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Militär-Verein Neuenbürg.
Am Stephanstag den 26. d. Mts. findet im Hotel zur Post
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mit Verlosung und Tuuz statt, wozu die Mitglieder und deren Angehörige sowie Freunde des Vereins freundlichst einladet
Anfang 7 Hlhr.
Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg.
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mit Romen (aus der Vorder- oder Rückseite) bei Aufgabe von mindestens 25 Stück in den verschiedensten Schriftarten sauber und korrekt
Kotdschaum
zum Vergolden von Nüssen rc. empfiehlt
Joe. Meeh.
Me berühmtesten Sänger u. Sängerinnen
haben anerkannt, daß Iiay's ächte Sodener Winerakpastiile« , gewonnen ans den Salzen der zur Kur gebrauchten berühmten Gemeinde- Quellen Nr. III. und XVIII., auf die Stimmorgane einen so wohlthätigen und günstigen Einfluß ausüben, daß die von jenen so sehr gefürchtete Heiserkeit durch die Pastillen, die in allen Apotheken und Droguenhandlungen für nur 85 ^ die Schachtel zu haben sind, die denkbar beste Bekämpfung findet.
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Kronik.
Deutschland.
Weihnachten
das holdeste Fest der Christenheit ist wieder erschienen. Es bringt poesieverklärte frohe Tage in die winterliche Einsamkeit und Stille, die uns draußen umgiebt. Es ist ein Fest so schön und herrlich, daß wir es nimmer missen könnten.
Hehr und feierlich verkünden uns die Weihnachtsglocken das Geburtsfest des Welterlösers, ihr Klang deutet: „Friede auf Erden!"
Ja! Friede auf Erden überall, in den Herzen Aller, das ist es, was unsere Zeit am Nötigsten braucht. Wohin wir blicken, sehen wir klaffende Gegensätze in den Gesinnungen, trennen Erbitterung und Zwiespalt die Volksgenossen. Und die Völker, die berufen wären, als christliche Nationen sich zu vertragen und den Aufgaben der Kultur und des Fortschrittes in wahrem Sinne zu leben, sie stehen sich streitgerüstet gegenüber, Groll oder Mißtrauen im Herzen.
Darum hat die Weihnachtsbotschaft in gewissem Sinne eine nur zu berechtigte Geltung. Möge die Mahnung, die in ihr enthalten ist, Eingang finden bei den Einzelnen wie bei den Völkern, möge die frohe Botschaft sie alle umfassen, sie alle zu denen gehören, „die eines guten Willens" sind. Dann erst kann der Weihnachtsgruß ganz zur Wahrheit werden.
Am Sinnigsten und Schönsten unter allen Völkern begehen die Deutschen das Weihnachtsfest. Bei uns kommt die immergrüne Tanne zu Ehren, der märchenum- wobene Baum, ohne den wir uns ein fröhliches Christfest nicht vorstellen könnten. Wer Hütte sich nicht von der Jugendzeit her die glücklichen Erinnerungen dereinstiger fröhlicher Weihnachtstage bewahrt und wem ginge nicht immer wieder von Neuem das Herz auf beim Anblick eines lichtergeschmückten Christbaums, und der ihn umjubelnden Kinder, die ihre heimlichen süßen Träume nun in Erfüllung gegangen sehen.
Aber leider — die Not der Zeit verkümmert manchen die Festfreude. Schmerzliches Weh durchzieht die Brust derer, die ihren Kindern nichts bescheeren können. Und doch gilt ihnen mehr als allen Andern der Weihnachtsgruß des Engels, braucht ihr Herz vor allem den Frieden, den sich zu bewahren sie kämpfeu müssen, um nicht zu erliegen in dumpfer Gleichgiltigkeit. Ja! sie benötigen den Frieden und ihnen die Härten und Bitterkeiten der Armut zu mildern, ihr Herz zu gewinnen, daß es sich auch freut und freuen kann am schönsten Feste, dessen Seegen sich über Alle ergießen soll, das ist Aufgabe aller Derer, die da „eines guten Willens" sein wollen.
