in die Verwaltung der Gruppengem-inden vom 20. Okt. d. I. zugegangen.

DoS Protokoll ist unter Eintrag in das Schnlt- heitzen Amts- oder GemeiuderatS-Protokoll zur Kenntnis der Gemeindekollegie« zu bringen und das demselben angefügte Statut für die Be­nutzung der Schwarzwaldwafferversorgung in der Gemeinde in ortsüblicher Weife bekannt zu machen. Hierauf ist das Protokoll in der OrtS- registratur in dem FaScikelWasserversorgung sorg­fältig aufznbewahren.

Calw, den 10. Nov. 1900.

K. Oberamt.

Voelter.

Bekanntmachung.

Die Straßen in Tetuach können von jetzt ab wieder mit schweren Fuhrwerken befahren werden. Calw, den 12. Nov. 1900.

K Oberamt. Voelter.

Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betr. die Abhaltung von Un­terrichtskurse« im Hnfbeschlag.

Um Schmieden die Vorbereitung zu der durch daS Gesetz vom 28 April 1885, betreffend das Huf- beschlaggewerbe, vorgeschriebenen Prüfung behufs dis Nachweises ihrer Befähigung zum Betrieb dieses Ge­werbes zu ermöglichen, finden an den Lehrwerkstätten

für Hufschmiede in a. Hall, d. Heilbronn, o. Reutlingen, ä. NavenSburg und s. Ulm dreimonatliche Unterrichtskurse im Hufbeschlag statt, welche am Donnerstag, den 3. Januar 19 01, ihren Anfang nehmen.

Die Anmeldungen zur Aufnahme in einen dieser Kurse sind bis 3. Dezember dS. IS. bei dem Oberamt, in dessen Bezirk sich die be­treffende Lehrwerkstätte befindet, vorschriftsmäßig einzureichen.

Dem Zulaffungsgesuch find in Form urkund­licher Belege anzuschließen:

1) ein Geburtszeugnis,

2) der Nachweis der mit Erfolg bestandenen Lehr« zeitim Schmicdhandwerk und einer zweijährigen Thätigkeit als Schmiedgeselle, wobei der Bewerber schon im Hufbrschlag be­schäftigt gewesen sein muß; die Aeug- niffe hierüber müssen von den betreffenden Meistern selbst ausgestellt und von der Ortsbehörde be­glaubigt sein;

3) wenn drS Bewerber'mindeliährig ist, eine Ein- willigungSerkärung dcS Vaters oder Vormunds;

4) ein von der Gemeindebehörde des Wohnsitzes des Bewerber« ausgestelltes PrädikatSzeugniS, sowie eine Bescheinigung derselben darüber, daß dem Bewerber die erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung seine« Unterhalt« während des Unter« richte kurseS zu Gebot stehen werden;

5) ein« von dem Bewerber, und wenn derselbe minderjährig ist, auch vom Vater oder Vormund Unterzeichnete Erklärung durch welche die Ver­bindlichkeit übernommen wird, die der Staatskasse erwachsenen Kosten zu ersetzen, wenn von dem Schüler der UntertichtSkurS vor seiner Beendi­gung ohne Genehmigung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft verlassen oder durch eigenes Verschulden die Entfernung auS demselben ver­anlaßt oder die Prüfung binnen einer gesetzt«» Frist nicht erstanden wird (Z 4 Abs. 2 der Ver­

fügung des K. Ministeriums de« Innern vom 11. Juni 1885).

Stuttgart, den 1. November 1900.

v. Ow.

Lagrsneuigkeiten.

Calw. (Eisenbahnsache.) Für die telephonische Anmeldung angekommener Wagenladungsgüter durch die Güterstelle ist zufolge Verfügung der K. General­direktion der Staatseisenbahnen vom Jahre 1890 seither die ordentliche Anmeldegebühr (5 Pfg.) erhoben worden. Diese Verfügung ist mit Wirkung vom 1. November 1900 durch nachstehend« ersetzt worden: Für die An­meldung von Wagenladungsgütern durch die Güter­stell» mittelst de« Fernsprecher« wird eine Vergütung nur insoweit erhoben, als für die Benützung deS FernsprechrrS bahnseitig eine besondere Gesprächs­gebühr zu entrichten ist.