Wohl Allen! die im Daseinskämpfe ein offenes Gemüt behalten haben, die sich innig und aus Herzensgrund mitfreuen an dem Zauber des unvergleichlichen Dank- und Freudenfestes.
Der Schein. der von der Krippe in Bethlehem ausging, hat die Finsternis der alten Welt erhellt, möge er auch jetzt in jedes Herz dringen!
Friede auf Erden!
Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge gilt es als sicher, daß dem Reichstag in der nächsten Session ein Gesetzentwurf, betreffend Einschreiten gegen die Trunksucht, vorgelegt werde.
* Der in den innern deutschen Angelegenheiten eingetretenen Ruhepause, welche mehr oder weniger durch die weihnachtliche Festzeit bedingt wird, entsprechen jetzt endlich die Nachrichten aus den deutschen Kohlenrevieren. Im oberschlesischen Reviere herrscht wieder vollständige Ruhe und auch in Niederschlesien ist unter den Bergleuten wieder eine ruhige Stimmung eingetreten. Endlich lauten auch die Meldungen über die Strike- bewegung im Saargebiet nunmehr immer befriedigender und steht ihnen zufolge die vollständige Beendigung der teilweisen Ausstände auf den einzelnen Gruben bestimmt zu erwarten.
Berlin, Eine große Feuersbrunst, durch welche nicht weniger als fünf Fabriken ausgebrannt sind, hat in der Nacht vom Donnerstag bis Freitag - Vormittag auf dem Grundstück Straßburgerstraße 57 gewütet. In dem Keller des Quergebäudes befindet sich eine große Dampfkesselanlage, von welcher aus sämtliche maschinellen Anlagen in dem Fabrikgebäude, sowie in den Häusern Straßburgerstraße getrieben werden. Der Kesselraum des Gebäudes ist durch das Wasser der Spritzen und Schläuche betriebsunfähig gemacht worden, wodurch auch die Fabriken der Nachbargrundstücke stillstehen müssen. Der Brandschaden der fünf Etablissements, sowie an dem Gebäude selbst, von welchem nur noch die Umfassungsmauern stehen geblieben, beziffert sich auf viele tausend Mark, wozu noch kommt, daß mehrere hundert Arbeiter dieser Fabriken jetzt gerade zur Weihnachtszeit brotlos geworden sind.
Frankfurt. Auf dem Römerberg spielte sich am Samstag nachmittag eine heitere Scene ab. Zwei Damen, Engländerinnen kauften in den dort aufgestellten Buden Lebkuchen, Zuckersachen, Spielsachen u. dergl. und verteilten all diese „Herrlichkeiten" unter die darob natürlich hocherfreuten Kinder, die sich zufällig am Römerberg umhertrieben. Die beiden Damen, welche in dieser originellen Weise die Christbescheerung Vornahmen, waren jedoch alsbald von einer so großen Masse von schreienden und bittenden Kindern umgeben, daß sie schließlich nicht mehr im Stande waren, die Rolle des Christkindleins auf der Straße weiterzuspielen. Sie entzogen sich daher durch die Flucht in einer Droschke dem Ansturm der bittenden Kinder, unter deren Hallohrufen sie den Schauplatz ihrer Kinderfreundlichkeit verließen.
Aus Elsaß-Lothringen, 19.Dez. Zur Zeit ist man damit beschäftigt, der deutsch-französischen Grenze entlang, soweit diese durch bewaldete Gelände führt, also namentlich in den Vogesen, durch Abholzung eine vier Meter breite freie Zone herzustellen. Die Auslichtuug wird nach der zwischen der deutschen und der französischen Regierung getroffenen Vereinbarung in der Weise vorgenommen, daß auf jede der beiden Staaten zwei Meter kommen und die Grenzlinie genau in der Mitte verläuft. Nach Vollendung der Arbeiten