-r. Althengstett, 11. Nov. Di« heute hier stattgehabte landwirtschaftliche Ver­sammlung war sehr zahlreich besucht, namentlich auch au« der Umgegend, ein Beweis, daß das zur Verhandlung stehende Thema von allgemeinem In­teresse war. Der Hr. VireinSoorstand Oberamtmann Voelter «öffnete die Versammlung und wies darauf hin, daß die Errichtung einer Latrinengrube in Alt­hengstett schon vor 7 Jahren geplant gewesen, aber dis jetzt nicht zu Stande gekommen sei. Angesichts des Umstands aber, daß die Gemeinde Schafhausen um eine Latrinengrube nachgesucht habe, habe er e« für seine Pflicht gehalten, die Frage von Neuem in Fluß zu bringen, da zu befürchten sei, daß, wenn Schafhausen mit seinem Gesuch Erfolg habe, Altheng­stett lange warten könne, bis eS eine Latrinengrude erhalte. Hierauf ergriff Herr Inspektor Loebele von der Latrinenverwaltung in Stuttgart das Wort und führte etwa folgende« auS: Bei der heutigen Lage der Landwirtschaft sei der Bauer genötigt, alle Hilfsmittel anzuwenden um die Erträgnisse seiner

3^ ÜU> t I! ck 1 9 Nachdruck »erdale«.

Iack's Brautwerbung.

Sreroman von Clark Russell.

(Fortsetzung.)

DaS waren zwar keine besonders tröstlichen Worte, indessen sie vermochten doch nicht meine Stimmung herabzudrücken. Als ich meine Wohnung erreicht, eS mir bequem gemacht, und mir eine von meines Onkels ausgezeichneten Cigarren angesteckt hatte, erhoben sich in dem Dampf derselben alle möglichen Visionen. Ich stellte mir vor, wie Florence mich zu Hilfe rief; ich malte mir auS, wie ich sie entführen wolle; ich umschlich dar HauS, versteckte Brief« unter einen Stein, sah, wie sie dieselben nach Dunkelwerden mit aller Vorsicht abholte; ich gewann ihr« Einwilligung mit mir zu entfliehen, und sich heimlich mit mir trauen zu lassen; bezog mit ihr ein bescheidenes Quartier in einem Hotelgarni; erhielt hin und wieder Unterstützungen von meinem großherzigen Onkel, und hatte nach längerer Zeit die Genugthuung. daß Mr. Hawk« eine« Tage« plötzlich erschien, uns um Verzeihung bat, und seine Tochter in den Stand setzte, ein HauS in dem elegan­testen Stadtteil zu beziehen.

Trotzdem diese paradiesische« Visionen sich auch noch weiter in meinen Träumen fortsetzten, war doch am nächsten Morgen die Warnung meine« Onkels: »Jack, sei nicht zu sanguinisch*, mein erster Gedanke.

Ich war etwa« später als gewöhnlich aufgestanden, hatte -«frühstückt, und saß, mit der Pfeife im Munde, über memer Zeitung. E« war etwas nach elf Uhr. DaS Frühstücksgeschirr stand «och auf dem Tesche, und einig, Kaffe,flecke

auf dem Tischtuch, Eierschalen und Schinkenreste auf den zusammengrschobenen Tellern, gewährten keinen angenehmen Anblick.

DaS Halten eine« Wagens vor dem Hause ließ mich von meiner Zeitung aufsehen, und einen Blick durchs Fenster werfen.

Alle guten Geister I* entfuhr eS mir,das ist ja Mr. HawkeS Equipage, und weiß Gott, er selbst.* Ich sprang auf und trat hinter den Fenstervorhang, um ihn zu beobachten. Finster und verächtlich musterte er das HauS von oben bi« unten. Natürlich konnte er zu niemand anders wollen als zu mir, und ich beschloß sofort, ihn nicht zu empfangen. Der Gedanke, daß er diese« ärmliche Zimmer, mit dem noch nicht aufgeräumten Frühstückstisch, betreten sollte, war mir furchtbar. Welche Beschreibung würde er Florence davon machen? Nein diese Vorstellung war unerträglich.

Der Diener war schon vom Wagen gesprungen, und klopfte heftig an die HauSthür. Mit einem Satz» war ich an der Zimmerthür, um die Wirtin zu in­struieren. Wie es aber gewöhnlich geht, wenn man sehr ungeduldig ist, sie war nicht gleich zur Stelle. Erst, nachdem ich mrhreremal gerufen, kam sie endlich ganz lansam au» der Küche.

Ich stürzte auf sie zu.MrS. Chump, eS will jemand zu mir. Sagen Sie, ich wäre nicht zu Hause.*

Nicht zu HauS? WaS denn?*

Ich war außer mir über die Alte.Herr Gott, so sagt man doch, wenn man nicht empfangen will. Sagen Sir, ich sei ausgegangen.*

Aber Sie sind doch nicht ausgegangen I Soll ich etwa lügen? Nicht um die Welt werde ich das thun,* entgegnet« sie ganz empört.

In diesem Augenblick dröhnte rin zweite» schrecklich,« Klopfen durch da« HauS. E« ging mir durch Mark und Bein. Einen Augenblick überlegt« ich» ob